Mein Kerfing Plane. *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Wolfgang Jordan
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Re: Mein Kerfing Plane.

Beitrag von Wolfgang Jordan »

[In Antwort auf #150392]
Hallo,

Blackburn schreibt, dass es Sägen in einem Hobelkörper schon länger gibt, und nennt die Gratsäge als Beispiel. Das mit dem Hobelkörper ist etwas weit hergeholt, aber lassen wir das mal so stehen. Der Name "Kerfing Plane" stammt von Tom Fidgen, und da geht es um das Vorsägen von Auftrennschnitten. Und ich bezweifle, dass es Sägen mit dieser Funktion schon früher gegeben hat. Kein Schreiner, der diese Bezeichnung verdient, hätte das gebraucht. Und dass es funktioniert, also die Gestellsäge (so heißen diese Sägen) am Verlaufen hindert, das möchte ich bezweifeln. Hat das mal jemand ausprobiert?

Das soll deiner Säge keinen Abbruch tun, Gerd. Sie ist wirklich sehr schön geworden. Du schreibst, sie funktioniert wie gewünscht. Was heißt das genau, bezogen auf das Auftrennen von Brettern?

Gruß, Wolfgang

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Volker Hennemann
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Re: Mein Kerfing Plane.

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Martin,

Du schreibst
Insbesondere bei Längsschnitten
.
Macht man mir dem Kerfing Plane nicht immer Längsschnitte, wenn man ihn wie erdacht einsetzt?
Oder verwendest du ihn als Gratsäge?

Viele Grüße
Volker

MarkusB
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Re: Mein Kerfing Plane. *MIT BILD*

Beitrag von MarkusB »


Hallo Wolfgang,

also zu meiner Falzsäge oder "Kerfing Plane" will ich gerne wiederholt schreiben, dass ich diese oft gebrauche.
In erster Linie, um eben Fälze zu sägen, aber auch zum Vorsägen habe ich sie schon benutzt. Der Schnitt ist sehr gerade und dient dann als Führung für die nachfolgende Säge.
Besonderer Vorteil bei Fälzen: Ich bekomme als Nebenprodukt die passende Glasleiste dazu, ohne sie extra sägen zu müssen.
Wer stromlos arbeiten möchte, der sollte es mal mit so einer Säge probieren.
Ob die Schreiner von früher so gearbeitet haben weiß ich nicht, sollte aber nicht als Maßstab gelten, finde ich.

Letztes Projekt, bei dem ich die Falzsäge benutzte war mein Nachtschränkchen.
Nicht nur Fälze, sondern auch die Zapfen habe ich teilweise damit vorgesägt. Dafür habe ich extra Abstandhölzer hergestellt.
Des weiteren habe ich meiner kleinen Gestellsäge für die Zapfen der Rahmen ebenfalls einen Anschlag verpasst, da die Falzsäge nicht tief genug sägte.
Funktionierte sehr gut. Super gerader Schnitt mit einer nicht weiter bearbeitungsbedürftigen Sägeoberfläche.

Was dann aber leider nicht so gut funktionierte war die Vergrößerung des Abstandes mit mehreren Abstandplättchen.
Da verlief der Schnitt.
Ich habe das aber nicht weiterverfolgt, steht aber noch auf meiner ToDo-Liste, eben weil das ohne/einem Abstandplättchen so gut funktionierte.

Hier ein paar Bilder (die mir beim Nachtschränkchenbericht zerschossen wurden)

Falz mit der Falzsäge


Mit der Falzsäge vorgesägt




Arbeiten mit meiner kleine Gestellsäge









viele Grüße

Markus



Martin Graf
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Registriert: Mo 15. Feb 2021, 20:33

Re: Mein Kerfing Plane.

Beitrag von Martin Graf »


Hallo Volker,
ich sehe die Verwendung dieses Werkzeugs nicht nur im Vorsägen für ein anschließendes Auftrennen sondern auch als Falzsäge. Längsschnitte sind damit natürlich deutlich öfter an der Tagesordnung, aber eben nicht nur. Und gerade bei den Längsschnitten sind sehr viele (alle) Zähne gleichzeitig im Eingriff und es entstehen eben die charakteristischen langen Späne, so dass meine Säge zum Verstopfen neigt. Deshalb überlege ich, ob ich etwas an der Bezahnung ändern sollte und habe Gerd nach der von ihm verwendeten Zahngeometrie gefragt.

Demnächst – hoffentlich bald – muss ich einige Bohlen in dünnere Bretter auftrennen und wenn ich das mit der Hand machen will oder muss (keine Bandsäge nur Tischkreissäge!), dann muss das Werkzeug ein halbwegs vernünftiges Arbeiten zulassen. Ich bin selber gespannt. Andererseits hat Wolfgang ja schon recht und packt mich mit seinem Vorwurf, ein echter Schreiner braucht so etwas nicht, schon etwas bei der Ehre.

Gruß,
Martin

Johann Daniel
Beiträge: 88
Registriert: Di 19. Feb 2013, 19:58

Re: Mein Kerfing Plane.

Beitrag von Johann Daniel »

[In Antwort auf #150385]
Hallo Gerd,
das ist tatsächlich ein sehr schönes Werkzeug.
Womit machst Du die Holzgewindestangen und Muttern? Und welchen Nenndurchmesser haben sie?
Hast Du feststellen können, dass ein Sägeschnitt weniger zum Verlaufen neigt, wenn Du mit dem Kerfing Plane vorgeschnitten hast? Meine improvisierten Versuche mit einer Gratsäge waren diesbezüglich in zweierlei Hinsicht ernüchternd. Bei langen Schnitten verstopfte die Gratsäge ständig und zur Führung des Gestellsägeblattes taugte der Schlitz zumindest in Kiefernholz gar nicht.
Deine Säge will ich damit natürlich nicht bemäkeln.

So long,
Johann Daniel

PS: Mein Vorschlag für die deutsche Bezeichnung ist Vorschlitzsäge.

Gerd Fritsche
Beiträge: 592
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Re: Mein Kerfing Plane. *MIT BILD*

Beitrag von Gerd Fritsche »

[In Antwort auf #150407]
Hallo Martin,
meine r Meinung ist ein Rake von 10° und 5 TPI in den meisten Fällen eine gute Wahl. Damit lässt sich gut starten.
Um dem Verstopfen, besonders bei Weichholz entgegen zu wirken kann man den Spanraum vergrössern.

Da es sich bei dem Vorritzen haupsächlich um Längsschnitte handelt kannst du auf den Fleam verzichten.
Die Schränkung sollte der Schränkung der Rahmensäge entsprechen.
Viele Grüsse
Gerd.

Martin Graf
Beiträge: 194
Registriert: Mo 15. Feb 2021, 20:33

Re: Mein Kerfing Plane.

Beitrag von Martin Graf »


Hallo Gerd,
danke für die Rückmeldung. Mein Sägeblatt hat derzeit 6 TPI und die 10° Rake müssten auch ungefähr hinkommen. Die von Dir gezeigte untere Variante mit den großen Spanräumen sieht interessant aus. Statt das bestehende Blatt umzufeilen, werde ich mir wohl mal ein neues herstellen, um das austesten zu können.

Gruß,
Martin

Wolfgang J
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Re: Mein Kerfing Plane.

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo,
Diese Vertiefungen, feilt Mann die mit einer Rundfeile (kettensägenfeile) oder mit einer Mühlsägenfeile?

Und für nichtamerikaner, 5tpi entspricht doch grob 5mm Zahnweite, oder?

Gruß Wolfgang

Gerd Fritsche
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Re: Mein Kerfing Plane.

Beitrag von Gerd Fritsche »


Hallo Wolfgang,
Kettensägenfeile ist gut, geht aber auch mit Flex-Trennscheibe ( ganz vorsichtig).
5 TPI heisst: 5 Zähne pro 25,4 mm
Viele Grüsse
Gerd.

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