welche OF würdet ihr mir empfehlen?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Amadeus
Beiträge: 231
Registriert: Do 26. Jan 2017, 12:22

Re: Danke für Erfahrungen

Beitrag von Amadeus »


Moin!

Das wundert mich, dass sich die Einstellung dahingehend geändert hat. Wozu ist denn sonst dieser ganze CMS Kram einst ausgedacht worden, als Handwerkzeugen den Tischbetrieb zu ermöglichen? Nicht das ich ja damit aufgrund des Preises geliebäugelt hätte...

In meinem Bekanntenkreis sind aber drei Triton Nutzer vorhanden. Alle drei haben einen Tisch. Der eine hat sich das ganze Frästischmodul mit allem Zubehör bei Triton gekauft. Der zweite nutzt die an einer Kreg Adapterplatte. Und der dritte im Bunde hat sich dazu alles aus Siebdruckplatte selber gebaut. Alle finden es toll. Ich mag auch daran arbeiten. Man gewöhnt sich schnell an die Maschinen. Wenn ich eine Maschine von unten bräuchte, würde ich auch zu Triton greifen.

Schicken Gruß,
Amadeus

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Man kann da auch ganz neutral zu stehen...

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #87846]
Hallo Amadeus,

Was einem gut erscheint kann von vielen Faktoren abhängen. Unter anderem ob man seine Projekte immer an der heimischen Bank durchführt oder zu Kunden fahren muß
Und über Erfahrungen sollte man eigentlich nur reden wenn man sie selber gemacht hat. So gesehen muß jeder aus seiner Sicht schreiben.
Nicht zu vergessen, es gibt immer wieder Leute, die haben einfach andere Anforderungen, um nicht zu sagen ungewöhnliche Anforderungen, als der durchschnittliche Anwender.

Manche (auch ich) haben viele Werkzeugkoffer, denn ich lege Wert darauf alle meine Werkzeuge bei Bedarf ins Auto laden und mitnehmen zu können. Ich gehe sogar so weit, daß ich in die Koffer das nötige Werkzeug lege das man braucht um bestimmte Einstellung vornehmen oder Sägeblätter tauschen zu können auch wenn ich den entsprechenden Schraubenzieher schon mehrfach habe oder der passende Gabelschlüssel bereits an der Werkbank hängt.
Ich verstehe aber auch daß jemand der den Bedarf nicht hat seine Werkzeuge mobil einzusetzen diese nicht erst aus einem Koffer räumen möchte und in der Beziehung andere Vorstellungen hat.

Ich persönlich lege Wert auf einen guten Akkuschrauber. Mit einem guten Akkuschrauber kann ich normalerweise alles bohren, senken und reindrehen was bei mir anfällt. Hinzu kommt daß ich nicht nur an der Hobelbank arbeite, so daß mir die Abwesenheit eines Kabels wirklich etwas bringt. Mich stört das Mehrgewicht des Akkus auch nicht, denn ich finde die Gewichtsverteilung beim Akkuschrauber so viel besser als bei einer konventionellen Bohrmaschine daß mir das Mehrgewicht gar nichts ausmacht.
Einen Bohrständer verwende ich ganz selten und dafür habe ich auch eine kleine konventionelle Bohrmaschine mit Kabel und Spannhals (ḱommt aber sehr selten zum Einsatz ).

Bei meinem Exzenterschleifer bin ich inzwischen sehr froh, daß ich eine Lösung habe mit der die Absaugung sehr gut funktioniert, ich wollte den nicht mehr ohne betreiben, bei meinem Oberfräsen stört mich der Absaugschlauch aber eher. Einerseits ist dort die Absaugung nicht so effektiv daß das nicht immer noch eine ziemliche Sauerei gibt (liegt vielleicht auch am Modell), andererseits produzieren die aber keinen so feinen Staub. Die Spänchen fliegen zwar nach allen Seiten, bleiben da aber gleich liegen, aufgewirbelt wird da sehr wenig oder gar nichts.
Die Oberfräse gehört auch nicht zu den Werkzeugen bei denen mich das Kabel je nennenswert gestört hätte. Bei der Handkreissäge liegt das Kabel gerne mal im Weg oder klemmt sich an der Führungsschiene ein, da könnte ich mir einen Akku besser vorstellen. Ich mache auch mit der OF keine langen Schnitte wie mit der Handkreissäge, da brauche ich nicht so viel Bewegungsfreiheit.

Die Lebensdauer der Akkus hängt von der Ladetechnik und der richtigen Behandlung ab, ist aber natürlich nicht ewig, hinzu kommt daß ich mal wochenlang nicht mit der OF arbeite und dann packe ich die plötzlich aus. Bei manchen Geräten entladen sich die Akkus bei der Lagerung, bei meinem Kress-Akkuschrauber ist das nicht der Fall und auch der Fein davor kannte das Problem gar nicht, ein Freund hatte einen Bosch-Akkuschrauber der konnte die Ladung kaum 3 Tage halten und musste vor jeden Einsatz erstmal geladen werden, was extrem nervig ist.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich persönlich sehe in einer akkubetriebenen Oberfräse wenig Verbesserungspotential gegenüber meiner jetzigen. Es gibt aber sicher potentielle Kunden die auf so etwas schon lange warten.
Wenn man mit Absaugung arbeitet stört der Schlauch wohl mehr als das Kabel. Das Mehrgewicht sollte sich im Rahmen halten, aber die Gewichtsverteilung ist möglicherweise nicht so optimal und wie lange die Akkus halten weiß man vorher auch nicht.
Wie das ganze preislich liegt und ob du das Geld ausgeben möchtest musst du schon selber wissen.
Möglicherweise versprichst du dir zu viel von dem Akku, aber das kann ich schon gar nicht beurteilen.

Es würde mich freuen wenn du (falls du die OF kaufst) dann einen kurzen Bericht zu deinen ersten Erfahrungen schreiben würdest. Auch wenn ich nicht unbedingt auf eine akkubetriebene Oberfräse spare, man weiß ja nicht ob man nicht bald eine neue Oberfräse kauft oder sich die eigenen Anforderungen so stark ändern daß das evtl. sinnvoll wird.

Rolf Richard
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Re: Danke für Erfahrungen

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #87854]
Danke Markus!

Dieses Jahr auf dem Festool Stand bei der Holzmesse in Basel hat man mich angeguckt wie einen Alien, als ich dort nach einer Fräse für den Frästischeinsatz gefragt habe. (Höhenfeineinstellung, Bedienung über dem Tisch...) Mit sowas gibt sich Festool nicht ab.


Ähnliche Erfahrungen von der Holzhandwerk in Nürnberg. Das Unternehmen präsentiert sich arrogant, ist dabei technisch nicht auf dem aktuellen Stand. Vom "neuesten" braucht man gar nicht erst reden und das betrifft bei den Oberfräsen nicht nur die grosse Maschine. Als Kompensation versucht man dann dem geneigten Kunden eine völlig überteuerte Kombination mit einem hauseigenen Frästisch zu verkaufen. Ja gehts denn noch? Mein Eigenbau mit Incra-Einlegeplatte ist dem Festool-Modell in praktisch allen Belangen überlegen oder zumindestens gleichwertig.

Gruss
Rolf

Rüdiger
Beiträge: 124
Registriert: Mi 16. Jun 2021, 12:17

Re: Danke für Erfahrungen

Beitrag von Rüdiger »


Ähnliche Erfahrungen von der Holzhandwerk in Nürnberg. Das Unternehmen präsentiert sich arrogant, ist dabei technisch nicht auf dem aktuellen Stand. Vom "neuesten" braucht man gar nicht erst reden und das betrifft bei den Oberfräsen nicht nur die grosse Maschine. Als Kompensation versucht man dann dem geneigten Kunden eine völlig überteuerte Kombination mit einem hauseigenen Frästisch zu verkaufen. Ja gehts denn noch? Mein Eigenbau mit Incra-Einlegeplatte ist dem Festool-Modell in praktisch allen Belangen überlegen oder zumindestens gleichwertig.


Ich bin da etwas zwiegespalten. Als Nicht-Handwerker mit zwei linken Daumen und Segler wollte ich Holzboote fahren. Sowas kommt dann von sowas... - und Festo war durch den - seinerzeit ziemlich einzigartigen - Rotex quasi gesetzt. Das CMS-System ist dann aus meiner Warte durch die Standardisierung der Zubehörteile (die vor 20 Jahren bei anderen Herstellern noch nicht so weit war) naheliegend gewesen, zumal ich bei der Winterarbeit am Boot auf eine mobile Werkstatt angewiesen bin. Jetzt werde ich so lange dabei bleiben, bis mir die Geräte um die Ohren fliegen. Was aber wiederum so schnell nicht zu erwarten ist, da ich zeitlich (leider) nur selten etwas mit machen kann. Sehr ärgerlich ist aber, dass dann über die Gerätegenerationen hinweg die Kompatibilität doch nicht mehr so einfach gewährleistet ist. Was dann wiederum bedeutet, dass ich bei einem Geräteausfall überlegen müsste, ob ich erstmal den Gebrauchtmarkt abgrasen würde, oder aber einen "Sprung" machen müsste.

Zu den Geräten, die sich bei mir langweilen, zählt auch die OF900. Die Höhenverstellung ist aus meiner Sicht auch nicht das Gelbe vom Ei, aber Schiffbau ist Schiefbau, da passt das dann wieder. Auch der Schlauch kommt als handgeführtes Werkzeug mit den Händen immer wieder in den Tüdel. Das habe ich dann aber auch erst gemerkt, als ich etwas Erfahrungen damit gemacht hatte. Das, was ich damit machen möchte, könnte ich damit machen. Wenn ich es könnte.



Georg
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Re: Danke für Erfahrungen

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #87855]
Wozu ist denn sonst dieser ganze CMS Kram einst ausgedacht worden, als Handwerkzeugen den Tischbetrieb zu ermöglichen?

So war die ursprüngliche Idee und offensichtlich lief das anfänglich auch ganz gut. Nicht umsonst hatten ja ELU/DeWalt etwas länger und Metabo etwas kürzer ähnliches am Start. Aber durchsetzen konnte sich die Idee anscheinend nicht. Vielen war die dauernde Umbauerei ein Dorn im Auge und sind deshalb auf stationäre Einzelmaschinen umgestiegen. Zumal eine kleine Tischkreissäge mit ähnlicher Leistung zu ähnlichen Preisen doch noch etwas genauer ist als die Handkreissäge im Arbeitstisch. Mittlerweile gibt es ja auch eine Masse an Frästischen, incl. Selbstbauvarianten, die deutlich billiger und flexibler sind als so ein Systemtisch, mit dem man auch an die Geräte des betreffenden Herstellers gebunden ist.
Ich denke Festool wird das CMS-System über kurz oder lang sterben lassen, einfach weil die Nachfrage immer weiter schwindet. Einen Vorwurf kann ich ihnen deswegen aber nicht machen.


Amadeus
Beiträge: 231
Registriert: Do 26. Jan 2017, 12:22

Re: Danke für Erfahrungen

Beitrag von Amadeus »


Moin!

Danke! Ja, das kann ich gut verstehen. Ich habe mir ja auch eine Flottjet 2000 gekauft, weil ich dachte es wäre meine Traummaschine. Klein, handlich, kann alles und immerhin steht Flott darauf. Aber die Rüstzeiten sind ein Albtraum! Da nutzt man Funktionen einfach nicht, weil man keine Lust hat alles umzubauen. Mal sehen, wann ich genug Geld angespart habe, um das Maschinchen mit drei anderen zu ersetzen.

Es gab ja auch die ganzen Maschinensets in der DDR, dann auch von AEG und Metabo, bei denen man mit einer Bohrmaschine alles andere an Geräten wie Hobel, Schleifer und Sägen betreiben konnte. Das hat sich wohl aus diesem Grunde auch nicht wirklich durchsetzen können. Auf dem ersten Blick wirkt es intelligent und wenn man es dann tatsächlich nutzen will, hat man den ganzen Schrank voller Zubehör und nutzt am Ende gar nichts davon. Wobei AEG in anderer Form damit wieder angefangen hat.

Was Festool da eigentlich in meinen Augen übersieht ist der Preis. Es gibt nämlich nur zwei Gründe, weswegen man ein Handgerät bei sich als Standgerät nutzen will: a) Man hat kein Geld. b) Man hat keinen Platz. Punkt a) wird ja gänzlich torpediert. 400 Euro für eine Oberfräse zu bezahlen ist ja das eine. Aber dann 1000 Euro extra für einen Tisch dazu zu verlangen versteht kaum noch einer, da der wichtigste Teil - die Maschine - bereits viel günstiger zu haben ist. Punkt b) wird da meist - da sehr speziell - mit Eigenbauten lieber gelöst, da man eine maßgeschneiderte Lösung hat. Passt halt besser. Wer dann eh Platz und Geld hat, kauft dann eh eine echte stationäre Maschine.

Dabei habe ich natürlich die ganzen Lieferwageninstallationen und Leute, die damit arbeiten, um mobil zu sein mal außen vor gelassen.

Ich bin aber mal gespannt, wofür sich der Fragesteller am Ende entscheiden wird und was er hinterher berichten mag.

Schicken Gruß,
Amadeus



Hans Dieter
Beiträge: 134
Registriert: Mo 24. Okt 2016, 22:52

Re: Danke für Erfahrungen

Beitrag von Hans Dieter »


Es gab ja auch die ganzen Maschinensets in der DDR, dann auch von AEG und Metabo, bei denen man mit einer Bohrmaschine alles andere an Geräten wie Hobel, Schleifer und Sägen betreiben konnte.


Hallo
Das sind Geräte für Menschen die meinen so etwas irgendwann brauchen zu können, es aber nur lagern.
Ich kenne Typen die kaufen jeden Chinesendreck vor der Kasse und sich dann wundern wenn der Schund lange nach der Garantiezeit
bei der ersten Benutzung auseinanderfliegt, kaufen aber weiterhin fleissig den Käse.
Kenne aber auch Büffel die mit guten Geräten nicht umgehen können, einer hat es geschafft den Schleifschuh meines Multimasters innerhalb einer halben Stunde zu zerstören, hat sich dann einen eigenen Multimaster gekauft um den auch noch
auf gleiche Weise zu zerstören und der ist Masch.Bau Ing.

Frohe Weihnachten
HD


gregi

Re: Danke für Erfahrungen

Beitrag von gregi »


Salü Amadeus
Ich lese natürlich mit, äussere mich aber nicht zur Nebendiskussion, welche nichts mit meiner Fragestellung zu tun hat und für meinen Geschmack zu emotional und persönlich ist.
Lese gerade das tolle Buch von Heiko. Zur Zeit habe ich mich noch nicht entschieden. Da ich ja noch eine OF habe, eilt es auch nicht und ich habe Zeit zum abwägen. Auf jeden Fall werde ich dann meine Entscheidung mitteilen und ev. auch noch nach Erfahrungen mit der konkreten Maschine nachfragen.
LG und schöne Feiertage
Gregi

Johannes M
Beiträge: 1587
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Du meinst Guido´s Buch, oder? *NM - Ohne Text*

Beitrag von Johannes M »

gregi

Re: Du meinst Guido´s Buch, oder?

Beitrag von gregi »


Ja natürlich! Sorry!!!

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