Vorschlag Blattwechsel an Hegner *MIT BILD*

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Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Vorschlag Blattwechsel an Hegner *MIT BILD*

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Hätte ich die Hegner Multikut behalten, ich hätte folgende Änderung vorgenommen, ich hätte in den kleinen Haltesteg,
der die Sägeklemme vor dem herausfallen schützen soll, eine 4-5mm Bohrung eingebracht, so könnte man auf die Sonderklemme
verzichten und der Wechsel wäre recht einfach, da mittels eines eingesteckten Schraubendrehers die kleine Klemme auf Position gehalten wird.
Es wäre dann nur der normale Schlüssel notwendig, mit dem man bedingt durch eine guten Hebellänge, sicher befestigen könnte.



Gruß Franz

Felix
Beiträge: 314
Registriert: So 8. Dez 2019, 16:43

Re: Vorschlag Blattwechsel an Hegner

Beitrag von Felix »


Hallo Franz,

Du hast anscheinend das "ganze" System nicht verstanden, da Du die Sonderklemme nicht hattest!
Die "normalen Klemmstücke hängen lose in dem Prisma, damit es bei etwas Durchbiegung des Sägeblattes pendelt u. das Sägeblatt nicht bricht.
Die obere Rändelschraube wird nur bis in die Nähe des Klemmstückes gedreht, damit beim Sägeblattbruch die Klemme festgehalten u. nicht ins Gesicht fliegt.
Die Sonderklemme wird mit der Rändelschraube festgestellt.
Da die Sonderklemme nicht durchgeschlitzt, sondern nur eingeschlitzt ist,
wird das Sägeblatt bis aus den Grund des Schlitzes gedrückt u. dann mit der Rändelschraube der SK geklemmt.
Dann steht das SB auch winklig zum Tisch.

Ich habe keine Aktien von Hegner, das System ist über 30 Jahre alt u. funktioniert auch heute noch recht gut.
Leider hat Hegner, wahrscheinlich weil der Verkauf über viele Jahre gut lief, keine sinnvolle Verbesserungen eingebracht.
Z.B. die Staubabsaugung, einen funktionierenden Niederhalter usw., deshalb steht sie bei mir momentan auf der "Reservebank".
Wobei ich auch an der Pegas schon einige Änderungen/ Verbesserungen vorgenommen habe.

Grüsse
Felix



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Vorschlag Blattwechsel an Hegner

Beitrag von Dietrich »


Hallo Franz,

die Sonderklemme lag bei unserer Hegner Multicut SE mit im Paket, lediglich der Fußschalter musste extra bezahlt werden.

Was ich dagegen sehr schade finde, das Du Dich trotz anfänglicher Erfolge gegen die Maschine von Hegner entschieden hast.
Hegner ist einer der wenigen kleinen Hersteller die wir in Deutschland haben, die ausschließlich hier im Land produzieren, und gerade mit ihren
Feinschnittsägen lassen sie alles andere stehen, obwohl sie wie Felix schreibt kaum Innovationen mehr einfliessen lassen.
Und man versucht beim schwarzwälder Traditionsunternehmen aber auch nicht ein paar Cent zu sparen und hier und da dann minderwertiges
Material zu verbauen, so etwas ist selten geworden in Zeiten von geplantem Geräteverfall.
Übrigens, auch die stationäre Bandschleifmaschine von Hegner ist einen Blick wert.

Gruß Dietrich

Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Vorschlag Blattwechsel an Hegner

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Felix

Also, es ist schon möglich das ich nicht alles verstanden habe, da ich die Sonderklemme nicht in Händen hatte.
Mir hat sich das so erschlossen, bei der normalen Klemme das Prisma um eine pendeln zu ermöglichen und vor allem das kleine Nest am Rande des Tisches, um die Klemme fest genug anziehen zu können, dazu noch die Rändelschraube, oben am Steg, die nur in die Nähe der Klemme geschraubt werden soll, um das Pendeln nicht zu behindern.
Soweit war mir das klar.
Nun zu Innenschnitte, da ich ja das Sägeblatt ins Werkstück einfädeln muss, kann ich den Klemmenhalter nicht in das kleine Nest legen zum Anziehen, deshalb, so meine Annahme, die Rändelschraube in der Größe an der Sonderklemme, damit das Blatt genügend fest angezogen werden kann, das es einen Unterschied im Schlitz gibt, das hat sich mir nicht erschlossen.

Nun hab ich ja auch Innenschnitte getätigt, musste aber mit der normalen Klemme auskommen, ich benutzte die 5mm Bohrung in der Klemme in dem ich einen Schraubendreher ein schob,,das ist ein wenig hippelig, Schraubendreher, Klemme und Sägeblatt und dazu noch mit Schlüssel festziehen, so kam mir der Gedanke, ein Bohrung in diesen Steg einzubringen, dann wäre es wesentlich einfacher, zu mal es auch ganz gut räumlich hin käme.

Aber es stellt sich noch eine Frage, du schreibst in der vierten Zeile : Die Sonderklemme wird mit der Rändelschraube festgestellt, wie ist das zu verstehen? Welche Rändelschraube meinst Du, die am Steg oben, oder die Große zum Festklemmen des Blattes

Wäre es die Rändelschraube oben am Steg, was wäre dann mit der Pendelfreiheit? Ich denke, ohne Pendelfreiheit wird das Sägeblatt wohl eher brechen.

Noch eine Bemerkung, mir viel auf, dass ich mit meiner Art bei Innenschnitte das Sägeblatt zu spannen, die Klemme nicht immer gerade stand, das spielte aber offensichtlich keine so große Rolle, das Prisma stand dann etwas schräg, aber bei den Schnitten die ich mit der Maschine vornahm, ist mir ein Blatt gerissen, da hatte ich mit mehr gerechnet.

HAllo Dietrich

Heute ging die Maschine zurück, ich hatte eigentlich kein schlechtes Gefühl im Umgang mit der Maschine, es hat mehr mit meinen Interessen und meinen Vorlieben zu tun, ich überlegte was ich nun noch alles weitere damit anfange, natürlich spielt auch der Preis auch eine Rolle, wer mich näher kennt und auch meine Werkstatt kennt, der weiß mit welch wenig Materialeinsatz ich meine Dinge tue, das wird sich auch nicht mehr ändern.
Ich hatte auch ein längeres Telefongespräch mit einem Hegnermitarbeiter, was ich als sehr angenehm fand, wir sprachen über viele Dinge, nicht nur über die Säge, also eine Antipathie auf keinen Fall.

Gruß Franz

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Uwe.Adler
Beiträge: 1270
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Vorschlag Blattwechsel an Hegner

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Dietrich,

ja Hegner baut und baute tolle Maschinen. Ich habe seit einem halben Jahr eine Hegner MK4 in meinem Besitz und kann nur sagen, tolle Qualität. Alle Teile wertig und das Ergebnis tadellos. Schade, dass sie nicht mehr gebaut wird. Da lasse ich meine Sationärmaschinen der Marke Metabo Magnum gerne stehen und verwende diese Kombimaschine ;-). Eine perfekte Modell- und Instrumentenbaumaschine. Ich denke, bei diesem Unternehmer wirkt auch noch gediegende Inhaberwertigkeit mit. Wenn man die Mitarbeiter auf Messen erlebt, wissen sie durch jahrelanger Erfahrung, wovon sie sprechen. Diese Maschinen werden auch nach Jahren mit einem erstaunlichen Wiederverkaufpreis gehandelt. Hoffentlich ist die wirtschaftliche Unabhängigkeit noch lange erhalten, denn die Produkte machen Spaß, auch wenn Franz nicht glücklich damit geworden ist.

Herzliche Grüße

Uwe

Felix
Beiträge: 314
Registriert: So 8. Dez 2019, 16:43

Re: Vorschlag Blattwechsel an Hegner

Beitrag von Felix »


Hallo Franz,

ich meinte natürlich die obere Rändelschraube um die SK zu fixieren.
Es ist richtig, dass dann das Klemmteil nicht mehr pendeln kann, aber so ist es von Hegner empfohlen.
Natürlich könnte man nach dem fixieren des Sägeblattes oben, die obere Rändelschraube wieder etwas lösen um ein pendeln zu ermöglichen.
Nur müsste man dann, wenn dieser Innenschnitt fertig ist, zuerst wieder die obere RS festziehen, dann die RS der Klemme lösen u. dies bei jedem Innenschnitt.
Das ist m.M. bei mehr Innenschnitten zu aufwändig. Ich u. viele andere Nutzer kommen auch so damit klar.
Aber bei Dir hat sich die Sache ja sowieso erledigt.

Gruß
Felix

MaxS
Beiträge: 1552
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Vorschlag Blattwechsel an Hegner

Beitrag von MaxS »


Hallo zusammen,

die Sonderklemme für Innenschnitte steht auch noch auf meiner Wunschliste, die werde ich vermutlich in Bälde besorgen; dazu noch ein paar weitere Klemmen, um schnell zwischen verschiedenen Blättern springen zu können.

Als mir vor einigen Jahren eine schon Jahrzehnte alte Polycut mit Drehstrommotor (!) über den Weg gelaufen ist, konnte ich nicht nein sagen. Zugegebenermaßen hat die Maschine dann eine Zeit lang eher ein Schattendasein gefristet. Inzwischen ist sie fester Bestandteil der Werkstatt und hat einige (weitere) Betriebsstunden auf dem Zähler. Die Maschine ist vorbildlich simpel (die Form folgt der Funktion, nichts Überflüssiges), robust und präzise aufgebaut und man bekommt auf Messen und telefonisch bei Bedarf eine sehr fundierte Beratung direkt vom Hersteller, der dieser Bezeichnung noch wirklich gerecht wird. Kein Kistenschieber, sondern ein Betrieb, der wirklich fertigt und seine Maschinen so bis ins Detail kennt. Und Zubehör / Ersatzteile sind nach Jahrzehnten noch lieferbar.
Aus meiner Erfahrung heraus ergeben sich also die Anwendungen für so eine Maschine durchaus mit der Zeit. Erst wenn man die Möglichkeit hat, kann man sie auch nutzen - manch langwieriger Arbeitsgang (zB bei der Herstellung von Frässchablonen) geht damit um ein Vielfaches schneller. Auf die Idee bin ich aber erst gekommen, als die Maschine verfügbar war...

Mich begeistert besonders an der Hegner, dass es daran nichts gibt, das mit dem Blick auf eine Begrenzung der Lebensdauer ausgelegt zu sein scheint - sondern auf dauerhaftes Funktionieren. Deshalb finde ich den Preis eigentlich relativ fair - mit den ganzen Billigversionen aus dem Baumarkt oder von irgendwelchen Onlinehändlern, die es in allen Farben des Regenbogens gibt, hat so eine Maschine nichts gemein (außer vielleicht das grundlegende Funktionsprinzip). Eine Bohrmaschine von Fein (besonders die älteren klassischen Modelle mit Alukäfig im Duroplastgehäuse), Schlagbohrmaschine von Metabo (oder alte AEG SB2E), Oberfräse von Scheer oder ein Bohrhammer von Duss hat mit den grundsätzlich ähnlichen Maschinen aus der Baumarkt-Billigschiene oder sonstigen Quellen ähnlichen Niveaus auch wenig gemein. Der zehnfache (Neu)Preis der hochwertigen Maschinen ist bei näherem Hinsehen durchaus auch technisch gerechtfertigt; im Hinblick auf Aspekte der Nachhaltigkeit sowieso.
Im Übrigen halte ich es nicht für nötig, bewährte Lösungen unbedingt durch neue Entwürfe zu ersetzen. Eine fortschreitende Entwicklung und Verbesserung ist natürlich begrüßen - aber die Neuartigkeit einer Konstruktion ist kein Gütekriterium. Ein gutes Beispiel dafür sind unter anderem auch die selbstspannenden Bohrfutter von Albrecht.

Für alle erfahrenen Dekupiersäger ein alter Hut, für mich eine wichtige Erfahrung: Der Einfluss der Sägeblätter auf den Arbeitsfortschritt und das Ergebnis ist extrem groß, da lohnt es sich meiner Erfahrung nach durchaus, ein wenig zu probieren (was bei den Preisen ja gut vertretbar ist). Mit den passenden Blättern kann man sich bei manchen Arbeiten durchaus die Stichsäge oder die Bandsäge sparen. Ein Universalblatt, das viele Arbeiten abdeckt (wie zB ein ~Z48 Wechselzahn bei ø315-350 für die Kreissäge) habe ich bisher nicht finden können. Ich gehöre aber auch eher zur ungeduldigen Sorte Maschinenbenutzer, der Fortschritt beim Sägen ist mir also durchaus wichtig.

Vielleicht hilft dieser kleine Rundumschlag ja manchem, der auch lange mit der Entscheidung hadert, ob man so eine Maschine "braucht". Ich möchte meine nicht mehr missen.

Viele Grüße
Max

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