Probleme mit der Erika

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Heinrich Werner
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Probleme mit der Erika

Beitrag von Heinrich Werner »


Hallo Leute,

meine Mafell Erika macht Probleme: Ich kann keine 45 Grad mehr einstellen, sondern die Einstellung wird bei ca. 43 oder 44 Grad gebremst. Im Maschinengehäuse sind vorn und hinten Bleche angebracht, die zusammen mit dem Motor geschwenkt werden. Diese Bleche laufen auf Führungen, dh. kleine Schrauben mit Zylindern, die gleichzeitig den Endstop bilden, der bei 45 Grad sein sollte. Schon mit einem normalen Tischlerwinkel kann man jedoch erkennen, dass bei 45 Grad (der Skaleneinstellung) eben keine 45 Grad mehr erreicht werden. Vor den (insgesamt 4, 2 auf jeder Seite) "Führungs- und Stopschrauben" befindet jeweils ein weiteres Loch. Wenn mann die Schrauben dorthin umbauen würde, käme man vielleicht wieder auf das alte Ergebnis....ich bin mir aber nicht sicher, ob das klappt und das der Sinn der Löcher ist.

Ein Verstellmöglichkeit am Motor bzw. dessen Befestigung habe ich nicht gefunden.

Schlimmstenfalls müsste ich den Sägetisch neu ausrichten, aber das möchte ich mir eigentlich ersparen.

Hat jemand (insbes. von den Erika-Freunden) eine Idee?...Vielleicht auch eine Betriebsanleitung, die weiterhilft?

Komische Sache, das Problem ist plötzlich aufgetreten und die Maschine hat kaum Verschleiß.

Danke im Voraus,

Heinrich



Heiko Rech
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Re: Probleme mit der Erika

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Heinrich,

ich kann mir unter deiner Beschreibung nichts vorstellen. Es gibt sehr viele Erika Modelle und Jahrgänge. Fotos wären hilfreich. Aber dieser Satz von dir:

"Komische Sache, das Problem ist plötzlich aufgetreten und die Maschine hat kaum Verschleiß."

hört sich für mich an, als habe sich irgendwo etwas gelöst oder verkantet.

Gruß

Heiko


Olli Trappe
Beiträge: 412
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Re: Probleme mit der Erika

Beitrag von Olli Trappe »


Hallo Heinrich,

ich habe keine Erika und kann daher nur eine Vermutung anstellen. Ist der Verstellmechanismus vielleicht durch Späne oder Staub verschmutzt? Dieses Problem hatte ich bei der Höhenverstellung der Metabo TKU1693. Wenn die dafür zuständige Gewindespindel verschmutzt war, wurde die Höhenverstellung schwergängig und ich konnte nicht mehr die maximale Schnitthöhe erreichen. Das Problem war bei Metabo bekannt.

Vielleicht hilft ja schon eine gründliche Reinigung an der richtigen Stelle. Oder am Montag beim Mafell Service anrufen, ob die eine Idee haben. So wie ich die roten Spielzeuge kenne und schätze, gibt es bestimmt eine einfache Lösung. Habe gerade den Anschlag des Duodüblers erfolgreich neu justiert.

Viel Erfolg

Olli



Tobias Werner
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Re: Probleme mit der Erika

Beitrag von Tobias Werner »


Hallo Heinrich,

ich kann mich da Olli nur anschließen und würde mal den Verschmutzungen nachgehen. Meine Erika 85Ec läuft in der Winkeleinstellung mit einem Zahnrad und einer halbrunden Zahnreihe.
Wenn ich sehr viel Säge und die Absaugung nicht richtig arbeitet, sammeln sich dort viel Späne, die die Mechanik verkleben und schwergängig machen. Ich konnte zwar bisher immer noch weiterdrehen, aber es ging deutlich schwerer.

Gute Nacht

Tobi


Heinrich Werner
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Re: Probleme mit der Erika

Beitrag von Heinrich Werner »

[In Antwort auf #64705]
Hallo Leute,

erstmal Danke für Eure tüchtige Mithilfe.

An Verschmutzungen hatte ich auch gedacht und erstmal alles, was für die Schwenkeinrichtung zuständig ist, abgesaugt.

Diese Schwenkeinrichtungen dürften wohl auch bei allen Unterflursägen ähnlich konstruiert sein....nicht nur bei den Mafells.

Wie Tobi es beschreibt, wird mit Hilfe eines Knebelgriffs am anderen Ende ein Zahnrad betätigt, das in die Bleche greift und diese (zusammen mit der gesamten Motoreinheit) schwenkt. Damit man immer schnell nach einem Schrägschnitt auf 45 Grad zurückschwenken kann, ist bei 45 Grad ein "Stop" durch Schrauben, die gleichzeitig mit ihren Hülsen als Führung dienen. Alles schwer zu beschreiben...ich werd wohl Heikos Anregung folgen und am WE Fotos machen.

Gruß

Heinrich


Heinrich Werner
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Re: Probleme mit der Erika

Beitrag von Heinrich Werner »

[In Antwort auf #64705]
Guten Abend miteinander,

ich habe weiter gegrübelt und auf Forenrat nochmals tüchtig geputzt und geölt (tat der Erika sicher gut!).
Dann habe ich mit Schwung mehrfach die halbkreisförmigen Führungsbleche gegen die Anschläge gehauen. Heraus kam ein Ergebnis, was ok ist: 45,5 Grad, also eine erhebliche Verbesserung. Merkwürdig ist aber weiterhin, dass die Maschine keine für mich erkennbare Voreinstellung betr. die Blattneigung hat, d.h. man kommt über die 45,5 Grad einfach nicht hinaus (oder besser: herunter), ohne sich irgendetwas besonderes einfallen zu lassen. Anders ist beim Gehrungschnitt: Hier hat man über die 45 Grad noch etwas Spiel, man kann also ein absolut exakte Einstellung finden.
Das ganze ist natürlich ohne große praktische Bedeutung, aber ich hab mich nun ´mal in die Geschichte "verbissen" und deshalb auch die Fotos beigefügt. Die Pfeile zeigen zum einen die jeweiligen "Anstoßpunkte" der Führungshülsen, wenn die Winkeleinstellung 45 Grad beträgt (Bild 1). Diese Punkte sind dornenmäßig ausgestaltet (Bild 2), so dass man darüber nachdenken könnte, ob hier ein Abfeilen ermöglich werden soll. Zum anderen habe ich die Hülsen an sich makiert, in einer Stellung, die noch weit vom Anstoßpunkt entfernt ist (auch auf Bild 2 zu sehen). Das 3. Bild zeigt die möglichwerweise alternativ vorgesehenen Bohrungen für die Führungshülsen. Wenn man sie an diese Stellen versetzen würde, käme man wahrscheinlich auch beim normalen Winkelschnitt (wie beim Gehrungsschnitt) etwas über 45 Grad hinaus, so dass auch hier eine exakte Justierung möglich wäre.
Das letzte Bild (4) zeigt die gegenüberliegende Mechanik, nur so als Info, dass sie gleich aussieht.

Ich bin schon gespannt auf Eure Ideen und Hinweise ;-)!

Heinrich











Heinrich Werner
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Nachtrag: Bild Nr.4

Beitrag von Heinrich Werner »






martin

Re: Nachtrag: Bild Nr.4

Beitrag von martin »


Hallo Heinrich,
die herzförmige Aufweitung würde ich eher für einen Stauraum bzw. Ausgang für anfallenden Staub halten. Da würde ich eher nicht dran feilen, eher würde ich die Hülse anfeilen, die kann man leichter ersetzen.
Gruß
martin



Heinrich Werner
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Re: Nachtrag: Bild Nr.4

Beitrag von Heinrich Werner »


Hallo Martin,

das klingt logisch. Die Anschläge laufen also spitz zu, um Staub und kleine Späne zu verdrängen, nicht um "befeilt" zu werden. Nur die Hülsen drehen sich ja ständig, ich müsste sie also abdrehen oder Hülsen mit kleinerem Außendurchmesser finden.

Gruß

Heinrich


Tobias Werner
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Re: Nachtrag: Bild Nr.4

Beitrag von Tobias Werner »


Huhu,

ich habe mir eben mal die Winkeleinstellung meiner neueren Erika angeschaut und auch ich konnte jetzt auf Anhieb keinen Anschlagpunkt finden, der die Drehung begrenzt, aber wenn ich mit Schwung auf 0 oder 45° drehe, hört man einen Anschlag. Also irgendwo muss ein Stift oder ähnliches sitzen.
Was mich stutzig macht bzw. mich vorläufig von einem Eingriff abhalten würde, wäre die Tatsache, dass die Säge ja mal bis in die geforderten Winkelbereich bei dir kam. Was das jetzt verhindert, wäre für mich die Frage Nummer 1.
Die Mechanik sieht ja so auf den ersten Blick ziemlich übersichtlich aus bei dir. Bei mir ist eine große gelochte Platte an der alle Elemente (Führungsschienen für den Motor, Zugstange, etc) befestigt sind auf der Innenseite vorne. Möglicherweise werden dort auch ein paar Stifte, oder Anschlagpunkte verdeckt.

Vielleicht am Montag doch erstmal bei Mafell probieren, bevor du anfängst deine Erika zu verbessern.

Viele Grüße und erfolgreiche Suche

Tobi


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