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Servus zusammen,

ich schaue mir täglich tutorials zum Heimwerken an und da werden Objekte von Werkbänken bis zu hifi Möbel gebaut und ich stelle mir immer die Frage, wieviel Geld geben die Werker für die Projekte aus?

Gruß David

Hallo David,

ich versuche mal die Frage zu beantworten. Aus reinen wirtschaftlichen Gesichtspunkten rechnet sich das selbst bauen nicht. Ganz nüchtern betrachtet kann man viele Dinge in guter massiver Qualität besser kaufen. Wie viel Geld man im einzelen ausgibt hängt natürlich auch stark von den einzelen Projekten ab.

Vor einiger Zeit habe ich mal versucht den Wert der Werkzeuge und Ausrüstung grob zu summieren, das hat mir die Augen geöffnet. Da kommen viele, viele tausend Euro zusammen. Nicht mitgezählt sind Kleinteile, Strom und Fehlschläge (=Erfahrung). Das hat mich aber auch nicht davon abgehalten das Hobby noch weiter auszubauen :)

Mit viel Motivation kann man sehr viel erreichen und sich viel aneignen. Mir macht die schaffende Tätigkeit viel Spaß und es ist ein Ausgleich für den Job.

Also geh nicht mit dem Ziel an Projekte etwas sparen zu wollen, sondern verwende Herzblut und Freude und genieße die stolzen Momente wenn etwas funktioniert oder das individuelle Projekt fertig gestellt ist.

Grüße
Christoph

Hallo Christoph,

danke für deine Antwort. Dem kann man ja schon fast nichts mehr hinzufügen :-)

Ich stehe eigentlich noch vor ganz vielen Anschaffungen. Mir macht das Arbeiten mit Holz sehr viel Spaß und Freude, daher ist beim Hausbau die Garage auch großzügiger ausgefallen :-) Auf der einen Seite gebe ich recht viel Geld für Werkzeuge und Maschinen aus, auf der anderen Seite bin ich noch sehr geizig was Rohmaterial angeht. Ich tue mich noch sehr schwer damit, 140€ für MPX oder 100€ für ein paar Eichenbretter auszugeben. Das liegt sicherlich noch an meiner fehlenden Erfahrung und der Unsicherheit, das Geld buchstäblich in den Sand gesetzt zu haben, zusammen. Daher muss ich wohl in erster Linie an mir selbst arbeiten :-)

Gruß
David

Auf der einen Seite gebe ich recht viel Geld für Werkzeuge und Maschinen aus, auf der anderen Seite bin ich noch sehr geizig was Rohmaterial angeht.

Auf deinem fertigen Werkstück später im Wohnzimmer steht wohl kaum drauf: bearbeitet mit dem teuersten Werkzeug;
ohne Aufschrift erkennt auch oft ein Laie: Material Schrott vom Baumarkt.

Erlebe ich fast täglich im Nachbarforum: Handmaschine/Werkzeug zur Bearbeitung geht nur die teuerste / das beste in der richtigen Farbe,
beim Material Qualität hinter Palettenholz.

Gruss
Thomas

Hallo David,

es gibt für mich mehr als eine Perspektiven auf "mein" Holzwurmdasein.

1) Ich arbeite gerne mit Holz
2) ich sehe, wie etwas ensteht und kann kreativ Dinge erschaffen, wo gedachte Stempel "made by ..." draufsteht, dass sind dann manchmal auch nur die Kleinigkeiten
3) das bringt mich gleich zu der "ich erhole mich vom Bürostress" Perspektive

Zunächst habe ich klein mit wenig Werkzeug begonnen, hatte aber das Glück, dass mein Vater mir einiges an aufgeschnittenen Bäumen hinterlassen hat. Dennoch gab es auch mal etwas auf der Basis von "Baumarkt billig".
Inzwischen habe ich meine kleine Werkstatt zusammen und Holz gibt es nur vom bekannten Holzhändler, da ist aber immer noch von der Leimholzplatte, über Birkoplex im Zuschnitt und stabverleimten amerikanischen Nussbaum bis hin zur Blockware alles dabei - es muss zum Zweck und der späteren Verwendung passen.

So sind in den nun fast 25 Jahren einige Möbel und Objekte entstanden: Ehebett, Kinderbetten, Stapelbetten fürs Gästezimmer, div. Badezimmermöbel, Küche, Schreibtische, Stehpulte fürs Büro, Gaderoben-Einbaumöbel, Lautsprecher und gefühlte tausend Kleinigkeiten wie Vasen und nicht zu vergessen Spielzeug, Spielzeug, Spielzeug. Und was gibt es schöneres, wenn die Kinder mit leuchtenden Augen erzählen, dass hat mein Papa gemacht und die Dinge hüten wie einen Schatz.

Selber gemacht ist doch was anderes als selber gekauft.

Und immer nach dem Motto des freundlichen Maschinenhändlers: "Achte darauf, dass das Salz nicht teurer wird wie die Suppe". Die großen Maschinen habe ich alle gebraucht gekauft, bei den Handwerkzeugen kaufe ich eher neue Geräte. Einige Geräte waren auch beim Bau des Hauses schon gefragt.

Viele Grüße
Peter

[In Antwort auf #85036]
Meine Holzwerkstatt ist so im Laufe der letzten 25 Jahre gewachsen. In dieser Zeit habe für Werkzeug und Elektrogeräte so 12-15000€ ausgegeben. Wenn man diese Summe in die in dieser Zeit entstandenen Projekte einrechnet ist ein finanzieller Vorteil gegenüber eines in gleicher Qualität gekauften Möbelstücks bei Weitem nicht gegeben. Eher legt man noch drauf, da das Material ja auch noch Geld kostet und von der Arbeitszeit wollen wir mal nicht reden.
Auf der anderen Seite relativieren sich die Ausgaben wieder etwas, da man das Werkzeug auch für Reparaturen im Haus gut verwenden kann. Und hier kann man wirklich Geld sparen. Ich habe in dieser Zeit im Verwandten- und Bekanntenkreis ca. 10 Einbauküchen aufgebaut und auch den einen oder anderen Laminat- oder Parkettboden verlegt.
Ein weiterer Punkt sind maßgefertigte Möbel. Hier habe ich z.B. in eine ziemlich verwinkelte Ecke eine Garderobe eingebaut, die in dieser Form von einem professionellen Anbieter mit Sicherheit ein Vielfaches von dem gekostet hätte als ich an Material bezahlt habe. Ein schöner Nebeneffekt ist auch, dass die anfallenden Reste eines Projektz zu Kleinobjekten verarbeitet werden kann. Gerade jetzt vor Weihnachten kommen z. B. Kerzenständer, Vesperbrettchen, Serviettenhalter u. ä. immer gut an. Wenn man diese Resteverwertung auch noch anrechnet, kann mit viel Glück das Ganze Null auf Null aufgehen. Allerdings ist die Befriedigung ein schönes Projekt hergestellt zu haben, unbezahlbar. In diesem Sinne lohnt sich die Anschaffung all der Werkzeuge und Maschinen doch.

[In Antwort auf #85036]
1000€ für Material erscheinen zunächst mal sehr viel Geld zu sein, aber man ist ja auch eine ganze Weile damit beschäftigt, und hat keine Zeit, Geld anderweitig auszugeben. Wirklich hochwertige Möbel kosten im Laden dann auch eine Menge Geld, und das wäre ja der Vergleich. So bleibt ein insgesamt bezahlbares Hobby, aber eher kein Nebenverdienst.

Man sollte aber die Wirkung nicht unterschätzen, die es hat, wenn man sich mit liebevoll gemachten Gegenständen aus gutem Material umgibt. Sie bieten Halt für das Auge, betonen die Beständigkeit in einer Welt ständigen Wechsels und stellen ein Parallelprogramm zum werbegesteuerten Massenkonsum dar. Wenn man Kinder hat, kann dies auch einen guten Beitrag zur Erziehung darstellen. In der heutigen Zeit lechzen viele Leute danach, Gelegenheit zu haben praktisch etwas zu erschaffen. Da ist es gut, wenn man einen Weg vorlebt, wie man dies im kleinen Maßstab erreichen kann.

Ich komme ganz gelegentlich beruflich bedingt in viele Wohnungen. Da bin ich hinterher immer komplett erledigt, weil es so viele Wohnungen gbt, in denen kein einziger Gegenstand ist, der handgemacht ist, Geschichte hat, Charakter hat. Spanplatte kunststoffbeschichtet, Nippes, Bilderrahmen mit dem Verkaufs-Bild von Aldi, damit der Rahmen nicht so leer aussieht.

Wer das Geld hat, und es nicht z.B. der Familie vom Essen abzweigt, oder auf Fleisch aus Massentierhaltung umsteigt, um sein Tropenholz bezahlen zu können, der soll es doch ruhig für sein Hobby ausgeben.
Wer echt knapp bei Kasse ist, braucht sich auch nicht vor den Fernseher zu setzen: Wir leben in einer Zeit, in der es mehr Werkzeug gibt, als Leute, die es benutzen möchten. Da steht dann nicht Festool und Lie Nielsen drauf, aber es ist auch gut und ganz billig zu haben. Und Material gibt es auch reichlich für umsonst, wenn man die Augen aufhält. Viele Tropenhölzer sind im Bestand ja schon seit Jahrzehnten bedroht, da kann der Sperrmüll durchaus mal ergiebiger sein, als der Besuch beim Holzhändler.

Viele Grüße,

Bob

[In Antwort auf #85036]
hallo David,

nach meiner (jahrzehntelangen) Erfahrung und nach meinen Beobachtungen im Bekanntenkreis lässt sich Deine Anfrage mit zwei Sätzen beantworten.

1. Anfänger neigen dazu. zuviel Geld für Maschinen und Werkzeuge auszugeben, weil sie glauben, noch mehr und noch teureres Werkzeug zu haben, mache sie zu einem besseren Handwerker. Ein besserer Handwerker wirst Du nur, wenn Du lernst, das vorhandene Werkzeug umfassend einzusetzen, in Stand zu halten und zu schärfen.

2. Am Material zu sparen, ist an der falschen Stelle gespart. Wenn Du die gesamten Kosten für ein Projekt betriebswirtschaftlich rechnest (und das sollte jeder von Zeit zu Zeit machen und seinen Stundenlohn realistisch einsetzen, also irgendwo zwischen 8,50 und 30 Euro) dann wirst Du feststellen., dass die Materialkosten relativ gering sind. Kommt hinzu, dass gutes Material im Normalfall besser zu verarbeiten ist, weniger Äste hat, weniger Drehwuchs etc. Und das fertige Projekt sieht besser aus.

viele Grüsse
reinhold

[In Antwort auf #85040]
Hallo Thomas,

grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass bei einem Möbelstück, in welches viel Zeit und Mühe investiert wird, das Material nicht minderwertig sein darf. Wenn allerdings ein Anfänger sich mit Werkzeug vernünftig ausgestattet hat und an seine ersten Werkstücke geht, macht es durchaus Sinn, erste Erfahrungen mit billigerem Material zu sammeln. Ich halte es grundsätzlich für einen guten Weg, zunächst mal mit Werkstattmöbeln anzufangen,die ruhig aus Weichholz/Altmöbeln gemacht werden können. Wer da durch ist, hat auch den Hintergrund, an Wohnmöbel und teures Holz ran zu gehen.

Klaus

[In Antwort auf #85036]
Hallo David,

ich gebe für das Hobby aus, was über ist oder was ich mir für den Zweck angespart habe.
Andere Menschen fahren teure Autos oder spielen Golf und ich mag halt mir Werkzeugen Dinge herstellen.

Liebe Grüße
Pedder