Konstruktion Stoßlade

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Thomas.M
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Re: Konstruktion Stoßlade - ziehender Schnitt?

Beitrag von Thomas.M »

[In Antwort auf #152576]
Moin zusammen,

danke ToFi für die Klarstellung mit dem Zylinderstift. Ich habe wohl unaufmerksam gelesen...

Wo wir gerade bei der umfangreichen Diskussion von Stoßladen sind. Hat jemand Erfahrungen mit einer Stoßlade, die auf der linken Seite eine schiefe Ebene hatß?
Etwa so wir hier: https://i.pinimg.com/736x/bd/11/f7/bd11f747c24bbc2a571ec79514f7369a--woodworking-jigs-carpentry.jpg
Ich gehe davon aus, dass es hier um die Herbeiführung eines ziehenden Schnittes geht, wenn man keinen Hobel mit schräggestelltem Eisen hat. Lohnt der Aufwand, eine solche Ebene zu konstruieren oder ist der Unterschied marginal?

Gruß
Thomas


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Mario Zimmermann
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Re: Konstruktion Stoßlade - ziehender Schnitt?

Beitrag von Mario Zimmermann »


Hallo Thomas,

damit erzeugt man KEINEN ziehenden Schnitt, da die Bewegungsrichtung des Eisens immer noch senkrecht zur Schneidenkante verläuft.
Die Diskussion dazu hatten wir hier schon häufig.

Der einzige Vorteil einer solchen Konstruktion ist, dass das Eisen in seiner Breite gleichmäßig genutzt wird, anstatt nur an einer Stelle (z.B. bei dünnen Werkstücken).

Viele Grüße,
Mario

Georg Pfab
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Re: Konstruktion Stoßlade - ziehender Schnitt?

Beitrag von Georg Pfab »


Hallo,
man muss nur für den Hobel eine schiefe Ebene benutzen, dann erhält man auch bei einem normalen Hobel einen ziehenden Schnitt und hat den Vorteil das die Schneide besser ausgenutzt wird und der Hobel leichter läuft. Man hat allerdings weiterhin das Problem, dass die Schneide in voller Breite gleichzeitig ins Wekstück eindringt und das die zu bestoßende Werkstückdicke sich reduziert.
VG
Georg Pfab

Wolfgang J
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Re: Konstruktion Stoßlade

Beitrag von Wolfgang J »

[In Antwort auf #152576]
Hallo Uwe,
Schöne Laden hast du dir gebaut. So etwas steht auch auf meiner todo Liste. Habe bisher nur eine „zusammen gesparte“ Variante.
Die Gleitfläche aus Pockholz, auch das gefällt mir. Bisher war bei mir geplant Gleitstreifen aus Kunststoff zu nehmen.
Was mir aber auffällt, keiner von euch hat scheinbar eine seitliche Führung für den Hobel, ähnlich der Veritas Schiene. Dachte immer sowas macht Sinn.
Ich würde den Kunz Plus 62 nutzen, eventuell mit selbst gemachtem Zusatzgriff (?Hotdog?), bis ich irgendwann doch mal einen Veritas Bestosshobel habe

Gruß Wolfgang

Pedder
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Re: Konstruktion Stoßlade - ziehender Schnitt?

Beitrag von Pedder »


Hallo Georg,

ziehend ist ein Schnitt wirklich nur, wenn das Messer in Bezug auf die Bewegungsrichtung schräg steht. Das lässt sich mit eine Rampe nicht machen.
Horst hat mal einen Hobel umgebaut, sodass das Messer schrägsteht, wie bei den Stanley #51.

Nur dann wird eben durch die Schrägstellung der Schnittwinkel kleiner (der Span läuft den Berg des Messers in Serpentinen).

Dass es einen anderen Effekt des ziegenden Schnitts gibt, wurde hier oft postuliert, aber in keiner Weise belegt.

Leider ist der Artikel, der mir den ziehenden Schnitt nach einem elendig langen thread mit blöden Beiträgen meinerseits klar gemacht hat, mittlerweile aus dem Netz verschwunden.

Liebe Grüße
Pedder

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Thomas.M
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Re: Konstruktion Stoßlade - ziehender Schnitt?

Beitrag von Thomas.M »

[In Antwort auf #152580]
Hallo an die Experten,

alles klar. Ich danke euch für die Rückmeldungen. Ich habe wohl das gleiche Problem wie Pedder...bis ich richtig verstanden habe, was ziehender Schnitt wirklich bedeutet braucht es vielleicht noch einige Beiträge zu dem Thema.

Aber nun gut. Schade, dass es an dieser Stelle offenbar nicht möglich ist, sich die Arbeit zu erleichtern. Gut, dass es so ist, da das den Aufwand beim Bau einer Stoßlade (aus meiner Sicht) erheblich reduziert.

Besten Gruß
Thomas

Andreas Ranogajec
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Re: Konstruktion Stoßlade

Beitrag von Andreas Ranogajec »

[In Antwort auf #152582]
Hallo,
natürlich ist das ein ziehender Schnitt, wenn man Längsholz rechtwinklig fügt und das Eisen so breit ist, dass es den höchsten
und den niedrigsten Punkt des zu fügenden Holzes erfasst. Bei Stirnholz wage ich zu bezweifeln, ob ein schräges gegenüber
einem geraden Eisen überhaupt einen Unterschied macht, da die Fasern vereinfacht gesagt in beiden Fällen senkrecht geschnitten werden.
Als Beispiel hab ich hier einen Mähdrescher und eine Sense vor Augen. Leider hab ich besagten thread auch nicht gelesen.
LG
Andreas


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Mario Zimmermann
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Re: Konstruktion Stoßlade *MIT BILD*

Beitrag von Mario Zimmermann »

[In Antwort auf #152582]
Hallo Wolfgang,

Was mir aber auffällt, keiner von euch hat scheinbar eine seitliche Führung für den Hobel, ähnlich der Veritas Schiene.


doch, ich :-)



Vorher hatte ich auch mal eine Stoßlade mit der Möglichkeit, den Winkel zu korrigieren. Aber wozu? Wenn der Winkel einmal passt, wird er nie wieder verändert.

Jetzt habe ich eine Stoßlade mit einer 19mm MDF-Platte als Basis, darauf 6mm Sperrholz.
Der Anschlag wurde genau winklig aufgeleimt und anschließend von unten mit Holzschrauben gesichert.
Die Laufleiste für den Hobel habe ich genutet, um die Oberfläche zu verkleinern, die Stege reibe ich ab und zu mit Wachs ein.
Geführt wird der Hobel an der rechten Seite durch eine aufgeschraubte Leiste. Das funktioniert allerdings nicht mit normalen Bankhobeln.

Viele Grüße,
Mario


Georg Pfab
Beiträge: 235
Registriert: Mi 6. Nov 2019, 19:01

Re: Konstruktion Stoßlade - ziehender Schnitt?

Beitrag von Georg Pfab »

[In Antwort auf #152583]
Hallo Pedder.
da irrst du dich.
Wenn der Hobel eine schiefe Ebene hinunterläuft und das Werkstück waagrecht aufliegt, dann erfährt das Hobelesser eine gleichzeitige Bewegung nach vorne und untern. Das Resultat ist ein ziehender Schnit
VG
Georg Pfab

Wolfgang J
Beiträge: 353
Registriert: Fr 26. Apr 2019, 21:49

Re: Konstruktion Stoßlade

Beitrag von Wolfgang J »

[In Antwort auf #152585]
Hallo,
Durch die Schrägstellung der Klinge entsteht ein wesentlich kleinerer effektiver Winkel an der Fase. Mann könnte das gerade stehende Hobeleisen auch mit z.B. 17Grad schärfen (hab jetzt nicht nachgerechnet ob der Winkel SO stimmt), nur wäre es sehr schnell stumpf. Aber beim ersten Schnitt wäre der Effekt gleich.
Bei meinem VERITAS Einhandhobel mit schräg gestelltem Eisen habe ich den Vorteil dieser Schrägstellung kennen und lieben gelernt und hoffe irgendwann so einen Bestosshobel in meiner Werkstatt zu haben.

Gruß Wolfgang

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