Ein-Mann-Schrotsäge: meine größte Handsäge *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Martin Graf
Beiträge: 194
Registriert: Mo 15. Feb 2021, 20:33

Re: Ein-Mann-Schrotsäge: meine größte Handsäge

Beitrag von Martin Graf »

[In Antwort auf #150912]
Hallo Bernd,
die Säge ist sehr schön geworden! Hoffentlich sägt sie so gut, wie sie aussieht. Dank Zusatzgriff kannst Du Dir ja auch etwas helfen lassen.
Kannst Du noch ein paar Details zum Entrosten sagen? Welche Säure in welcher Konzentration und wie lange? Was hast Du nach dem Säurebad noch mit dem Blatt gemacht?
Danke und Gruß
Martin

Bernd Grunwald
Beiträge: 472
Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21

Re: Ein-Mann-Schrotsäge: meine größte Handsäge *MIT BILD*

Beitrag von Bernd Grunwald »


Hallo Martin,

mit der Sägeleistung bin ich zufrieden. Das liegt vielleicht daran, dass ich keinen echten Vergleich habe. Einen Stamm habe ich damit jedenfalls schon mal zerlegt. Auf dem Foto sieht man das Resultat. Angefangen habe ich am dünnen Ende des Stammes. Den ersten Ab-Schnitt habe ich mit einer einfachen Bügelsäge gemacht. Die hatte vorher ein pfuschneues Sägeblatt bekommen. Den zweiten Ab-Schnitt habe ich dann mit der Schrotsäge gemacht und schnell gemerkt, dass die Schrotsäge der Bügelsäge (trotz des neuen Sägeblattes) beim "Bucking" weit überlegen ist. Wenn man ggf. was unterlegt, sodass an der Schnittstelle oben Zug und unten Druck im Stamm ist, geht die Schrotsäge sehr schön zügig und ohne zu klemmen durchs Holz.



Zum Säurebad gibt es nicht viel zu sagen. Im Prinzip geht das mit jeder Säure. Ich habe Zitronensäure genommen. Die ist nicht so aggressiv wie z.B. Salz- oder Schwefelsäure und wird fast überall im Einzelhandel als Entkalker verkauft. Man kann sie sowohl verdünnt als auch unverdünnt verwenden. Ich habe etwa einen halben Liter Säure in die flache Wanne gegossen und dann noch etwa 2 oder 3 Liter Wasser dazu, damit das Sägeblatt wenigstens abschnittsweise richtig untergetaucht werden konnte. Abgemessen hab ich das Verhältnis Wasser/Säure aber nicht. Es kommt auch nicht so sehr auf die Konzentration an. Hauptsache das Bad ist sauer. Bei niedriger Konzentration dauert das Entrosten etwas länger als bei höherer Konzentration. Man lässt das verrostete Metall einfach so lange in dem sauren Bad liegen (z.B. über Nacht) bis der Rost weg ist. Dann mit klarem Wasser abspülen und dann noch einmal kurz zum Neutralisieren in Seifenlauge legen. Nochmals abspülen. Fertig.

Anschließend habe ich das Sägeblatt noch ein wenig mit 240er Schleifpapier und mit einer Messingdrahtbürste geputzt. Dann mit einem Lappen etwas Haushaltsöl aufgetragen. Das wars dann auch schon. Danach kam die Säge in die Zahnklinik.

Gruß
Bernd

Johannes Thiele
Beiträge: 69
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Ein-Mann-Schrotsäge: meine größte Handsäge *MIT BILD*

Beitrag von Johannes Thiele »


Hallo an Bernd und die weiteren Säger,
so kann man auch Stämme der Länge nach aufsägen...
Dies haben wir am 7.7.2018 durchgezogen!
Schöne Grüße
Johannes


Martin Graf
Beiträge: 194
Registriert: Mo 15. Feb 2021, 20:33

Danke! *NM - Ohne Text*

Beitrag von Martin Graf »

Carsten Rödiger
Beiträge: 139
Registriert: Fr 26. Okt 2018, 16:39

Re: Ein-Mann-Schrotsäge: meine größte Handsäge

Beitrag von Carsten Rödiger »

[In Antwort auf #150928]
Richtig schön geworden, das Teil. Und du benutzt es!! Super!!

Meine eigene liegt seit vielen Jahren halb repariert in der Ecke, ich habe aber auch derzeit keine Verwendung dafür.

Ein paar Informationen zu diesen Sägen sind im "Crosscut saw manual" von Warren Miller zu finden. (alles Englisch) https://www.fs.fed.us/t-d/pubs/pdfpubs/pdf77712508/pdf77712508dpi72.pdf
Vom USDA gibt es "Handtools for Trail work", was für jeden sehenswert ist, der mit Werkzeugen draußen arbeitet.
"An Axe to grind", auch vom USDA, ist sehr gut, aber eben über Äxte. (Beide auch auf youtube)
Jim Thode hat da auch einige sehr gute ältere Videos hochgeladen (The Sawyer, The Axeman,...), und auch seine eigene Methode, alleine mit einer 2-Mann-Säge Bäume zu fellen...
Warren Miller selber hat auch eine 5-teilige video-schärfanleitung für diese Sägen gemacht ("The Crosscut Saw Filer", PublicResourceOrg), die in etwas ungeordneter Form auch auf der Videoplattform zu finden ist.
So eine Säge ist viel besser als ein Fittness-Studio! Viel Spaß mit dem Teil!

Bernd Grunwald
Beiträge: 472
Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21

Re: Ein-Mann-Schrotsäge: meine größte Handsäge

Beitrag von Bernd Grunwald »


Hallo Johannes,

eine tolle Aktion, für die man allerdings nicht nur ein schweres Gestell und einen Helfer, sondern auch noch eine andere Handsäge haben muss ...

... aber so weit geht die Liebe zur Handsäge bei mir nicht. Das Auftrennen mache ich dann doch lieber mit meiner elektrischen Kettensäge oder mit dem Spaltkeil. Die weiteren Auftrennungen erfolgen dann an meiner Bandsäge.

Gruß
Bernd

Mondo88
Beiträge: 63
Registriert: Di 27. Nov 2018, 06:09

Re: Ein-Mann-Schrotsäge: meine größte Handsäge

Beitrag von Mondo88 »

[In Antwort auf #150912]
Die Säge ist ja wunschön geworden. Meinen Respekt ! Ich hoffe du hast lange Freude damit.
Kann man die eigentlich noch allein bewegen? Deine Arme werden explodieren oder?

Grüße, Sascha

Bernd Grunwald
Beiträge: 472
Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21

Re: Ein-Mann-Schrotsäge: meine größte Handsäge

Beitrag von Bernd Grunwald »


Hallo Sascha,

wie der Name schon sagt, es ist eine Säge für Alleingänger. Nicht nur die Griffe, sondern auch das Blatt ist für "Ein-Mann-Bedienung" konzipiert. Auf YouTube gibt es einige Videos zum Thema "crosscut saw". Da kann man die verschiedenen Sägetypen und ihre Handhabung beim Sägen sehr schön sehen.

Man kann damit auch zu zweit sägen. In diesem Fall wird der Hilfsgriff an der Spitze montiert. Das haben wir bei einem Schnitt auch ausprobiert. Da wir Beide aber noch nie mit einer Zwei-Mann-Säge gesägt hatten, gab es entsprechende Koordinationsprobleme. Das hat nicht so gut funktioniert wie das Ein-Mann-Sägen. Es lag auch nicht daran, dass der zweite Mann eine Frau war. Ich denke einfach, das muss man üben. Aber auch die Lage des Baumstammes spielt beim Ablängen (allein, zu zweit, von oben oder von unten etc.) eine große Rolle. Vorerst komme ich alleine mit der Säge besser klar als zu zweit. Und meine (mittlerweile 63 Jahre alten) Arme sind dabei nicht explodiert. Soo viel Power ist da ohnehin nicht mehr drin...

Gruß
Bernd


Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Ein-Mann-Schrotsäge: meine größte Handsäge

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo,
tolles Teil deine restaurierte Ein-Mann-Säge,...das Zu-Zweit-Sägen läßt sich am einfachsten mit einer ganz normalen Bügelsäge üben.
Stimmt das Zusammenspiel auf der Bügelsäge, kann man sich zu zweit auch an die Schrotsäge wagen. Wenn ich mir diese Stihl-Wettbewerbe
so ansehe, dann weiß ich, dass ne Schrotsäge nix mehr für mich wäre,...weil es vorallem auf die Geschwindigkeit ankommt,...bist Du zu
langsam, klemmt das Teil schnell...
In diesem Sinne viele schnelle Schnitte für Dich und deine Säge
Gruß


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