Fragen zu kostr. Holzschutz an Gartenhaus (BILDER)

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
andreas K.

Fragen zu kostr. Holzschutz an Gartenhaus (BILDER)

Beitrag von andreas K. »


Geschätzte Damen und Herren dieses fachkundigen Forums,

ich bitte Euch um Überlegungen zu einem Problem, dass sich folgendermassen stellt:

Ein guter Freund von mir hat sich ein Fundament betonieren lassen, auf das er ein grosses Gartenhaus aus Holz gestellt hat. Das Fundament ragt etwa 5 cm über Bodenniveau und ist dramatischerweise etwas grösser als der Aussenumriss des Hauses.
Zu Beginn bestand Hoffnung, dass durch das Dach das Fundament vor Regen geschützt sein wird, aber leider hat sich das nicht erfüllt.
Hier ist das Haus zu sehen, die Seite mit Tür und Fenster ist die Wetterseite



Hier sieht man recht gut den Aufbau des Gebäudes:
Auf einem Rost aus druckimpregnierten Kiefer- (oder Fichten)leisten ist an den 4 Gebäudeecken jeweils ein unbehandelter zweiseitig geschlitzter Fichtenpfosten mit geschätzt 14x14 cm aufgestellt und in deren Schlitzen sind 32mm starke unbehandelte Nut-Feder-Bretter eingelassen.



Nach der Fertigstellung des Hauses hat mein Freund das Bauwerk auf seiner Aussenseite lasiert (Die Bretter und der Bodenrost grün, die Steher weiss).



So sieht der impregnierte Rost von innen aus. Die unbehandelten Wandbretter liegen auf dem Rost auf und eigentlich ist gedacht, den Rost mit einem Nut-Feder-Holzboden abzudecken.



Nun hat es geregnet und Wasser steht auf dem Rost...



Innen sieht man, dass Regenwasser auf dem Fundament ins Hausinnere kriecht.



Ich befürchte, dass sich da mittelfristig Probleme ergeben werden, weil
1. das Wasser unter dem (geplanten) Fussboden nur schlecht abdrocknen kann,
2. Der Rost nach jedem Wasser im Regen steht was auf Dauer auch bei der besten Impregnierung dem Holz nicht gut tun wird und
3. Steher und Wandbretter Staunässe abbekommen werden.
Ich glaube, dass die derzeitige Situation bald zu Schäden am Holz führen wird - Was meint Ihr?

Welche Ideen habt ihr, um das geschilderte Problem zu verkleinern?
Was haltet ihr davon, das vorstehende Fundament bis unter das Holz schräg abzuschremmen?
Wie sinnvoll wäre, das Dach auf allen Seiten zu vergrössern?
Welche anderen Lösungen könnten sinnvoll sein?
Oder glaubt ihr, das Problem wird gar nicht so gross sein wie ich befürchte?

ich danke Euch für Eure kundigen Beiträge!

Schöne Grüsse

Andreas



Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: Fragen zu kostr. Holzschutz an Gartenhaus (BIL

Beitrag von Robert Hickman »


Hallo Andreas,

nach meiner Meinung sollte es das Ziel sein, das Fundament , oder besser die Bodenplatte auf der das Haus steht, nicht nass werden zu lassen. Hierzu könnte man aus verzinktem Stahlblech umlaufend ein Abdeckblech anbringen. Dies sollte so gekantet sein, dass das Wasser sauber abläuft und abtropft. Hausseitig ist dafür zu sorgen, dass bei Schlagregen kein Wasser hinter das Blech gelangen kann. Also eine kleine Kante des Bleches in die Außenwand einnuten und mit einer Holzleiste abdecken. Auch wenn die Bodenplatte kleiner wäre, würde sich immer wieder Wasser auf dem waagerechten Brett sammeln und unter dieses verirren, daher muss dieser Bereich unbedingt trocken gehalten werden, denn auch KDI-Holz fault irgendwann. Früher wurden Hölzer in diesen Bereichen aus altem Eichenholz verwendet. Aus gutem Grund.
Viele Grüße
Robert



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Fragen zu kostr. Holzschutz an Gartenhaus (BIL

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Andreas,

das ist in der Tat Nacharbeit nötig. Ich würde eine Art Fensterbank
über den Betonrand stülpen. Lass Dir vom Dachdecker ein Z-förmiges
Blech biegen. Am besten hinter das unterste Wandbrett verschrauben.
Denn das Wasser darf auf keinen Fall auf den Beton kommen.

--
Dirk


Christian T
Beiträge: 230
Registriert: Mi 2. Jan 2013, 16:47

Re: Fragen zu kostr. Holzschutz an Gartenhaus (BIL

Beitrag von Christian T »

[In Antwort auf #63678]
Hallo
Zusätzlich zu den Blechen wie oben beschrieben, rechts und links zwei Dachrinnen die in einem Fass landen, angeschraubt, schütz nicht nur, es gibt auch gutes kostenoses, Gießwassser für den Garten.
Gruß Christian


Heinz-Dieter
Beiträge: 62
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Fragen zu kostr. Holzschutz an Gartenhaus (BIL

Beitrag von Heinz-Dieter »

[In Antwort auf #63678]
Hallo Andreas,
eine gute Lösung haben Dir ja Robert und Dirk schon genannt. Sag mal ich habe Deine Bilder nun schon 3 mal angeschaut.Gibt es eigentlich eine waagerechte Feuchtigkeitssperre zwischen dem Fundament(Bodenplatte) und dem druckimprägnierten "Rost" (umlaufende Sockelleiste)?.
Ich kann keine entdecken. Ich glaube ohne wirst Du langfristig ein Problem haben, da aufsteigende Feuchtigkeit durch die Bodenplatte auf diese Lagerhölzer wirkt und diese langfristig zerstören wird (trotz Imprägnierung).
Grüße
Dieter



Heinrich Werner
Beiträge: 570
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Fragen zu kostr. Holzschutz an Gartenhaus (BIL

Beitrag von Heinrich Werner »


Hallo Leute,

genau das Problem hatte ich auch. Ergebnis war, dass nach 16 Jahren alle Lagerhölzer rundherum von außen verfault sind. Dummerweise war ich zu faul, seinerzeit Dachrinnen anzubringen. Das ist jetzt geschehen. Der Händler meinte seinerzeit, dass dies eigentlich nicht unbedingt erforderlich sei....tja. Da ich zum Abbruch und Neuaufbau (der Rest des Hauses ist völlig ok, da regelmäßiger Neuanstrich), keine Lust hatte, habe ich eine "Brachialmethode" zur Rettung des Gartenhauses ergriffen: Rundherum Zement unter den Boden gestopft. Das hat mich 3 Wochenenden gekostet, Zeit, die ich lieber in der Werkstatt verbracht hätte, und die "Rechtsnachfolger" werden einmal den Kopf schütteln, wer da wohl so gepfuscht hatte....;-) und sich über die Entsorgung ärgern. Fazit jedenfalls: In den Schutz des Rahmens muss man richtig Zeit investieren und obige Tipps befolgen...und eine Dachrinne ist keineswegs überflüssig.


martin

Re: Fragen zu kostr. Holzschutz an Gartenhaus (BIL

Beitrag von martin »


Hallo Andreas,
genau der Punkt mit der aufsteigenden Feuchtigkeit durch Kapillarwirkung ist mir auch als Erstes aufgestossen.
Ich sehe auf den Bildern keine Befestigung des Rahmens auf der Grundplatte. Daher würde ich es für möglich halten, nachträglich einen Bitumenstreifen unter den Rahmen zu schieben. Ich halte den für mindestens so wichtig wie einen Schutz gegen Wasser von oben, zumal unter der Grundplatte wahrscheinlich auch keine Folie ist.
Gruß
martin



Heinrich Werner
Beiträge: 570
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: Fragen zu kostr. Holzschutz an Gartenhaus (BIL

Beitrag von Heinrich Werner »


...also ich habe Folie von unten und Bitumenstreifen von oben. Nach meiner Erfahrung unterschätzt man einfach die seitlich eindringende Feuchtigkeit. Wenn es stark regnet, verteilt sich das Wasser durch den Wind überall, also auch in relativ geschützte Ecken und lässt Nadelholz nach einigen Jahren vermodern.


Andreas K.
Beiträge: 204
Registriert: Do 23. Sep 2021, 05:01

Zusammenfassung der Lösungsvorschläge (BILDER)

Beitrag von Andreas K. »

[In Antwort auf #63678]
Herzlichen Dank für alle Anregungen!

Wenn ich alles richtig verstanden habe wären zusammengefasst folgende Dinge zu tun:

1. Dachrinne an den Traufen montieren.

2. Bitumenband unter den Rost:

Frage: Wie hebt man ein ganzes Haus dieser Grösse?

3. Umlaufendes Blech in der Art wie in der Skizze anschrauben.
(Ich denke, dass das Blech nicht bis zum Boden reichen sollte, damit es sauber abtropft und alles hinterlüftet ist. Das ist auf der Skizze zu lang gezeichnet.)

Frage: Wäre da zwischen Holz und Blech nicht auch eine Bitumenschicht sinnvoll?
Oder die obere Blechkante zum Holz hin mit Silikon...?







Was meint Ihr dazu?

Fragt erwartungsvoll
Andreas



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Zusammenfassung der Lösungsvorschläge (BILDER)

Beitrag von reinhold »


hallo,
zum Thema "Haus anheben" habe ich Erfahrung.

bei so einer kleinen Sache sind (hydraulische) Wagenheber eine Möglichkeit. Oder Hartholzkeile und Hebel.
Du musst die Gartenhütte ja nur einen Zentimeter anheben, oder noch weniger, um die Sperrschicht einzuschieben. Und Du musst die Hütte nicht insgesamt anheben, sondern das geht auch abschnittsweise.

Du kannst die Bitumenbahnen auch gestückelt einbringen (in Ein-Meter-Streifen), wenn Du sie 15 cm überlappen lässt. Auch an den Ecken doppelt legen.

Nimm nicht die dünnen, billigen Bahnen, sondern die dicken, die als Fundamentstreifen verkauft werden.

Nebenbei: Holz darf grundsätzlich nie direkt auf Beton stehen, da Beton immer ein wenig feucht ist und das Holz angreift.

In Deiner Zeichnung würde ich den Blechstreifen hochziehen bis zur nächsten Nut im Holz und da nach hinten abkanten und in die Nut einschieben/einklopfen.

Die Eck-Ausbildung funktioniert so wie im Bild nicht, da sie seitlich offen ist. Auch bin ich ein bisschen skeptisch wegen der fehlenden Hinterlüftung - aber für eine Gartenhütte kann es gehen.

Gruss
reinhold


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