MicroJig Gripper *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
justus

Re: MicroJig Gripper

Beitrag von justus »

[In Antwort auf #65983]
guude,

ich halte den gripper an maschinen, die dem stand der technik entsprechen, für unnötig und sogar gefährlich.
die spanhaube kann ihren zweck nicht mehr erfüllen, das führen des handgriffs über dem sägeblattist alles andere als oprimal.
es muß insbesondere bei schmalen leisten sehr darauf geachtet werden, dass der gripper nicht rechts übersteht oder mitgeschnitten wird.
die rein durch reibung ohne formschluß hergestellt verbindung von gripper zum werkstück führt rückschlagen des werkstück leicht zur landung des grippers im sägeblatt.
mit fällt keine anwendung ein, die nicht mit anderen hilfsmitteln günstiger und sicherer zu bewerkstelligen wäre.
beispiele:

Sägehilfe wie "Fritz und Franz",
Schiebestock,
Parallelanschlag so weit zurückziehen, dass ein
Klemmen des Werkstückes vermieden wird.
Faustregel:
Das hintere Ende des Anschlages stößt an eine
gedachte Linie, die etwa bei der Sägeblattvorderkante
beginnt und unter 45° nach hinten verläuft.
Schiebeholz,
Abweisleiste.
bebildert nachzulesen im link ab seite 8, pdf seite 10
http://public.hbk-bs.de/~vogt/maschinen/tfksaege.pdf

ein feines teil zum nachbauen habe ich hier gesehen, ich werde en paar bilder meiner interpretation einstellen:
http://www.youtube.com/watch?v=t_4JJ5bFlaU&feature=youtu.be

gut holz! justus.



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: MicroJig Gripper

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Justus,

das elementare an deinem Beitrag ist der erste Satz. Und genau da liegt das Problem bei vielen Heimwerkermaschinen. Eine 100 Euro Säge hat keinen versenkbaren Spalkeil und evtl. keinen zurückziehbaren Anschlag. Andererseits, wer eine 100 Euro Säge kauft, der gibt auch kein Geld für den Grr-Ripper aus.

Bisher habe ich nur ein paar Testschnitte gemacht. Ich kann mir also kein abschließendes Urteil darüber bilden, wie weit das Teil bei einer Erika,( die ja auch im Hobbybereich weit verbreitet ist), Sinn macht.

An einer Formatsägemit Parallelogrammhaube sehe ich den Grr-Ripper vollkommen fehl am Platz.

Eventuell macht er am Frästisch mehr Sinn. Ich werds mal ausprobieren.

Auf jeden Fall ersetzt das Teil keine Sicherheitseinrichtung und kann auch nur als Problemlöser in speziellen Fällen fungieren. Wer seine Spanhaube abmonitert und sich nur noch auf den GRR-Ripper verläßt geht mit Sicherheit den falschen Weg.

Gruß

Heiko


Frank K.
Beiträge: 155
Registriert: Di 6. Nov 2012, 23:45

Re: MicroJig Gripper

Beitrag von Frank K. »

[In Antwort auf #65986]
da ich eine elektra bekum uk 220 habe, sind die probleme, die gleich, wie bei meinem vorredner.

ebenfalls habe ich immer ein ungutes gefühl bei verdeckten schnitten, wie nuten, mit den fingern zu nah am sägeblatt zu arbeiten. ein schiebestock ist da manchmal nicht gerade praktisch, da der druck von oben nur an der hinteren kante auf einer kurzen fläche anliegt. natürlich kann der gripper keine bg-vorschriften erfüllen, aber manch knifflige situation entschärfen. es hat ja nicht jeder eine formatkreissäge mit schlitten im keller stehen. da machen fritz und franz wesentlich mehr sinn.



FlorianH
Beiträge: 55
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

MicroJig Gripper

Beitrag von FlorianH »


Hallo zusammen

Hier wurde schon mal schönder Gripper vorgestellt.
http://thewoodwhisperer.com/get-a-grip/

Inspiriert davon habe ich mir das Ding für ehrlich gesagt weniger als 5€ nachgebaut. Ein paar Reste und etwas Moosgummi und 4 Rampa Muffen für die Anschläge..

Für kniffelige Situationen find ich das Ding schon sehr praktisch aber es ist imho niemals den Preis wert..



D.Felix

Re: MicroJig Gripper

Beitrag von D.Felix »


Guude Justus,

danke für die Links.
Der Film ist sehr interessant!!

Grüsse
Felix



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: MicroJig Gripper

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #65990]
Hallo Heiko,

"Heimwerker-Kreissägen" sind nicht zwangsläufig schlecht und unsicher gebaut:
http://www.s196642543.online.de/index.php?seite=stehpult4
Spaltkeil getrennt von der Sägehaube mit der Möglichkeit etwas unter Sägeblatt-Oberkante zu fixieren, einen verschiebbaren Teil des Parallelanschlages, noch dazu drehbar und somit kaum 20mm hoch, gabs bei Metabo von 1980-1996, siehe Bilder. Teilweise auch noch von 1996-2009.
Einzig beim Arbeiten mit Verstellnuter arbeite ich ohne Haube und Spaltkeil.
Eine Reduzierung der Sicherheit mit dem US-Jig kommt für mich nicht in Frage.
Offenbar resultiert der Jig auch auf dem Fehlen von Schiebetischen bei den US-Kollegen, ganz abgesehen von Spaltkeil und Haube.

Gruß Dietrich



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: MicroJig Gripper

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Dietrich,

ich schrieb in meinem Beitrag "bei vielen Heimwerkermaschinen" und nicht generell bei allen und ich schrieb auch nicht, dass sie zwangsläufig schlecht gebaut sind. Ich bezog mich explizit auf die extrem preisgünstigen Vertreter dieser Maschinen.

Heute habe ich wieder einige Schnitte mit dem GRR-Ripper gemacht. Ich habe explizit kleine Teile geschnitten. Das geht auf meiner Erika sehr gut. Postitv ist, dass beide Teile eines aufgetrennten Werkstückes fixiert werden.

Bei langen Werkstücken, ab 30cm Länge finde ich den GRR-Ripper sehr umständlich und unhandlich. Auf den Videos zu dem Teil sieht man oft das Arbeiten mit zweien, und Umgreifen. Das halte ich für nicht praxisgerecht und teilweise gefährlich. Schließlich schiebt man ja ein langes Brett auch nicht von Anfang an mit einem Schiebestock, sondern nur gegen Ende des Schnittes.

Du schreibst:
Offenbar resultiert der Jig auch auf dem Fehlen von Schiebetischen bei den US-Kollegen
Der GRR-Ripper bietet keinerlei Funktionalitäten, die ein Schiebeschlitten bieten würde. er ist auf den Einsatz am Parallelanschlag hin konzipiert.

Noch bin ich mir nicht sicher, was ich von dem Teil halten soll. Einerseits bietet er besonders bei Klein- und Kleinstteilen einige Vorteile, andererseits wiegt er den eher ungeübten Anwender in trügerischer Sicherheit.

Vieles, was der GRR-Ripper kann, geht mit in Europa verbreiteten, teils standardmäßig verbauten Sicherheitselementen wie umlegbarer und verschiebbarer Anschlag, Schiebestoock, Schiebeholz für Schmalteile etc. einfacher und ohne dass die Schutzhaube demontiert werden muss.

Ich werde noch einige Tage weiter testen, einige Fortos machen und am Ende der Woche mein Fazit abgeben. Vielleicht überzeugt er mich beim Arbeiten am Frästisch mehr.

Gruß

Heiko



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: MicroJig Gripper

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #65983]
Hallo Johannes,

Die Teile, die mit dem Sägeblatt kollidieren können sind aus Kunststoff. Nur wenn du das Teil absolut falsch einstellst oder vollkommen falsch bedienst, besteht die Gefahr Metall zu schneiden.

Gruß

Heiko


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: MicroJig Gripper

Beitrag von Dietrich »


Hallo Heiko,

wenn ich mir das hier:
http://microjig.com/images/information_center/slideshows/grr-ripper/die-cut-1_8/medium/dicecut005.jpg
anschaue, ginge das bei zurück genommenem Parallelanschlagteil und nah am Sägeblatt positionierten Queranschlag des Schiebetisches, man "rückt" das Werkstück weit vorm Sägeblatt an den entspr. positionierte Element des Parallelanschlags und schiebt dann samt Schiebetisch nach vorn. Bevor das Werkstück das Sägeblatt erreicht verlässt es den PA und so besteht keine Gefahr des Einklemmens.

Gerade weil die US-Holzwerker kaum Schiebetische haben machen sie eben alles am Parallelanschlag, was erhebliche Gefahren birgt.

Nicht desto trotz gibt es auch gute Ideen und Umsetzungen jenseits des Atlantiks.
Auffällig sind, teils auch bei Heimwerkermaschinen, massiven Bauteile, bei vergleichsweise niedrigen Preisen.

Gruß Dietrich



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: MicroJig Gripper

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Dietrich,

das gezeigte Bild ist noch eine der Anwendungen, bei denen ich den GRR-Ripper sinnvoll eingesetzt sehe. Natürlich geht das auch am Schiebetisch mit zurückgezogenem Anschlag. Das gezeigte Bild wäre daher für mein Empfinden eine passable Lösung, wenn die zur Verfügung stehende Maschine keinen Schiebetisch hat. In einem solchen Fall weiß ich ehrlich gesagt nicht, was sicherer wäre. Spanhaube dran lassen und das Werkstück irgendwie am Anschlag vorbei führen, oder der GRR-Ripper.

Gruß

Heiko


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