Kaufberatung - Westliche Handsägen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Christoph Schmitz
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Re: Westliche Handsägen - Der Zwischenstand

Beitrag von Christoph Schmitz »


Hallo,

ich habe ein paar dieser deutschen Fuchsschwänze, die Friedrich schildert, vom Flohmarkt, und auch noch eine als "new-old stock" gekaufte Sandvik, die im Eisenwarenladen noch in DM ausgezeichnet war :-). Die sind schon deutlich kleiner als die typischen Disstons, um die 30-45 cm. Ich mag diese kleineren Sägen auch sehr gerne, man muss da nicht so aufpassen mit der Länge und sägen tun die auch. (Mit aufpassen meine ich: das Werkstück so halten, dass man Platz zum Sägen hat und nicht die Säge in den Betonboden oder sonst irgendwo reinrammt.) Die ganz Kleinen sind praktisch für diese Arbeiten der Art Mal-gerade-eine-Latte-abschneiden.

Der einzige namhafte von den deutschen ist von einer Firma Brand aus Remscheid-Hasten, die laut Wolfgang Jordans Museum mindestens 200 Jahre lang Werkzeuge gebaut hat. Schade, dass man über deren Historie nicht so leicht etwas rauskriegt wie über die Disstons.

Viele Grüße
Christoph

Georg Ha
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Re: Westliche Handsägen - Der Zwischenstand

Beitrag von Georg Ha »

[In Antwort auf #152887]
Hallo allerseits,

...Danke fürs Zeigen des arbeitsbereiten Werkzeuge, wunderschön!
Vom Sägen und Schärfen dieser Werkzeuge habe ich nicht die geringste Ahnung, da ich mit jap. Sägen tue, aber die ästhetische Qualität ist, sowie bei den alten Handhobeln und vielen anderen Tischlerwerkzeugen, unschlagbar! Bin schon neugierig auf ev. Berichte vom Sägen, würde gerne auch einmal eine europ. alte Handsäge ausprobieren...

lg georg

Bernd Pfeffer
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Re: Westliche Handsägen - Der Zwischenstand *MIT BILD*

Beitrag von Bernd Pfeffer »


Meine Schätzchen vom Flohmarkt in der Oberpfalz.
Kosteten mich 20 Euro die zwei Grossen, unter
der Bedingung dass ich den kleinen dann auch mit nehme.
gerichtet u8nd zum ersten Mal geschärft, nicht 1oo prozentig, aber
ich glaube schon ganz ordentlich.
Beim kleinen musste auch ein neuer Griff her, der vorhandene war zu klein.
Die eine ist eine Diston. Alle drei sägen ganz ordentlich.
Gruß

Bernd

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Thomas.M
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Re: Westliche Handsägen - Der Zwischenstand

Beitrag von Thomas.M »

[In Antwort auf #152887]
Hallo Bernd,

soweit ich das erkennen kann (bei der "Größe" der Bilder), hast du da sehr schöne Sägen geangelt zu einem guten Preis. Auf dem Flohmarkt hatte ich leider bislang kein Glück auf der Suche nach Werkzeugen.
Es war wohl noch nicht der richtige Flohmarkt dabei.

An alle hätte ich gerade noch eine Frage. Gerade heute ist mir ein zweiter Fuchsschwanz ins Haus gekommen. Was ich vorher nicht so ganz gesehen hatte ist, dass er noch etwas kürzer ist als der bereits vorhandene. 26" Disstons sind beide nun wirklich nicht. Der Neuankömmling hat gerade mal 30cm Blattlänge. Der gezeigte Fuchsschwanz hat ein 35cm Blatt.

Nun überlege ich gerade, wie ich die beiden am sinnvollsten mit Bezahnung ausstatte. Den längeren hatte ich bereits auf Crosscut geschärft, da ich davon ausgegangen war, dass dies der häufigere Einsatzzweck ist, wenn ich nun nur eine Säge habe. Dass die zweite so schnell hinterherkommt, hatte ich noch nicht gedacht.
Jetzt sind 5cm mehr oder weniger nicht die Welt, aber heute habe ich so überlegt, dass es ja eigentlich folgendes Sinn machen: Da Längsschnitte ja in der Regel länger sind, den längeren Fuchsschwanz mit Ripcut ausstatten und den kürzeren auf Crosscut schärfen.

Meint ihr, dass das so sinnvoll ist oder was sagt euch die Erfahrung? Oder ist es besser, jegliches "unnötiges" Feilen zu verhindern, damit nicht unnötig Sägeblatttiefe verloren geht? Oder sollte man sich vielleicht einfach nicht so viele Gedanken machen? :-P

Besten Gruß
Thomas

thomas d.
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Re: Westliche Handsägen - Der Zwischenstand

Beitrag von thomas d. »


Hallo Thomas,

deinen Willen in Ehren das Säge feilen zu üben! Auch wenn du im Prinzip Recht hast, dass die Längsschnitte in der Regel länger sind (heißen die deswegen so?) Würde ich davon ausgehen, dass die 5cm V esernachlässigbar sind.
Ich würde lieber sägen, als Sägen zu feilen und daher den kurzen auf Längsschnitt feilen, den langen so lassen und anfangen zu sägen!

Viel Spaß dabei,
thomas d.


Bernd Pfeffer
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Re: Westliche Handsägen - Der Zwischenstand

Beitrag von Bernd Pfeffer »


Simmt, würde ich auch so sagen.
Wird Dir schon noch ne Große
Zulaufen. War bei mir auch so,
Als ich nicht mehr suchte
sah ich die Zwei dann vor mir.
Frohes Sägen und Geduld.
Grüßle
Bernd



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Thomas.M
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Re: Westliche Handsägen - Der Zwischenstand

Beitrag von Thomas.M »

[In Antwort auf #152890]
Der Hype um die Disston- Sägen hat schon seinen Hintergrund: Das ist eine tolle Qualität und es steckt auch viel Fertigungsaufwand dahinter, z.B. die an Rücken und Spitze dünner geschliffenen Blätter. Dsston machte sogar eigenen Stahl. Die großen Fuchsschwänze waren das typische Werkzeug der amerikanischen Pionierzeit. Die haben ja alles aus Holz gebaut und auf jedem Bild von damaligen Baustellen laufen Leute mit solchen Sägen rum, meist sehen sie erschreckend ausgemergelt aus, war shon ein herter Job.


Hallo Friedrich,

die dünner geschliffenen Blätter machen diese Sägen ja durchaus interessant. Gibt es bestimmte Modelle, die diese Eigenschaft besitzen oder sind es generell alle Disston-Sägen, die ein am Rücken dünner geschliffenes Blatt haben?

Gruß
Thomas

Friedrich Kollenrott
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Re: Westliche Handsägen - Der Zwischenstand

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Thomas,

ich habe zwei große Disston- Fuchsschwänze. Einen sehr alten (ich denke mal, ca. 100 Jahre, mit Apfelholzgriff und einen neueren mit Griff aus Buche. Beide haben Blätter die entlang der Bezahnung 1mm dick sind und am Rücken etwa zwei Zehntel dünner (nicht an der Spitze, da hatte ich mich falsch ausgedrückt). Was auffällt: Die Blätter sind relativ grob geschliffen, haben also nicht die glatte Oberfläche von gewalztem/ poliertem Bandstahl. Ob bei Disston alle Blätter so geschliffen wurden, weiss ich nicht. Ob es wirklich was bringt, darf man bezweifeln. Auf jeden Fall wurde es werblich hervorgehoben, um sich von kleineren Konkurrenten, die sowas nicht anbieten konnten, abzuheben. Es ist ja so: Die Fertigung von Sägen aus gekauftem Bandstahl kann man in einer Garage unterbringen. Wenn man allerdings spezielle Schleifmaschinen einsetzt, braucht man schon eine richtige Fabrik.

Grüße, Friedrich



Pedder
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Re: Westliche Handsägen - Der Zwischenstand

Beitrag von Pedder »


Hallo zusammen,

ich hätte gern die Möglichkeit, Blätter dünn zu schleifen. Das haben ja nicht nur Disstons, sondern auch die japanischen Sägen.
Es reduziert die Schränkung und das Gewicht bei gleichbleibender Verwindungssteifigkeit, wenn das alles stimmt, was ich so lese und erklärt bekomme.

Hat aber nicht nur Disston. Viele Sägen waren dünngeschliffen. Der aktuelle englische Hersteller reklamiert das auch für sich, das sieht aber immer merkwürdig aus.

Liebe Grüße
Pedder

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Thomas.M
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Re: Kaufberatung - Westliche Handsägen

Beitrag von Thomas.M »

[In Antwort auf #151929]
Hallo liebe Holzfreunde,

ich habe eine Frage zur Neubezahnung von Sägen. Ich hatte das bei einer meiner Sägen mit 12ppi ausgrobiert, aber die 2mm per Hand angezeichnet. Ist mir leider nicht so präzise gelungen.
Jetzt möchte ich das ganze mit einer entsprechenden Schablone, wie Friedrich es in der Schärfanleitung beschreibt, probieren.

Einziges Problem dabei: Wie klebe ich die Schablone am besten so auf, dass das mit dem Kleber keine riesige Sauerei ist und die Schablone trotzdem beim einfeilen nicht ablöst oder ausfranst.
Gibt es da einen bestimmten Kleber, der sich eignet? Oder wie stellt ihr das an?

Besten Gruß und bleibt alle gesund!
Thomas

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