Hobel Kunz Plus Nr. 5 bekomme ich nicht ans Laufen *MIT BILD*

[christophorus]

Hallo liebe Holzwerker,
mein Hobel des Typs Kunz plus Nr. 5 bekomme ich nicht ans Laufen, da der Hobelspan sofort verstopft. Das Hobeleisen ist geschärft, die Spiegelseite spiegelt uns ist plan, der Spanbrecher lag anfänglich nicht plan auf dem Eisen, tut es jetzt aber. Das Hobelmaul ist vermutlich auch nicht das Problem. Ich habe einen weiteren Hobel aus Eisen, der mir keine Schwierigkeiten macht, also denke ich es liegt nicht an den Einstellungen. Meine Erfahrungen mit den Hobeln sind aber auch nicht so groß, das ich alles ausschließen kann.

Ich brauche einen Rat woran es liegen kann. Dazu habe ich ein Bild angehängt auf dem der Frosch samt Eisen zu sehen ist - von der Seite und von Vorn.



Gruß

[Tom B.]

Schönen guten Abend Christophorus,

irgendwie sieht das Ganze "komisch" aus.

Ist die Klappe tatsächlich so weit vorne seit Du den Hobel hast? Mir erscheint das - viel - zu weit. Die Kante schreit ja förmlich danach, zu stopfen.

Herzliche Grüße

Tom

[Andreas Ranogajec]

Hallo,
meines Erachtens nach kann es daran liegen, dass du die Spanbrecherkante heruntergeschliffen hast. An der Klappe ist vorn eine Brechkante von
ca 60 grad zu dem Spiegel des Eisens angebracht. Wenn man die Klappe korrigiert wird die Kante weggeschliffen. Deshalb setze ich jedesmal
die Klappe auf ein 180er Papier und schleife auf ca. 80 grad eine neue Kante an.

Vielleicht hilft das...

Beste Grüße A.

[Andreas Ranogajec]

https://www.holzwerken.de/werkzeug/hobel.phtml

[Tom B.]

Schönen guten Abend,

wenn ich Deinen verlinkten Beitrag zu Wolfgang Jordan lese, fällt auf, dass die Begrifflichkeit unterschiedlich verwendet werden - gerne ein Punkt, der in der folgenden Diskussion für Verwirrungen sorgt:

Mein Verständnis vom Aufbau ist:
- Hobeleisen
- Spanbrecher
- Klappe

Wenn Du schreibst, dass es daran liegen kann, dass die Spanbrecherkante heruntergeschliffen worden ist, dann teile zumindest ich diese Ansicht nicht. Das ist mA genau richtig. Bei der Form der Klappe sind wir uns hingegen einig. Wobei ich noch einen Schritt weiter gehen würde und meine, dass die zu weit "vorne" (Richtung Fase) ist.

Ich möchte hier gerne noch zwei Videos verlinken, die hier gerade sehr gut passen - wenn sie auch schon das ein oder andere mal hier vorgestellt worden sind:

Zum Winkel des Spanbrechers
Einen guten Eindruck vom Winkel des Spanbrechers vermittelt dieses Video (nicht von der Sprache abschrecken lassen). Am Ende kann man aber mitnehmen, dass der Winkel durchaus einen Unterschied macht.
http://giantcypress.net/post/23159548132/this-is-the-full-version-of-the-video-created-by

Wirkungsweise des Hobels
Ein weiteres in meinen Augen sehr gutes Video zu etwaigen Fehlern ist das hier (so ab ca. Min. 4:16 gehts um den Spanbrecher)
https://www.youtube.com/watch?v=c0N5pV8N1H0

Herzliche Grüße

Tom

[Gerd Fritsche]

[In Antwort auf #150946]
Hallo Christophorus,
das Problem liegt an der Klappe. Der Span schiebt sich zwischen Doppel und Klappe.
Wenn du noch Garantie hast reklamiere mit dem Foto und bestehe auf einer kürzeren Klappe.
Ansonsten die Klappe vorne kürzen so dass kein Spalt zwischen Doppel und Klappe entsteht.
Viel Erfolg
Gerd.

[christophorus]

[In Antwort auf #150946]
Hallo

Erst einmal vielen vielen Dank für die fundierten Anworten.
Beim Planschleifen des Spanbrechers habe ich sehr darauf geachtet das die Kante des Spanbrechers möglichst nicht herunter geschliffen wird. Das japanische Video war sehr aufschlussreich. Der Spanbrecher stellt im Video eine Art Rammbock dar und je nach Dicke des Spans und Abstand des Des Spanbrechers zur Schneidkante rollt sich der Span oder er fließt nach oben ab, so wie man sich das wünscht - Danke Tom. Ich werde noch ein paar Versuche mit der entsprechenden Einstellung des Spanbrechers machen.
Und nun zur Klappe: Gerd ich seh das auch so. Mir erscheint diese auch viel zu weit vorn mit einem viel zu großen Spalt zwischen Doppel und Klappe. Wenn ich den Span beim Hobelversuch beobachte scheint mir dieser aber nicht bis an die Klappe heran zu kommen. Es kann gut sein das es sich um einen Herstellungsfehler handeln könnte. Vielleicht her Hersteller ja die Gewindebohrung der Feststellschraube zu weit hinten gebohrt oder so. Die Firma Kunz zu kontaktieren ist eine Option und ein Versuch wert.

Und nocheimals vielen vielen Dank für die Antworten. Das hat mich echt gefreut.

Ich bleibe dran bis der Hobel tut was er soll

Gruß
Christophorus

[Friedrich Kollenrott]

[In Antwort auf #150946]
Hallo Christophorus,

offenbar kennt hier keiner diesen Hobel, er ist schon etwas abweichend vom Üblichen konstruiert. Ich kenne ihn. Auf dem Foto sitzt was falsch. Wenn ich mal davon ausgehe, dass Kunz die Konstruktion in den letzten Jahren nicht geändert hat:

Zuerst wird der Spanbrecher mit dem Eisen verschraubt, und zwar von unten her, die Schraube geht durch den Schlitz am Eisen. Dabei wird die richtige Lage des Spanbrechers auf dem Eisen (einige Zehntel mm hinter der Schneide) eingestellt. Die Schraube ist etwas länger, ihr Gewinde guckt also ein Stückchen nach oben aus dem Spanbrecher heraus.

So werden Eisen und Spanbrecher auf das Bett gelegt. Der zylindrische Kopf der oben beschriebenen Schraube kommt in die dazu passende Vertiefung der großen beweglichen Mutter des Verstelltriebes. Und dann wird die Klappe mit ihrem Schlüsselloch über die zentrale Schraube gefädelt und die Spannschraube (die mit dem gerändelten Kopf) mit ihrem hohl gebohrten Ende auf das oben beschriebene vorstehende Gewindeende gesteckt. Das geht gut, wenn man die Spannschraube so weit herausdreht, dass ihr unteres Ende etwa bündig mit der Unterseite der Klappe ist.

Jetzt ggf. zentrale Schraube etwas nachdrehen und Spannschraube anziehen.

So muss es gegen.

Grüße, Friedrich (der diesen Hobel mal konstruiert hat)

[Gerd Fritsche]

Hallo Friedrich,
danke für die Info, aber auch bei dem Bild deines Hobels bei "Feine Werkzeuge" sieht es ebenfalls so aus, dass sich die Späne unter der Klappe verklemmen können, oder trügt das Bild.
Viele Grüsse
Gerd.

[Tom B.]

Hallo Friedrich,

sitzt da wirklich was falsch? Oder ist es vielleicht nicht so, dass die Klappe noch nicht an den Spanbrecher angepasst ist?

Wenn das der Soll-Zustand/Soll-Lage der Klappe ist, dann stelle ich mir den Vorgang des Anpassens der Klappe durchaus nicht einfach vor. Zumal sie ja offenbar ab Werk nicht (ausreichend) angepasst ist.

Spricht denn aus Deiner Sicht etwas dagegen, die Klappe schlicht kürzer zu machen? So, dass sie im "geraden" Bereich des Spanbrechers zum Liegen kommt? Ich könnte mir vorstellen, dass dann das Problem vom Tisch ist.

Herzliche Grüße

Tom