Experiment mit Japanhobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Lasse
Beiträge: 5
Registriert: Sa 3. Jun 2017, 09:25

Re: Experiment mit Japanhobel

Beitrag von Lasse »

[In Antwort auf #142427]
Hallo Gunther,

eine Anmerkung zur Verwendung eines japanischen Hobels ohne Spanbrecher: Du schreibst ja, dass Du einen Keil angefertigt hast, um das Eisen zu fixieren. Leider habe ich das Buch von Odate gerade nicht zur Hand, aber soweit ich mich erinnere (und meinem eigenen Kanna nach zu urteilen), sollte ein Keil eigentlich gar nicht nötig sein.
In einem japanischen Hobel wirkt der Spanbrecher wirklich nur als Spanbrecher. Das Eisen hält seine Position, weil es in zwei Richtungen konisch ausgeführt ist. Auch die Nuten in den Wangen des Hobelkörpers sollten nach unten hin enger werden. Das Eisen allein klemmt also schon im Hobelkörper.

Das nur zur Theorie, aber da Du ja anscheinend hervorragende Ergebnisse mit dem Keil erzielst, ist es sicher nicht nötig, daran irgendetwas zu ändern.

Gruß

Lasse

P. S.: Zum Einsatz japanischer Hobel auf "schwierigen" Hölzern: Nach dem, was ich gelesen habe, fertigen sich japanische Tischler für solche Hölzer Hobelkörper mit steilerem Bettungswinkel an. Ein ganz ähnliches Konzept wie steilere Fasen an Bevel-Up-Hobeln.

GuntherC
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Registriert: Fr 30. Jan 2015, 13:19

Re: Experiment mit Japanhobel

Beitrag von GuntherC »


Hallo Lasse,

Du hast völlig recht, das Eisen hält auch ohne den Keil. Da der Hobel aber einen Metallsteg als Widerlager für den Spanbrecher hat, hab ich gemeint, da müsse ein Keil rein - schon allein wegen der Optik. So besehen hat mein Keil also keine besondere Funktion.

Was die schwierigeren Hölzer betrifft, so hat sich meine anfängliche Begeisterung etwas gelegt. Nach weiteren Versuchen habe ich gesehen, daß man mit dem Hobel wirklich nur auf schlichtem Holz in Faserrichtung sehr gute Ergebnisse erzielt. Ich werde ihn daher auch für nichts anderes verwenden.

Grüße
Gunther

hola
Beiträge: 31
Registriert: Mo 6. Mai 2019, 08:19

Re: Experiment mit Japanhobel

Beitrag von hola »


Hola amigos,

Nach meinem, bescheidenen Wissen verarbeiten ( hobeln ) die Japaner überwiegend Weichhölzer und da sind die Kanna ideal. Für Harthölzer nehmen sie den Hobel mit dem auf 90 Grad stehenden Eisen, den, den
man auch zum Abrichten der Kanna-Hobelsohlen nimmt. Da ist mir aber der Abtrag zu gering. Habe heute mal wieder nach langer Zeit einen Kanna zum Hobeln einer Fichten-Gitarrendecke benutzt und war einfach vom
Ergebnis begeistert. Allerdings wird es im Bereich der Leimfuge schwierig, da dort der Faserverlauf in die Gegenrichtung wechselt. Für gute Ergebnisse ist wohl auch die Qualität des zu hobelnden Holzes ( stehende Jahresringe, kein Runout ) entscheidend.

hola
Beiträge: 31
Registriert: Mo 6. Mai 2019, 08:19

Re: Experiment mit Japanhobel

Beitrag von hola »

[In Antwort auf #142432]
Hallo amigos,

Sadatsugu Watanabe zeigt in einem seiner YouTube-Videos, wie der Spanbrecher beim Kanna-Hobel richtig einngestellt wird, obwohl man die vordere Spanbrecherkante nicht sehen kann. Wenn die aus
dem Hobelmaul austretenden Späne lockig gerollt sind, muß der Spanbrecher weiter zur Schneide vor getrieben werden. Sind die Späne hingegen lang und glatt, ohne Krümmung, dann ist der Brecher in der
richtigen Position. Gut zu wissen. Ich hatte dies auch in keiner, mir vorliegenden Literatur gelesen.

Gruss, peter

hola
Beiträge: 31
Registriert: Mo 6. Mai 2019, 08:19

Re: Experiment mit Japanhobel

Beitrag von hola »

[In Antwort auf #142427]
Hola amigos,

Hier ein guter Beitrag mit Tips und Video zum genauen Einsstellen des Spanbrechers beim Japanischen Kanna-Hobel : http://mypeculiarnature.blogspot.com/2014/10/setting-chip-breaker-blade-on-japanese_18.html

Gruss und allen ein frohes und gesundes Weihnachtsfest

peter

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