Verflixte Gehrungen beim Kegelstumpf

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joh. t.
Beiträge: 739
Registriert: Sa 25. Nov 2017, 13:35

Re: Verflixte Gehrungen beim Kegelstumpf

Beitrag von joh. t. »


hallo,

nur einen literaturhinweis:

Spannagel, Möbelbau, Reprint der 10 Auflage von 1954, S. 316, Austragung trichterförmiger Körper

Allein deswegen lohnt es sich dieses Buch zu kaufen!!!

Man nehgme diese Anleitung kopiere sie sich und hänge sie sich gerahmt in die Werkstatt!!

CAD und sowas ist nicht so toll, denn wie übertragt ihr die Winkel mit 2 Stellen hinter dem Komma auf eure Metabos ?? mit Handrad etc.? nicht jeder hat Cad mit Standleitung zum CNC Teil.

Löst das ganze zeichnerisch, ohne zu wissen welcher Winkel mit 3 Stellen hinter dem Komma, 2 Schmiegen und man kann es ganz einfach auf das Kreissägeblatt übertragen.

Außerdem ist das eine gutes Training für das räumliche Vorstellungsvermögen ohne Compi !!

Mit der Methode laßsst ihr jeden Altgesellen alt aussehen.

VG Johannes

Viel Erfolg !!!


Tobias Werner
Beiträge: 177
Registriert: So 24. Feb 2019, 18:13
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Re: Verflixte Gehrungen beim Kegelstumpf

Beitrag von Tobias Werner »


Hallo Johannes,

danke für den Verweis. Ich bin im Besitz des Buches, allerdings bin ich aus irgendeinem Grund nicht fündig geworden, wahrscheinliche habe ich die Seite überschlagen.

Natürlich sind die x-te Nachkommastelle, die CAD-Programme bei Winkeln und Strecken ausgeben vollkommen unnötig, aber es liegt ja am Anwender, was er aus den Werten macht. Ich runde sowas einfach weg.

Der Nachteil bei deiner verwiesenen Methode ist meiner Ansicht nach allerdings die extrem hohe Präzision, die an Winkel- und Maßhaltigkeit deiner Skizze gestellt werden muss.
Dieses und ähnliche Verfahren (geschnitten Kegelstumpfabwicklungen, Schattenwürfe auf Hyperboloide) habe ich gelernt und weiß daher auch, wie verheerend kleine Zeichenfehler (da reicht teilweise schon die Bleistiftminendicke) sein können. Bei einer Skizze ist das eine Sache, aber dann aus dieser Skizze noch Maße und Winkel abzugreifen, führt meiner Meinung nach zu größeren Fehlern, als wenn ich im CAD oder aus den Tabellen den Winkel runde.

Ich vertrete auf keinen Fall die Meinung, dass alles mit dem Computer gelöst werden sollte. Meine Projekte beginnen immer auf einem Schmierzettel, Post-It, etc, allerdings zeichnet der Computer nun mal genau 200mm, wenn ich es ihm befehle, genauso wie er 100% rechwinklig zeichnet. Sobald du ein "ausgenudeltes" Geodreieck nutzt - Fineliner, Druckbleistifte, Kulis reiben zum Beispiel mit der Zeit eine Ausbuchtung in das Geodreieck -, ist deine Linie nicht mehr gerade. So pflanzen sich die Fehler einfach fort. Das beginnt ja schon mit der einfachen Zeichnung des Grund- und Aufrisses.

Auch weiß ich aus eigener Erfahrung, dass in dieser Projektion vom Aufriss in den Grundriss Fehler (gerade bei der Bestimmung der Schnittpunkte mit den Loten vom Aufriss in den Grundriss - Karopapier verschlimmbessert das Ganze noch) nicht so leicht auffallen, wie im CAD, wenn ich die 4 Seiten zusammenfüge und feststelle, dass ich eine Lücke oder Überlappung habe.

Ich kann mich in solche Skizzen reindenken und das Ergebnis vor meinem inneren Auge sehen, allerdings habe ich auch Menschen erlebt, die sich mit solchen Plänen überhaupt keine 3-D-Bilder, bzw. das Ganze Werkstück/Gebäude/Konstrukt, vorstellen können. Somit ist zu Lasten der geistigen Flexibilität das CAD/der Pc schon ein Fortschritt für diejenigen, die zum einen nicht über das geometrische Wissen für die Konstruktion verfügen und zum anderen dann nicht beurteilen können, ob ihr Ergebnis überhaupt korrekt sein könnte.

Trotz meines Wissens rettet mich das ja auch nicht vor Fehlschnitten - wie zu sehen in meinem Eingangsbeitrag.

Aber wie gesagt, ich kann dich verstehen und ich habe auch immer Spaß an solchen Zeichnungen gehabt, aber sie sind nun mal - meiner Meinung nach - für die unbedarfte Masse (ohne entsprechende Recherche, Ausbildung) nicht so ohne Weiteres reproduzierbar.

Viele Grüße mit einer anderen Sicht der Dinge
Tobi



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