"Franzose" *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: "Franzose"

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Michl,

Wasserpumpenzangen in unterschiedlicher Größe erledigen solche Schraubarbeiten wesentlich zuverlässiger und sind auch viel handlicher. Wie Friedrich schreibt waren Engländer für Vierkantmuttern brauchbar, aber bei Sechskantmuttern rutschen sie gerne durch.

Gruß
Heinz

MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: "Franzose"

Beitrag von MaxS »


Hallo zusammen,

Wasserpumpenzangen, Rohrzangen und ähnliches sind für mich gute Werkzeuge, wenn ich die Schraube oder Mutter hinterher sowieso nicht mehr benötige. Vermurkste Schrauben sind einfach unnötig und machen jedes weitere Lösen und festziehen, vielleicht sogar mit passendem Werkzeug, nur schwerer bis unmöglich.

Als Universalwerkzeug bewährt hat sich (nicht nur bei mir) der Knipex Zangenschlüssel, Rollgabelschlüssel sind bei mäßiger Belastung auch gut brauchbar. Franzosen/Engländer liegen auch ein paar im Werkzeugwagen, im Einsatz sind sie bei mir aber sehr selten.

Gruß
Max

Michl
Beiträge: 482
Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Re: "Franzose"

Beitrag von Michl »


Vielleicht sind Eure Franzosen und Engländer stark abgenutzt und müssten mal abgerichtet werden, denn normalerweise dürfte da eigentlich nix durchrutschen. Is mir jedenfalls noch nie passiert. Die Auflageflächen sind ja parallel und fixiert (im Gegensatz zur Wasserpumpenzange). Außerdem kann man den Abstand einstellen und den Schlüssel so exakt an den Sechskant (Vierkant...) anpassen. Bei einer Wasserpumpenzange ist eine Beschädigung des Schraubenkopfes/der Mutter meiner Meinung nach jedoch vorprogrammiert. Sowas verwende ich wirklich nur, wenn ich mal ne Mutter/Schraube hab bei der der Kopf beschädigt ist und nicht mehr genügend Flächen vorhanden sind um einen Schlüssel anzusetzen.

Friedrich Kollenrott
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Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: "Franzose"

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Michl,

ein Schraubenschlüssel sollte in der Lage sein, eine Schraube bis an die Streckgrenze (also bis sie anfängt sich plastisch zu verformen, man fühlt das) anzuziehen. Schon ein normaler nicht verstellbarer Gabelschlüssel kann da an seine Grenzen kommen, wenn der Seckskant der Schraube etwas beschädigt ist. Optimal ist ein Ringschlüssel, noch besser eine "Nuss" oder ein Steckschlüssel mit Sechskant innen. Ein verstellbarer Schlüssel, egal ob Engländer oder Franzose, hat da keine Chance. Bei sehr großen Schrauben, z. B. Rohrverschraubungen, die man gar nicht bis zur Streckgrenze anziehen will, finde ich eine zweckmäßige Zange (eher eine Rohrzange als eine Wasserpumpenzange) besser als einen verstellbaren Schraubenschlüssel, weil sie sich spielfrei anpresst und auch leichter / handlicher ist und einen längeren Hebelarm bietet.

Ich habe zwei verstellbare Schraubenschlüssel einer altertümlichen Bauart und brauche sie in seltenen Fällen tatsächlich wenn es mit einem "normalen" Schraubenschlüssel nicht geht. Ich würde aber niemals auf die Idee kommen, damit eine Maschinenschraube, an die ich einen Ringschlüssel oder einen Steckschlüssel ansetzen kann, zu bewegen.

Grüße, Friedrich



Rolf Richard
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Re: "Franzose"

Beitrag von Rolf Richard »


Ganz sicher ist so ein verstellbarer Schlüssel ein Notbehelf, die Rohrzange aber auch, ausser man hat einen beschädigten Sechskant. (Dann kann aber auch ggf. ein scharfer Meissel und Hammer hilfreich sein.)

noch besser eine "Nuss" oder ein Steckschlüssel mit Sechskant innen.


Meine Favoriten bei Nüssen sind inzwischen solche, die innen nicht sechs- oder zwölfeckig sind, sondern ein sechsbögiges Wellenprofil aufweisen. Damit kriegt man oft auch noch Schrauben/Muttern auf, die schon verrundet sind. Weiterer Vorteil: Durch dieses Profil übt man keinen Druck auf die Ecken des Sechskants auf, sondern auf die flanken. Das verhindert sehr zuverlässig eine Verrundung.

Gruss
Rolf

Heinz Kremers
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Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: "Franzose"

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo,

natürlich geht nichts über das passende Werkzeug, ggf auch Spezialwerkzeug, wenn nach der "Behandlung" die Optik eine Rolle spielt. Bei mir auf dem Traktor liegen Ringschlüssel für gängige Größen und eine Knipex Wasserpumpenzangen (neben Zimmermannshammer und Fäustel). Damit wird normalerweise nur gegen gehalten während die eigentliche Arbeit der passende Schlüssel macht. Richtig angesetzt ist der Sechskant dann auch nicht verhunzt sondern weist je nach Kraftbedarf leichte Spuren der Riffelung auf. Bei landw. Maschinen allenfalls ein optischer Mangel, bei einer Armatur im Bad aber ein ko-Kriterium. In meiner Werkstatt sind ausreichend Schlüssel vorhanden. Da kommt die Zange eher als Haltehilfe zum Einsatz, z.B. beim schweißen.

Eh der Engländer oder Franzose umgesetzt ist -man muß ja leicht lösen und wieder festziehen - ist die Arbeit mit der Wasserpumpenzange - oder natürlich auch einem Zangenschlüssel schon fast erledigt. Wenn eine durchgehende Schraube gelöst ist und nur noch die Mutter abzudrehen ist kann man mit der Wasserpumpenzange fast wie mit einer Ratsche arbeiten.

schönen Sonntag und frohes Schrauben mit dem hoffentlich passenden Schlüsseln

Heinz

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