Fragen zu Standbohrmaschinenrestauration *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Frank Zimmermann
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Re: Fragen zu Standbohrmaschinenrestauration

Beitrag von Frank Zimmermann »


Hallo Sebastian,

meine Ixion ist keine Tischbohrmaschine sondern eine kleine Brustleier und da passt das Futter. Es ist aber von der Bauart das gleiche wie es an den Tischbohrmaschinen verbaut wurde, nur sehr wahrscheinlich etwas kleiner. Die Gewindegröße ist, wie auch auf der Verpackung zu lesen M13x1.
Mir war die Bezeichnung "Goodell Bohrfutter" unbekannt und da er in diesem Thread nicht erwähnt wurde, wollte ich mit den Fotos etwas zur Aufklärung beitragen.
Ich hatte auch mal eine ältere Metabo Brustleier (noch von meinem Vater) an der ich das Futter geschrottet hatte. Die hatte an den Kurbeln und auch am Futter wahrscheinlich imperiale Gewinde 1/2 x 20G(?)
mit dieser Aufnahme gibt es auch Hochleistungsschnellspannfutter von Albrecht, Röhm usw. Man müßte halt das Gewinde mal genau ausmessen. Allerdings sind diese Futter auch deutlich schwerer und erhöhen so die Schwungmasse. Ob sich das auf den Vorschub negativ auswirkt?

Beste Grüße
Frank

Meikel Brandmeyer
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Re: Fragen zu Standbohrmaschinenrestauration

Beitrag von Meikel Brandmeyer »

[In Antwort auf #154525]
Erstmal vielen Dank an alle für die ganzen Information.

@Claus, Pedder
Ich habe das Bohrfutter schon abgeschraubt und über Nacht eingeweicht. Der ganze Schmodder war damit schon mal ab. Ich habe auch versucht, dass Bohrfutter weiter zu zerlegen. Man kann innen den Ansatz eines Gewindes sehen, wenn man die Druckplatte etwas verschiebt. Eine Zerlegung sollte also möglich sein. Irgendwie muss ja auch die Federkonstruktion und die Druckplatte reingekommen sein. Allerdings hatte ich keinen Erfolg. Ich wollte aber auch nichts beschädigen. Am Schluß drehe ich noch das Linksgewinde fest statt los, oder so. Kann man noch irgendwas machen, um ein solch altes Gewinde zur Zusammenarbeit zu überreden? Irgendein Kriechöl oder ähnliches?

@Thomas
Danke für den Link!

@Sebastian
Wir messe die Federn aus, wenn es mir gelungen ist, das Bohrfutter zu zerlegen.

@Frank
Ja. Das ist mir auch passiert. Mit viel Fummelei und vermutlich Glück, weil die Federn so ausgelutscht sind, habe ich es noch einiger Zeit doch wieder hingepfriemelt. Aber das ist alles schon eine fummelige Angelegenheit.

Grüße aus dem Taunus
Meikel

Sebastian51
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Re: Fragen zu Standbohrmaschinenrestauration *MIT BILD*

Beitrag von Sebastian51 »


Hallo,

mein Bohrfutter der IXION lässt sich öffnen und sieht so aus. Vielleicht hilft Dir das. Ich habe aber noch zwei andere alte Bohrfutter, die ich nicht öffnen kann. Von daher verfolge ich Deine Bemühungen.



Viele Grüße

Sebastian

Meikel Brandmeyer
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Re: Fragen zu Standbohrmaschinenrestauration *MIT BILD*

Beitrag von Meikel Brandmeyer »


Mit Hilfe meines Nachbarn (ehemaliger Dreher, bedeutend besser ausgestattet in Bezug auf Metallarbeiten als ich), eines robusten Schraubstocks und einer großen Zange konnte das Bohrfutter zur Zusammenarbeit überredet werden. Es stellte sich heraus, dass auch das Bohrfutter Opfer einer "Reparatur" wurde.



Wie man auf dem Bild sieht, ist eine Feder (ganz rechts) kürzer und auch ansonsten anders als die anderen beiden Federn. Sieht so aus, als hätte jemand das Bohrfutter mit einer Kugelschreiberfeder macgyver'd.

Die Maße der Original(?)-Federn sind Drahtstärke 0,7mm, Außendurchmesser 4mm und Länge 20mm.







Neben Febrotec habe noch ich verschiedene andere europäische Lieferanten ergoogelt. Aber die passen alle nicht wirklich gut mit den Maßen. Auf thatwhatshallnotbenamed habe ich besser passende Federn gefunden. Leider nur aus Fernosteuropa. Ich werde mir mal eine Längere bestellen, die ich dann entsprechend auf die richtige Länge kürzen werde. Kostenpunk 2,50€. Da kann nicht viel kaputt gehen... Dann habe drei neue, gleiche Federn. Damit kann man das Bohrfutter dann hoffentlich wiederbeleben.


Meikel Brandmeyer
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Re: Fragen zu Standbohrmaschinenrestauration *MIT BILD*

Beitrag von Meikel Brandmeyer »


Die georderter Feder ist angekommen. Fun fact: Federn aus China kommen schneller an, als Bohrmaschinen aus Norddeutschland.



Ich habe drei Federn auf die passende Länge geschnitten. Halbmontiert sieht das schon ganz gut aus.



Vollständig zusammengesetzt und wieder an der Bohrmaschine montiert, macht das Ganze einen anderen Eindruck als zu Beginn.



Nun bohrt sie wieder, wie sie soll. :-)



Apropos bohren: Kann man in einer solchen Maschine einen Schlangenbohrer benutzen? Der hat ja eine Spitze, die per Gewinde den Bohrer in das Werkzeug zieht. Die Maschine sorgt ja aber selbst für den Vortrieb. Kann das Probleme geben?



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Thomas.M
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Re: Fragen zu Standbohrmaschinenrestauration

Beitrag von Thomas.M »


Hallo Meikel,

das sieht ja recht einfach aus mit den Federn. Glückwunsch zur funktionierenden Maschine. Bohrfutter hängt auch manchmal ein bisschen. Aber vielleicht liegt das auch an den niedrigen Temperaturen oder dass es verdreckt ist. Deine Reparatur ermuntert mich, der Sache nochmal auf den Grund zu gehen.

Wie kommst du mit der Übersetzung zurecht? Oder bist du schon dran, das eine Zahnrad zu ersetzen?

Was die Schlangenbohrer angeht, habe ich selbst keine Erfahrung. Aber da du ja recht langsam per Hand drehst, kann da meiner Ansicht nach erstmal nicht viel passieren. Der Vorschub hängt ja von der Bremsung des Schwungrades und dem Widerstand im Holz ab. Wenn kein Widerstand da ist, hast du ja auch einen recht hohen Vorschub. Ich denke nicht, dass das Gewinde am Schlangenbohrer höheren Vorschub erzeugt als die Maschine selbst. Aber das schlimmste, was passieren würde, wäre ja, dass du das Werkstück anhebst.
Ansonsten kann ich mir vorstellen, das die Schlangenbohrer sich gut eignen, da ja mit Bohrwinde auch nur langsam gebohrt wird und Ausrisse da gleichermaßen problematisch sind. Einfach probieren, wenn du schon Schlangenbohrer in Besitz hast.

Wenn du noch auf der Suche nach Bohrern bist kann ich auch die Alpen Profi Holz vom orangenen Baumarkt empfehlen. Die haben eine geschwungene äußere Schneide und erzeugen weniger Ausrisse. Ich hatte das auch mal beschrieben in dem Beitrag über meine Säulenbohrmaschine.

Eine Frage fällt mir da noch ein. Bohrt deine Maschine exakt senkrecht oder hast du auch eine leichte Abweichung da drin?

Zuletzt noch: Viel Spaß mit dem Teil :-)

Gruß Thomas

Pedder
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Re: Fragen zu Standbohrmaschinenrestauration

Beitrag von Pedder »


Apropos bohren: Kann man in einer solchen Maschine einen Schlangenbohrer benutzen?


So eine Maschine wir habe ich noch nie benutzt. Daher weiß ich es nicht. Aber ich hab mal von einer sehr schönen Fein Maschine den Morsekegel abgezogen, indem ich einen Schlangebohrer im Bohrständer eingesetzt habe. Daher wäre ich das vorsichtig oder würde ggf. das Gewinde abfeilen.

Liebe Grüße
Pedder

Ulrich Leimer
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Re: Fragen zu Standbohrmaschinenrestauration

Beitrag von Ulrich Leimer »


Hallo Pedder,
warum den Schlangenbohrer kaputt machen? Ein vorgebohrtes Loch, annähernd so groß wie das Gewinde, nimmt den aggressiven Vortrieb völlig weg.
Hab ich bei den Löchern in meiner 70mm Hobelbank so gemacht, klappt prima.

BG
Uli

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