Sägebandführung

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Martin Krenzer
Beiträge: 116
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Sägebandführung

Beitrag von Martin Krenzer »


Hallo,
da ich mir in Bälde eine Bandsäge zulegen möchte, habe ich mir in den letzten Tagen einige Bandsägen, sowohl in Natura als auch per Web, angesehen. Nun scheint es so, als gäbe es zwei Arten der Rollenbandführung.
1. Variante: Zwei Rollen drücken von außen wie zwei gegenüber liegende Stempel auf das Sägeband und "klemmen" dieses zwischen sich ein.
2. Variante: Die Rollen laufen kugelgelagert von beiden Seiten mit der Breitseite des Sägebandes.
Die dritte Rolle läuft bei beiden Varianten jeweils entsprechend um 90° gedreht.

Nun bin ich einigermaßen verunsichert: bei der 1. Variante können sich die Rollen doch gar nicht mit drehen, vielmehr entsteht eine sowohl die Rollen als auch das Band sicherlich belastende Reibung, wenn ich die Rollen zur Vermeidung von Spiel möglichst eng stellen will. Dann sind doch eigentlich auch keine kugelgelagerten Rollen notwendig, Stifte oder Metallplatten hätten den gleichen Effekt. Die zweite Variante scheint mir daher die einzig logische zu sein.
Verwirrt hat mich zusätzlich, dass z.B. bei IXUS-Maschinen (die Profi-Variante von Scheppach) die Rollenführung ebenfalls nach der 1. Variante angebracht ist.
Habe ich hier vielleicht einen Denkfehler? Ich weiß, dass Bandsägen hier schon ausführlich behandelt wurden, konnte aber leider keine Antwort finden. Auch ein Blick auf z. B. Dietrich Bausch's. Metabo oder Jürgen Fuchs's Bandsäge konnten mir nicht weiter helfen.
Zur Verdeutlichung unten noch ein Link zu zwei Fotos.
Grüße
Martin


MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Sägebandführung

Beitrag von MaxS »


Hallo Martin

Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass die 1. Variante bestens funktioniert und - Saubere Einstellung vorausgesetzt - präzise Schnittergebnisse liefert. Auch die brühmten APA (Panhans) Führungen arbeiten nach diesem Prinzip und werden in fast alle Profibandsägen eingebaut (Beispiel: HEMA).

Bei der ersten Variante ist natürlich zu beachten, dass die Seitlichen Führungen das Band NICHT einklemmen, sondern noch einen Lichtspalt zwischen Band und Führung haben.

Mit der 2. Variante habe ich keinerlei Erfahrung, aus der Erfahrung heraus würde ich dir zu einer Maschine mit APA - Führung raten, sofern es der Geldbeutel erlaubt.

MfG
Maximilian Schreiegg

Holztechniker

Re: Sägebandführung

Beitrag von Holztechniker »


Hi ,
auch bei Variante 1 drehen sich die Rollen, da das Sägeblattrücken eigentlich nur bis ins erste 1/3 der Rollen geht. Diese Führung hat den Vorteil das :

1) Nur der Sägerücken geführt wird und nicht das ganze Sägeblatt.
2) Die Blombierung der Bandsäge nicht zerdrückt wird .
3) Das Sägeblatt nicht zu Steif geführt wird bei Rundungen schneiden.
4) Man mit den Führungen nie in den Bereich der Sägezähne kommt.

Aussehrdem sollten bei beiden Ausführungen die Führung nie zu fest gemacht werden, es sollte immer ein kleinwenig Spiel vorhanden sein.

MfG

Michael Finger
Holztechniker

Juergen Fuchs
Beiträge: 135
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Sägebandführung

Beitrag von Juergen Fuchs »


Hallo Martin,

meine Lurem Saege hat Fuehrungen nach Variante 2. Sie bestehen jeweils aus zwei nebeneinanderliegenden Inline-Skater-Lagern. Die gesamte Fuehrung ist somit ca. 12 mm breit. Meine Erfahrungen:

* Die Rollen duerfen nicht zu fest an das Band andruecken, da sie sonst heisslaufen und die Geraeuschentwicklung ansteigt.

* Die Fuehrung ist sehr gut bei Baendern bis ca. 20 mm Breite. Breitere Baender werden nur mit max. 12 mm gefuehrt.

* Die Einstellung ist etwas fummelig. Die Lager sind auf einem exzentrischen Dorn montiert und durch Drehung lassen sie sich dem Band annaehern. Das geht bei den Panhansfuehrungen wesentlich einfacher.

* Die Lager sind sehr gut gedichtet, hart und und lassen sich leicht und preiswert tauschen (die Panhans kosten ein Vermoegen).

* Auch die Rollenfuehrungen lassen sich wie von Michael beschrieben positioniern und sollten nie die Zaehne beruehren.

Fazit: Fuer kleinere Maschinen ok, aber fuer breitere Baender sind die Panhansfuehrungen sicher besser. Ich habe auf einem Kurs mal an der kleinen Hema-Maschine mit Panhans-Fuehrungen gearbeitet. Das schmale 6 mm-Band ist m.E. nicht sehr gut gefuehrt worden.

Viele Gruesse

Juergen

till

Re: Sägebandführung

Beitrag von till »


Ich arbeite viel und regelmäßig mit einer HEMA SR500, Panhansführung, und einem 6mm Blatt. Richtig eingestellt ist die Führung hervorragend, ein 6mm ist allerdings zum schweifen, nicht um damit ohne hinzuschauen 2m gerade aufzutrennen da. Welche Lager sollen denn bei der Panhansführung jemals kaputt gehen? sind das nicht Gleitlager, die halt ab und zu geölt werden?

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