Kinderspielzeug aus Holz *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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Jan T.
Beiträge: 186
Registriert: Di 23. Okt 2018, 15:01

Kinderspielzeug aus Holz *MIT BILD*

Beitrag von Jan T. »




Hallo,

ich finde es wirklich etwas sehr schönes für Kinder Spielzeug du bauen. Aus Buchenholz habe ich einen Traktor für meinen fast 14 Monate alten Sohn gefertigt. Das Dach wird als Griff benutzt und so dient der Traktor als Wurfgeschoss. Gut dass er sehr stabil ist.
Hier im Forum hatte jemand mal eine Planierraupe und einen Radlader vorgestellt, die hatten mir auch sehr gefallen. Bekommt er aber erst wenn er älter ist.

Was habt ihr für Spielsachen für Kinder oder Enkelkinder gefertigt. Würde mich über Anregungen und Ideen, sowie Bilder freuen.

Viele Grüße

Jan

benben
Beiträge: 69
Registriert: Sa 18. Apr 2015, 10:16

Re: Kinderspielzeug aus Holz

Beitrag von benben »


HAllo Jan,

ist der wirklich schon 14 Monate? Als du das letzte Mal hier warst, da war glaube ich gerade die offizielle Schwangerschaft....
Naja ist ja auch erstmal egal. Am besten angekommen ist bei meiner Tochter eine Schaukel im Flur. Der Flur ist ca. 170cm breit und ich habe einfach ein Kantholz mit Balkenschuhen befestigt, daran eine ganz ordinäre schaukel gehängt (Sitzfläche natürlich aus alter Eiche). Kommt sehr gut an und sie nutzt sie echt viel, sie kann beim Schaukeln dann schön mit mir oder meiner Frau beim kochen quatschen.

Gruss
Ben

Jan T.
Beiträge: 186
Registriert: Di 23. Okt 2018, 15:01

Re: Kinderspielzeug aus Holz

Beitrag von Jan T. »


Hallo Ben,

ja, die Zeit vergeht, das merkt man ganz besonders an den Kindern; hätte nicht gedacht dass ich mit meinen noch nicht mal 30 Jahren so rede.

Eine Schaukel ist super, denn dann kann auch im Haus geschaukelt werden. Danke für den Hinweis.

Gruß

Jan

Matthias Rösler
Beiträge: 31
Registriert: So 9. Jul 2017, 15:19

Re: Kinderspielzeug aus Holz

Beitrag von Matthias Rösler »

[In Antwort auf #85900]
Hallo Jan,

nettes Thema, zu dem ich auch mal was (hoffentlich) interessantes zu bieten habe:

Ich habe im Sommer 2015 für die Kinder meiner Schwester eine Murmelbahn gebaut. Mich hat vor ein paar Jahren ein Studienkollege auf die Murmelbahnen des schweizer Herstellers "cuboro" aufmerksam gemacht, seitdem haben die mich nicht mehr losgelassen (wer das nicht kennt, sollte es mal suchen und sich eins, zwei Videos anschauen - es gibt da sogar Wettbewerbe für erwachsene Kinder). Ich bin erstens fasziniert von den Möglichkeiten des variablen Aufbaus. Zweitens ist da die Tatsache, dass bereits die kleinen mit den Klötzen spielen können, die älteren aber trotzdem noch Spaß dran haben, auch komplexere Bahnen zu bauen. Und drittens war es die Frage, die uns Ingenieure beschäftigt hat, als wir da so zusammensaßen: Wie bohre ich eigentlich ein Loch um die Ecke? (und wer die Homepage besucht, erkennt: Es gibt da tatsächlich abgefahrene Formen)...
Nunja, die ausgefalleneren Klotzformen hab ich nicht hingebracht (bzw. es gar nicht erst versucht), aber für die einfacheren hats gereicht - Spaß hat man auch damit. Am meisten Zeit hat mich der Bau von Frässchablonen gekostet, gefräst war es dann recht flott. Nachdem ich definitiv noch in der Holzwerker-Basis-Lernphase bin, würde ich schon heute, 1,5 Jahre später, einige Dinge anders machen, denn so 100%ig hat mit der Präzision nicht gepasst. Funktionieren tuts trotzdem, man muss die Klötzchen halt manchmal etwas zurechtschieben....

Und warum macht man sich solche Mühe? Zwar sind die Bahnen im Original vielleicht ihren Preis wert, aber der war mir deutlich zu hoch. Ich habe mit meinem Eigenbau die "Kosten pro Klotz" auf etwa ein Viertel bis ein Fünftel des Originals gesenkt, das war mir die Mühe wert. Außerdem ist selbstgemacht natürlich was anderes als selbstgekauft, aber darüber braucht man hier wohl nicht zu sprechen...

Hier mein Bild der Bahn mit den ersten, teilweise noch unfertigen Klötzen. Insgesamt hab ich ca 100 Stück gefertigt, davon sind aber einige auch Blanko-Unterkonstruktions-Klötze:



Gruß, Matthias

Matthias Rösler
Beiträge: 31
Registriert: So 9. Jul 2017, 15:19

Hier das Bild *MIT BILD*

Beitrag von Matthias Rösler »


Hm, hab ich ja toll hingekriegt, das Bild wieder zu löschen... sorry!



Jan T.
Beiträge: 186
Registriert: Di 23. Okt 2018, 15:01

Re: Hier das Bild

Beitrag von Jan T. »


Hallo Matthias,

vielen Dank für deinen Bericht. Diese besonderen Bauklötze habe ich auch schon gesehen. Respekt dass Du sie nachgebaut hast, das ist wirklich nicht ganz ohne.

Gibt es noch weitere Ideen von anderen Forumsmitgliedern?

Viele Grüße

Jan

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Hier das Bild

Beitrag von Dietrich »


Hallo Matthias,

schön geworden, mir gefallen die Klötze auch schon seit langem, scheue aber die enormen Rüstzeiten.

Du schreibst das sie vom original Hersteller zu teuer wären und das Deine Klötze ein Viertel oder ein Fünftel pro Stück gekostet hätten.

Mir hat vor vielen Jahren ein Schreinermeister aus unserer Gegend gesagt, "es ist fast egal welches heimische Holz man für ein Vollholzmöbel verwendet, denn
der Holzpreis macht nur ca. 20% vom Möbelpreis aus, 80% kostet der ganze Rest zusammen, vom Arbeitslohn über Strom bishin zu Schärfkosten.

Jetzt die Frage an Dich, wenn Du jede Arbeitsstunde mit dem entsprechendem Aufschlag versiehst, dann wären Deine Klötze vermutlich sogar teurer als das Original!?

Gruß Dietrich

PS: Auch ich spare gern bei Projekten, hauptsächlich weil ich als Hobbyist meine Arbeitszeit mit 0€/Std einsetze, und gerade deshalb hinkt der Vergleich zu dem der von dieser Arbeit
seinen Lebensunterhalt bestreitet.



Bernd Pfeffer
Beiträge: 84
Registriert: Do 31. Dez 2015, 16:03

Re: Hier das Bild

Beitrag von Bernd Pfeffer »


Ich stimme Deinen Ausführungen zur Kostenberechnung im Allgemeinen voll zu.
Aber machen wir das immer nur um zu Sparen? Bei dem Druck dem Handwerker heute ausgesetzt sind,
Kosten- Zeit-Wettbewerb, wird oft schnell gemurkst, mal grösser mal kleiner, hab da schon die dollsten Dinge
gesehen. Uns macht es Freude, in der Regel haben wir die Zeit dazu oder nehmen sie uns.
Folglich gilt für uns diese Kostenrechnung so nicht. Achtung auch wir machen Fehler, die ärgern uns masslos,
aber wir müssen dafür nicht noch teuer bezahlen.Ein wichtiger Punkt, wie ich finde.
Kostenrechnungen könnn Hobbies auch zerstören.
Bernd

Matthias Rösler
Beiträge: 31
Registriert: So 9. Jul 2017, 15:19

Finanz- und sonstige Gründe

Beitrag von Matthias Rösler »

[In Antwort auf #85916]
Hallo,

danke für das Feedback. Klar, es hat einige Mühe gekostet, aber die war es wert. Die Rüstzeiten waren gar nicht mal so schlimm, wie bereits erwähnt hat der Schablonenbau halt lange gedauert und war trotzdem noch etwas ungenau. Würde ich die Würfelbahn nochmal bauen, würde ich mir schwer überlegen, ob ich mir nicht Schablonen aus Metall lasern lasse – klar, kostet wieder Geld, aber dafür wärs exakt.
Der „Preisvorteil“ würde damit natürlich ebenfalls weiter verringert werden.

Womit wir beim Thema wären:

Natürlich hast du Recht, Dietrich. Würde ich einen Stundenlohn draufrechnen, käme mich die Sache wohl nicht billiger als der Kauf. Dagegen sprechen aber ein paar Punkte:

- wie wir uns alle einig sind: es ist das Hobby, das die Freude bringt und das Gefühl, es selbst gemacht zu haben. Wenn ich die Freizeit stattdessen mit Bücherlesen verbringe, hab ich ja auch kein Geld verdient (und hab dann nichtmal ein Spielzeug raus :-) ).

- „Preisgünstiger als der Schreiner“ wären wohl bei einem gedanklichen Arbeitslohn die allerwenigsten Amateure von uns, weil wir für die Arbeit, Dinge herzustellen (seien es Spielklötze oder tolle Möbel) vermutlich länger brauchen als ein gelernter Schreiner.

- Persönliche Faktoren: Ich bin noch ein halbes Jahr lang Student, wenn ich da mit meinem Monats“gehalt“ rechne, komme ich vermutlich sogar tatsächlich billiger. Ich hab für die 100 Klötze etwa 100€ verbraten, Fräser und Schablonenmaterial inclusive. Dafür hätte ich bei Weitem nichtmal den Grundbaukasten des Originals bekommen, welcher auch noch nur etwa die halbe Anzahl an Würfeln enthält. Den hätte ich mir (bzw. meinen Neffen und Nichten) nicht leisten können – das ist vermutlich ein Hauptgrund für den Bau gewesen. Wieviel Zeit ich für den Bau benötigt habe, weiß ich nicht, es waren etwa 6 Wochen. Ich schätze mal, 40-50 Arbeitsstunden könnten ganz gut hinkommen.
Dazu kommt, dass die Blanko-Würfel ohne Fräsung, die man aber oft zur Unterkonstruktion braucht, im Original nicht wesentlich günstiger sind als diejenigen mit Spurrille. Der Arbeitsaufwand zur Herstellung der Blanko-Würfel ist dagegen sogar für mich überschaubar gewesen – absägen, einölen, fertig.

Beste Grüße,
Matthias


joh. t.
Beiträge: 739
Registriert: Sa 25. Nov 2017, 13:35

Buchtipp

Beitrag von joh. t. »


Hallo,
herzlichen Glückwunsch zu den selbstgemachten Würfeln. Ich bin damals davor zurückgeschreckt. Bei uns war dann ein Kasten vereinigte Weihnachts-und Geburtstagsgeschenke von Oma Tante etc.

Als Buchtipp zum Nachbauen : mit sehr schönen Figuren etc und echt anspruchsvoll: David Wakefield: Lebendiges Holzspielzeug bei Hugendubel . Gibts bei Booklooker an 3,20€. Ich habe davon mehere gebaut und sie kamen immer gut an. http://www.wildlife-toys.com/

VG Johannes

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