Torrmek Schleifstein auf Güde Nassschleifer?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Wolfgang
Beiträge: 59
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 12:02

Torrmek Schleifstein auf Güde Nassschleifer?

Beitrag von Wolfgang »


Hallo,
Eine theoretische Überlegung: Ist es möglich die Tormek Schleifscheibe für 80€ auf eine Güde Maschine für 49€ zu montieren? Ich habe nämlich keine Lust so viel Geld für eine Schleifmaschine auszugeben, die mich mit Sicherheit überleben wird. Ich bin jetzt fast 58. Das entscheidende ist ja wohl der Schleifstein, meine ich und die Mechanik zur Führung der Drechselröhre ist ja wohl nicht die Welt, das kann ich mir ebenfalls nachbauen. Warum also 700€ zahlen, wenn es mit 150 auch geht? Hat schon mal jemand sowas gemacht bzw. Erfahrung mit ähnlichen Maschinen?
Gruß
Wolfgang

Jürgen z.H.

Re: Torrmek Schleifstein auf Güde Nassschleifer?

Beitrag von Jürgen z.H. »


Ich kenne die Güde Schleifmaschine nicht. Ist das auch eine Maschine zum Naßschleifen? Die Umdrehungszahl des Motors oder besser noch der Welle auf der der Schleifstein sitzt muß zum Schleifstein passen. Der Schleifstein muß auf die Welle passen und in das Wasserbad ebenfalls. Sollte die Güde keine Naßschleifmaschine sein, wird die Umdrehungszahl des Motors nicht stimmen. Die Verwendung von Wasser bei ungeeigneter Maschine kann auch lebensgefährlich sein.

Ich habe die kleine Tormek und bin sehr zufrieden. Bei den Vorrichtungen habe ich einiges zu meckern und schleife deshalb viel freihand. 700€ ist viel Geld, reicht denn nicht die kleine Tormek? Die Vorrichtungen braucht man bestimmt nicht alle.

Tschüß Jürgen

Urs
Beiträge: 493
Registriert: Mi 10. Dez 2014, 10:45

Re: Tormek Schleifstein auf Güde Nassschleifer?

Beitrag von Urs »


Hallo Wolfgang

Jürgen hat Dich ja schon auf die Kriterien der Kompatibilität aufmerksam gemacht. Von der Grösse her entspricht der Stein der Güde jenem der kleinen Tormek (200 x 40 mm). Ob die Unterschiede in der Drehzahl (Güde: 130 U/Min; kleine Tormek 120 U/Min; grosse Tormek 90 U/Min.) bereits sicherheitsrelevant sind, müssen Fachleute beurteilen. Aber mit der Bohrung wirst Du einige Hindernisse (ev. sogar unüberwindliche Schwierigkeiten) haben: Güde 20mm, Tormek 12mm.

Ins Auge gesprungen ist mir noch Deine Bemerkung mit der Lebensdauer: Obwohl wir fast gleichviele Jahrringe haben, sind mir bei Investitionen bisher noch keine gerontologischen Bedenken gekommen; ich gehe vielmehr sogar davon aus, dass mich einige meiner Maschinen (und Handwerkzeuge) überleben werden (ich hoffe nur, sie kommen zu einem Besitzer, der sie zu schätzen weiss!). Hauptsache meine Beitel sind scharf - und das sind sie mit der Tormek. Dass man mit andern Maschinen (und natürlich von Hand) aber auch ein befriedigendes/gutes bzw. ein noch besseres Ergebnis erzielen kann, ist unbestritten und ich habe es auch schon persönlich gesehen. Mit einer der im Schärfprojekt beschriebenen Methoden kannst Du sicher Geld sparen.

Mit Gruss von Senior zu Senior

Urs

Wolfgang
Beiträge: 59
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 12:02

Re: Tormek Schleifstein auf Güde Nassschleifer?

Beitrag von Wolfgang »


Danke für deine nette Antwort. Die Methoden im Schärfprojekt haben mir sehr gut gefallen. ich habe das ausprobiert, aber die erforderliche Schärfe habe ich nicht hinbekommen. Vielleicht lag es an der verwendeten Schmirgelscheibe: Eine mit Klettseite, die ich auf den in der Drechselbank aufgespannten Teller geklettet hatte. Ich habe dann mit meinem Doppelschleifer experimentiert, wobei mir die bereits aus dem Schmirgelpapierverfahren vorgegeben Form sehr geholfen hat. Ich habe mir dazu noch so eine Stütze für den Beitel gemacht, sodass der Griff aufliegt und sich mit der Auflage des Schleifbocks der richtige Schnittwinkel ergibt. Damit habe ich eine Schneide hinbekommen, mit der ich nicht nur schaben, sondern einen ordentlichen Span (auf Wunsch auch sehr feinen Span)ohne Rattern abnehmen kann. Den Grat innen in der Röhre habe ich zunächst nicht entfernt: Hat noch nicht so gut geschnitten. Dann bin ich einige Male mit einem 1000 Nassschleifpapier in Richtung Schneide gefahren. Das war dann so wie oben beschrieben. Für Tipps bin ich immer dankbar.
Gruss
Wolfgang

Olaf
Beiträge: 11
Registriert: Mi 9. Nov 2016, 14:31

Re: Torrmek Schleifstein auf Güde Nassschleifer?

Beitrag von Olaf »

[In Antwort auf #11069]
Hallo,
wie kommst du auf 700 € für die große Tormek Maschine? Hab gerade mal nachgeschaut und mein Maschinenhändler will für die kleine 210,- und für die große 360,-euros haben.
MfG
Olaf


Wolfgang
Beiträge: 59
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 12:02

Re: Torrmek Schleifstein Preis € mit DM verwechsel

Beitrag von Wolfgang »


Ich habe bei der Preisangabe immer noch in DM gedacht, weil ich da ein anderes Gefühl für "teuer" habe und dann natürlich € eingstippt. Entschuldigung.
Ich hätte aber auch den genauen Preis bei drechselnundmehr nachschauen können...
Wolfgan

Karlhanns

Re: Tormek Schleifstein auf Güde Nassschleifer?

Beitrag von Karlhanns »

[In Antwort auf #11140]
Hallo, ich - Rentner mit Hang zur Tätigkeit - suche seit Tagen nach allem was zum Thema Schleifen, Schärfen, Matall, Glas, Holz, Edelsteine passt. So landtete ich auch hier.
zum Thema: es kann möglicherweise eine preiswerte Alternative sein mal bei den Goldschmieden etc sich umzuschauen, aktuell gibt/gab es im ##### einige alte Optiker-Glasschleifmaschinen, auch Fasettierm. genannt, der Geräte zur Steinbearbeitung. da heisst es dann Polieren. Die alten manuellen Dinger sind recht preiswert. Heute werden nur noch Vollautomaten benutzt. Ich habe den Beruf Mitte letzten Jahrhunderts mal erlernt und weiss um die Brauchbarkeit dieser Maschinen, wir haben sie damals schon zuweckentfremdet, um das Silberbesteck der Frau Schefin zu bearbeiten. Anschauen kann ja nicht schaden.
Gruss aud dem Bayerwald, harlhanns

PS: Neu hier, heute noch ohne Profil.


wolfgang heuberger
Beiträge: 47
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Torrmek Schleifstein auf Güde Nassschleifer?

Beitrag von wolfgang heuberger »

[In Antwort auf #11069]
habe auch schon mal derartige überlegungen angestellt. Bei uns gibts die Gosauer Schleifsteine (irgendwo gibts hier auch einen Thread darüber) da gibt es einen in den Abmessungen 200/40/20 um einen Bruchteil des Tormekpreises.
Wolfgang


Ingrid
Beiträge: 193
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Tormek Schleifstein auf Güde Nassschleifer?

Beitrag von Ingrid »

[In Antwort auf #11101]
Hallo,
wichtig ist die Kompabilität der Aufnahme (bitte Bohrungen nicht mit "Irgendetwas" ausstopfen usw.), sondern darauf achten, daß sie genau passen. Soweit ich mich erinnere, bekommt man passende Gosauer Steine auch auf Anfrage. Ebenso sollte der Durchmesser für den Trog halbwegs stimmen, damit der Stein gut nass wird. Die Drehzahlen haben bei Nasschleifsteinen keine so große Bedeutung wie bei Trockenschliff, das heißt Toleranzen sind möglich (auch in dem oben genannten Bereich). Außerdem ist es möglich, durch einen leicht anzuschließenden Drehzahlregler, etwas zu verändern.
Daher ist anzunehmen, daß ein Tormek auf eine Güde passt (von der Geschwindigkeit), aus Gründen der Kompabilität, aber auch des Preises ein Gosauer vorzuziehen ist.

(ich bin kein Fachmann, aber dazu gibt es Literatur, die ich zuhause liegen habe, komme jezt nicht ran - siehe z. B. Technik-Lexikon von ca. 1930 (5 Bde)("Schleifstein") oder Normen für Schleifsteine im Industriebereich aus den späten 50er Jahren))

NIEMALS NASSCHLEIFSTEINE AUF EINE VORRICHTUNG FÜR TROCKENSCHLEIFSTEINE AUFSPANNEN - DIE UMDREHUNGEN SIND ZU HOCH (im 1000 Bereich)!

Wie ihr wisst, bin ich ein Fan von großen alten (Wasser-)Schleifsteinen, vielleicht findest Du ja auch so einen...
Achtung: vor Betriebnahme: Stein ausbauen und auf Haarrisse untersuchen (Klopftest), sonst fliegt er eventuell um die Ohren.

Grüße,
Ingrid



Hermann Möllenbrock
Beiträge: 23
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Tormek Schleifstein auf Güde Nassschleifer?

Beitrag von Hermann Möllenbrock »


Das mit der Drehzahlreglung über einen leicht anzuschließenden Drehzahlregler ist wohl nicht ganz so einfach.
Die Nass-Schleifer, die mir bisher begegnet sind haben Asynchron - oder Drehstrommotoren, da lässt sich an der Drehzahl nur mit Freqenzumrichtern nennenswertes erreichen.

liebe Grüße
Hermann



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