Hobel Kunz Plus hobelt nicht

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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Re: Das HSS-Eisen Problem

Beitrag von Pedder »


Hallo Andreas,

wenn Wolfgang sein HSS Eisen auf 25° umschleift, mag das gehen.
Im aktuellen Zustand kann man deine Zeichnung nicht verwirklichen. Wirklich nicht.

Aber ich mein, das sollte der Hersteller bei der Auslieferung auch bedenken.
Das Eisen, das Wolfgang in seinem Bild zeigt: https://www.woodworker.de/forum/attachments/img_0228_01-jpg.88376/ hat eher 35° oder mehr.
Das umzuschleifen ist ohne Schleifbock eine Strafarbeit.

Liebe Grüße
Pedder

Horst Entenmann
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Re: Hier die "Angaben"...

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #154444]
Hallo Andreas,

Es wäre gut wenn du den Spanbrecher noch ergänzen könntest in deiner Zeichnung, denn der kommt ja zur Dicke des Eisens noch hinzu.
Ich hatte schon mal einen alten Stanley, der mit einem dickeren Eisen von Gerd Fritsche auch nicht mehr wollte, weil dann der Spanbrecher vorne anstieß.
Evtl. würde das helfen, wenn man das Hobelmaul nach vorne im 45°-Winkel erweitern würde, so daß sich an der Sohle nichts ändert aber das Maul oben (innen) größer ist?
Das habe ich auch mal gemacht als sich da immer Späne eingeklemmt haben.

Was mir an der Kontstruktion nicht so gefällt, ist daß die Fase des Eisens maximal bei 30° liegen darf.
Meine Eisen schleife ich normalerweise mit 35° bis 40° Grundfase und dann 40°bis 42° Mikrofase und das sieht mir nicht so aus, daß das dann noch ohne weiteres funktioniert.

Gruß Horst

Andreas Ranogajec
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Re: Hier die "Angaben"...

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Horst,
du bist der 1. dem aufgefallen ist, dass das Doppeleisen Schwierigkeiten verursachen würde. Recht hast du!
Ich konnte den Spanbrecher nicht mit einbauen, weil ich die Dimensionen nicht kenne, aber aus der Zeichnung
wird deutlich, dass da ein Spielraum ist, wenn auch ein kleiner.
Auf meiner Skizze ragt das Hobeleisen mehr als 1mm aus dem Hobelmaul heraus, wenn man es auf realistische
Dimensionen beim Hobeln setzt, dann kommt etwas mehr Platz für den Spanbrecher hinzu, weil das Eisen so zu tief sitzt.
Moderne Spanbrecher haben auch keine Wulste mehr vorne, sondern gefräste flach ansteigende Abwinklungen, (...was ich
beim Kunz als nicht so glücklich gelöst sehe,...denn der Spanbrecher ist zu hoch mit ca. 4mm Auswülstung.)
Wie du richtig bemerkt hast könnte man die Maulöffnung manipulieren, aber ich denke mal, dass Wolfgang sich das
nicht zutraut. Nach der Stellung der Froschschrauben zu urteilen, ginge da was, wenn man die hintere Kante des Mauls
ausfeilen würde, da die gefräste Spitze eh keine Funktion hat. Somit liesse sich der Frosch nochmal etwas zurückschieben.
Aber Friedrich hab bereits darauf hingewiesen, dass das Differential zu wenig Verstellweg hat, was nat. Einfluß auf die
Ausnutzung des Eisens hätte.
Ein Fuchs wie ich bin :-).. hab ich das Hobeleisen und den Frosch in meiner graphischen Darstellung ausgeschnitten und
mit Tesa festgeklebt, um die Positionen des Frosches durchspielen zu können.
Mal sehn ob ich morgen lustig bin und etwas rumexperimentiere,...

Schönen Abend noch
Andreas


Rafael
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Re: Hier die "Angaben"... *MIT BILD*

Beitrag von Rafael »


Wolfgang hat aber eindeutig das Problem beschrieben, dass das Hobeleisen gegen die vordere Hobelmaulkante stößt. Auch bei komplett montiertem Eisen, also mit Spanbrecher/Staucher.

Auf der Seite von Feinewerkzeuge kann man gut sehen, dass der Spanbrecher vorne sehr spitz ausläuft, ungefähr wie es bei ECE gemacht wird, da gibt es kein Problem.

Zu der Seite von Dieter habe ich aber noch zwei Fragen:
1. Ich finde den KUNZ PLUS dort nur über die Suchfunktion, nicht etwa über die normale Navigation bei den metallenen Putzhobeln. Warum ist das so?
2. Was ist dieses komische, dreieckige Gebilde auf dem Bild direkt unterhalt der Fase? Kann es sein, dass das Eisen mit einem recht großen Winkel geschliffen wurde und nur an der Seite leicht "angeschrägt " wurde? Ich habe das Bild von Feinewerkzeuge ausgeliehen:


Horst Entenmann
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Re: Hier die "Angaben"... *MIT BILD*

Beitrag von Horst Entenmann »


Ich habe das Bild mal um 15° gedreht, damit man das Eisen so sieht wie es eingebaut ist.



Außerdem habe ich noch eine waagrechte, senkrechte und eine 15° Linie eingefügt.

Der Spanbrecher sollte in der Tat kein Problem sein. Aber das Eisen funktioniert so wahrscheinlich nicht.
Ich vermute daß es mit der Kante (roter Pfeil) auf dem Hobelbett aufsetzt. Um sicher zu sein, daß es funktioniert dürfte es nur bis zur roten Linie gehen.

Gruß Horst


Andreas Ranogajec
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Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Hier die "Angaben"...

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Rafael,...
Ich hab auch nur die Bilder vom Dieter über die Google Suche aufgemacht und die Seite markiert.
Dieter hat meines Wissens nach den Kunz Plus nicht mehr im Verkauf , also existieren die Bilder im
Google Universum, aber nicht mehr bei Dieter.
Dein vergrößertes Bild zeigt nicht die optimale Klappen- und Spanbrechereinstellung. Beide gehören
etwas nach hinten verschoben, genau wie der Frosch nicht in 15° Position liegt, weshalb das keine
realistische Einstellung darstellt.
Den grauen Keil unter dem Hobeleisen und den Anschliff (Keilwinkel) kann ich mir nicht erklären...
ist auch für die Fragestellung nicht repräsentativ, also keine Referenz.
Nicht umsonst ist auf manchen Spanbrechern von Metallhobeln der Verweis auf den empfohlenen
Schleiffwinkel von 25°, das hat seine Gründe ...und das ist hier falsch abgebildet im Bezug auf den
anzuschleiffenden Winkel.
Eine Faustregel besagt, dass die Fase 2- 2,5 mal so groß sein soll, wie die Hobel-
eisendicke. das wären 8-10 mm!!! Da wird mir Konrad beipflichten, weil das früher jeder Lehrling
beim Schleiffen gelernt hat. Winkel, als Ausdruck von Seitenverhältnissen, die sich gegenseitig
bedingen,verändern sich nicht beim Hobeln...
Mir ist klar welches Problem Wolfgang hat,...davon rede ich ja seit geraumer Zeit...Schneide stößt
an Hobelmaulvorderkante...
Demzufolge ist bei Wolfgang der Freiwinkel zu klein (Keilwinkel plus Freiwinkel ist Schnittwinkel)
und das Hobelmaul wird zugestellt,...oder das Eisen liegt mit dem Ballen auf....
Wie schon erwähnt wird das Hobelmaul bei Metallhobeln größer mit spitzerem Keilwinkel und Zurück-
setzen des Frosches. Das muß man verinnerlicht haben bei diesem System.
Nur so kann ich den Hobel optimal einstellen...
Wenn das Hobelmaul so eng ist, kann ich keinen 35 oder 40° Winkel mit Microfase machen,...und
schon gar nicht beim Kunz Plus mit den einengenden Längenverhältnissen...
Er hat ganz klar Nachteile und ist kein Hobel der unkomplizierten Handhabung,...sofern er nicht ab
Fabrik voreingestellt ist und man ändert nichts an der Einstellung.

Gruß Andreas



Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
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Re: Hier die "Angaben"...

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Horst
...und darüberhinaus. Die Fase ist lächerlich und der Winkel zu stumpf in der Abbildung
(Weshalb auch nicht ensthaft eine Winkeldiskussion anzustreben ist...aufgrund des Bild-
ausschnittes!)
Aber die Drehung um 15° zeigt, dass Spanbrecher und Klappe hinter der Schneidenlinie
stehen und einen Spandurchlass ermöglichen.

Gruß


Andreas Ranogajec
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Re: Hier die "Angaben"... *MIT BILD*

Beitrag von Andreas Ranogajec »

[In Antwort auf #154456]
Hallo Horst,...
hab mein Bildchen nochma rangenommen und den Spanbrecher mit angedeuteter
Hobelklappe hinzugezeichnet.
Der Frosch ist nach hinten gezogen und das Eisen nen halben Millimeter rausstehend,...
und es ist ersichtlich, daß genug Spanraum da ist (ca 2mm),...dabei sitzt die Fase nicht mal
auf.
Für mich läßt das 2 Schlüsse zu:
- auch eine Fase mit 30° wäre möglich...und
- eine Einstellung zum Putzen mit engerem Maul wäre ebenfalls gegeben.
Nun ist das nur eine Modelldarstellung und reine Theorie, aber man sieht auch dass der
Anfräswinkel der Hobelsohle mit 15° ausreichend ist, um den Frosch in Hobelposition zu
bringen.

Grüße



Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Hier die "Angaben"...

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Andreas,

Erstmal danke dafür daß du dir die Mühe gemacht hast.
Und ja, das stimmt, wenn die Fase am Eisen, wie bei dir unter 30° ist.
Alles was darüber ist (und so sieht das auf dem Foto aus) kann nicht funktionieren.
Und ich denke daß das das Problem ist in unserem Fall.

Gruß Horst
Und ein gutes neues Jahr allen hier!

woge

Re: Hobel Kunz Plus hobelt nicht

Beitrag von woge »

[In Antwort auf #154422]
Vielen Dank für die rege Beteiligung.
Ich habe so ziemlich alle Vorschläge ausprobiert, ohne Erfolg.
Den Hobel habe ich zurückgeschickt.
Gruß
Wolfgang


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