Gebrauchte Hobelbank kaufen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Dirk Boehmer
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Re: Wo wäre das Problem?

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo,

ich habe mir vor ein paar Jahren eine Herkules Bank bauen lassen. Der Hersteller
ist ganz in meiner Nähe. Preis war super, Qualität auch. Ich habe viele Gespräche
mit Bernhard Kühnen geführt, auch hier im Forum unterwegs. Meine Idee war damals,
eine Bank wie die Sjöberg anzuschaffen, mit ganz vielen Löchern, um alle Spannmöglichkeiten
abzudecken. Bernhard hat mir damals vehement davon abgeraten. Durch die vielen
Löcher fällt alles immer nach unten, eine klassische Bank spannt alles, was man im
Alltag so braucht. Ich habe mich dann zur klassischen Variante entschieden, habe dazu
noch einige Löcher bohren lassen. Auch von vorn welche.



Mein Fazit nach all den Jahren:
- klassische Hobelbank ist super, jederzeit wieder so
- ein bis zwei runde Löcher für den Niederhalter brauche ich, die anderen hätte ich weglassen können
- am meisten brauche ich die Vorderzange
- Die Hinterzange ist zusammen mit den eckigen Bankhaken sehr gut zu gebrauchen
- Löcher in der Vorderseite erlauben es mir, zusammen mit der Vorderzange, lange Werkstücke zu spannen. Links spannt die Vorderzange, rechts liegt das Werkstück auf einem Rundhaken auf.
- Ich bin froh, eine durchgehende Fläche zu haben. weitere Löcher würden stören.

Gruß
Dirk

Rolf Richard
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Re: Wo wäre das Problem?

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Justus!

Runde Spannflächen neigen Holz zu spalten


Dein Einwand in Ehren, aber schlüssig ist er für mich nicht, da der runde Bankhaken ja ebenfalls eine gerade Andruckfläche besitzt? Jedenfalls die, die bei mir spannen.

Auf den ersten Blick scheint es mir sogar eher, dass der eckige Haken das größere Potential zur Holzbeschädigung besitzt, da er sich ggf. nicht der Werkstückkante anpassen kann. Dann entsteht an einer Ecke eine Kerbwirkung.

Gruss
Rolf

Dirk Boehmer
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Hinterzange + Frontlöcher *LINK*

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo,

hier noch ein Bild der Hinterzange und der vorderen Bohrungen:



Weitere Bilder auf meiner Homepage.

Gruß
Dirk

Micha P
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Meine (vielleicht) letzte Anmerkung zu Bankhaken *MIT BILD*

Beitrag von Micha P »

[In Antwort auf #151173]
Hallo Dirk, hallo Jungs,

ich bin ganz Dirks Meinung. Ich mach mal noch ne Skizze, weil ich glaube, dass mein Bild nicht richtig gesehen wurde. Ein Bild sagt oft mehr als 1000 Worte. Die Pfeile Stellen Kraftvektoren dar. Die senkrecht wirkenden Vektoren kommen zustande, weil der Holzarbeiter mit einem leichten Hammerschlag das Werkstück zusätzlich fixiert. Hier geht es wie gesagt nicht nur um die 3-4 ° Neigung der Bankhaken zum Werkstück hin. Das ist einfach nur Physik. Das ist ein Vorteil, den ein runder infolge seiner Konstruktion nicht erbringen kann. Sollte er es, muss er anders konstruiert werde. Wie wäre es z B. als Doppelzylinder? Dann könnte er, wenn das Loch entsprechend ausgeführt wäre sogar in der Platte versent werden. Das würde aber vermutlich dem Haken seinen ästhetischen Reiz nehmen und so lassen wir ihn besser, wie er ist.



Ich arbeite fast ausschließlich mit Handwerkzeugen, was das Auftrennen von Hölzern durch Fausten einschließt. Wer zeigt mir, wie ein runder Haken diese Spannwirkung zustande bekommt? Aus diesem Grund würde ich meine eckigen niemals gegen runde Bankhaken ersetzen.

Die Gramercy -Niederhalter habe ich auch, Deshalb habe ich auch ein paar runde Löcher in der Bank. Aber wie gesagt, habe ich bisher alle Spannsituationen problemlos bewältigt - auch ohne runde Haken, denn ich kann für meinen Arbeitsstil beim besten Willen keinen Vorteil durch runde Haken erkennen.

Ich möchte Euch nicht ärgern, ich wünsche euch allen Protagonisten, Antagonisten und geneigten Lesern Frohe Ostern.

LG Micha

Rolf Richard
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Re: Immer noch (besser?) machbar

Beitrag von Rolf Richard »


Die senkrecht wirkenden Vektoren kommen zustande, weil der Holzarbeiter mit einem leichten Hammerschlag das Werkstück zusätzlich fixiert. Hier geht es wie gesagt nicht nur um die 3-4 ° Neigung der Bankhaken zum Werkstück hin. Das ist einfach nur Physik. Das ist ein Vorteil, den ein runder infolge seiner Konstruktion nicht erbringen kann.


Das ist so sicher nicht richtig. Natürlich kann man gleiches auch mit den richtigen runden Spannelementen erreichen.

Wer zeigt mir, wie ein runder Haken diese Spannwirkung zustande bekommt?


Gerne, ich werde bei gelegenheit ein Photo machen. Auch wenn es sich dabei um eine recht spezielle Anwendung handelt. Geschätzte 95% sind halt doch anders.

Gruss
Rolf

Horst Entenmann
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Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Meine (vielleicht) letzte Anmerkung zu Bankhak

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Micha,

Da man in der Seitenansicht nicht unterscheiden kann ob die Bankhaken rund oder eckig sind, ergibt sich für runde Bankhaken genau das gleiche Bild.
Du brauchst nur runde Bankhaken mit so eine Nase dran (eigentlich brauchst du sie nicht).
Bei mir hält das auch ohne die Nase und mit senkrechten Bohrungen problemlos.

Gruß Horst

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