woodworking.de

Hallo liebe Forengemeinde.

Ich habe nun sehr lange für eine Formatkreissäge gespart und bin nun endlich in der Lage, mir was sehr hochwertiges leisten zu können. Nach unzähligen Stunden Recherche und Abwägen soll es eine Martin T 60 C werden. Meine einzige "Sorge" dabei ist aber etwas, was ich bis jetzt nicht wirklich ergründen konnte. Ich möchte die Säge privat benutzen und das am liebsten ein Leben lang. Nur: macht das denn - auch bei moderatem und behutsamen Umgang - die Elektronik auch bei noch so guten Sägen mit? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Bedieneinheit in 20 Jahren immer noch einwandfrei funktioniert. Vielleicht ist mein mangelndes Vertrauen in solche elektronischen Komponenten ja auch unbegründet, nur dachte ich, dass solche Maschinen ja eher für den professionellen Bereich konzipiert sind und daher sowieso von einem etwas kürzeren Lebenszyklus ausgegangen wird. Es macht sicher schon einen Unterschied, eine größtenteils mechanisch konstruierte Maschine auch nach Jahrzehnten in Stand zu halten, als sich um eine 15 Jahre alte Elektronik zu kümmern. Ich würde dazu gerne Eure Meinung hören. Alternativ zur T 60 Classig interessiert mich aus diesen Gründen auch die Variante T 60 A, da sie mir weniger elektronische Komponenten zu haben scheint. Sollte das aber auf Dauer eben kein Problem darstellen, wäre die T 60 C schon mein Wunschkanditat.

Ich freue mich auf Eure Antworten!

Viele Grüße,

Markus

Hallo Markus,

Deine Bedenken kann ich gut nachvollziehen. Aus der Unsicherheit heraus würde ich mich dann direkt an den Hersteller wenden, wenn Du, was ich vermute, ein Neugerät kaufen möchtest. Trage doch Deine Bedenken vor und Du bekommst sicher eine Antwort. Vielleicht kommt da noch eine ganz andere Lösung bei heraus, wenn man mit dem Fachmnn diskutiert.

Auf jeden Fall viel Glück, herzliche Grüße

Uwe

Hallo,

Nur: macht das denn - auch bei moderatem und behutsamen Umgang - die Elektronik auch bei noch so guten Sägen mit?

Das wird Dir ehrlich niemand (nicht einmal der Hersteller) beantworten können. Die elektronischen Bauteile, die heutzutage in solchen Bedienpulten/Maschinen stecken, sind seltenst schon so lange erhältlich, wie die angenommene Lebens- bzw. Nutzungsdauer der Säge (30 - 40 Jahre). Natürlich kann man schon davon ausgehen, dass Bauteile verwendet werden, die unter Laborbedingungen Langzeittests bestanden haben. Trotzdem: Niemand kann heute sagen, was über 30 Jahren Nutzungsdauer oder so mit einem Bauteil passiert. Außerdem gibt es immer Streuungen innerhalb einer Serie/Charge.

Die alten Gussmaschinen aus Baujahren 1950 - 1980 oder so hatten alle keine komplizierte Elektronik, das war einfach nur solide Mechanik und recht einfache Schaltungen, demzufolge im Fehlerfall auch eher leicht zu reparieren.

Was bspw. mit der Display einer T60C nach 10, 20, 30 Jahren passiert, kann heute niemand wissen. Und wenn es einer weiss, dann mag er mir doch bitte die Lottozahlen der nächsten Ziehung sagen ;-)

Wolfgang

[In Antwort auf #84425]
Guuden,

Industrieelektronik ist heutzutage sehr ausgereift und weit verbreitet.
Deshalb ist davon auszugehen, dass es immer wieder Ersatzmöglichkeiten
für eine defekte Elektronik geben wird.

Allerdings würde ich darauf verzichten, wir arbeiten seit über 30 Jahren
mit einer T75 aus den 70-er Jahren, die "Halbrunde".
Klar, Sanftanlauf mit Tastensteuerung, digitale Anzeige quer und längs
sind nachgerüstet, Fernbedienung für den Parallelanschlag und noch ein paar Kleinigkeiten.
Mehr braucht selbst der Profi mit stark gemischter und individueller Fertigung nicht,
und die nächsten Jahrzehnte wird die Maschine uns weiterhin genügen.

g.H.! J.

[In Antwort auf #84425]
Hallo,

dass solche Maschinen ja eher für den professionellen Bereich konzipiert sind und daher sowieso von einem etwas kürzeren Lebenszyklus ausgegangen wird

M.E. ist der Lebenszyklus in Betriebsstunden umzurechnen. Gerade weil sie für Profis hergestellt werden, sind die Anforderungen sehr viel höher, als für Hobbymaschinen. Bei rein privater Nutzung wird man kaum jemals auf die Betriebsstunden eines Profis kommen.

Nur wird der elektronische Zinnober, ähnlich wie bei Autos auch, eigene Fehlfunktionen auslösen, die im eigentlichen Sinne gar keine technischen-mechanischen Störungen sind. Fraglich ist nicht, ob es die Teile in 20 Jahren noch gibt (jedenfalls bei namhaften Herstellern) , sondern ob man bereit ist den Preis dafür zu zahlen...

Aber bis es soweit ist, wirst du mit der Maschine sicher gute Arbeit leisten können und deinen Spass daran haben.

[In Antwort auf #84425]
Hallo Markus,

wie meine Vorschreiber schon geschrieben haben, ist Industrieelektronik zum einen heute relativ robust und zum anderen sind die Betriebsstunden oft ein wichtiger Faktor. Deine Sorgen/Zweifel kann ich gut nachvollziehen; ich würde mir wohl die gleichen Gedanken machen wie du. In die Zukunft blicken kann ich nicht, aber ich kenne Maschinen, deren Steuerung auch mit diesem Alter noch ohne Macken funktioniert. Meiner Meinung nach hast du im privaten Gebrauch eine gute Chance, dass die Maschine mit dir alt wird. Wie bereits empfohlen, würde ich mich da auch mal mit den entsprechenden Leuten beim Hersteller unterhalten.

Von den beiden von dir genannten Maschinen wäre die T60 C wohl auch mein Favorit. Die Steuerung ist zwar sicherlich nicht nötig, aber manchmal durchaus komfortabel.
Alternativ: eine junge gebrauchte T70?

Gruß - und viel Spaß mit der (für die meisten Privatanwender) Traummaschine!
Max

Da würde ich mir auch keine Gedanken machen, bis es soweit ist, ist man u.U. auch schon im Pflegeheim :-((

Ich habe vor einem Jahr mein Grundig Radio - BJ1965 - in einwandfrei funktionierendem Zustand verkauft. Transistorelektronik, 50 Jahre alt, bestens. Und in unserem Betrieb habe ich an der Fräsmaschine aus Japan einen Schalter ersetzt - zwar nicht original, aber funktionsgleich. Die Spule war - was äußerst selten vorkommt - nach ca. 45 Jahren durchgebrannt (in der Steuerelektronik, nicht in der Leistungselektronik).

LG
Michael

[In Antwort auf #84425]
Vielen Dank schon mal für Eure Meinungen, das hilft wirklich weiter bei der Entscheidung. Es ist eben schon schwierig, auf Grund von in der Zukunft möglicherweise eintretenden Ereignisse in der Gegenwart eine so "teure" Entscheidung zu treffen. Aber ich denke bzw. hoffe dann auch, dass die Maschine beim privaten Gebrauch erstens deutlich länger als bei täglichem Dauereinsatz durchhält und zweitens eine später möglicherweise anfallende Reparatur der elektronischen Komponenten noch fachkundig durchgeführt werden können wird. Wie es bei schon angeklungen ist, wird es sicher nicht schaden, mit dieser Frage auch mal an den Hersteller direkt heranzutreten (wobei die bei Martin ja sicher nicht sagen werden, in 20 Jahren sieht's schlecht aus). Vielleicht kann ich auch Besitzer dieser Maschine ausfindig machen, die ihre Erfahrung aus erster Hand weiter geben würden.

Viele Grüße.

[In Antwort auf #84425]
Hallo Markus,

vor einigen Jahren habe ich ähnliche Gedanken angestellt, wie Du sie im Moment hast.

Ich habe mich vor 13 Jahren für eine neue F45 (Altendorf) mit CNC-Steuerung entschieden inkl.
digitaler Schnittbreitenanzeige.

Würde ich mit den zwischenzeitlich gemachten Erfahrungen die Entscheidung heute erneut treffen müssen,
würde ich jederzeit einen gesteuerten Parallelanschlag und auch den Ablänganschlag mit Digitalanzeige wählen.
Eine Empfehlung in Richtung "richtig oder falsch" wird es ohnehin nicht geben - die Sichtweise wird wohl
immer subjektiv bleiben!

Was für mich letztlich (immer noch) zählt: Es macht einfach immer wieder Freude an einer äußerst präzisen Säge zu arbeiten,
unabhängig vom Namen des Herstellers.

Ich habe meine Entscheidung bisher nie bereut.

Grüße

Elmar

Guuden,

fuer meine alte 75 habe ich vor ein paar Jahren noch originale
E-Teile vom Hersteller bekommen.
Die bei Martin sind auch ein Stueck weit stolz darauf.

Gut Holz! Justus.