Edelholzvorräte

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Johannes M
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Edelholzvorräte

Beitrag von Johannes M »


Hallo zusammen,

wer Edelholzvorräte hat, insbesondere Palisander und Bubinga-Arten sollte diese eventuell registrieren lassen.
Sonst kann es beim (auch privaten) Verkäufen zu Problemen und Beschlagnahmungen kommen.

http://www.gitarrebass.de/stories/auflagen-fuer-instrumente-mit-palisander-dringende-registrierung-empfohlen/

http://www.bfn.de/0305_cites.html

Es grüßt Johannes

Johannes M
Beiträge: 1587
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Palisander und Bubinga

Beitrag von Johannes M »


Hallo zusammen,

Palisander und Bubinga Arten sind jetzt durch Artenschutzabkommen geschütz und der Handel wird ab dem 2.1.2017 kontrolliert und eingeschränkt.
Das gilt auch für Werkzeuggriffe.

Weitere Details gibt es auch hier zu lesen:

https://www.somm.eu/fileadmin/somm/upload/normen/news-facts/download/Gemeinsamer_Leitfaden_CITES_SOMM_u_GDM_u_BDMH_FINAL.pdf

Es grüßt Johannes

Pedder
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Re: Palisander und Bubinga

Beitrag von Pedder »


Hallo Johannes,

Danke für das Aufmerksammachen.

Bubinga bekommt nicht dieselbe Schutzklasse wie die Dalbergias.
Trotzdem blöd, auf Holz für 8 Griffe (und diversen Werkzeugen mit Bubingagriffen) zu sitzen.

Liebe Grüße
Pedder



Johannes M
Beiträge: 1587
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Re: Palisander und Bubinga

Beitrag von Johannes M »


Hallo Pedder,

wenn ich das richtig verstanden habe, ist es bei Kleinmengen (unter 10kg) relativ unproblematisch. Trotzdem wäre es für euch (TLT) eventuell ratsam, die vorhandenen Werkzeuge und Holzbestände als "Vorerwerbsware" anzumelden.

Es grüßt Johannes

Pedder
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Re: Palisander und Bubinga

Beitrag von Pedder »


Hallo Johannes,

Das scheint mir bei Bubnga wirklich übetrieben. Aber schön wäre es ja wirklich mal dezidiert nachlesen zu können, was verboten ist.

Auf woodworker hat heute noch jemand gefragt, wie er seine Arbeitsplatte aus Bubinge ölen soll....

Liebe Grüße
Pedder

Wolfgang Kueter
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Re: Edelholzvorräte

Beitrag von Wolfgang Kueter »

[In Antwort auf #85479]
Hallo,

wer Edelholzvorräte hat, insbesondere Palisander und Bubinga-Arten sollte diese eventuell registrieren lassen.
Sonst kann es beim (auch privaten) Verkäufen zu Problemen und Beschlagnahmungen kommen.


Das kann für den Second-Hand Markt von Gitarren sehr lustig werden. Während Rio Palisander (Dalbergia Nigra, bei Gitarren sowas wie der heilige Gral als Korpusholz) ja schon seit einigen Jahren in der strengsten Schutzkategorie war, ist jetzt auch ostindisches Palisander (Dalbergia Latifolia) in die Schutzliste aufgenommen worden, die genaue Einordnung ist mit bisher nicht bekannt. Dalbergia Nigra wurde zwar früher häufiger verwendet (bspw. war jede wirklich alte Martin Palisander Akkusitik-Gitarre aus Rio), aber die absolute Zahl dieser Instrumente war nicht hoch, von der D45 (das damalige Top-Modell) hat Martin vor dem 2. Weltkrieg weniger als 100 Instrumente gebaut. Gibson verwendete auf den Les-Paul Modellen bis etwa 1960 Rio als Griffbrettholz, aber von den legendären Sunburst Modellen wurden in den fraglichen Jahren auch nur ca. 1600 gebaut, für diese Teile werden heute (Un)Summen in der Gegend von 500.000 USD bezahlt. Eine Pre-War Martin aus Rio (es muss nicht mal eine D45 sein, eine D28 oder D35 ist auch was Feines) in halbwegs gutem Zustand kriegt man heutzutage auch kaum noch unter 50.000 USD. Rio-Gitarren sind ein Nischenmarkt, es wurden nur wenige gebaut, die Preise sind inzwischen oft astromisch.

Ostindisches Palisander ist hingegen viel weiter verbreitet. Fast jede Palisander Akkustik.GItarre (Preisklasse so ab 400 EUR) ist aus diesem Holz, diese Instrumente sind seit 30-40 Jahren Massenware. Wenn jeder, der privat eine auch nur mittelmäßige Akkustik-Klampfe verkaufen will, das Instrument vorher registrieren muss, bekommt der Zoll sehr viel Spass mit der Erfassung der Instrumente. Oooops, ostindisches Palisander findet man als Griffbrett sogar auf ziemlichen billigen E-Gitarren, also noch mehr Arbeit für die Instrumentenerfasser.

Ich habe hier 2 Akkustik-Klampfen aus den 1980er Jahren, eine Yamaha und eine Wotan, beides sind in Fernost (damals noch Japan) gefertigte ordentliche Instumente aber definitiv keine Edelgitarren. Korpusholz (Boden und Zargen) ist bei beiden ostindisches Palisander. Muss ich die wirklich anmelden, um sie ggf. verkaufen zu können?

Grüße
Wolfgang

Ernst Spangenberger
Beiträge: 276
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Re: Edelholzvorräte

Beitrag von Ernst Spangenberger »

[In Antwort auf #85479]
Ich habe für Intarsienarbeiten hier einige Pakete Palisanderfurnier liegen. Die sind schon sehr alt, hatte ich mal vor Jahren von einem alten Schreiner im Zuge einer Werkstattauflösung bekommen. Größe ca. 60x15 cm. Keine Ahnung, um welche Palisanderart es sich handelt.
Außerdem habe ich noch einige Pakete Bubinga hier liegen, ca. 2 m lang und ca. 20 cm breit, letzten Winter gekauft.
Soll/ muss ich die jetzt anmelden?
Und wie ist das, wenn ich davon etwas in Intarsienbildern verbaue? Muss ich das dann dokumentieren, z.B. Bild XY mit 10 cm² Bubinga?

Nebenbei bemerkt: In der Bucht wird u.a. auch Palisander- und Bubingafurnier verkauft. Und ich wette, da wird in 2017 dem Käufer keine Dokumentation mit ausgehändigt.

Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Re: Edelholzvorräte

Beitrag von Christoph Meyer »

[In Antwort auf #85479]
Hallo,

die Griffe meiner Veritas Hobel sind wohl aus Bubinga, und ein paar Stücke Drechselholz habe ich noch. Solange ich die nur besitze und nicht verkaufe muss ich wohl nichts weiter machen.
Aber soll ich jetzt wirklich meine paar Hobel mit Bubinga Griffen anmelden um die vielleicht mal irgendwann verkaufen zu können?

Ich mache mir mal den Spaß und werde mal die Behörde bei uns in Oldenburg über meine Bestände informieren, mit dem Hinweis auf CITES, mal sehen was da als Reaktion kommt.

Grüße
Christoph

UweM
Beiträge: 272
Registriert: Mi 16. Mär 2016, 01:44

Re: Edelholzvorräte

Beitrag von UweM »


Moin Christoph,

berichte bitte von deinen Erlebnissen hier. Ich komme aus dem Olbdenburger Land und mich würde die Reaktion der Behörden interessieren.

Ich habe einen Koffer voll alter Funiere, teilweise wohl bis zu 50 Jahre alt. Zu einen weiss ich nicht genau ob da auch betroffene Hölzer drin sind und
ich könnte die derzeit auch nicht bestimmen, weil ich noch nicht soviel Wissen über das Aussehen der einzelnen exotischen Arten habe, in der Werkstatt gibt
es ebenfalls ein paar Edelhölzer aus dem Nachlaß, die ich mir noch nicht näher angeschaut habe.
Ich habe keine Ahnung wie ich das Problem lösen könnte, wenn es denn für mich überhaupt ein Problem ist. Ach ja, eine Akustik Gitarre (Fender) habe ich auch, ca. 40 Jahre alt.
Verbautes Holz? keine Ahnung.

Wie ist das eigentlich, wenn man z.B. 200gr Edelholz kauft, dieses Verarbeitet und damit durch Hobel, Schleifen und zuschneiden einen Gewichtsverlust hat, und das gebaute Möbel, Schatulle etc.
verkauft und dann in der Rechnung/Bescheinigung eine verbaute Menge von z.B. 150gr angibt? Muss man über den Verlust von 50gr auch Buchführen (ggf. wiegen?) oder eine Entsorgung nachweisen?

Das ganze hat in dieser Ausprägung was von einer Realsatiere, oder?
Schlimm finde ich, das man wohl ordentlich zahlen darf, das die Behörden eine Bescheinigung ausstellen

Umweltschutz, schön und gut. Aber es wäre wohl wichtiger entschlossener gegen die großen Akteure auf dem Markt vorzugehen, die illegale Edelhölzer verkaufen bzw. schlagen.

Viele Grüße
Uwe

Michael Meyer
Beiträge: 407
Registriert: Sa 12. Nov 2016, 20:26

Re: Edelholzvorräte

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #85479]
Hallo Johannes,

ich würde jedem raten, erst einmal langsam zu machen. Wer auch immer Jagd auf Edelholzverkäufe macht, ist am allerwenigsten interessiert an private Holzwerker, Kleinstmengen usw.

LG
Michael

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