Gasofen/ Gas-Außenwandofen

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Wolfgang
Beiträge: 59
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 12:02

Gasofen/ Gas-Außenwandofen

Beitrag von Wolfgang »


Hallo Kollegen,

ich habe mal wieder ein Problem und brauche Euren Rat.

Wie wir derzeit wohl alle, habe auch ich das Problem, meine Werkstatt, einen ehemaligen Hühnerstall, beheizen zu müssen. Mangels eines Kamins scheidet die Wunschlösung Holzofen/ Werkstattofen leider aus.

Ich denke daher über Gas nach. Die bekannten Katalytöfen kommen wegen der mit ihnen einhergehenden Feuchtigkeit selbstverständlich nicht in Frage. Daher wird es wohl ein Gasofen werden, bei dem die Abgase nach außen geleitet werden.

Beim großenen Versteigerer stoße ich immer mal wieder auf Gas-Außenwandöfen, die wohl früher recht pupulär waren. Die tauchen aber m.E. recht selten auf.

Nun endlich meine Frage:

Was spricht dagegen, einen Gasofen der für einen Kaminanschluß vorgesehen ist, einfach in selber Weise wie den Gas-Außenwandofen zu betreiben, indem man halt einfach ein Loch für die ungefährlichen Abgase in die Wand macht?

Euch allem bereits jetzt vielen Dank!

Gruß,

Wolfgang



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Gasofen/ Gas-Außenwandofen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Wolfgang,

nach meiner Information dürfen nur Brennwertgeräte (die mit dem Kondenswasserablauf) ohne Kamin direckt durch eine Wandöffnung entgast werden!
Es gibt sie als Wandgerät, in der Größe eines normalen Elektroboilers!

Gruß Dietrich

Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Gasofen/ Gas-Außenwandofen

Beitrag von Till »


Nein, bei den Brennwertgeräten handelt es sich um Kessel oder Kesselthermen.

Bei Gasausenwandöfen wird kein Wasser erhitzt, sondern die Raumluft. Bis 11kW oder sowas sind die ohne Kamin dirket mit einem halben Meter Rohr nach aussen angeschlossen. Im Prinzip wie eine Wohnwagenheizung in größer.

Ich sehe allerdings die Schwierigkeit des Gasanschlusses...

Am sinnvollsten in einer Holzwerkstatt ist doch eigentlich ein Holz/Späneofen, und als Kamin lassen sich doch 3m doppelwandig isoliertes Edelstahlabgasrohr verwenden.

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Gasofen/ Gas-Außenwandofen

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #9907]
hallo Jungs !
leider ist das Leben nicht so einfach, denn die Bauordnungen der Länder regeln den Anschluss von Heizöfen sehr genau. Dahinter steckt jahrzehntelange Erfahrung aus tausenden von teilweise tödlich verlaufenen Unfällen.

Also erst mal auf dem Bauamt nachfragen und den zuständigen Bezirksschornsteinfeger konsultieren.

Meines Wissens nach sind in Baden-Württemberg die Wanddurchführungen mit direkter Abfuhr nach aussen nicht mehr gestattet. Aber das kann in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt werden.

Gruss
reinhold

Wolfgang
Beiträge: 59
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 12:02

Re: Gasofen/ Gas-Außenwandofen

Beitrag von Wolfgang »


Hallo Till,

ein Holz-/ Späneofen wäre natürlich toll. Bisher habe ich diesbezügliche Begehrlichkeiten allerdings schnell verworfen, weil ich eben in einem ehemaligen Hühnerstall untergekommen bin, wo es keinen Kamin gibt.

Ich dachte, die Höhe des Kamins sei auch davon abhängig wie hoch die benachbarten Häuser sind. Ein Kamin aus 3 m doppelwandigem V2A-Rohr klingt interessant und vor allem auch bezahlbar.

Hast Du da genauere Informationen bezüglich der Zulässigkeit und der Kosten für einen solchen Kamin?

Viele Grüße,

Wolfgang

Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Gasofen/ Gas-Außenwandofen

Beitrag von Till »


Die Höhe hängt ab davon wie hoch das Ofenrohr aus dem Hühnerstall geführt wird, und wie hoch die Traufe ist.

Zulässigkeit hängt von der "Lässigkeit" des Schornsteinfegers ab, der das Monopol darauf hat es für zulässig zu befinden. Damit schwankt das erlaubte (sehr stark) von Bezirk zu Bezirk...

Bei uns muss das Rohr einen Meter über das Dach ragen, wenn es an der Traufe über Dach geführt wir halt einen Meter über Traufe. Wenn das Ofenrohr in 2m Höhe über Boden in das Edelstahlrohr Mündet halt Länge(Edelstahlrohr) ungefähr gleich (Traufe +1m) - 1,5m.

Meine 5 Meter Anlage hat etwa 300DM / m gekostet glaub ich.

Kommt wie gesagt alles auf das Social Engineering mit dem Schornsteinfeger, und einem Installateur der einem das Rohr besorgt an. Montiert ist sowas in 2 bis 3 Stunden.

Gerade in ländlichen Gegenden kann es gut sein das der Schornsteinfeger auch keine Einwände gegen einen aus Vollklinker gemauerten aussen geführten Kamin hat, das ist dann ein Wochenden Arbeit und geringe Materialkosten (Klinker kann man eventuell 2. Wahl bei einer Ziegelei wegholen)

Angesichts der stark ansteigenden Kosten für Primärenergie, und der Notwendigkeit die Späne und Abfälle irgendwie zu entsorgen, spricht jedoch auch monetär einiges Für Holzfeuerung. (Ganz abgesehen vom psychologischen Vorteil ein vermurkstes Werkstück schnell aus dem Blick zu haben, indem man es der thermischen Verwertung zuführt)

Herbert S.
Beiträge: 331
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Gasofen/ Gas-Außenwandofen

Beitrag von Herbert S. »

[In Antwort auf #9925]
Hallo Wolfgang
Kann dich eigentlich wie Till nur zu einer Holzfeuerung ermutigen.
Auch ich hatte dieses Problem der Heizung vor Jahren.
Ich entschied mich zu einem gemauerten isolierten Kamin aus Fertigteilen. Allerdings brauchte ich 14 Meter. Nahm Kontakt mit dem Schornsteinfeger auf. Dieser machte keinerlei Schwierigkeiten und innerhalb einer Woche konnte ich den Ofen in Betrieb nehmen.
Heize mittlerweile die Werkstatt jeden Tag mit Abfallholz.

Gruß Herbert

Jens
Beiträge: 22
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Gasofen --

Beitrag von Jens »

[In Antwort auf #9907]
Hallo Wolfgang,

als einfache und effiziente Lösung kann ich Dir ein Heizölgebläse mit Abgasführung empfehlen. Damit habe ich seinerzeit meinen Bau geheizt und getrocknet. Für die Abgase wird ein flexibles Edelstahlrohr verwendet, das man entweder direkt durch eine Maueröffnung oder durch eine Alukaschierte PU-Schaumplatte als Fenstereinsatz legen kann (bei letzterer Lösung halt nach feierabend wieder abbauen und Fenster schließen).

Die Teile gibt es in unterschiedlichen Leistungsklassen z.B. bei der Fa. Attika oder als Sparversion in Bauhaus-Baumärkten (Bestellartikel).
Ich habe eine 34KW-Ausführung, die für eine DHH knapp gereicht hat. Für einen Hühnerstall sollte es also auch weniger tun.
Nach dem Einschalten ist es innerhalb weniger Minuten angenehm warm (Gebläse). Der Ölverbrauch ist bei Dauerbetrieb zwar relativ hoch, aber die Heizung muss ja nicht dauernd laufen. Die besseren Teile haben einen Anschluss für eine Reglereinheit.

Falls Du Fragen dazu oder Interesse an meinem Heizölgebläse hast, bitte melden. Ich vermiete es über den Winter an Bauherren, würde es aber auch verkaufen.

Gruß

Jens

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