Ebenheit mit der 3-Klinker-Methode u. andere

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Sascha Hien
Beiträge: 17
Registriert: Fr 8. Jan 2021, 06:46

Ebenheit mit der 3-Klinker-Methode u. andere

Beitrag von Sascha Hien »


Guten Morgen an alle Holzwürmer,

ich möchte heute mal wieder einen Beitrag zum Thema "Schärfen" eröffnen. Und zwar interessiert mich hier die Ebenheit, welche mit diversen Abricht-Methoden möglich ist.

Ich verwende seit Jahren die 3-Klinker-Methode, genau wie sie Friedrich in seiner Schärfanleitung beschreibt und bin damit sehr zufrieden.
Nun wollte ich jedoch mal die Ebenheit messen, welche meine Steine aufweisen. Ich habe hierzu einen 8000er Naniwa Sharpening Stone herangezogen, welcher auf jenen Klinkern ganzflächig abgerichtet wurde.
Die Klinker befanden sich im gebrauchten Zustand. Ich nutze meine Klinker wie folgt:

Klinker Nr.1 = Schruppsteine
Klinker Nr.2 = Schleifsteine
Klinker Nr.3 = Abziehsteine

Ich habe nun die Gesamtebenheit über 9 Punkte auf unserer Zeiss Contura G2 gemessen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Siehe Bild unten.

Ich würde mich über eure Meinung dazu sehr freuen, sowie weitere Messungen / Prüfungen, wie eben eure Steine mit euren Methoden werden.

Sonnigst ... Sascha


Sascha Hien
Beiträge: 17
Registriert: Fr 8. Jan 2021, 06:46

Re: Ebenheit mit der 3-Klinker-Methode u. andere

Beitrag von Sascha Hien »


HILFE !!! mIch will noch ein Bild einfügen aber s geht nicht ...

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Ebenheit mit der 3-Klinker-Methode u. andere

Beitrag von Georg »


Abgesehen davon, dass ich in deinem Beitrag kein Bild sehen kann, meinst du wirklich dass so ein Aufwand notwendig ist. Also ich werde meine Steine maximal mit der Lichtspaltmethode prüfen, wenn überhaupt. Und solange ich mit meinen Steinen vernünftig geschliffene Schneiden erhalte ist mir egal ob die jetz auf ein 1/10, 1/100 oder 1/1000 genau eben sind. Das Ergebnis zählt und alles andere halte ich nur für Selbstzweck.
Das ist für mich so ähnlich, wie hier vor einiger Zeit immer noch dünnere Hobelspäne präsentiert wurden. Das mag vielleicht als sportlicher Wettkampf ganz spassig sein (wobei es die Teilnehmer Wahrscheinich bierernst sehen), aber mal ehrlich, wenn ich hoble, tue ich dies um eine glatte Holzoberfläche zu erhalten. Wie dick die dabei anfallenden Späne sind ist mir ehrlich gesagt egal.
Wenn das Ganze wirklich so essentiell wäre, wären unsere Vorfahren bestimmt nicht in der Lage gewesen solch bewundernswerte Möbel, wie wir sie heute in Museen bestaunen, herstellen zu können. Derart genaue Meßgeräte standen denen damals noch nicht zur Verfügung.
Sei mir nicht böse, wenn das vielleicht jetzt ewas hart klingt, aber in meinen Augen hat das mit dem eigentlichen Holzwerken nichts mehr zu tun. Ich finde es respektabel, wenn es jemand schafft solch plane Flächen zu erzeugen, aber zum ordentlichen Holzwerken braucht man das nicht. Und ich werde meine sowieso knappe Freizeit die mir für Holzarbeiten bleibt, nicht auch noch für solche Dinge opfern.
Das ist meine Meinung zu diesem Thema, aber ich bin deswegen niemand böse, wenn er zu dieser Thematik eine andere Meinung hat.

MarkusB
Beiträge: 1200
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Ebenheit mit der 3-Klinker-Methode u. andere

Beitrag von MarkusB »


Hallo Sascha,

wenn du einen Beitrag schreibst, dann klick 2x auf „Vorschau“ (kein Doppelklick, sondern öffne 2x die Vorschau).
Es erscheint danach ein neuer Button „Datei auswählen“ direkt über der Textbox, in der du deinen Beitrag gerade schreibst.
Mit diesen Button hat es bei mir immer geklappt.
Lade aber nicht zu viele Bilder hoch und warte auch nicht zu lange, bis du den Beitrag abschickst, weil sonst einzelne Bilder nicht angezeigt werden.
Die Vorschau zeigt dir immer an, welche Bilder angezeigt werden.

Zu den Klinker:
Mir ist es wie Georg auch wurscht, wie eben die Klinker sind, solange das Ergebnis stimmt.
Ich habe jetzt bestimmt schon seit 2 Jahren meinen aktuellen nicht mehr abgerichtet.
Seit ich die Schleifsteine bis zur Mitte über den Rand gehen lasse, brauche ich den Klinker anscheinend nicht mehr abrichten.
Ob es nur daran liegt weiß ich nicht.
Es werden bei mir alle Schleifsteine auf den selben Klinker abgerichtet.

Viele Grüße

Markus



Ansgar
Beiträge: 80
Registriert: So 12. Mär 2017, 21:02

Re: Ebenheit mit der 3-Klinker-Methode u. andere

Beitrag von Ansgar »

[In Antwort auf #150526]
Hallo Sascha, ich fände echt interessant, wenn du die Bilder noch nachliefern könntest, und bin sehr gespannt auf das Ergebnis!

Rafael
Beiträge: 839
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Ebenheit mit der 3-Klinker-Methode u. andere

Beitrag von Rafael »

[In Antwort auf #150529]
Man könnte sich lange über die abgegebene Meinung auslassen, das muss aber nicht sein.
An Georg habe ich aber eine Frage: schleifst Du deine Eisen und Beitel auf krummen Steinen?
Oder vielleicht anders gefragt: schleifst Du ohne jede Kenntnis über die Steinoberfläche?

Rafael

Mondo88
Beiträge: 63
Registriert: Di 27. Nov 2018, 06:09

Re: Ebenheit mit der 3-Klinker-Methode u. andere *MIT BILD*

Beitrag von Mondo88 »

[In Antwort auf #150526]
So,guten Morgen nochmal. Mein Profil funktioniert jetzt wieder und jetzt gibts auch Bilder ;-)

Der Stein wurde allerdings im nassen Zustand abgerichtet und im trockenen Zustand gemessen. In wie weit das etwas macht, weis ich nicht.
Ich könnte hier aber auch nochmal eine Messung im nassen Zustand machen falls Interesse besteht.
Ich finde die erreichte Ebenheit echt gut. Funktioniert bei mir in jeder Lebenslage.







Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Ebenheit mit der 3-Klinker-Methode u. andere

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #150526]
Hallo Sascha,

ich finde die Messung und die Ergebnisse interessant. Aussage ist doch: Der Stein hat eine Ebenheitsabweichung von nur wenigen Hundertstel mm.

Selbstverständlich kann die Benutzung einer Messmaschine (und eine Zeiss Contura ist ja schon eine Hausnummer) nicht Teil der Holzarbeit sein, das sehen doch bestimmt alle so. Ich selbst halte ja schon die Benutzung eines Haarlineales für nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt. Die Methode des Abrichtens und Schärfens soll so sein, dass sie mit gar keinen oder nur minimalen Kontrollen zuverlässig perfekt funktionierende Werkzeuge ergibt. Dass die Klinkermethode diese Anforderung offenbar erfüllt, ist für mich als ihren Urheber eine erfreuliche Bestätigung.

Die Kritik am Schärfaufwand kommt ja immer wieder, auch der Hinweis darauf, was die Tischler der Vor- Maschinenzeit zustandegebracht haben ohne diesen Aufwand zu treiben. Das ist ja auch was dran.

Der Tischlermeister in unserem Dorf, in dessen Werkstatt ich mich vor ungefähr 60 bis 65 Jahren herumtrieb, hatte schon Maschinen. Wie er seine Handwerkzeuge schärfte, weiss ich nicht, aber er hat weder von Hand abgerichtet noch geputzt noch Zinken gestemmt. Um Tischler zu sehen, die solche Arbeiten wirklich noch händisch erledigten (so wie ambitionierte Amateure heute), müsste man wohl mindestens 100 Jahre zurückgehen. Weiss man eigentlich Genaues, welchen Schärfaufwand die alten Tischler getrieben haben? Ich habe darüber noch nie etwas gelesen. Ich vermute mal: Geschärft haben die Lehrjungen, und einwandfrei plane Steine wären auch für die eine Erleichterung gewesen, aber die hatten sie nicht. In alten Lehrbüchern wird höchstens erwähnt, man solle die Steine durch gleichmäßige Benutzung der ganzen Fläche planhalten.

Die Werkzeuge waren bestummt nicht perfekt, aber ausreichend geschärft. Und damit mussten die alten Tischler vor allem Anderen möglichst viel schaffen. Mit sowas wie gekrümmten Schneiden an Putzhobeln haben die sich nicht aufgehalten, da wurden die Absätze zwischen den Hobelstrichen mit einer Ziehklinge egalisiert. Als Maschinen kamen mit denen die Produktivität gesteigert werden konnte, war das ein echter Fortschritt.

Wir dagegen wollen Freude am Gebrauch unserer Handwerkzeuge haben. Das ist etws ganz Anderes. Das Argument, die Tischler früher hätten doch diesen Schärfaufwand nicht getrieben, trifft darum nicht. Wir brauchen einfach besser geschärfte Werkzeuge, weil deren Benutzung für uns ein besonderer Genuss ist. Mein Ziel ist es, diesen notwendigen besseren Schärfezustand mit relativ geringem Aufwand zu erreichen. Darum halte ich meine Steine plan, wende die Mikrofase an und so weiter. Und weil das Schärfen auf diese Weise nicht nur gute Ergebnisse bringt, sondern auch noch schnell geht, leiste ich mir den Luxus, oft zu schärfen.

Friedrich

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Ebenheit mit der 3-Klinker-Methode u. andere

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #150536]
schleifst Du deine Eisen und Beitel auf krummen Steinen?

Nein, hatte ja ich schon in meinem ersten Posting geschrieben, dass ich die Steine normalerweise mit der Lichtspaltmethode prüfe und das reicht mir. Ich zitiere da mal eine Fußnote aus Friedrichs Schärfanleitung auf Seite 42: Außerdem bin ich der Meinung: Ein Verfahren, das Holzwerkern den regelmäßigen Gebrauch eines Haarlineales abverlangt, disqualifiziert sich selbst, das geht überhaupt nicht. Befolgt man dies, dann ist das Vermessen eines Schleifsteins, für das Schleifen von Holzbearbeitungswerkzeugen mit so einer Meßmaschine, der absolute Overkill.
Aus wissenschaftlichem Interesse kann ich durchaus verstehen das Sascha solche Messungen macht, aber da weder ich und wahrscheinlich auch 99,9% der weiteren Holzwerker keinen Zugang zu solchen Meßmaschinen haben, wird er wohl vergeblich auf weitere Werte warten. Mein Meßverfahren gibt leider nur - hinreichend plan - her.
Vielleicht sind meine Ausführungen im ersten Posting etwas hart ausgefallen, Sascha von seinen Messungen abhalten möchte ich keineswegs, aber ich möchte auch nicht, dass der Eindruck erweckt wird, dass nur mit solch einem immensen Prüfaufwand hinreichend plane Steine zu erzielen sind. Es wäre nämlich schade, wenn Anfänger, die sich mit Holzbearbeitung mit Handwerkzeugen beschäftigen möchten, gleich wieder abgeschreckt werden.


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