Unterschiede alter Abrichthobel *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Jan T.
Beiträge: 186
Registriert: Di 23. Okt 2018, 15:01

Unterschiede alter Abrichthobel *MIT BILD*

Beitrag von Jan T. »


Hallo,

nachdem ich bei Heinz die Werkstatt begutachten durfte, habe ich mich dafür entschieden meine Kleine 26 cm Abricht/Dickenhobelkombi durch zwei solide Gussmaschinen zu ersetzen. Ich habe eine sehr günstige, die auch nicht weit weg ist, in die näheren Auswahl genommen. Eine Comag



Etwas weiter entfernt steht für den doppelten Preis noch eine Bäuerle die so aus den 70er 80er Jahren sein sollte.

Die Comag hat 50 cm Messerlänge, Tisch ist 2,6 Meter lang 2,2 KW Motor und verfügt über eine Keilmesserwelle (2 Messer), allerdings wird diese mit Flachriemen angetrieben. Lief wohl bis vor kurzem noch gewerblich und wurde durch eine Neue ersetzt. Der Flugrost ist etwas schade, aber lässt sich hoffentlich noch entfernen.

Den Verkäufer von der Bäuerle konnte ich leider noch nicht erreichen. Ein wirklich aussagekräftiges Bild war auch nicht dabei. Werde mir die Comag heute mal ansehen.

Nun meine Fragen: Gibt es denn wesentliche Änderungen / Neuerungen zwischen den beiden Maschinen. Oder sollte man auf jeden Fall die neuere Maschine nehmen?

Habe mir die ganzen Tipps zur Kaufberatung alter Hobel hier und auch im Nachbarforum durchgelesen. Bei Dickenhobeln gibt es ja noch mehr Parameter auf die zu achten ist, wie ist das bei der Abrichte? Seht ihr bei dem Flachriemen ein Problem? Keilmesserwelle hat sie laut Aussage des Verkäufers, kann denn hier auch etwas verschleißen? Gibt es sonstige Risiken?

Prüfe den Gusskörper auf Risse und horche nach Lagergeräuschen. Schutzeinrichtung fehlen, versuche diese vielleicht noch dazuzubekommen oder muss sie mir halt nachkaufen / bauen.

Würde mich über weitere Tipps und Anregungen freuen.

Viele Grüße

Jan

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Unterschiede alter Abrichthobel

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Jan,

Flachriemen ist natürlich nicht das Gelbe vom Ei, aber durch Auswechseln der Riemenscheiben sollte das relativ einfach und preiswert zu lösen sein. Das Abziehen der alten Riemenscheiben dürfte die größte Aufgabe dabei sein, aber wenn passender Ersatz da ist hilft eben auch die Flex weiter.

Der Flugrost sollte wirklich nur Flugrost sein. Einfach mal Stahlwolle mitnehmen und an einer optisch schlimmen Stelle reiben bis der Rost weg ist. Wenn die Platte dann angegriffen vom Rost aussieht würd ich die Finger davon lassen. Das ist dann wie mit angezogener Bremse fahren beim Hobeln.

Aber eigentlich passt doch eh nur eine Bäuerle in Deinen Stall ! :-))

Gruß
Heinz

Jan T.
Beiträge: 186
Registriert: Di 23. Okt 2018, 15:01

Re: Unterschiede alter Abrichthobel

Beitrag von Jan T. »


Hallo Heinz,

vielen Dank für deinen Beitrag! Ich werde mich melden wie ich weiter vorgehe.

Gruß Jan

PS: Vielen Dank nochmal für die Infos bezüglich DustDeputy. Nun tut der kleine Zyklon in Blechausführung auf einem Blechhobbock seinen Dienst auf der Baustelle.



Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Unterschiede alter Abrichthobel

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #87157]
Bei 50cm Hobelbreite kämen mir die 2,2 kW etwas schwachbrüstig vor. 2,2 kW in der Wechselstromausführung hat ja schon die HC260 von Metabo bei halb so breiter Hobelkapazität. Und wenn ich mir die 50cm Hobelmaschinen von Martin, SCM usw. anschaue geht es da so bei 5 kW los. Selbst 10 kW sind da keine Seltenheit.

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Unterschiede alter Abrichthobel

Beitrag von Konrad Holzkopp »

[In Antwort auf #87157]
Guuden,

Flachriemen und 500mm hat meine alte Klein & Söhne Abrichte mit ebenfalls ca. 2 kW Motor auch.
Funzt seit einem neuen Riemen 1A.
Stahlwolle und Petrolium entfernen Flugrost gab einfach. Hinterher leicht mit den Motoröllappen drüber gehen.

g.H!J.

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Unterschiede alter Abrichthobel

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

Bei Abrichten würde ich durchaus auch eine Camro oder ähnliches nehmen.
Die Kisten sind im Gegensatz zu Dickten, Fräsen und Formatkreissägen so einfach,
da kann man nicht viel falsch machen.
Unbedingt Ersatzmesser und, falls vorhanden, Messereinstelllehre nicht vergessen
mitzulaufen!

g.H.J.

Jan T.
Beiträge: 186
Registriert: Di 23. Okt 2018, 15:01

Re: Unterschiede alter Abrichthobel

Beitrag von Jan T. »


Hallo Heinz, Georg und Justus,

vielen Dank für die Ratschläge und Tipps. Die Abrichte hat für 350 € ihren Besitzer und Eigentümer gewechselt. Ich denke, das es sich dabei um einen guten Preis handelt, denn wenn überhaupt habe ich für das Geld nur irgendwelche Abrichten mit Riemenscheibe für Transmission und ohne Motor gesehen. Auch musste die Maschine nur 100 Km transportiert werden. Dazu habe ich noch zwei frisch geschärfte Streifenhobelmesser bekommen. Die Glieder-Messerwellenabdeckung will der Verkäufer noch suchen, wenn er sie findet bekomme ich die auch noch.

Der Hersteller ist Comag, das konnte ich dazu im Netz finden:

"Im Jahr 1953 gründete Bernhard Kapp, seit 1950 Gesellschafter und Geschäftsführer des Unternehmens Waldrich Coburg, die Maschinenfabrik Kapp & Co. Das Unternehmen startete seine Aktivitäten mit der Weiterführung des Fertigungsprogramms von Holzbearbeitungsmaschinen des Unternehmens COMAG (Coburger Maschinenbau GmbH), deren Anlagen käuflich erworben wurden.

1958 stieg das Unternehmen in den Bau von Werkzeugschleifmaschinen ein. Es wurden Maschinen für das Flächen- und Profilschleifen sowie Fräsmaschinen gebaut. Nach eigenen Angaben entstand bei Kapp 1975 die größte Wälzfräser-Schleifmaschine der Welt
". - Quelle Wikipedia

Im Netz findet man doch einige Gebrauchtmaschinen von Comag, die wie die meisten Gussmaschinen der 1950 er und 1960 er Jahre alle sehr große Ähnlichkeiten aufweisen. Die Qualität dürfte denke ich gut sein.

Der Verkäufer hat auch noch einen Aldinger Dickenhobel mit 80 cm Messerbreite. Vielleicht kommen wir diesbezüglich ja auch noch auf einen Nenner.

Bilder folgen noch.

Viele Grüße

Jan



Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Unterschiede alter Abrichthobel

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,

Im Netz findet man doch einige Gebrauchtmaschinen von Comag, die wie die meisten Gussmaschinen der 1950 er und 1960 er Jahre alle sehr große Ähnlichkeiten aufweisen. Die Qualität dürfte denke ich gut sein.


Eine meiner 2 Tischfräsen ist eine Comag, das ist eine kleine, genaue Fräse, die tut, was sie soll, ich bin sehr zufrieden mit der Maschine.

Grüße
Wolfgang

Jan T.
Beiträge: 186
Registriert: Di 23. Okt 2018, 15:01

Re: Unterschiede alter Abrichthobel *MIT BILD*

Beitrag von Jan T. »




Hallo Wolfgang,

auch Dir vielen Dank für Deinen Beitrag.

Hier schon mal eins der versprochenen Bilder (leider in der Scheune mit schlechtem Licht und Handy aufgenommen) die ich nicht schuldig bleiben wollte. Hab sie erst mal nur in die Scheune gestellt, da einige Renovierungen am Haus zurzeit Priorität haben. Aber zwischendurch findet sich sicherlich immer mal etwas Zeit die Abrichte herzurichten.

Viele Grüße

Jan



Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Unterschiede alter Abrichthobel

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

ein schönes Teil, aber ich hoffe dass noch einiges an Zubehör dabei ist.

Gut Holz! Justus.

Antworten