Ungefährer Schneidenwinkel bei Beilen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Gerhard
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Ungefährer Schneidenwinkel bei Beilen

Beitrag von Gerhard »


Hallo zusammen,

wie schärfe ich denn ein Beil? Also eins für Feuerholz, nix extrem genaues.

Ich habe mir da bisher nie Gedanken drüber gemacht, aber nach der ganzen Diskussion und meinen ersten Erfahrungen mit "richtigem" Schärfen, kommen mir so meine Zweifel an meiner bisherigen Methode:
Ein Fuß auf´s Beil, in die Hand die kleine Flex mit Schruppscheibe und los geht´s.

Grüße,
Gerhard


André Schwarz

Re: Ungefährer Schneidenwinkel bei Beilen

Beitrag von André Schwarz »


Hallo Gerhard,

gute Frage. Ich mache es im Prinzip genauso. Wichtig erscheint mir, dass der Keilwinkel nicht zu spitz wird, weil dann die Schneide schnell schartig wird. Außerdem müssen die Fasen beim Beil ballig ausgeführt werden, weil ja die Spaltwirkung wichtig ist und nicht die Schneidenwirkung wie z.B beim Stemmeisen. Mit balliger Schneide liegt im Idealfall immer nur eine Linie am Holzstück an, die die Spaltung hervorruft. Und polierte Fasen gleiten besser. Wenn die Schruppscheibe zu grob ist, klemmt die Axt mehr als notwendig.

Viele Grüße, André

reinhold
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Re: Ungefährer Schneidenwinkel bei Beilen

Beitrag von reinhold »


hallo,
ich spalte jedes Jahr einige Raummeter Buche-Brennholz.
Meine Erfahrungen : scharf geschliffene Beile mit engem Keilwinkel "fressen" sich fest und brauchen mehr Kraft als ballig geschliffene Beile, die unmittelbar an der Schneide eher einen grösseren Keilwinkel haben. Stumpf sein dürfen sie natürlich nicht.
Ich schärfe ganz konventionell mit einer Feile - genauer gesagt einer Mühlenfeile.

Gruss
reinhold

Gerhard
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Re: Ungefährer Schneidenwinkel bei Beilen

Beitrag von Gerhard »


Kennt Ihr eigentlich das sog. "Grubenbeil"?.

Darum Handelt es sich hier. Kopfgewicht eher wie eine leite Axt ( ich denke so um die 750 gr.), der Stiel ist aber deutlich kürzer als bei Äxten. Wurde im Bergbau für das erstellen von Holzausbau, also Abstützungen aus Holz (Nadelholz, rund) verwendet. Alte Bergläute können mit den Dingern erstaunliche Sachen machen.

Gerhard

Dirk Boehmer
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Re: Ungefährer Schneidenwinkel bei Beilen

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Reinhold,

was ist denn eine "Muehlenfeile"?

--
Dirk

Gerhard
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Was ist eine Mühlenfeile ?

Beitrag von Gerhard »


Es gibt Wörter, di kennt selbst Google nicht...

Gerhard

reinhold
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Re: Was ist eine Mühlenfeile ?

Beitrag von reinhold »


sorry,
ich kenne sie nur so. Aber vielleicht heisst sie anderswo anders, oder ich habe eine falsche Bezeichnung gelernt.
Was ich meine, ist eine grosse, schwere, flache Feile, ca 30 cm lang, ca 4 cm breit (Ich habs nicht nachgemessen, sondern schreibe aus der Erinnerung). Sie hat nur einen Hieb.
Gruss
reinhold

Wolfgang Jordan
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Re: Was ist eine Mühlenfeile ?

Beitrag von Wolfgang Jordan »


Hallo,

ich kannte die aus dem Englischen als 'mill file', aber habe jetzt gefunden, daß sie hier unter dem Namen 'Mühlsägefeile' bekannt ist. Eine Definition gibt es hier:
http://www.baumarkt.de/lexikon/Muehlsaegefeile.htm

Gruß, Wolfgang

Klausbärbel

Re: Ungefährer Schneidenwinkel bei Beilen

Beitrag von Klausbärbel »

[In Antwort auf #101205]
Ich gehe nach dem Holzfällen noch zum Tanz !
Fuß aufs Beil, Flex ran... der nächste macht es genau so usw.
Es lohnt sich einfach vor der Arbeit zu denken. Auch mal etwas länger.
Für exaktes und kraft sparendes Arbeiten mit einem Beil oder einer Axt haben sich nachfolgende Schneidewinkel als günstig erwiesen

Für ein Beil: ( Ein richtiges Beil. Keines aus dem Supermarkt) beträgt der Schneidewinkel
Für weiche Hölzer wie Fichte Tanne usw. 25.- 27 Grad (Axt 27 Grad)
Für härtere Hölzer wie Buche, Eiche usw 28 – 30 Grad (Axt 30 Grad)
Für das Fällen von Bäumen muss der Schneidewinkel einer Axt größer sein (Standzeit ist länger)
Ca. 40 – 60 Grad

Noch ein Hinweis. Es arbeitet sich noch leichter wenn man die Schneide asymmetrisch schleift.
Bei Rechtshänder - linke Schrägkante länger.



Gerhard
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Der mit dem Beil tanzt

Beitrag von Gerhard »


Versteh ich nicht ganz.

>Ich gehe nach dem Holzfällen noch zum Tanz !
Wie bitte ?
>Fuß aufs Beil, Flex ran... der nächste macht es genau so usw.
Eine anerkannte Methode zum Axtschleifen.... Oder ?
>Es lohnt sich einfach vor der Arbeit zu denken. Auch mal etwas länger.
Stimmt. Deswegen die Frage im Forum. Ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob ich das jetzt als Beleidigung auffassen darf.

Wie auch immer,
vielen Dank für die Info.

Gruß,
Gerhard

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