Hobel Kunz Plus hobelt nicht

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Einige Angaben bitte. *MIT BILD*

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Rafael,
Deine "Formelrechnung" ist hier nicht korrekt. Wie auf dem nächsten Bild zu ersehen,
ist der Frosch auf einer schiefen Ebene gelagert und gleitet auf dieser. Zieht man den Frosch zu-
rück wandert der Auftreffwinkel der Schneide zur Hobelsohle nach hinten im Hobelmaul.
Hier nochmal,...

Gruß Andreas



Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Hier die "Angaben"... *MIT BILD*

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo nochma,...
nach meinen Ausmessungen müßte der Frosch einen Neigungswinkel von ca 30° haben,
die "schiefe Ebene" demzufolge 15°, was den Schnittwinkel von 45° ergibt.
(Angaben hab ich in der Beschreibung des Hausherrn nicht gefunden...)
Rein theoretisch müßte ein Keilwinkel von 25° ausreichen, quasi spitz genug sein, um
die Schneide des Hobeleisens durch das Hobelmaul zu bringen.
Meiner Theorie nach ist das umso leichter, je spitzer der angeschliffene Keilwinkel ist,
weil der Bereich der Hobelsohle an der hinteren Kante des Hobelmauls nicht die Fase
des Eisens behindert, denn nur darum geht es, wenn man den Frosch positioniert, um die
Maulöffnung fürs Eisen zu definieren.
Das Kunz-System dieser schiefen Ebene ist ja im Grunde genau wie das Bed Rock System
von Stanley oder Juuma entwickelt worden, um das Eisen im vorderen Bereich des Hobel-
mauls zu stabilisieren und damit (Stoß-) Erschütterungen zu vermindern. Dies erreicht man
durch höchere Auflagefläche des Eisens auf dem Frosch.
Hierbei darf der Frosch aber nicht zu tief sitzen...

Gr.A.



Rafael
Beiträge: 839
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Re: Einige Angaben bitte.

Beitrag von Rafael »


Nicht zutreffendes gelöscht.

Rafael
Beiträge: 839
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Hier die "Angaben"...

Beitrag von Rafael »


Hallo Andreas.

Du hast Recht, das Eisen muss ja nicht komplett durch den Spalt durchgehen.
Die Frage ist also, warum Wolfgang den Frosch nicht genügend weit nach hinten ziehen kann?
Sind etwa die Langlöcher zu kurz oder an falscher Stelle?
Wurde das Bett für den Frosch nicht tief genug gefräst, sodass die hintere Kante des Spaltes in der Sohle zu hoch ist?
Leider haben wir keine Aussagefähigen Bilder von Wolfgangs Hobel.

Rafael

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Hier die "Angaben"...

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hi Rafael,
Friedrich hat ja schon geschrieben, dass der Frosch etwa 2mm von der Hinterkante Hobelmaul zurück muß.
Und Friedrich muß es wissen, denn er hat bei der Entwicklung des Kunz plus mitgewirkt.
Ich persönlich hab keinen Kunz, kenn das System aber vom Juuma.
Im Schrank hab ich einen Stanley 4, type 5 mit gerade mal 4 mm Maulöffnung, aber da sind die Eisen
auch nur 2mm stark.

Hau die nei
Rafael (y)

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
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Re: Hier die "Angaben"...

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


wenn ich dazu noch mal was sagen darf...

Ich habe den Hobel nicht mitentwickelt, sondern er ist tatsächlich auf meinem Zeichenbrett entstanden. Das Problem bei der Konstruktion (und das ist z.B. bei den Stanleys im Prinzip nicht anders) ist, dass die Maße alle sehr gut zueinander passen müssen. Der zur Verfügung stehende Verstellweg am Eisen ist sehr klein, das ist eine Folge des gewählten Prinzips mit Differentialgewinde. Der Weg ist zu Ende wenn die beiden Rundmuttern zusammenstoßen. Wenn nun z.B. die Länge des Spanbrechers (die bestimmt die Position der Schneide) geändert wird, kann es passieren, dass der Verstellweg tatsächlich nicht mehr ausreicht.

Ebenso die Maulweite, auch da sind die Grenzen eng.

Die Konstruktion funktioniert, solange sie korrekt umgesetzt wird. Wenn aus der Kundschaft Probleme bekannt werden, die Kunden also mit dem Ding nicht gut klar kommen) kann man die Konstruktion anpassen ("Produktpflege"), beispielsweise indem man die Gewindesteigungen ändert (größerer Verstellweg, aber nicht mehr so feinfühlig). Ob es solche Probleme tatsächlich gab oder gibt und ob die Konstruktion wirklich noch identisch ist mit meiner, weiss ich nicht.

Grüße, Friedrich

Rafael
Beiträge: 839
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Hier die "Angaben"...

Beitrag von Rafael »


Hallo Friedrich.

Danke für die Erklärung.
Im vorliegenden Fall ist das Problem aber, dass das die Schneide des Eisens schon gegen die Hobelmaulkante stößt bevor sie "auf das Holz" kommt.
Daher stellt sich die Frage, ob der Frosch weit genug nach hinten geschoben werden kann?

Rafael

Pedder
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Das HSS-Eisen Problem

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #154422]
Hallo Zusammen,

bei woodworker hat Wolfgang auch die Datren des mitgelieferten HSS-Eisen bekannt gegeben.
Es ist 4mm Stark. Damit ergeben sich Problem, da Eisen bei 45 Grad duch das Maul zu stecken.

Liebe Grüße
Pedder

https://www.woodworker.de/forum/threads/hobel-kunz-plus-hobelt-nicht.114828/

Andreas Ranogajec
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Re: Hier die "Angaben"... *MIT BILD*

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo zusammen,
wie Friedrich schon erklärt hat, sind die Maßverhältnisse beim Kunz Plus sehr eng gesetzt.
Es bleiben aber die faktischen Zahlen mit Schnittwinkel, Eisenstärke, Maulöffnung, Bettungswinkel etc...
Nun hab ich mir mal die Mühe gemacht und eine Zeichnung angefertigt im Verhältnis 5:1, d.h., daß
1mm genau einem Kästen auf dem Papier entspricht.
Da das jetzt faktisch eine Vergrößerung ist, kann man gut erkennen, dass das Eisen sehr wohl durchpaßt.
Die "Toleranzen" sind nicht groß, aber mit einem Abstand des Frosches zum Hobelmaul bei 5 oder 6mm
geht das Eisen leicht durch,...nach Hinten sind dem wiederum Grenzen gesetzt, weil die Eisenfase dann
natürlich anstößt.

beste Grüße Andreas

Andreas Ranogajec
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Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Das HSS-Eisen Problem

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Pedder,
....eben nicht. Siehe meine Zeichnung.

Gruß Andreas

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