Alte Holzhobel *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Dirk_Holzarbeiter
Beiträge: 50
Registriert: Mi 17. Nov 2021, 12:19

Alte Holzhobel *MIT BILD*

Beitrag von Dirk_Holzarbeiter »


Hallo zusammen,

ich habe ein paar alte Holzhobel geschenkt bekommen, denen ich neues Leben einhauchen möchte.
Zuerst stelle ich einmal den meiner Ansicht nach komplexeren vor und dabei gleich auch Fragen zur Repartur und Aufarbeitung

Zusammenbau

Einzelteile

kann mir jemand evtl. erklären, warum an dem Keil dieses Messingteil angebracht ist?

Details

Wie kann ich die Marke des Eisens besser herausarbeiten und was kann ich nehmen um den Schlagknopf hinten zu ersetzten?

Kann es sich um Esslinger & Abt handeln?


Kann auch jemand etwas mit den Fragmenten der Hobelmarke anfangen?
Und ist der Riss im Hobelkörper dramatisch oder kann er geklebt werden bzw. ist das überhaupt notwendig?


Die Aufnahme scheint irgendwie verquollen zu sein, da das Hobeleisen nicht gut in den Hobel gleitet.
Es bleibt ab einer bestimmten Einstecktiefe klemmen, Wie kann ich hier am Besten vorgehen um die seitliche Führung weiter zu gewährleisten?
Nutze ich hier Schlüsselfeilen um die Gängigkeit wieder herzustellen oder gibt es bessere Methoden?
Wie bearbeite ich das Keil-Widerlager am Besten um es vom Rost zu befreien, einen Streifen feines Schmirgelpapier??


Kann ich sowohl für den hinteren Griff, der hier ganz lose ist als auch für den vorderen, den ich herausnehmen kann, normales Ponal zum kleben verwenden?

Der nächste Hobel, den ich vorstellen möchte ist folgender:



Bei diesem muss ich eigentlich nur das Eisen aufarbeiten und evtl. die Hobelsohle abrichten und insgesamt ein wenig aufhübschen.

Der letzte ist ein spezieller Hobel (ein Nuthobel?):








Falls ihr spezielle Tipps habt (über die Anleitungen, die man bei Youtube findet hinaus) dann bin ich gerne bereit diese zu hören.

Wenn die Hobel dann in dem Zustand sind, in dem ich meine, dass sie wieder verwendbar sind, werde ich noch einmal berichten.

Viele Grüße
Dirk



Kurt Heid
Beiträge: 293
Registriert: Mi 25. Aug 2021, 13:35

Re: Alte Holzhobel

Beitrag von Kurt Heid »


Hallo
Den Schlagknopf habe ich schon mit alten Schlossschrauben ersetzt.
Hb-Eisen mit Zitronensäure für die Küche- Kaffeemaschine u..... Feinarbeit mit Dremel Drahtbürste und Schonend mit Zahnpasta u. el. Zahnbürste.
Das wars für Metall.
Gruß Kurt

Dirk_Holzarbeiter
Beiträge: 50
Registriert: Mi 17. Nov 2021, 12:19

Re: Alte Holzhobel

Beitrag von Dirk_Holzarbeiter »


Danke Dir für diesen Hinweis.
Ich werde mich bei nächsted Gelegenheit dran begeben.

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Alte Holzhobel

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo,...
Wenn es Nutzhobel sind, rücke ich verrosteten Hobeleisen mit rabiaten Mitteln zu Leibe.
Hobeleisengrate ( durch Hammerschläge) entferne ich am Schleifbock, sodann entroste ich das Eisen flächig
mit einer Fächerschleifscheibe mit der Flex. Dabei nicht zu dolle aufdrücken, denn die Eisen werden warm
und könnten an Härte verlieren. (Abkühlbad wenn nötig!). Drahtbürste in der Bohrmaschine kommt bei
Lochfraß und bei der Spanbrechklappe zum Einsatz. Mit Aceton oder öigetränktem Tuch immer
wieder den Schleifstaub vom Eisen wischen.
Zum Schluß klebe ich Spiegel und Schneide ab und lackiere mit Bootsöl oder Klarlack aus der Dose.
Früher hab ich die Eisen zum Schluß gefirnist oder nur eingeölt, hab aber eingesehn, dass der beste
Schutz vor wiederkehrendem Rost doch eine "Versiegelung" ist.
Gruß Andreas



Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Alte Holzhobel

Beitrag von Andreas Ranogajec »


....hello again,
zu den anderen Fragen: Gerissene Hobelkastenflanken kann man bei dünnen Rissen mit einem Wasser-Weiß-
leimgemisch auspritzen und anschließend mit Zwingen verpressen. Spritzen und Kanülen bekommt man in der Apotheke,...
Die kleine Messingplatte auf dem Keil verschiebt sich nach oben beim Verkeilen des Eisens. Sie schützt den Holzkeil und
dient als eine Art Tiefenbegrenzer,...denn die Zähne verhindern das zu starke Verkeilen, das wiederrum zu Rissen im
Hobelkasten führt.
Beim letzten Hobel handelt es sich wahrscheinlich um einen selbstgebauten Hohlkehlhobel mit einem umgeschliffenen
Schneckenbohrer, sofern mich meine Augen nicht trügen.
So etz aber was essen,...
Grüße



Dirk_Holzarbeiter
Beiträge: 50
Registriert: Mi 17. Nov 2021, 12:19

Re: Alte Holzhobel

Beitrag von Dirk_Holzarbeiter »


Auch Dir herzlichen Dank und einen guten Appetit ;-)

Wolfgang Jordan
Beiträge: 1348
Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
Kontaktdaten:

Re: Alte Holzhobel

Beitrag von Wolfgang Jordan »

[In Antwort auf #153302]
Hallo Dirk,

Esslinger & Abt ist richtig. Auf meiner Seite über die Firma findest du einige sehr ähnliche Markenzeichen:
https://www.holzwerken.de/museum/hersteller/esslinger.phtml

Andreas hat schon was zu der Keilplatte gesagt. Ich lasse am besten die Firma selbst zu Wort kommen (Auszug aus einem Katalog von 1936):
https://www.holzwerken.de/pics/esslinger_klemmplatte.jpg

Gruß, Wolfgang

Dirk_Holzarbeiter
Beiträge: 50
Registriert: Mi 17. Nov 2021, 12:19

Re: Alte Holzhobel

Beitrag von Dirk_Holzarbeiter »


Ja Deine wunderbare Seite hbe ich schon das eine oder andere Mal besucht.
Da möchte ich Dir auch mein Lob für aussprechen.
Danke für den Link zum Produktkatalog.


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