Ziehklingen und Nachwehen vom Holzwerkertreffen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Ziehklingen und Nachwehen vom Holzwerkertreffen

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo zusammen,

Auch wenn es aus meiner Sicht schade war daß dieses Jahr nicht gedrechselt wurde, war das Holzwerkertreffen trotzdem eine Reise wert.
Ich möchte mich nicht nur bei den Veranstaltern Gero und Didi bedanken, sondern auch nochmals Danke sagen für die hilfreichen Hinweise zum Gebrauch von Ziehklingen, die ich von verschiedener Seite erhalten habe.
Auch die Vorführung des Furnierschabhobels war so überzeugend daß ich mir den Nachbau von Veritas gekauft habe. Heute hatte ich dann etwas Zeit um ein bißchen damit zu experimentieren.
Zuerst mit der Originialklinge (45° Fase) dann mit Ziehklingen aus meinem Fundus (90° Fase mit Grat).
Bisher stand ich ja mit Ziehklingen etwas auf Kriegsfuß und habe vor allem den Grat irgendwie nicht so hingekriegt.
Heute habe ich die Sache mal wesentlich unverkrampfter angehen lassen und einen ganz kleinen Grat mit wesentlich weniger Druck als sonst angezogen. Habe damit meine Hobelbank etwas geputzt und war begeistert.
Lauter kleine aber feine Späne, einwandfreie Oberfläche, gleichmäßige Spanabnahme, also so wie ich das immer gerne gehabt hätte.
Das muß ich noch mit meinem Ziehklingenhobel testen, ich denke der wird damit auch besser funktionieren.

Und der Grathobel funktioniert mit dem Vorschneider den Gerd für mich gemacht hat auch schon ganz gut, braucht aber noch etwas Feintuning.

Zusammenfassend kann man sagen daß sich Holzwerkertreffen eben immer lohnen!

Gruß Horst


Rafael
Beiträge: 839
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Ziehklingen und Nachwehen vom Holzwerkertreffe

Beitrag von Rafael »


Das muß ich noch mit meinem Ziehklingenhobel testen, ich denke der wird damit auch besser funktionieren.


Hallo Horst,
welchen hast Du denn? Ich habe den von Kunz und musste da einiges an Zeit investieren, bis er einigermaßen verwendbar war.
Der Furnierschabhobel ist da viel einfacher in der Anwendung und man hat ihn viel schneller arbeitsfähig gemacht.

Rafael

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Ziehklingen und Nachwehen vom Holzwerkertreffe

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Rafael,

Nein, ich habe mir damals den Veritas gekauft als ich ein paar lackierte Tischplatten umarbeiten wollte.
Das war Buche multiplex und mit dem Schleifen hat das überhaupt nicht geklappt, weil da immer gleich das Schleifpapier zuschmierte.
Ich habe das auch mit dem Zahnhobel probiert, aber da man dann nochmal putzen muß, ging mir da zu viel Material verloren und ich habe es mit Ziehklingen versucht, kam aber da auch nicht so recht voran.
Dann habe ich es mit dem Ziehklingenhobel versucht. Wie bereits gesagt, war ich da auch nicht ganz zufrieden, denn mit dem Grat anziehen hat das irgendwie nicht so geklappt, aber mit der reinen 45°-Fase konnte ich dann einigermaßen arbeiten.

Gruß Horst

Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Ziehklingen und Nachwehen vom Holzwerkertreffe

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Immer wieder gleiche Erfahrungen mit Ziehklingen, wie bei mir auch, am Anfang Skepsis, dann erste Erfolge die am Schluss zu Begeisterung führt,

es ist halt das simple einfache Prinzip, der einfache Grat, der Zweifel lange am leben hält.

Gruß Franz

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Ziehklingen und Nachwehen vom Holzwerkertreffe

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Franz,

Das hast du wohl recht, aber ohne das Holzwerkertreffen und die praktischen Voführungen dort, hätte ich mich wahrscheinlich nicht so bald motiviert gefühlt das nochmal zu probieren.
Manchmal sind halt auch schon Kleinigkeiten entscheidend für den Erfolg.

Gruß Horst

MarkusB
Beiträge: 1195
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

ZK vs Hobel bei Platten

Beitrag von MarkusB »


Hallo zusammen,

ich habe das letztens schon mal gelesen, dass jemand mit der Ziehklinge eine ganze Platte von Lack befreien wollte.

Warum wird dafür nicht ein Hobel genommen?

Viele Grüße

Markus


Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: ZK vs Hobel bei Platten

Beitrag von Pedder »


Weil Du Dir mit dem Farbstaub den Hobel nachhaltig versaust. Eine Ziehklinge ist fix wieder hergerichtet.

Liebe Grüße
Pedder

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: ZK vs Hobel bei Platten

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Markus,

Ich hatte folgendes Problem: Wenn der Hobel auf feine Spanabnahme eingestellt war, dann hat das irgendwie nicht funktioniert, der wollte einfach nicht so recht greifen und ist die meiste Zeit irgendwie über den Lack gerutscht.
Er hat nur hin und wieder etwas Material abgenommen. Und da wo der Lack schon runter war, da hat er dann herzhaft zugegriffen. Gröber eingestellt ging es mir dann gleich zu tief ins Material.
Ich habe auch Versuche angestellt mal ein normales Eisen in einen Zahnhobel einzuspannen. Geht zwar, hat mich aber auch nicht begeistert. Habe das zum Glück zuerst auf der ebenfalls lackierten Unterseite der Platte ausprobiert.

Ich möchte nicht sagen daß es nicht geht, das kommt vielleicht auch auf den Lack an und auf das Holz, aber für mich hat es auf jeden Fall nicht funktioniert. Danach habe ich es mit Schleifen probiert, das ging aber auch nicht.

Danach mit der Ziehklinge.

Mit einem Dickenhobel hätte man es vermutlich auch machen können, aber den habe ich nicht und wenn dann wäre die Platte wohl zu groß gewesen.

Wenn ich so darüber nachdenke, wäre es vielleicht eine gute Idee gewesen das Eisen etwas rund zu schleifen wie manche das ja bei ihren Putzhobeln machen, natürlich nicht stark wie bei einem Schrupphobel.
Das sollte ich mal bei Gelegenheit ausprobieren.

Gruß Horst


Rafael
Beiträge: 839
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Gedanken zu "ZK"

Beitrag von Rafael »

[In Antwort auf #150111]
Hallo

Beim Lesen der letzten Überschrift musste ich schmunzeln und wollte euch auch daran teilhaben lassen.
Das Erste, woran ich dachte, als ich "ZK" gelesen habe, war "Zentralkomitee".
Als Abkürzung für "Ziehklinge" hatte ich es noch nie gelesen oder gehört.
Ja, so ist es, wenn man noch die Zeiten erlebt hat, als dieser Begriff mehrmals in der Woche in den Nachrichten erwähnt wurde.

Schönes Wochenende an Euch alle.
Rafael

Gerd Fritsche
Beiträge: 592
Registriert: Do 30. Aug 2018, 08:37
Kontaktdaten:

Hobeln oder abziehen

Beitrag von Gerd Fritsche »

[In Antwort auf #150111]
Hallo Markus,
ich habe eine ganze Tischplatte, genau wie Reinhold, mit den Stanley No 80 und einem meiner Eisen abgezogen.
Der Unterschied zum Hobeln ist, dass die Oberfläche, besonders bei rustikalem Eichenholz, auf die Dauer uneben wird.
Wenn du hobelst musst du die gesamte Fläche eben hobeln, dagegen kannst du mit einer Ziehklinge und dem Stanley No 80 das Eisen wölben und damit Vertiefungen
egalisieren.
Hier der Link zu einem alten Beitrag: http://woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/md/read/id/63813/sbj/eine-schweisstreibende-arbeit/
Viele Grüsse
Gerd.

Antworten