Ich bin begeistert !!!!!!!!! *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Rolf Schmid
Beiträge: 222
Registriert: Di 22. Dez 2020, 12:08

Ich bin begeistert !!!!!!!!! *MIT BILD*

Beitrag von Rolf Schmid »


Bei meinem ersten Bearbeitungversuch von Birke, war ich leicht entnervt, weil der Faserverlauf "Achterbahn" in meinen Brettern fährt.

Schon beim Abrichten des Brettes habe ich große Ausrisse bekommen. Auch das Verputzen war eine Plage. Mit meinen Infills ging es einigermaßen war aber kein Vergnügen, ich mußte "höllisch" auf den Faserverlauf achten......

Also packte ich zum ersten Mal meinen neuen Schabhobel von Veritas aus. Zuerst gings in die Küche um das Hobeleisen (besser die Ziehklinge) an der Spiegelseite und der Fase zu schärfen und dann im Schraubstock mit einem Ziehstab den Grat anzuziehen. Da ich schon Erfahrungen mit Ziehklingen hatte war das kein Problem.

Das Einstellen der Klinge im Hobel gestaltete sich einfach. Auf dem Brett die Ziehklinge in den Hobel stecken, bis sie unten auf dem Holz steht, Die Klinge einklemmen und dann vorsichtig nach vorne Kippen mit dem Neigungsmechanismus, bis die Klinge fasst.

Ich habe schon oft mit Ziehklingen gearbeitet, und habe sie schätzen gelernt, aber was nun kam, hat mich doch begeistert:
Mehr Bilder und Infos:
http://www.hobel-und-eisen.de/Sammlung/schabhobel.htm

wolfgang peter

Re: Ich bin begeistert !!!!!!!!!

Beitrag von wolfgang peter »


hallo rolf,
ich frage mich gerade, was für ein modell von veritas das ist. anscheinend nicht ein mit dem veritas-schabhobel-umrüstsatz versehener putzhobel?! so einen besitze ich nämlich und mein schabversuch damit hat mich echt frustriert. allerdings bin ich wohl noch nicht richtig fit im ziehklinge schärfen. hast du (oder sonst jemand) erfahrung mit dem umrüstsatz?
jedenfalls beeindruckende bilder!
grüsse
wolle

Rolf Schmid
Beiträge: 222
Registriert: Di 22. Dez 2020, 12:08

Re: Ich bin begeistert !!!!!!!!!

Beitrag von Rolf Schmid »

Wolfgang Jordan
Beiträge: 1348
Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
Kontaktdaten:

Re: Ich bin begeistert !!!!!!!!!

Beitrag von Wolfgang Jordan »

[In Antwort auf #101427]
Hallo Rolf,

dein Bericht macht mir Mut, daß ich mit meinen Birkenbrettern doch noch zu einem guten Ergebnis komme. Leider habe ich nicht so einen schicken Ziehklingenhobel. Ich habe aber mal zwei ähnliche Hobel aus Holz bzw. Metall (die mit den seitlichen Griffen) auf dem Flohmarkt gefunden, vielleicht tun's die auch.

Gruß, Wolfgang

Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Ausrisse beheben

Beitrag von Philipp »


Hallo Rolf!

Beeindruckende Bilder sind das, sehr schön! Ähnlich dünne Späne bekommen ich mit meinem kleinen chinesischen Putzhobel (Eisenwinkel 60°) eines niederbayrischen Anbieters hin (dazu gab es hier vor kurzem auch mal einen Themenast: „Steileisenhobel“). Die Oberflächen, die ich damit erzielen kann, sind herrlich glatt, beinahe schon poliert und glänzend. Es tritt überhaupt kein Problem mit wirren Maserungen auf.

Aaaaber: derzeit muß ich zahlreiche kleinere Bretter aus mind. 10 Jahre getrockneter Kirsche abrichten und glätten. Dabei habe ich die undulierende Maserung schon tausendmal verflucht, weil sie, wohl in „Zusammenarbeit“ mit der Sprödigkeit des sehr trockenen Holzes, mir sehr viele, teilweise tiefe Ausrisse beschert. Der Einsatz der Raubank zum Abrichten ist nur bei einzelnen, relativ gleichförmig gemaserten Brettern möglich. Das bedeutet wiederum, daß ich mit dem Putzhobel nur schwerlich eine längere gerade Kante erzielen kann. Mit dem Chinahobelchen kann ich mir nun zwar helfen, die Flächen wieder zu glätten, verliere aber damit auch die glatte Ebene, es bleibt eine unregelmäßige Kante/Ebene, die wieder nach der Rauhbank ruft. Und dann geht’s wieder: rupf! und ein Ausriß ist da. Befeuchten nützt nix, einzige Lösung bisher ist besagter kleiner Hobel. Dein Ziehklingenhobel würde sicherlich genauso helfen.

Frage an dich: wenn dein Birkenholz ebenso zum Ausreißen neigt, wie bekommst du dann eine ebene Fläche hin? Du kannst Ausrisse mit nur geringer Tiefe zwar mit deinem Ziehklingenhobel korrigieren, aber eine gesamte Fläche, die einen oder mehrere Ausrisse aufweist, dürftest du doch damit kaum glatt und gleichzeitig eben bekommen, oder?

Weiterhin viel Erfolg und Freude,

Gruß
Philipp


Rolf Schmid
Beiträge: 222
Registriert: Di 22. Dez 2020, 12:08

Birke II *pics*

Beitrag von Rolf Schmid »


Jetzt war ich doch neugierig geworden. An der markierten Stelle hatte mein Schlichthobel ein ordentliches Stück herausgerissen. (Auf dem Photo ist die Stelle schon mit dem Hobel glattgehobelt.)
Der einzige Hobel mit einem steilen Anstellwinkel ist ein Zahnhobel von Ulmia. Er wurde früher zum Anrauhen vor dem Leimen verwendet. Das Zahneisen ist auf dem Bild zu sehen.


Ich habe es gegen ein normales Eisen getauscht und konnte damit ähnliche Resultate wie mit dem Schabhobel erzielen. Es lässt sich allerdings schlechter schieben, aber die Stelle konnte ich ohne Probleme glatt hobeln.

Der Anstellwinkel beträgt 75°.


Es muß also nicht unbedingt der Schweifhobel von Veritas sein.
Ein kleinen Wermutstropfen hat dieser auch. Die Klinge bleibt nicht alzu lange scharf.

Hallo Phillip, ich habe es mit der Rauhbank versucht, natürlich wieder ausrisse, aber wenn ich dann gleichmäßig über das ganze Brett den Schabhobel benutze, bleibt die Ebenheit erhalten. Mein Versuch das Eisen zu drehen, das wäre dann ein Spanwinkel von 45+30° ähnlich wei bei dem Schabhobel war nicht von Erfolg gekrönt, ich habe allerdings auch nicht groß experimentiert.

gruesse
Rolf

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Ausrisse beheben

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Philipp,
das ist ein hübsches Problemerchen, daß du da hast.

Also eines kann sehr helfen: Höre mit der Rauhbank mit mit Querstrichen auf, bei denen das Eisen schräggestellt ist. Das ergibt (meistens) eine etwas unansehnliche Oberfläche aber keine Ausriße, dann mit dem Putzhobel weiter. es geht ja jetzt nur um kleinste Spanabnahme, da passiert nicht viel. Den Rest ereldigt die Ziehklinge.
Wenn das nicht hilft, würde ich mir ein zweites Eisen für den Putzhobel besorgenn und eine zweite Fase von 5-10° auf an die Spieglseite schleifen. Dann sollte es klappen.

Viele Grüße, Christof.

Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Ausrisse, Zahnhobel

Beitrag von Philipp »


Hallo Christof, hallo Rolf,

so wie Ihr es beschreibt, nähere ich mich auch an das Problem an. Nur: ganz gerade Kanten erhalte ich (noch) nicht. Die Ausrisse der verwendeten Kurzrauhbank sind teilweise 0,5-1 mm tief (überhaupt ist eine Rauhbank ja ein überaus digitales Gerät. Entweder greift sie nicht und rutscht übers Holz oder sie rattert durchs Gelände und produziert fertige Schnitzel für die Zellstoffindustrie. Das bißchen dazwischen zu finden ist so verdammt schwierig!). Hier mit dem Putzhobel sich zu helfen bedeutet derzeit für mich, wieder eine wellige, aber immerhin meist glatte Oberfläche zu erzeugen, die Ziehklinge würde gar nicht weiter helfen. Wenn ich mit meinen derzeitigen Fähigkeiten und materiellen Möglichkeiten Leimholz aus Kirsche herstellen müßte, würde ich wohl verrückt werden.
Das mit dem Zahnhobel mit normalem Hobeleisen hatte ich auch schon mal angedacht und hier kurz thematisiert. Danke Rolf, daß du es schon mal in die Tat umgesetzt hast. Ich werd's auch mal ausprobieren.

Gruß
Philipp


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Ausrisse beheben mit Flachwinkelhobel

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #101452]
Hallo Freunde am Hobel,

Ich habe bei Birke sehr gute Erfahrungen gemacht mit meiner LN- Flachwinkelraubank: Maul sehr, sehr eng, Eisen auf 33° geschliffen, Mikrofase auf 38° abgezogen. Keinerlei Ausrisse. Da, wo es mit einem anderen Hobel einreisst, wird es etwas matt,ansonsten ist das Holz wie poliert. Ich putze also mit der Raubank fertig.

Man muss ergänzen, dass diese Raubank keine Maulverstellung hat, ich habe das Maul verengt durch Unterlegen von Papier (2 Lagen Aktentrennblätter) unter das Eisen. War mal ein Experiment, ist so geblieben. Ich gehe davon aus, dass jeder andere Flachwinkelhobel mit Maulverstellung, z. B. der in einem anderen thread gerade behandelte 62er, es auch kann, vorausgesetzt man macht einen großen Keilwinkel an das Eisen.

Friedrich

Juergen Fuchs
Beiträge: 135
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Ausrisse beheben mit Flachwinkelhobel

Beitrag von Juergen Fuchs »


Hallo Friedrich,

ich beobachte genau das Verhalten, das Du beschreibst auch mit meinem neuen 62'er jedoch auch mit dem Standardwinkel von 25 Grad (Plus mikrofase von ca. 26 Grad). Das Holz wird mit und gegen die Faser spiegelblank und es reisst absolut nichts aus, wenn nur das Maul schoen enggestellt wird.

Das Problem wird groesser bei groesserer Sapndicke, da ich dann das Maul weiter "aufreissen" muss. D.h. ich kann sehr schoen mit dem 62'er putzen, auch Hirnstellen bei Verbindungen, allerdings taugt er weniger zum schlichten.

Dafuer ist mir aber auch noch kein Patentrezept eingefallen. Mit dem Scraper kann ich ja eigenlich auch nur relativ wenig Material abtragen.

Viele Gruesse

Juergen

Antworten