Holzhobel, vorher - nachher *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Uwe.Adler
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Holzhobel, vorher - nachher *MIT BILD*

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Holzwerker,

wenn ich einen Hobel benutze, dann sollte er auch die richtige Haptik haben, wenn er in meinen Händen arbeiten muß. Dieser ECE Primus hatte diverse Macken und glänzte wie eine Speckschwarte und fühlte sich unnatürlich an.

Als erster Schritt, das Eisen ist geschärft und die Kiefernholzspäne laufen gut aus dem Hobel.
Zwischzeitlich hat der Hobel eine Sonderbehandlung erhalten. Ein bischen Feintuning am Eisen und Spanbrecher und der gesamte Lack kam runter. Mit Öl behandelt fasst er sich allemal besser an. Ein schönes Werkzeug und sicherlich eine Alternative zum Metall und dem entsprechenden Einsatzzweck.

Herzliche Grüße

Uwe



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Volker Hennemann
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Re: Holzhobel, vorher - nachher

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Uwe,

der Lack stört mich auch tierisch auf Handwerkszeugen.
Wie entfernst du den Lack?
Ich habe ihn bisher immer mit Schleifpapier und Stahlwolle entfernt.

Liebe Grüße
Volker

Friedrich Kollenrott
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Re: Holzhobel, vorher - nachher

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Uwe,
ja, ein schönes Teil (leider gibt es auch bei ECE- Hobeln keinerlei Innovation, die Lateralverstellung ist bei neuen Hobeln genauso plump und unpraktisch wie bei 40 Jahre alten).
Ich bin ebenfalls ein Entlacker. Griffe und Hefte mit Lackschicht sind für mich wi-der-lich. Entfernen: Am besten mit kleinen scharfen Ziehklingen, dann mit feinem Schleifpapier und mit Stahlwolle nachreiben.

Grüße, Friedrich

Mondo88
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Re: Holzhobel, vorher - nachher

Beitrag von Mondo88 »

[In Antwort auf #150643]
Hi Uwe,

ich kenne diese Arbeit, die du nun hinter dir hast. Je nach Hobel kann das eine Zeit dauern bis der ganze Lack unten ist, ohne Beschädigungen am Werkzeug. Ih hatte mal einen Satz NEUE Kirschen Stemmeisen von 2016 vor mir liegen. Ein Freund kam Hilferufend damit zu mir und meinte, die Spiegelseite ist krumm, sie lässt sich nicht ordentlich polieren.

8 Stunden später ...

Ich habe die Nagelneuen Stemmeisen erstmal entlackt, welche ganz in Lack getaucht waren, ja ... die Eisenteile ebenfalls. Das sah aus wie billige China-Ware aus den 90ern ... grottig, schaurig.
Dann kam das Planschleifen der Spiegelseiten, welches den meisten Verschleiß an den Schleifsteinen verursachte, auch durch ständiges abrichten. ***Meine armen Steine*** HILFE !!! Dachte ich nur - ja, so krumm waren die Dinger. Anschließend kam noch das Finish mit Mikrofase.

Und genau deswegen kaufe ich diesen "ECE-und Kirschen-Schrott" nicht mehr. Diese Firmen sehen von mir keinen Euro mehr.
Ich arbeite seit mehreren Jahren mit japanischen Hobeln und Metallhobeln von Veritas. Beide sind ihr Geld wert und den klapprigen ECE-Hobeln mit ihrem flattrigen 3mm Eisen haushoch überlegen.
Ja, so leid es mir tut aber ich kann der europäischen Holzhobelbauweise nichts Positives abgewinnen. Somit rate ich dir, dein Geld besser zu investieren.

Liebe Grüße, Sascha

Pedder
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Re: Holzhobel, vorher - nachher

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #150643]
Hallo Uwe,

mein erster Test ist immer Aceton und ein Topfschwamm.

Liebe Grüße
Pedder



Pedder
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Re: Holzhobel, vorher - nachher

Beitrag von Pedder »


Kirschen gibt's beim Schmid auch unpoliert. Dann sind das tolle Eisen.


Wolfgang J
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Re: Holzhobel, vorher - nachher

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo,
Dann bin ich ja froh das ich doch nicht der einzige bin der lackierte Griffe an Werkzeugen absolut nicht mag. In Darmstadt hatte ich darüber auch schon ein Gespräch mit Alex, er belächelte etwas, das ich alles entlocke.
Ich gehe ähnlich Pedder vor, bei glatten Teilen erst mit der Ziehklinge, bei komplizierten Formen, Vertiefungen sofort mit Aceton. Anschließend schleifen und ölen.

Gruß Wolfgang

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Uwe.Adler
Beiträge: 1267
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Re: Holzhobel, vorher - nachher, Vorgehensweise

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #150643]
Hallo Holzwwerker,

solche Lackierungen werden zu 95% mit der Ziehklinge beseitigt. Die Ziehklingen sind Reststücke aus der Sägeblattbearbeitung. Mit meiner Schlagschere forme ich sie wie ich sie haben möchte - konkav, konvex, spitzer Winkel oder stumfer Winkel. So komme ich an jede Stelle und mit einer gleichmäßigen Bearbeitung bei gutem Licht macht das auch noch Freude. Zum Schluss die Stahlwolle und die Werkzeuggriffe oder Hefte fühlen sich einfach gut an. Je nachdem Schellack oder Öl dann zum Schutz. Man darf auch nach einer gewissen Zeit sehen, dass mit dem Werkzeug gearbeitet wird.

Aceton versuche ich soweit wie möglich zu vermeiden. Und wenn dann nur an der frischen Luft. Die Gesundheits wirds danken.

Herzliche Grüße

Uwe

Paul Reichert
Beiträge: 49
Registriert: Do 19. Jan 2017, 22:48

Re: Holzhobel, vorher - nachher

Beitrag von Paul Reichert »

[In Antwort auf #150643]
Hallo alle miteinander,

ich glaube es gibt verschiedene Werkzeugarten und Hersteller. Jeder kann da nach seinen Vorlieben einkaufen was er will.
Ich will hier keine kontroverse Diskussion anzetteln, aber ich finde den Thread hier inzwischen doch ziemlich einseitig.
Eigentlich alle Schreiner die ich kenne benutzen Holzhobel. Ich benutze die auch.
Ich habe neulich einen ECE-Einhandhobel gekauft. Er war als Einstiegshobel für ein kleines Mädchen gedacht.
Ich hab ihn dann so wie er geliefert wurde ausprobiert und zwei Tischplatten damit angefast. Das ging einwandfrei und das Werkzeug ist alles andere als Schrott!
Der Hobel kostet soweit ich mich erinnern kann irgendwo zwischen 60 und 80€. Das ist ein guter Preis!
Ich konnte früher die Schreiner nicht verstehen wenn sie sich über meine Metallhobel lustig gemacht haben.
Inzwischen verwende ich nur noch Holzhobel.
Auch die japanischen Hobel sind ja aus Holz und sehr weitgehend von Innovationen verschont geblieben.
Ich finde mit dem Holzhobel hat das was von Meditation wenn man sich drauf einlässt Tapp Tapp und passt. Das kann man halten wie man will. Es gibt aber keinen Grund so zu tun als sei arbeiten mit traditionellen Deutschen Werkzeugen die ja dann meist auch noch lackiert sind minderwertig.
Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Jeder soll mit dem arbeiten was er mag.
Ich mag klassische Holzhobel chinesisch, japanisch, deutsch, ... lackiert oder unlackiert.

Viele Grüße
Paul


Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Holzhobel, vorher - nachher

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #150649]
Hallo Wolfgang,

Da bist du ganz sicher nicht der Einzige. Ich vermute mal daß es vor allem darum geht, daß die Dinger wenn sie im Regal hängen sonst nach einer Weile nicht mehr so neu und sauber aussehen würden.
Auch die Eisen bekommen gerne Flecke von Fingerabdrücken und das will man vermeiden. Wäre aber schöner wenn man da einen Schutzlack finden könnte der sich leichter ablösen liese. Mit Bremsenreiniger oder so etwas.

Die Eisen zu polieren bis man jeden Fingerabdruck drauf sehen kann ist wohl in mehr als einer Hinsicht kontraproduktiv.

Gruß Horst

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