Mirabelle - worauf achten?

[Roy Latsch]

Hallo Gero, Bert und Till,

wenn ich das Holz sogar unversiegelt einige Zeit liegen lassen kann, kann ich mir mit dem Suchen nach einem geeigneten Sägewerk bzw. einer Säge ja Zeit lassen. Das ist gut zu wissen.

So, eigentlich habe ich ja schon gestern angefangen, den obigen Teil des Beitrags zu schreiben. Jetzt ist ein neuer Tag und ich bin wieder etwas schlauer. Der Stamm ist doch eher ein Stämmchen von gemessenen 21 cm Durchmesser und ca. einem Meter Länge. (Und das, obwohl mein Kollege gar kein Angler ist... ;-) ) Egal, ich werde es mal versuchen mit dem Holz. Nächste Woche hole ich es ab und bei der Dimension habe ich vielleicht schon eine Anlaufstelle, wo ich den Stamm mit der Bandsäge auftrennen lassen kann.

Dann werde ich mich in ein paar Jahren an schönem Holz für kleine Füllungen, Kästchen o.ä. erfreuen können.

Viele Grüsse
Roy

[sepp schick]

Hallo wichtig ist dass man als erstes eine schön Plane gerade Fläche hat erst dann macht es Sinn mit der Bandsäge weiterzuarbeiten. Den ersten Schnitt am Rundling muss man wohl mit der Hobelmaschine nachbearbeiten, damit der "ehemalige" Rundling wirklich Plan auf dem Sägetisch aufliegt. mfg sepp

[Roy Latsch]

Danke für den Tipp Sepp,
werde ihn beherzigen.
Viele Grüsse
Roy

[Till]

Ich mache das so:

http://hw.roesch.de/Bilder/B7617.jpg
Ich weiss das es auch in der Schweiz ein paar solcher Maschinen gibt. Sinnvoll einschneiden kann ich damit zwischen etwa 1m lang und ~12cm Durchmesser und 6,30m lang bei ~90cm Durchmesser.

[Roy Latsch]

[In Antwort auf #62544]
Hallo zusammen,

ich hatte ja versprochen, dass ich berichte, wie es weitergeht mit der Mirabelle. Gestern habe ich die Bretter von der Reismühle abgeholt - einer alten wasserradbetriebenen Sägerei in einem Ortsteil mit dörflichem Charakter.
Ich habe Eure Vorschläge beachtet und abgemacht, dass es drei Mittelbretter mit 30mm geben sollte. Was dann noch übrig blieb, sollte mit 20mm Stärke gesägt werden. Ich habe jetzt mal nachgemessen. Die tatsächliche Stärke ist 36mm für alle Bretter - das ist Standardmass der Sägerei... Stört mich jetzt aber nicht. Ich freue mich einfach nur riesig über meine ersten Bretter!

Hier ist das Ergebnis:



Da es bei uns beim Fotografieren regnete, habe ich die Fotos im Keller mal mit und mal ohne Blitz gemacht, wie auf den beiden folgenden Bildern zu sehen ist.




Ich hatte es nicht wirklich vermutet (ist wie oben beschrieben ja mein erster Aufschnitt), aber eigentlich ist es ja fast logisch, dass der Baum Schädlinge hat. Im folgenden Bild sieht man die Frasspuren und eine der Käferlarven mit dem Abdomen aus dem Holz herausschauen (rechte Seite, Bildzentrum).



Und hier noch ein nicht ganz scharfes und nicht biometrisches Portraitfoto... :-). Die Länge der Larve ist ca. 2-3mm.



Die Stammmitte ist wurmfrei. Es sind aber Larven im Splint:



Die Frage stellt sich jetzt natürlich, wie ich die Tierchen loswerde. Ich habe früher immer mal interessiert die Beiträge bei dieser Fragestellung gelesen. Meine Erinnerung sagt mir, dass die beste Methode wohl die Sauna war. Leider kenne ich niemanden, der eine besitzt.
Allerdings haben ich Zugang zu einem grossen Trockenofen, den ich zur Erwärmung der Bretter nehmen könnte. Ich denke, ich müsste die Luftabfuhr schliessen (Saunaeffekt) und eventuell noch zusätzliche Wasserbehältnisse in den Ofen stellen, damit die Bretter nicht austrocknen und um Rissbildung zu vermeiden.
Zuvor sollte ich jetzt aber schon die Bretterenden versiegeln, oder? Die Splintregion wollte ich dranlassen.

Liege ich richtig mit meiner geplanten Vorgehensweise, oder wie seht ihr das?
Weitere Fragen folgen bestimmt noch.. :-)

Viele Grüsse sendet
Roy

[Alexander Fiedler]

[In Antwort auf #63010]
Splint sofort wegschneiden und verbrennen. an den Brettern darf kein einziges Loch / Fraßgänge mehr zu sehen sein.

beste Grüße, Alex

[Bert Wallraff]

Hallo Roy,

da es sich um Frischholz Käfer handelt würde ich mir keine Sorgen machen und das Holz an der Lufttrocknen. Alles andere würde nach meiner Meinung das Holz gefährden.

Grüße Bert

[jockel]

Hallo Roy, ich teile Berts Meinung nicht!
Den Splint würde ich sofort entfernen, ich habe mit Plaume mal ein richtiges Inferno erlebt. Die munteren Tierchen sind bei mir auch sehr weit ins Kernholz gewandert. Die Hirnenden so gut es geht versiegeln, mind. 2x Anstriche mit Leim (z.b.D2). Die Möglichkeit mit dem Ofen ist Interessant, die Gefahr des zu schnellen Austrocknens und damit starken Reissens ist allerdings sehr groß.

Gruß Jockel

[Roy Latsch]

Hallo zusammen,

mal ne naive Frage: was passiert eigentlich, wenn ich das Holz in - sagen wir 60°C heisses Wasser lege und dafür sorge, dass es 2-3 Stunden diese Temperatur hält? (Also besser gesagt so lange, bis die Bohlen durchgewärmt sind.)

Gruss Roy

[Klaus Kretschmar]

[In Antwort auf #63010]
Hallo Roy,

Bei Mirabelle (und Zwetschge) sollten Kambium und Splint nach dem Einsägen entfernt werden. Der Holzwurm fühlt sich dort sehr wohl. Ausserdem neigt das Holz sehr zum Reissen und Werfen. Daher sollten die Stirnseiten versiegelt werden. Kerzenwachs geht gut. Nach dem Aufhölzeln empfiehlt es sich, noch Gewicht drauf zu packen. Ganz kann man das Werfen nicht verhindern, aber verringern lässt es sich hierdurch.

Grüsse
Klaus