Schnitzscheibe

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
PeterF
Beiträge: 123
Registriert: Do 1. Okt 2020, 14:10

Schnitzscheibe

Beitrag von PeterF »


Hallo,
habe mich dazu entschlossen, die ca. 150 kg überflüssiger
Späne um die künftige Kugel herum nicht in klassischer,
drehtechnischer Weise zu entfernen. Werde diesen Brocken
mittels umgebauter Kugeldrehvorrichtung, und somit zwangs-
geführtem Winkelschleifer mit Schnitzscheibe bearbeiten.

Deshalb suche ich Tips zu dieser Anwendungsart, von der ich
keinen blassen Schimmer habe.

Ciao, PeterF



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Schnitzscheibe

Beitrag von Dietrich »


Hallo Peter,

mein höchster Respekt für Dein Projekt ist sicher!
Solche hölzernen Gewichte musste ich immer nur ins Sägewerk bringen wo ein Stapler bereit stand.

Vermutlich brauchst Du so etwas wie den Woodcarver, einen spandickenbegrenzten Holzfräser für den Winkelschleifer. Hier wäre dann auf gegenläufige Rotation von Drechselbank und Winkelschleifer zu achten, oder die Bank nur als Führungseinheit zu verwenden, eben Stück für Stück nach einer gefrästen Bahn per Hand weiterdrehen.
Kein einfaches Projekt wie ich meine.

Gruß Dietrich



PeterF
Beiträge: 123
Registriert: Do 1. Okt 2020, 14:10

Re: Schnitzscheibe

Beitrag von PeterF »


Hallo Dietrich,
danke für die Blumen. Ich habe auch großen Respekt vor diesem Trumm.
Werde vor dem Aufspannen die Stromversorgung der Drechselbank raus-
ziehen, damit niemand auf die blöde Idee kommt, 300 unwuchtige Kilos
mit 120 U/Min in Rotation zu versetzen. Mache meiner Liebsten gerade
Mut, mit Sprüchen, wie:"Keine Musik, und keine Extras auf der Beerdi-
gung. Das kostet nur unnötig Geld..." ;-)

Nee, im Ernst. Mit einer solchen Fuhre hatte ich nicht gerechnet. Aber
nun ist sie da, dann werde ich die Kugel auch freilegen. Wie Du schon
richtig erkannt hast, will ich der Schnitzscheibe dann per Hand frisches
Holz zuführen. So bleibt die Sache trotz monströser Ausmaße einiger-
maßen beherrschbar. Hoffentlich...

Hatte gehofft, daß hier jemand Erfahrung mit diesem Power-Carving hat.
Bei der Gelegenheit hatte ich auch verzweifelt nach einem Einhandwinkel-
schleifer mit Schnellstopp, wie Metabo das in der größeren Klasse anbie-
tet, geschaut. Bisher ergebnislos. Diese hautfreundliche Technik käme
mir bei dieser Anwendung sehr gelegen. Mal schauen, wer sich hier noch
meldet...

Ciao, Peter



Steffen Schulze
Beiträge: 9
Registriert: Mo 6. Aug 2012, 08:59

Re: Schnitzscheibe

Beitrag von Steffen Schulze »

[In Antwort auf #64851]
Hi Peter,

muss ich mir unter der Schnitzscheibe so etwas wie das Kaindl woodcarver gold -Blatt vorstellen oder ist das eine andere Scheibe?
Bei dem Kaidl würde ich mir den Winkelschleifer auf eine Schiene mit Schlitten montieren und den Winkelschleifer dann auf der Schiene verschieben. Vielleicht mit dem Akkuschrauber die Gewindestange antreiben? Die Schiene müsste dann noch Parallel zur Drechselbank angebracht werden und so etwas ähnliches wie ein Linearsystem von einer Plattenfräse sein. Dann könntest du dich auch aus der Schussbahn des Winkelschleifers dich positionieren.

Ich bin gespannt. Fotos und Video's sind willkommen. :)

Viel Erfolg.

Gruß
Steffen



Johannes M
Beiträge: 1587
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Schnitzscheibe

Beitrag von Johannes M »

[In Antwort auf #64851]
Hallo Peter,
Du weißt ja, man wächst mit den Aufgaben;o) Ich habe schon mit der Kaindl-Schnitzscheibe an der Drechselbank gearbeitet. Ich habe meine Flex einfach mit der Schutzhaube auf die Handauflage gelegt und mit der anderen Hand den Rohling gedreht. Bei der Größe Deiner Kugel wirst Du da aber einen Helfer brauchen.
Es gibt Halterungen, die an den beiden Gewindebohrungen für den Handgriff an der Flex festgemacht werden und dann einen 43mm Zapfen haben. Der kann dann in einer Halterung für die Oberfräse befestigt werden.

Es grüßt Johannes



PeterF
Beiträge: 123
Registriert: Do 1. Okt 2020, 14:10

Re: Schnitzscheibe

Beitrag von PeterF »


Hallo Johannes,
das mit dem Helfer kann ich knicken. Es gibt keinen. Aber bisher
habe ich es so gemacht, mit Umsicht, Hilfsmitteln und großer Auf-
merksamkeit. Das wird schon...

Den Winkelschleifer mit Totmannschalter scheint es von Metabo auch
in einer Version für 115mm Scheiben zu geben. Habe zwar jahrelang
auch dieses Fabrikat verkauft, aber ich bin jahrelang aus dem Job
heraus. Zudem noch Zugereister. Vielleicht findet sich ja ein Händ-
ler, den ich erreichen kann, und den ich mir leisten kann...

Aber diese Halterung für die Flex mit 43er Zapfen. Das wär's ja.
Hab' ich bisher noch nirgends gesehen. Vielleicht kannst Du mir ja
was dazu mailen...

Ciao, Peter



Michael K.
Beiträge: 393
Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19

Re: Schnitzscheibe

Beitrag von Michael K. »

[In Antwort auf #64851]
Hallo Peter,

Hut ab, meine eigenen Drechselobjekte sind gegenüber diesem 'Monster' ohne jede Ambition!

Da ich keinen freundlichen Nachbarn habe, der zufälligerweise sehr gut mit der Kettensäge umzugehen weiss und auch keine Schnitzscheibe habe, würde ich es mit einer schnell zusammengeschraubten Vorrichtung über dem Bankbett und der Oberfräse machen. Mit einem Helfer der den Klotz nach jedem Fräsgang ein Stück dreht geht es sicher besser.
Welche Lösung Du auch immer bevorzugst, viel Erfolg und natürlich möchten wir mal die Kugel bewundern.

Grüsse,
Michael K.



sepp schick
Beiträge: 429
Registriert: So 9. Sep 2012, 16:09

Re: Schnitzscheibe

Beitrag von sepp schick »

[In Antwort auf #64860]
Hallo Klauenpfleger verwenden die kleinen Winkelschleifer mit 115 und 125 mm Scheiben mit Schneidmessern welche Rückschlagfrei arbeiten.Eigentlich müsste so eine Scheibe auch"Holztauglich" sein.Ich meine damit aber nicht die mit Hartmetallstücken bestückten Scheiben welche nur zur nachbearbeitung der Klauen verwendet werden .



Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Schnitzscheibe

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Peter

Diese Schnitzscheiben hab ich im Internet schon gesehen, Kaindl-Scheiben hat sie doch oben einer genannt, so ungefähr stelle ich mir Ninja-Sterne vor, sieht schon beim betrachten gefährlich aus mit seinen scharfen Zähnchen.
Aber das könnte gehen, da Du aber ja unbedingt zuerst von Hand das Trum bei drehen willst (oder musst), musst Du aufpassen, dass Du auf keinen Fall dort die Hand anlegst, wo im weiteren Verlauf der Drehung diese Scheibe ist, am besten wenn die Scheibe von unten nach oben läuft und du das Holz von oben nach unten zuführst, so dass im Falle dass die Scheibe das Holz weg dreht die Hand von der Scheibe weg geführt wird.
Peter, was ich bei meinem letzten Beitrag noch meinte, Körnerspitze und Metallbearbeitung, der Unterschied zu Metall, bei Holz könnte die Körnerspitze im Extremfall wie ein Keil wirken und das Teil spalten.
Ganz wichtig wäre auch eine zuverlässige Spannung des Winkelschleifers, sollte der Spandruck hoch werten, dürfte sich die Spannung nicht lösen, selbst bei einem Schnellstopp könnte es da schon zu spät sein, was schreibe ich da, was sollte den den Schnellstopp auslösen?

Gruß Franz



martin

Re: Schnitzscheibe

Beitrag von martin »


Hallo,
AEG bzw. Atlas Copco hatte vor längerer Zeit eine Flex mit dieser "Schnitzscheibe" im Programm. Diese war mit einer veränderlichen Schutzhaube versehen, die es auch bei dem Kaindl Produkt gibt. Die Schnitzscheibe an sich ist bereits schnitttiefenbegrenzt, die Schutzhaube gibt zudem nur einen geringen Teil der Scheibe frei und hat einen eigenen Handgriff. (Funktion etwa wie bei der Haube einer HKS). Ich hatte kaum ein ungutes Gefühl bei der Benutzung, das ich jedoch sicher bei einer Flex mit normaler Schutzhaube hätte.
Ohne diese Haube sollte man die Scheibe nicht benutzen (kickback!).
Gruß
martin



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