Anschaffung eines Abricht/Dicktenhobels

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Gert

Anschaffung eines Abricht/Dicktenhobels

Beitrag von Gert »


Hallo Leute;
war bestimmt schon oft genug Thema.
Trotzdem:
Ich suche einen Abricht/Dicktenhobel für meine Werkstatt.
Das Gerät sollte in der Breite 250mm schaffen, mehr als 350 werde ich sowieso nie brauchen.
Das Gerät sollte nicht zu mächtig sein wegen des Platzverbrauches.
Eine vernünftige Qualität ist Bedingung.
Drehstrom ist vorhanden.

Nun gibt es eine Menge neue und gebrauchte Fabrikate.

Zwei interessieren mich besonders:

1.Eine gebrauchte Flottjet, welche nach den Angaben eines Bekannten relativ hochwertig sein soll, welche aber neu nicht mehr zu haben ist (jedenfalls nicht von Flott) und gebraucht beim Händler zwischen 600,- und 1000,-EUR kosten soll.

2. Eine Holzmann HOB 260, die ich bei einem Händler gesehen habe und die einen sehr stabilen Eindruck gemacht hat. Die Abrichttische waren sogar aus Grauguß.
Die Maschine soll neu unter 700,-EUR kosten und war besser als das, was ich von Metabo, Scheppach &Co. gesehen habe.
Aber wie sieht es da mit der Präzision aus?

Hat jemand mit einer dieser Maschinen Erfahrung oder kann mir einen anderen Vorschlag machen?

Gruß Gert

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Anschaffung eines Abricht/Dicktenhobels

Beitrag von Dietrich »


Hallo Gert,

zur Flottjet gibt es Klärungsbedarf, richtig ist das es kein Flottjet ADH mehr gibt, aber sie wurde schon immer in einem Zweigwerk von Flott im Westerwald gebaut, die frühere Betriebsleitung hat das Flott-Zweigwerk übernommen, und baut zum größten Teil die Maschinen als "System Flott" unter dem Namen Kräku weiter!!!
Das Modell das Du suchst haben die immer noch:-)
Schau Dich hier um: http://www.kraeku.de/

Zu Metabo-ADH, der Klassiker unter den Metabo Hobelmaschinen ist die ADH 1626 mit etwa 15 jähriger Bauzeit fast so bekannt wie die Flottjet Maschine, mit einer 1626 D arbeite ich seit etwa 8 Jahren mit großer Zufriedenheit. Die Wiederholgenauigkeit ist für eine Maschine dieser Kategorie sehr gut, Dickenabweichungen von weniger als 1/10mm kann man vernachlässigen!
Solch eine als gut erhaltene Gebrauchtmaschine kann ich wirklich empfehlen, zumal sie sich auch noch bewegen lässt.
Eine neuere aber auch nicht mehr neu erhältliche ADH 310, baugleich mit der E-B HC 333, wäre auch eine Empfehlung, mit dieser Maschine konnte ich Probearbeiten, Klasse!
Allerdings hat sie 3 Graugusstische und 140 kg, eine Fahreinrichtung ist erhältlich.

Einige Teilnehmer hier arbeiten auch mit den Modellen ADH 260 und ADH 1630, sie können Dir gegebenenfalls über die Qualitäten Auskunft geben.

Wenn eine 15 Jahre alte Metabo 1626 für 550€ den Besitzer wechselt, eine neue Holzmann dagegen neu kaum mehr kostet, wird dies seinen Grund haben!
Die letzten 1626 wurden 1998 gebaut und wechselten für 3000 DM den Besitzer.

Frohes Fest
Dietrich

Marc Hohnsbehn
Beiträge: 581
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Anschaffung eines Abricht/Dicktenhobels

Beitrag von Marc Hohnsbehn »


Hi,Gert
bei gebrauchtmarkt Number One von Felder Group gibts ne Elektro Beckum HC 260 Bj 1993-3 kw-380V für 450 €
wär das was für dich
PS:bin kein Verkäufer!nur ein netter Hinweis

Gert

Re: Anschaffung eines Abricht/Dicktenhobels

Beitrag von Gert »


Hallo
@Marc
Irgendwie komm ich mit der Felder-Seite nicht zurecht.
Ich muß mich wohl erst registrieren.
@Dietrich
Das mit Flott und Kräku kannte ich schon; die Kräku-Maschinen werden u.a.über Flott Remscheid vertrieben. (Ich kann von meinem Bad aus deren Lager sehen).
Allerdings wurde mir von bereits zwei zuverlässigen Händlern gesagt, das die Qualität jetzt nicht mehr dieselbe wie noch vor ein paar Jahren wäre. Ich kann den Wahrheitsgehalt jetzt nicht überprüfen. Aber in Anbetracht der Tatsache, das die kleine "Flott" mit Unterschrank auf etwa 2700,- EUR kommt, ist das natürlich ein gewagtes Experiment.
Zur "Metabo":
Ich weiß mittlerweile, daß Du ein Fan der Marke bist. :)
Ist auch O.K.
Ich gebe das Geld auch lieber einer deutschen renommierten Firma, als einem chinesischem Nachbauer.
Allerdings sind meine Erfahrungen mit Metabo eher zwiespältig.
Weder die Tischkreissäge, noch den Bohrhammer oder den Schwingschleifer würde ich mir wieder kaufen.
Die Haltbarkeit der nicht ganz billigen TK 1688 D mit sämtlichen Zubehör war nicht so der Hit.
Die unglückliche Konstruktion des Schiebetisches, die einem beim Arbeiten immer im Weg ist, deren schnell verschlissene Lagerung mit teuren Ersatzrollen, die noch nicht einmal einen Staubabstreifer (wie z.B.bei den Striebig-Sägen einfach aber wirkungsvoll realisiert)besitzen und deshalb bei schon leichtem Staubanfall nur noch ruckartig zu bewegen sind sowie der Tisch aus Alu, dessen Beschichtung bei mir schon nach wenigen Wochen im Blattbereich durch war, haben mich nicht überzeugt.
Dazu noch eine vom Querschnitt viel zu geringe Spanabsaugung, die sich beim Arbeiten sehr schnell mit kleinen Schnittresten zusetzt und dazu führt, das einem die Stückchen um die Ohren fliegen.
Für das Geld hätte ich damals auch schon eine alte, aber intakte Bäuerle bekommen.
Mag ja sein, daß die neueren Sachen besser sind, aber die Holzmann macht von der Basis her einen deutlich stabileren Eindruck. Fast nur Guß, viele dickwandige Schweißteile, große Handräder und Blech nur fürs Untergestell und als Abdeckung der bewegten Teile.
Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
(Sonst würde ich ja auch hier nicht posten.)

Viele Grüße mit der Hoffnung auf Antwort
Gert

joh. t.
Beiträge: 739
Registriert: Sa 25. Nov 2017, 13:35

Re: Anschaffung eines Abricht/Dicktenhobels

Beitrag von joh. t. »


hallo, ne dicke gebrauchte aus den 70er jahren. die sind nach bg noch in ordnung und nicht der heutige pfusch.viele grüße johannes

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Anschaffung eines Abricht/Dicktenhobels

Beitrag von Dietrich »


Hallo Gert,

natürlich lässt sich die TK 1688 nicht mit einer Bäuerle vergleichen (siehe Wikiwoodworking)!

Der Schiebetisch der 1688 ist im Gegensatz zu einigen heute angebotenen Lösungen als robust zu bezeichnen, gelegentliches Abstauben der Führungsrohre unterstützt eine langjährige Funktion der Einheit.
Welche Teile und Zubehörteile sind denn kaputtgegangen?

Gruß Dietrich


Gert

Re: Anschaffung eines Abricht/Dicktenhobels

Beitrag von Gert »


@Johannes
Wär schon fein.
Leider hab ich nicht den Platz für so einen Riesentrümmer, den ich als Kunststoffverarbeiter ohnehin nur selten brauchen werde.
Schaun mer mal...

@Dietrich
Mir schien die TK insgesamt "auf Preis gebaut" zu sein.
Die preislich günstigere Alternative Elektra Beckum habe ich nicht gewählt, weil die damals noch einen an der Oberfläche(!) verrippten Tisch besaß (Plexiglas wirds danken). Die Schiebeführung war aber deutlich besser gelöst.
Insgesamt macht die Metabo keinen durchdachten Eindruck.
Siehe auch die fehlenden Staubabstreifer. Der Staub läßt sich übrigens nicht so ohne weiteres entfernen. Einmal von den Rollen überfahren, pappt er angebacken an den Führungen und läßt sich nur noch mit sanfter Gewalt mittels Holzspatel lösen. Ein Unding. (Die Abstreifer der sündhaft teuren "Striebig"-Sägen kosten nur 1,80 EUR/St. als Ersatzteil, passen aber nicht auf die Metabolager).
Metabo hat sich wohl zu Recht einen guten Ruf erworben. Aber wohl eher nicht mit der 1688.

Gruß Gert

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Anschaffung eines Abricht/Dicktenhobels

Beitrag von Dietrich »


Hallo Gert,

ja, das kann auch mal passieren, gelegentliches Überschleifen mit Edelstahlspan-Wolle, so alle 4 Wochen, dann läuft der Schiebetisch wie geschmiert:-)

Welche Maschine ist nicht auf Preis gebaut?
Bitte jetzt nicht mit Industriemaschinen kommen.

Wichtig bei mir als Hobbyschreiner ist die zu erreichende Schnittqualität und Genauigkeit, diese Attribute kannst Du der 1688 nicht absprechen, da hat sie in dieser Klasse Maßstäbe gesetzt!
Eine KS 2 ist deutlich besser verarbeitet, stimmt, zum 2,5 fachen Preis ist dies eigentlich kein Kunst, oder?
Falls Du aber Deine 1688 loswerden willst, sag bitte nebenan im Marrktplatz bescheid, bin sicher es gibt genug Interessenten:-)

Ich habe erlebt, das gestandene Schreinermeister bei Nennung der Magnum-Serie aufhorchten, und sie eben nicht als Baumarkt oder Hobbymaschinen im negativen Sinn bezeichneten.
Dagegen sprechen auch die Verwendung von Aluminium-Gussteilen, bei den älteren Magnums, die alles andere als billig sind, Strangpressprofile dagegen, kosten einen Bruchteil!
Wenn Dir die Abstreifung der Führungsrohre so wichtig ist, man kann die als Meterware kaufen, und selbst was konstruieren, die Alugusstische kannst Du ruhig anbohren, natürlich nicht überall!

Keine Kategorie 3 Maschine ist eine Industriemaschine, denn dafür muß ein vielfaches gerechnet werden.

Gruß Dietrich

Gert

Re: Anschaffung eines Abricht/Dicktenhobels

Beitrag von Gert »

[In Antwort auf #10172]
Hallo Leute,
will kurz mitteilen, daß ich jetzt im Besitz einer Flottjet bin.
Echt blöd:
Da gräbt man monatelang bei E-*** und sonstigen Gelegenheiten, und dann kommt ein Nachbar und erzählt beiläufig, das ihm so ein Ding schon jahrelang im Weg steht und er (hats geerbt) überlegt hat, es zum Schrott zu geben.
Selbstlos, wie ich bin, hab ich dem Mann natürlich geholfen.

Jetzt bin ich allerdings auf der Suche nach einer Anleitung.
Die Messer müssten zum Schleifen und das Einbauen ist wohl nicht ohne.
Zum Thema Anleitung hat sich mal ein "Fabian" gemeldet, der eine solche für den Typ 88001 hatte.
Wäre nett, wenn er das nochmal tun würde (das Melden).

Allen anderen erstmal vielen Dank für Ihre Unterstützung.
Ich halt Euch auf dem Laufenden


Steffen Pertsch
Beiträge: 43
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Anschaffung eines Abricht/Dicktenhobels

Beitrag von Steffen Pertsch »


Hi Gert,

den Nachbarn kannst du auch mal zu mir schicken, wenn er noch eine hat ;-)

Gruß und Glückwunsch
Steffen


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