Lie-Nielsen Zinkensäge *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Wolfgang J
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Lie-Nielsen Zinkensäge *MIT BILD*

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo

Nachdem mir mit der wunderschönen Japansäge von Dieter (Gewinn der Tombola beim Holzwerkertreffen) durch EINE Sekunde Unachtsamkeit gebrochen ist



möchte ich mir zum Zinken eine Lie-Nielsen Zinkensäge zulegen. (Man MUSS ja einen Grund haben;-) )
Nun gibt es die in zwei Varianten. Eine, ich nenne es mal normale mit einer Blattstärke von 0,5 mm und eine mit verjüngtem Blatt (in der Höhe) mit 0,35 mm.

Momentan tendiere ich zu der dünneren. Denke sie wird „besser“ sägen.

Was sagen die Experten?
Oder gibt es für den Preis etwas noch besseres?
Und NEIN, eine Veritas kommt nicht in Frage, habe eine „Allergie“ gegen Plastikteile an Handwerkzeug

Gruß Wolfgang

P.S. Wenn ich rausbekomme um welche Säge genau es sich bei der Gebrochenen handelt würde ich mir diese zusätzlich auch kaufen

Pedder
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Re: Lie-Nielsen Zinkensäge

Beitrag von Pedder »


Hallo Wolfgang,

Klar sägt 0,35mm leichter als 0,5mm. mann muss nur 70% des Holzes beseitigen.
Beim Zinkensägen kommt es aber eigentlich nicht auf Geschwindigkeit an.
Man wir immer länger stemmen als Sägen.

Von daher dürfte die Stärkere zuverlässig geradeaus sägen.

Liebe Grüße
Pedder



Wolfgang J
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Re: Lie-Nielsen Zinkensäge

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo Pedder
Hmmmm, also würdest du mir eher zu der „normale“ Säge mit 0,5mm raten?

Gruß Wolfgang

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Uwe.Adler
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Re: Lie-Nielsen Zinkensäge

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #151405]
Hallo Wolfgang,

für den Anfang, um die Erfahrung zu sammeln, würde ich Dir trotz Allergie zur Veritas Säge raten. Da kannst Du zur Hälfte vom Preis einer Lie Nielson die Sägen ausprobieren. ich habe sie ausprobiert und habe das ganze Set in der alten Ausführung. Der Rücken stört nicht, da es auf den Sägeschnitt ankommt. Das Gewicht ist durch die Art Kompositbauweise in etwa gleich und in der Anwendung von Besuchern immer wieder gerne verwendet. Ich würde auch zu der 0,5 Ausführung raten, da die dünneren Blätter schnell einmal Schaden nehmen und ein Knick wird dann ärgerlich. Die Zukunft mit größerer Erfahrung kann ja feiner gestaltet werden.

Herzliche Grüße

Uwe

Tom B.
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Re: Lie-Nielsen Zinkensäge

Beitrag von Tom B. »

[In Antwort auf #151405]
Schönen guten Morgen Wolfgang,

ich habe die LN mit dem stärkeren Blatt - und ohne "taper". Ich bin mit ihr sehr zufrieden. Sie kommt immer bei den "wichtigen" Dingen zum Einsatz. Ich habe mich damals - bewusst - gegen das dünnere Blatt (mir als Grobmotoriker zu gefährlich....) und für die "klassische" Variante ohne taper entschieden. Bei letzterem wird ja erzählt, man könne besser sägen, weil das der natürlichen Handhaltung entgegenkäme. Auch, wenn es Leute gibt, denen das hilft. Mir war es wichtiger, eine gewisse Berechenbarkeit bei der Säge zu haben und nicht überlegen zu müssen, ist es schon getapert oder nicht?

Ich bin überzeugt, dass Du die Kraft hast, die Säge mit dem stärkeren Blatt durchs Holz zu treiben :-)

Herzliche Grüße

Tom

PS: man nenne mich altmodisch, bitte entschuldige Uwe - aber diese Veritas Dinger kommen mir nicht in die Werkstatt. Sägen können sie, ja.

Friedrich Kollenrott
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Re: Lie-Nielsen Zinkensäge

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #151405]
Hallo Wolfgang,

Schärfen kannst Du? Oder bist bereit, dich darauf einzulassen? (Auch eine LN wird stumpf)

Wenn ja, bist Du mit einer LN- Zinkensäge sicher gut bedient. Nimm die dickere, die ist sicher einfacher zu handhaben, ist robuster und auch besser zu schärfen.

Was ich hier noch anbringen will: Meine Zinkensäge ist eine lange klassische Feinsäge, so eine mit gedrechseltem Griff, von Disston. Und ich empfehle auch solche Feinsägen für diesen Zweck. Da kann man bedenkenlos sogar sehr kostengünstig einsteigen, z. B. eine "William Greaves" kostet 15,90 € und kann, gut geschärft, ganz ohne Zweifel auch mit einer LN mithalten... Meine 3 Feinsägen dieser Herkunft habe ich irgendwann mit schöneren Griffen versehen, aber sägen taten sie mit den Originalgriffen genauso gut, ich schwörs.

Grüße, Friedrich



Wolfgang J
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Re: Lie-Nielsen Zinkensäge

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo zusammen und Danke für die Antworten
Uwe, die „Allergie“ ist zu stark ausgeprägt ;-)
Ich wurde ja schon belächelt (z.B. Alex beim Treff in Darmstadt). Auch Feilhefte und ähnliches von Matthias bekomm ich ohne Finish, da auch Lack in meinen Augen gar nicht geht.
Friedrich, geschärft habe ich zwar noch nicht viel, aber durch das Grundwissen welches mir Pedder in Siegen vermittelt hat klappt es einigermaßen.
Meine Feinsägen/Gentsaws habe ich bis auf eine mit extrem feinen Zähnen schon geschärft. Sie sägen für meine Verhältnisse gut, nur habe ich leichte Probleme den Schnittwinkel zu halten, vermutlich durch das runde Heft. Ähnlich ist es auch mit Japansägen.

Ich war eben in der Werkstatt und mir wurde bewusst (ähnlich Volker...) das ich noch einen Bausatz für eine Zinkensäge habe, bei dem das Sägeblatt auch „trapezförmig“ ist. Drum wird es die „normale“ LN Säge werden.
Der Griff für den Bausatz möchte ich an eine Kenyon/Wenzloff & Sons anlehnen, in Bezug auf den Winkel zwischen Griff und Zahnlinie. Wenn ich das (trotz meines schwachen Englisch) richtig verstanden habe soll das Vorteile bringen.

Gruß Wolfgang

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Mario Zimmermann
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Re: Lie-Nielsen Zinkensäge

Beitrag von Mario Zimmermann »

[In Antwort auf #151410]
Ich muß Uwe hier voll und ganz zustimmen.
Ich habe auch 3 von den Veritas-Sägen und sie sägen ganz hervorragend.

Wie sagt man so schön in der Fotografie:

"Der Fotograf macht gute Bilder, nicht die Kamera"

Der Rücken der Veritas-Sägen ist übrigens nicht aus Plastik, sondern aus einem Metall/Kunststoff Gemisch. In meinem Werkzeugschrank wird dieser Rücken auch durch einen Magneten in Position gehalten.

Ich will damit nur genau wie Friedrich sagen: Mit einer gut geschärften Säge und der nötigen Erfahrung macht man die Ergebnisse. Wenn man auf der falschen Seite vom Riß sägt, macht auch eine 300€ LN-Säge das Ergebnis nicht besser.

Viele Grüße,
Mario

Bernd Kraft
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Re: Lie-Nielsen Zinkensäge

Beitrag von Bernd Kraft »


Hallo Mario,
kleiner Einwurf: Ein Schreiner sagte mir mal augenzwinkernd: "Das Holz ist gut, wenn es zum richtigen Schreiner kommt".
Viele Grüße
Bernd

Wolfgang J
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Re: Lie-Nielsen Zinkensäge

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo Mario,
Es mag stimmen das die Veritas Säge sehr gut sägt, und man mit einer LN (die übrigens keine 150€ kostet) auch schlecht sägen kann, aber ich bin inzwischen in einem Alter wo ich FÜR MICH sage, Handwerkzeug muss auch schön sein damit es MIR Freude macht damit zu arbeiten.
Ich komme übrigens auch aus dem Modellflughobby, und dort war es bei mir schon lange so das ich mit einem schönen Segelflieger (dort aber zum Schluss meist Kunststoff) besser geflogen bin.
Ich weiß auch genau das es ein Spleen, ein Tick ist mit schönen, unlackierten Holzgriffen an traditionellen Handwerkzeugen, aber hat nicht jeder von uns einen Tick?

Gruß Wolfgang

P.s. Ich würde noch viel lieber eine Säge von Pedder kaufen, aber ich denke DIE wäre dann doch zu teuer für MICH

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