Handsäge für Anfänger

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Pedder
Beiträge: 5680
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Handsäge für Anfänger

Beitrag von Pedder »


Hallo Horst,

Sägen schärfen ist eine recht komplexe Geschichte und ich habe mich da bisher noch nicht rangewagt.


das bezweifele ich. Ich habe das noch jedem, der es wollte innerhalb von 15 Minuten beigebracht. Der Rest ist Übung.
Wenn und solange die Sehkraft nicht eingeschränkt ist.

Liebe Grüße
Pedder

Horst Entenmann
Beiträge: 1156
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Handsäge für Anfänger

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Pedder,

Wenn es mit 15min Theorie und 15min üben getan ist, dann nehme ich gerne alles zurück.
Als ich feilen gelernt habe (als Schlosserlehrling) hab ich einfachere Sachen gefeilt und da hab ich länger üben müssen. Und ich hab auch erlebt daß manche am Liebsten die Feile ganz weit weg geworfen hätten.
Wenn man gewisse Grundfertigkeiten mitbringt, mag es einfacher sein und schneller gehen. Wenn jemand daneben steht der dann gleich noch die ersten Fehler korrigiert, ist das noch einfacher.

Kann aber schon sein, daß ich da einfach zu pessimistisch bin.
Ich habe schon mal eine kleine Furniersäge mit der Dreikantschlüsselfeile geschärft (einfach durch jede Zahnlücke 3 mal durchgezogen) weil ich damals noch keine Dübelsäge hatte und ich die Furniersäge dafür missbrauchen wollte. Und es ging auch.
Die gleiche Säge komplett neu zu bezahnen würde ich mich aber immer noch nicht trauen.

Ich denke nur, wenn ich mit dem Schärfen von Sägen damals angefangen hätte, dann hätte ich das Hobby gewechselt, das wäre mir wahrscheinlich doch auf den Keks gegangen.
Aber auch hier sind die Geschmäcker verschieden, da will ich nicht urteilen...

Gruß Horst

Pedder
Beiträge: 5680
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Re: Handsäge für Anfänger

Beitrag von Pedder »


Hallo Horst,

eine Säge nachzuschärfen oder sie komplett neu zu bezahnen sind sehr unterschiedliche Aufgaben.
Für letzteres habe ich länger gebraucht und es geht erst gut, seit ich Schablonen verwende.

Liebe Grüße
Pedder



Horst Entenmann
Beiträge: 1156
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Handsäge für Anfänger

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Pedder,

Gut daß du das nochmal ansprichst. Du hattest die Schablonen beim Treffen in Darmstadt erwähnt, da war aber zu viel los um nochmal zu fragen.
Könntest du das noch genauer erklären wie da die Vorgehensweise ist? Oder gibt es im Internet eine Anleitung wie das geht.
Das würde mich interessieren.

Gruß Horst

Micha P
Beiträge: 279
Registriert: Di 16. Jun 2020, 22:16

Re: Handsäge für Anfänger

Beitrag von Micha P »

[In Antwort auf #84567]
Hallo Dieter,

vielleicht liest Du meinen Beitrag zu Deinem Thema noch, auch wenn er relativ spät kommt.

Ich bin vornehmlich im Handwerkzeugforum unterwegs und möchte Dir einen Test, den ich in Sachen Längsschnitt mit Handsägen gemacht habe nicht vorenthalten.

Die Ergebnisse sprechen m.E. für sich.

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/page/1/md/read/id/66643/sbj/saegetest-ls-fuchsschwaenze-gegen-gestellsaegen/

Schau Dir für meine Empfehlung einfach nur die Zahlen an.

LG Micha


Micha P
Beiträge: 279
Registriert: Di 16. Jun 2020, 22:16

Re: Handsäge für Anfänger

Beitrag von Micha P »

[In Antwort auf #84587]
Hallo Horst,

wenn Dur beim Schärfen mit einer Furniersäge angefangen hast, ist es nur verständlich, daß man frustrieren kann.

Wenn Du aber eine LS-Säge mit 5 oder 6 mm Zahnung feilst, dann wird das Schärfenlernen zum Aha-Erlebnis. Das ist einfach und effektiv, denn bei einem 70 cm-Sägeblatt hast du nur ca. 130 Zähne zu bearbeiten und wenn dann 5 - 10 % der Zähne nicht optimal geworden sind, wird man es der Sägeleistung kaum anmerken. Und beim nächsten Schärfen werden die Fehler auch wieder weniger.

LG Micha



Dieter L

Re: Handsäge für Anfänger

Beitrag von Dieter L »


Hallo zusammen,

erstmal Danke für die Begrüßung hier im Forum und für die Antworten.

Ich fasse hier mal die Themen etwas zusammen.

Zum Verständnis bzgl. Maschinen. Ein Maschinenpark ist vorhanden und wird auch genutzt. "Strafarbeit" habe ich nicht vorgesehen, so motiviert bin ich dann doch noch nicht. Das Auftrennen von Bohlen ist auch nicht beabsichtigt. Maximal besäumen.

Vernünftig Sägen mit der Hand möchte ich vor allem aus Lärmgründen lernen. Komme jeden Tag ca. 18.00 Uhr nach Hause und da ist nicht mehr viel mit Maschinen. Ich würd gern auf Nacht oder Sonntag auch mal das eine oder andere zuschneiden und dies am besten noch im rechten Winkel. Ausserdem macht die Handarbeit Spaß (solange man es nicht übertreibt) und vermittelt ein gutes Gefühl für das Werkstück. Dass das Schärfen dazu gehört habe ich hier bereits in mehreren Beiträgen / Artikeln gelesen. Nach dem Prinzip try und error bin ich sicher das es erlernbar ist. Natürlich ist es viel einfacher wenn es einem vermittelt wird. Erfahrung mit dem Handhobel (inzwischen 5 Stück) ist vorhanden, inkl. schärfen.

Zu der eigentlichen Frage bzgl. der zu wählenden Säge für einen Anfänger. Nach derzeitigem Stand eurer Vorschläge (Micha, Klaus, Pedder usw...) bin ich zu dem Entschluss gekommen eine Gestellsäge für Längsschnitte und einen Fuchsschwanz für die Querschnitte zuzulegen. Als Fuchsschwanz würde ich weiter bei dem angedachten William Greaves 508mm bleiben, bei der Gestellsäge die ECE (Schlitzsäge) 600mm (ohne Japanblatt) vom Hausherrn wählen.

Ist dies eine Vernünftige Anfängerkombi und muss ich erstmal schärfen zum loslegen?

@ Pedder, danke für das Angebot deine Kenntnisse zu teilen. Wenn ich mal in Hannover oder Kiel bin würde ich mich gerne bei dir melden.

Gruß
Dieter

Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Handsäge für Anfänger

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Dieter,

das scheint für den Anfang vernünftig ... bis auf den kleinen Fuchsschwanz. Der hat 10 tpi. Bei 50 mm Eiche sind wegen der schrägen Führung der Säge ca. 25 Zähne im Holz. Das ist zu viel und führt dazu, dass die kleinen Zahnzwischenräume schon mit Spänen gefüllt sind, bevor sie den Schnitt verlassen. Dann sägen die Zähne nicht mehr. Der größere Fuchsschwanz hat 8 tpi und ist schon deswegen besser geeignet. Abgesehen davon ermöglicht das längere Blatt einen längeren Armzug. Das kommt der Geschwindigkeit sehr zugute. Hast Du keine Möglichkeit, bei einem befreundeten Holzwerker mal eine 20 Zoll Säge gegen eine mit 26 Zoll laufen zu lassen? Ich bin ziemlich sicher, dass Du Dich danach für den längeren und grober bezahnten entscheiden würdest.

Klaus

Micha P
Beiträge: 279
Registriert: Di 16. Jun 2020, 22:16

Re: Handsäge für Anfänger

Beitrag von Micha P »


Hallo Dieter,

ich für meinen Teil arbeite sehr, sehr, sehr wenig mit Maschinen.

Fuchsschwanz oder Gestellsäge - hier gehen die Meinungen weit auseinander. Wenn man sich einmal an die Gestellsäge gewöhnt hat, setzt man sie auch ein.

Wenn ich ehrlich bin, nutze ich den Fuchsschwanz nur da, wo ich mit der Gestellsäge aufgrund ihrer Bauart nicht sägen kann und das ist sehr, sehr selten.

Die Gestellsäge ist schnell, leicht, sägt sauber. Und das für Quer- und Längsschnitte. Sie ist auch sehr einfach zu bauen.

Habe mir auch einmal eine als Schweifsäge gebaut. Im Handwerkzeugforum habe ich sie vorgestellt:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/md/read/id/66689/sbj/sonntagsbastelei-und-frage-an-die-schaerfspezis/

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/md/read/id/66689/sbj/sonntagsbastelei-und-frage-an-die-schaerfspezis/

Diese Säge ist außer dem Blatt nur aus Resten entstanden und nur mit Handwerkzeug, bis auf die Angeln. Die habe ich mit einer Flex vorgeformt - übrigens aus einem Fuchsschwanzsägeblatt.
Der Bau einer solchen Säge ist absolut kein Hexenwerk.

Ich habe noch 2 Fuchsschwänze einen für LS und einen für QS - Ende. Ich würde nicht mehr auf die Idee kommen mir noch einen neuen anzuschaffen, weil m.E. die Sägeleistung mit der der Gestellsägen nicht vergleichbar ist.

Aber, man muß sich wie gesagt an ihre spezielle Handhabung gewöhnen - jedoch es lohnt sich.

LG Micha

Horst Entenmann
Beiträge: 1156
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Handsäge für Anfänger

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #84604]
Hallo Micha,

eigentlich war ich recht zufrieden mit dem Ergebnis. Man muß allerdings dazu sagen daß die Säge älteren Datums noch so wie ausgeliefert war, das heißt mit gestanzten Zähnen und allein schon daher nie sonderlich toll gesägt hat.
Mit leichtem drüberfeilen war das schon ein deutlicher Unterschied. Ich vermute eher, ich hätte noch ein bißchen kräftiger feilen dürfen. Die Dreiecksfeile aus meinem Schlüsselfeilensatz war dazu vielleicht auch nicht ideal weil eher zu kurz.
Und schränken mußte ich natürlich auch nicht.

Inzwischen habe ich bessere Feilen und mein Vater hat mir ein paar passende Hefte dazu gedrechselt.

Inzwischen benutze ich für diesen Zweck die umklappbare Feinsäge von Thomas Flinn mit einseitiger Schränkung, die aus meiner Sicht als Dübelsäge sehr zu empfehlen ist. Irgendwann werde ich die auch mal nachschärfen müssen.
Wie es mit dem Schränken ist, das muß sich noch zeigen. Vielleicht probiere ich es zuerst mal ohne. Mal sehen wie weit ich komme. Bis dahin hab ich noch einige Zeit mir eine Schränkzange zu besorgen...

Gruß Horst

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