Eichebohlen abrichten

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Ist Eiche als Arbeitsplatte geeignet?

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo,

@ Pedder:
die Optik ist - mit anderem Untergestell - sicher für's Wohnzimmer geeignet. Aber zum Verrücken des Tisches immer einen Hubwagen ins Wohnzimmer holen? Die Platte wiegt gut 140 kg.

@ Uwe:
die Unterseite war schnell fertig: Grob schleifen, die Astlöcher zuspachteln und einmal mit Osmo Hartwachsöl behandelt.
Die Oberseite hat da schon mehr Arbeit gemacht. Die Risse bei den Ästen waren ja teils einige mm breit und da Bona Mix & Fill mit Schleifstaub nur 1 - 2 mm kann wurde das insgesamt 4 mal gemacht mit den entsprechenden Trockenzeiten. Klar, man hätte was anderes nehmen können was das in einmal kann, aber das war nun mal da. Bei einem dieser Arbeitsgänge habe ich die gesamte Platte mit dem Spachtel abgezogen, so daß die für Eiche typischen Poren verschlossen waren.
Geschliffen habe ich wie schon gesagt mit 80-er, 320-er und 1000-er Abranet. Anschließend auch mit Osmo Hartwachsöl farblos matt behandelt. Ach ja, für die Kanten hatte ich schon die OF parat gemacht - und hab mich dann doch für den Rali-Hobel entschieden und nochmal leicht mit Abranet von Hand nachgearbeitet, aber wirklich nur ein Zug auf jeder Kante mit dem Handschleifklotz. Danke, daß Du mich da mit der Nase drauf gestossen hast, aber den Rali hab ich noch nicht so lange und mit dem Stanley ging das nie so recht sauber.

Und Du weißt ja jetzt:
Das Harz in Deinem alt-abgelagerten Holz schlägt auch bei mir leichte Funken an der Bandsäge aber das Endergebnis ist so wie Du es möchtest.

@Markus:
die Poren wurden ja vor dem Ölen verfüllt; da sollte sich also eigentlich nichts mehr festsetzen. Und außerdem: Für Eisenarbeiten gibt es eine große Werkbank mit Schraubstock und teilweise Eisenplatte für Schleif- und Schweißarbeiten - leider im gleichen Raum.
Für Eiche entschieden hab ich mich, weil die aus eigenem Wald vorhanden war und die Stärke hab ich gewählt weil es auch bei Maschinenarbeit von Vorteil ist, wenn die Arbeitsplatte nicht mitvibriert.

Gruß
Heinz

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re:Arbeitstisch mit Eicheplatte *MIT BILD*

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo,

inzwischen ist es wieder einen Schritt weitergegangen mit meinem Arbeitstisch: Die Schubladen sind alle drin und verblendet.

Hier die Ansicht der Seite, an der hauptsächlich gearbeitet werden soll und die noch mit einer Beinzange versehen werden soll. Die beiden "Löcher" in der Front sind absichtlich gelassen. Dort sollen schnurgebundene Geräte während der Arbeit ihr Zwischenablage finden. So stören sie nicht auf dem Tisch und ein unglücklicher Tritt ins Kabel führt nicht zum Absturz von der Tischplatte. Mal sehen, ob sich die Sache bewährt.



Die andere Seite ist komplett geschlossen.



Die kleinen Löcher in den Blenden sind den aufliegenden Auszügen geschuldet. Die stehen nach unten über und ich wollte nicht, daß die obere Blende in die untere Schublade reinragt. Das würde die Befüllhöhe einschränken.

Auch wenn wieder jemand meint der Tisch sei für's Wohnzimmer geeignet: Eiche für die Platte war vorhanden und es war ein tolles Übungsprojekt bei dem ja noch nicht alles perfekt werden braucht.

Gruß
Heinz



Daniel21
Beiträge: 1
Registriert: So 14. Feb 2016, 15:21

Re:Arbeitstisch mit Eicheplatte

Beitrag von Daniel21 »


Servus Heinz,

Für eine stabile Werkbank/Arbeitstisch gibts meiner Meinung nach eigentlich auch kaum was besseres als eine dicke und grundsolide Eichenholzplatte, gefällt mir gut. Wenn du damit fertig bist fehlt ja nur noch die passende Werkzeugwand oder ? ;-)

Ich überlege auch schon mir eine selber zu bauen, da ich diese nach meinen eigenen Wünschen auf meine Werkstatt anpassen kann. Villeicht gibts ja auch bald ein paaar Fotos vom künftigen Projekt.

Hast du evtl ein paar Tipps, welches Material ich dafür gut eignet ? Denke OSB-Platten könnten dafür gut taugen und zudem recht schnell mit Einhängehaken usw. erweitert werden.

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re:Arbeitstisch mit Eicheplatte *MIT BILD*

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo,

gut Ding will ja Weile haben und so mußte ich lange warten, ehe der Verkäufer die Spindel zu dem von mir gebotenen Preis abgeben wollte.

Inzwischen ist die Beinzange montiert und hat beim Bau von 15 Schubladen schon gute Dienste geleistet.

Hier einige Bilder:
Die Teile für die Beinzange erhalten die letzte Ölung. Unter der Arbeitsplatte mußte ja noch ein Gegenlager gebaut werden, deshalb zwei Teile.



Hier sieht man die untere Führung: Trockene Linearführung, unter den unteren Boden und das Gegenlager geschraubt.



Und hier die fertige Beinzange mit eingespanntem Brett:



Die unten nötigen Abstandhalter sind derzeit noch provisorisch, sprich Holzklötzchen, aber dazu gab es hier ja schon schöne Lösungen. Aber dazu muß im Raum unter der Arbeitsplatte erst mal der Staubsauger samt Zyklon untergebracht werden und dann sehen wir weiter.

Schöne Restweihnachten wünscht
Heinz

PS.:
und im ersten Bild mein treuer Helfer, der immer alles begutachtet.

Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re:Arbeitstisch mit Eicheplatte

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Heinz,

schöne Beinzange! Was für ein Mechanismus schwebt Dir denn vor, damit sie parallel spannt?
Eine elgante, aber nicht ganz billige Lösung wäre eine Schere (criss cross).
https://www.feinewerkzeuge.de/benchcrafted.html

Natürlich kann man auch an die herkömmliche Methode denken, unten ein geführtes und gelochtes Brett zu installieren, und die Spannweite durch einen Riegel im passenden Loch einzustellen. Halte ich aber für ziemlich umständlich.

Vorziehen würde ich in diesem Fall eine Lösung, wie sie hier gezeigt wird.



Auf der Gewindespindel läuft eine Mutter, die sehr schnell verstellt werden kann und überdies genau paralleles Spannen ermöglicht. Hier ist es ein Holzgewinde, es geht genausogut mit einer Trapezgewindespindel. Und: die Spindel muss nicht ganz unten in der Zange installiert werden. Wenn sie 20 oder 25 cm unter der Hauptspindel installiert wird, reicht das vollkommen aus. Mit dem Vorteil, dass Du nicht für jede Verstellung in die Knie gehen musst. Nur als Anregung zu verstehen.

Fröhliche Restweihnacht!
Klaus

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re:Arbeitstisch mit Eicheplatte

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Klaus,

die Schere wird es sicher nicht. Die hab ich mir auch genau angesehen. Da hatte Uwe schon mal eine schönere Lösung mit einer Kette als Video gezeigt, aber das ist mir zu aufwendig. Aber an so was wie von Dir gezeigt denke ich schon.

Andererseits:
Beim Schubladenbau hatte ich gleich dicke Bretter und da bückst du dich einmal - und Bewegung hält gesund. Aber Du hast schon recht: wenn ich in die Knie gehe schau ich vorher genau, wo ich mich nachher wieder hochziehen kann:-)

Gruß
Heinz

Welsch Bernhard
Beiträge: 132
Registriert: Di 22. Dez 2015, 20:08

Re:Arbeitstisch mit Eicheplatte

Beitrag von Welsch Bernhard »

[In Antwort auf #85453]
Hallo,
gib dem treuen Helfer ein paar Streicheleinheiten von mir und ein paar Leckerli, schliesslich ja heute auch noch Weihnachten.
Alles Gute im Neuen Jahr, vor allem Gesundheit in weiter viel Spass und Erfolg beim Holzwerken.

leisengarten

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