Holzgewinde, Gewinde in Holz fräsen *MIT BILD*

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PeterF
Beiträge: 123
Registriert: Do 1. Okt 2020, 14:10

Holzgewinde, Gewinde in Holz fräsen *MIT BILD*

Beitrag von PeterF »


Hallo,
es hatte eine Zeit lang gedauert. Aber jetzt ist meine
Vorrichtung zum Gewinde fräsen in Holz fertig. Vielleicht
für einige Holzwürmer eine Idee...

Ciao, PeterF



Heinz-Dieter
Beiträge: 62
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Holzgewinde, Gewinde in Holz fräsen

Beitrag von Heinz-Dieter »


Hallo Peter,
eine wirklich tolle Vorrichtung habt Ihr da entwickelt
und gebaut. Habe mir in der Vergangenheit auch schon
mehrere Internetvarianten angeschaut, Deine Variante
kannte ich noch nicht.
Mich würde nur noch interessieren wie Du das Gegenstück,
das Innengewinde herstellst. Habe vom Drechseln keine
Ahnung (falls die Frage unqualifiziert sein sollte)
Viele Grüße
Dieter



PeterF
Beiträge: 123
Registriert: Do 1. Okt 2020, 14:10

Re: Holzgewinde, Gewinde in Holz fräsen

Beitrag von PeterF »


Moin Dieter,
danke für die Blumen. Aber das System ist nicht auf
meinem Mist gewachsen. Habe nur das Prinzip übernommen.
Mein "Haus und Hof Metaller" hat es auf das Nötigste
reduziert, und Vorhandenes mit einbezogen. Für mich halt
wichtig, daß ich im Sitzen arbeiten kann. Und da war das
Bankbett der Drechselbank eben die beste Basis.

Wie ich auf meiner Seite schon schrieb, wird bei Innen-,
und auch bei kurzen Außengewinden in Längsrichtung zum
Werkstück mit dem Schlagzahnfräser gearbeitet. Für Bilder
muß im um Geduld bitten, da es noch etwas dauern wird.
Mein Körper schwächelt zur Zeit etwas. Aber ich werde die
Seite im Laufe der Zeit vervollständigen...

Ciao, Peter



Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Holzgewinde, Gewinde in Holz fräsen

Beitrag von Franz Kessler »

[In Antwort auf #64256]
Hallo Peter

Als alter Dreher ist das Interesse für deine Vorrichtung schon groß, so ganz blicke ich bei der Sache noch nicht durch, ist es so, dass Du von Hand die Spindel drehst und der Fräsmotor seine Stellung beibehält?
Ja so könnte es sein, dann ist es auch verständlich, dass Du die Mutter ohne Spiel einstellen musst, hast Du zwei Muttern aufgespannt und beide gegeneinander so verschoben, dass es kein Spiel mehr gab?
Einen Nachteil sehe ich darin, dass Du Dein Werkstück nicht mit einer Körnerspitze sichern kannst, dabei müsste ja die Spitze mit wandern.

Ich bin gespannt, wie das mit dem Innengewinde geht, wo hast Du denn die Fräser fürs Innengewinde her?
Es wird doch wohl so sein, dass Du den Fräsmotor um 90° drehst und Du wieder an der Spindel drehst, um das Werkstück bei zuführen.
Das Problem mit dem Rundlauf hatte ich früher als Dreher ja nicht, das Werkstück wurde meistens zuerst überdreht, um dann Gewinde zu schneiden, sowohl innen als auch außen.

Gruß Franz



sepp schick
Beiträge: 429
Registriert: So 9. Sep 2012, 16:09

Re: Holzgewinde, Gewinde in Holz fräsen

Beitrag von sepp schick »


Hallo auch ich komme nicht recht dahinter, schließlich ist das Holzstück nur einseitig gelagert ,so sieht das ganze zumindest aus .
Ich habe eine leider nicht vollständige uralt Revolver Drehbank / Noel Ernault, da wurde beim Gewindeschneiden ähnlich vorgegangen.Wie mir einmal jemand erklärt hat, hat man zu jeder Gewindesteigung eine andere Spindel benötigt.(Keinen Wechselräder )Die Zentriertspitze war aber in Verwendung.
mfg sepp


reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Holzgewinde, Gewinde in Holz fräsen

Beitrag von reinhold »


hallo sepp,
eigentlich ist das schon klar: das Holzstück ist einseitig in einem Vierbackenfutter gelagert. Das Vierbackenfutter ist auf der Gewindestange befestigt. Die Gewindestange steckt in zwei "Muttern" (mit ausreichend Abstand), die auf dem Halter, ganz rechts im Bild, festgemacht sind. Die Fräse ist fest auf einem Frästisch installiert.
Dreht man an der Gewindestange, dann dreht sich das Werkstück mit und bewegt sich gleichzeitig nach links. Eine Umdrehung bewirkt einen Vorschub des Werkstücks um den Weg einer Gewindesteigung. Damit wird ein Umgang einer Schraube gefräst. Dreht man dreimal, sind es drei Schraubengänge. Und so weiter. Der Werkstückdurchmesser ist fast beliebig, die Steigung bleibt immer gleich.
Die Fräsmaschine kann mit dem Frästisch zugestellt werden und damit der Eingriff des Fräsers reguliert werden.
Funktioniert.

In ähnlicher Weise kann man mit etwas anderen Fräsern auch Holzmuttern herstellen.

Ist aber ein riesiger Aufwand, der sich nur darstellen lässt, wenn man eine Möglichkeit hat, billig an eine derartige Gewindestange zu kommen.

In meinen Augen eher Maschinenbauer-Denkweise, ein traditioneller Drechsler würde mit Strehlern arbeiten. Ein moderner Hobbydrechsler mit Gewindeschneidern und -bohrer.

gruss
reinhold



PeterF
Beiträge: 123
Registriert: Do 1. Okt 2020, 14:10

Re: Holzgewinde, Gewinde in Holz fräsen

Beitrag von PeterF »


Hallo Reinhold,
danke dafür, daß Du es so gut erklärt hast. Deine Einschätzung,
mit der Maschinenbauer-Denke und so, mag schon stimmen. Aber
zum einen ist das Metaller-Fachwissen "im Volke" viel mehr ver-
breitet, als es gelernte Holzwurm-Flüsterer gibt.

Und für mich persönlich gilt, daß ich mich als Behinderter etwas
außer Konkurrenz sehe. Habe halt nicht mehr das räumliche Sehver-
mögen und die feinmotorischen Fähigkeiten eines Gleichaltrigen.
Wobei die Lesebrille sicher eher das kleinere Übel ist...

Von der Kostenseite her sieht es so aus, daß ich Kreuztisch und
Fräsmotor schon hatte. Die Fräser sind nicht so ganz billig, klar.
Dazu kommen noch die Spindeln. Dafür kann ich die verschiedenen
Steigungen aber in verschiedenen Durchmessern fräsen, und bin
nicht, wie bei den Schneidsätzen, auf einen Durchmesser festgelegt.

Ich denke, es gibt immer mehrere Wege. Und mir juckte es halt in
den Hufen, das mal auszuprobieren...

Ciao, Peter (der Vorrichtungsdrechsler) ;-)



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