Werkstatt-Aufteilung Platzbedarf, Positionierung

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Markus
Beiträge: 546
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Werkstatt-Aufteilung Platzbedarf, Positionierung

Beitrag von Markus »


Hallo,
nach 6 Monaten zäher Verhandlung konnte ich meine Frau nun dazu überreden, mir Ihre Seite der Doppelgarage für meine Holzwerkstatt abzutreten.
Jetzt kann ich mich auf 6,0 x 5,10 m ausbreiten.
Ich habe in der 6,0 m langen Seite links ein 2,50 m Hörmann-Tor und in der hinteren 6,0 m-Seite rechts eine Durchgangstür zum nächsten Raum.

Wer hat Erfahrung wie man die Maschinen so positioniert, daß mann vernünftig arbeiten kann und trotzdem platzsparend aufstellt.

Diese Maschinen sind vorhanden :
Tellerschleifmaschine FROMMIA 400 mm
Formatkreissäge 250 mm BERNADO TKS
Abricht- und Dickenhöbel Holzmann 250 mm Hobelbreite Tischlänge ca. 1 m
Bandsäge BERNADO 1,70 m hoch
Absauganlage (1 Fangsack) Platzbedarf ca. 50 x 120 m
Hobelbank (ziemlich klein, ca. 150 cm lang
dazu möchte ich mir noch einen Montagetisch bauen, auf dem ich anzeichnen, montieren und schleifen kann. Soll ca. 2m x 1,20 m werden, evtl. auf Rollen mit Bremsrädern
Auf diesen Tisch setze ich dann auch meinen 08/15 Eigenbau-Frästisch für die BOSCH GOF1300.

Wer kann hier Hilfestellung geben, welche Anordung hier am Besten wäre?

Viele Grüße

Markus


Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Werkstatt-Aufteilung Platzbedarf, Positionieru

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Markus,

es freut mich, dass deine sichtlich verständnisvolle Frau, deinen Wunsch nach einer "kleinen" Werkstatt erfüllt hat.
Vorweg muss ich gestehen, dass ich mit der Raumaufteilung einer Werkstatt dieser Größe überhaupt keine Erfahrungen habe.
Auf jeden Fall würde ich eine Grundriss-Zeichnung anfertigen, die Umrisse der Maschinen aus einem Stück Karton schneiden und unterschiedliche Anordnungen "testen". Alternativ könntest du ein "shop layout program" verwenden, die gibt es zumindest als englische Versionen teils kostenlos.
Siehe z. B.:
http://www.woodworkersweb.com/downloads.php?sid=bb96797f4712f23fc11a3fbba7aad087
http://www.inthewoodshop.org/software/software.shtml
Da ich selbst noch nie so ein Programm benutzt habe, weiß ich leider nicht, ob man die auch metrische Maße verwenden kann.

Sind die von dir genannten Maße das absolute Limit oder kannst du ggf., wenn größere Projekte anstehen, den Raum kurzfristig vergrößern (z. B. Auto verbannen)?
Wo lagerst du deine Materialien?
Wie/wo wird das Werkzeug untergebracht?

Die Idee, den Montagetisch mobil (also auf Rädern bzw. Rollen) zu gestalten, finde ich sehr gut. Wobei ich den Raum unter der Arbeitsfläche auf gar keinen Fall verschwenden, sondern ihn zur Werkzeugunterbringung nutzen würde.
Zwar habe ich noch nie mit einer TF oder einem Frästisch gearbeitet, aber wenn du schreibst, dass du den Eigenbau Frästisch auf dem Montagetisch befestigen möchtest, kommen mir doch gewisse Zweifel, ob das im Bezug auf die Arbeitshöhe ideal ist. Ich würde eher dazu tendieren, die Höhe des Frästisches auf die der Montagebank oder der Kreissäge abzustimmen, um eine erweiterte Auflagefläche zur Verfügung zu haben. Möglicherweise wäre sogar die Integration des Frästisches in den Montagearbeitsplatz oder in eine selbstgebaute Tischverbreiterung für die TKS denkbar.
Wirklich stationär sollten aus meiner Sicht Hobelbank, sofern man tatsächlich von Hand hobeln möchte, und Tischkreissäge aufgestellt sein.
Hobelmaschine und Absaugung könnte man auf Rollen montieren. Denn der Platzbedarf der Hobelmaschine ist schließlich, wenn sie gerade verwendet wird, erheblich größer als der, der zur Unterbringung notwendig ist. So gesehen halte ich es für sinnvoll, die Werkstatt-Konfiguration möglichst offen zu lassen, um sie auf die jeweils auszuführenden Arbeiten abstimmen zu können.
Ist die Tellerschleifmaschine ein "Tischgerät"?

Was ich in deiner Auflistung vermisse, ist eine Tischbohrmaschine bzw. ein Bohrständer.

Herzliche Grüße

Christian


Markus
Beiträge: 546
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Werkstatt-Aufteilung Platzbedarf, Positionieru

Beitrag von Markus »


Hallo Christian,

danke für deine umfangreiche Antwort. Das Auto ist schon verbannt, habe jetzt den kompletten Raum für mich.
Der Frästisch baut ca. 40 cm hoch, wenn ich den auf den geplanten Montagetisch stelle, kann ich gut daran arbeiten.
Ich kann den Raum jederzeit durch die Öffnung des Tores erweitern, was z.B. beim Hobeln von Vorteil sein könnte.
Die Tischbohrmaschine steht im Raum dahinter, der eigentlich mal die Werkstatt sein sollte. Dort stehen 4 Stahlblech-Werkbänke mit Buchenplatte (4 x 150 cm lang), darauf ist die Tischbohrmaschine montiert.
Die Tellerschleifmaschine ist ein Standgerät , ca 120 cm hoch, uralt von der Fa., Fromm, aber absolut in Ordung.Lassen sich sehr gut Radien mit schleifen.
Über die Holzlagerung habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.
Platten werde ich wohl direkt an der Wand lagern, Langmaterial geht auf den Spitzboden direkt über der Garage.(Ist eigentlich ein Carport, aber allseitg geschlossen, Gerippe aus KVH, Boden-Deckel-Schalung rundum aus Lärchenholz unbehandelt.
Die E-Werkzeuge lagere ich auch im Raum dahinter in den Werkbänken und Schubladen. Einen Schrank für Schleifmittel habe ich noch im großen Werkstattraum hängen. Ansonsten freie Platzauswahl.

Die TKS hat bereits einen Schiebetisch, es wird sich zeigen, ob man da noch etwas verlängern sollte.

So, das soll erstmal alles sein.

Viele Grüße
Markus

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Werkstatt-Aufteilung Platzbedarf, Positionieru

Beitrag von Dietrich »


Hallo Markus,

die Größe des Raumes dürfte voll ausreichen, für die sinnvolle Aufteilung der Maschinen!

Hab kurz mal überschlagen, Du kommst auf bald 8m Raumdiagonale, ein sehr guter Wert, diesen heißt es für die TKS zu nutzen, Sägeblatt mittig auf die Linie der Raumdiagonale, so sind größtmögliche Schnitte in Langholz drin. Außerdem hat der Raum an der Stelle des Sägeblattes, zu beiden Seiten größtmögliche Tiefe, wichtig für Arbeiten am Querholz (Schiebetisch).
Man könnte nun die Hobelmaschine seitlich versetzt zu Kreissäge aufstellen, was immer noch die Verarbeitung von 3m Länge vor und hinter der Hobelwelle erlaubt!

Praktisch wäre es wenn alle Stationärmaschinen die gleiche Höhe an der Maschinentischplatte aufweisen, besonders wichtig bei einer Einraumlösung.

Gruß Dietrich

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Werkstatt-Aufteilung Platzbedarf, Positionieru

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #8416]
Hallo Markus,

ich habe gestern die Buchempfehlung "The Workshop Book" gegeben, das wuerde doch hier genau richtig passen, oder?

--
Dirk

Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Werkstatt-Aufteilung Platzbedarf, Positionieru

Beitrag von Till »


Also bei mir steht die Bandsäge mittig im Raum auf der Diagonalen, da ich damit die größten Teile schneide. Die Tischkreissäge ist weit weniger zentral platziert, und ist auch deutlich weniger in Benutzung.

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