Welche Raubank, Dictum oder Record?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Christoph Schmitz
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Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Christoph Schmitz »

[In Antwort auf #149943]
Hallo,

eigentlich ist schon fast alles gesagt, ein Hinweis noch: ein dickeres Eisen gibt es günstig auch von Juuma. Allerdings ist dann die Nase an dem Einstellmechanismus (engl. Yoke, "Joch") zu kurz, die in den Schlitz im Spanbrecher greifen soll. Ich habe das bei einem Record #6 so gelöst, dass ich das Joch in Ruhe gelassen habe; stattdessen habe ich am Spanbrecher zwei kleine Messingstreifen angeschraubt und so den Schlitz "vertieft", so dass das Standard-Joch auch mit dem dicken Eisen greift.

Ansonsten: +1 für eine hölzerne Ulmia- oder ECE-Raubank vom Flohmarkt. Ich hab für meine – in tadellosem Zustand, mit dickem Eisen – 20 Euro bezahlt.

Viele Grüße
Christoph

Wolfgang J
Beiträge: 353
Registriert: Fr 26. Apr 2019, 21:49

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo Claus,
Du besitzt einen #2 von Recoerd? Wie ich dich beneide.........
In Apeldoorn durfte ich einen von Stanley „befingern“. Ihn kaufen, nein, DAS war mir dann doch zu teuer.

Würdest du eventuell ein Foto von deinem einstellen, zum „träumen“?

Gruß Wolfgang

Paul Reichert
Beiträge: 49
Registriert: Do 19. Jan 2017, 22:48

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Paul Reichert »

[In Antwort auf #149943]
Es ist ja hier schon ein paarmal gesagt worden. Ich denke eine Holzrauhbank wäre sicher auch eine Option. Bei den alten Hobeln habe ich gute Erfahrungen mit den Marken Famos, Steiner, Ulmia und ECE gemacht. Es gibt natürlich noch deutlich mehr Marken und auch Hobel ohne Marke, aber ich glaube mit diesen Marken macht man in der Regel nichts falsch. Die meisten meiner Hobel sind von Ulmia oder ECE und ich bin mit ihnen sehr zufrieden.

Grüße Paul

Claus Keller
Beiträge: 346
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 14:08

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Claus Keller »


Servus Wolfgang und alle anderen Freunde der alten eisernen Hobel,

hier zeige ich meine Record-Hobel aus GB. Alle sind in der Ausführung SS (=Stay Set), wie auf der Klappe zu lesen ist, also mit dem zweiteiligen chip breaker, der das Schärfen vereinfacht, weil man nur den vorderen Teil des chip breakers aushängen muss und dann gleich auf den Stein gehen kann (ich nur freihändig). Also keine Schraube zu lösen!

Zuerst je einen seltenen 05 C und 04-1/2C mit der genuteten Sohle, die auf ihre Restaurierung warten:





Dann Carriage Makers Rabbet Planes 010 und 010-1/2:



Speziell für Wolfgang zum Träumen der 02. Der Hobelkörper hatte einen Riss, deshalb konnte ich den sonst sauteuren 02 billig erwerben. Ich habe das hart gelötet (die gelbe Naht) -- man muss sich halt trauen -- jetzt ist er voll funktionsfähig:







Und hier der 02 im Vergleich zu einem 04:





Hier sieht man alle zusammen (v.l.n.r.: 08, 07, 06, 05-1/2, 05, 04-1/2, 04, 03, 02):







Alle sind von mir restauriert, einsatzbereit und werden (manche davon) benutzt.

Gruß aus dem Neandertal von

Claus Keller



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Stay- Set- Spanbrecher

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Claus,

eine wirklich schöne Sammlung, und wenn die Hobel auch noch benutzt werden, umso besser.

Ich möchte aber dem Loblied auf die zweiteiligen Spanbrecher (stay set) vorsichtig widersprechen. Vor etlichen Jahren habe ich mir mal so ein Ding (als Zubehör, für einen Footprint- Hobel) geleistet, ihn aber bald wieder ausgemustert. Warum?

Erstens: Der Spanbrecher war butterweich. Ein ordentlicher Spanbrecher sollet aber mindestens so hart sein, dass er poliert werden kann.

Zweitens: Das abnehmbare Vorderstück war so kurz, dass der am Eisen verbleibende Rest das Abziehen der Spiegelseite doch erheblich behindert.

Drittens und vor allem: Wenn man den hinteren Teil auf dem Eisen belässt und mit Wassersteinen schärft, bleibt zwischen Eisen und Spanbrecher Feuchtigkeit zurück, sichere Folge: Rost.

Ansonsten, allgemein zu den Records: Ich sehe keinen Qualitätsunterschied zu alten Stanleys, von denen ich mehrere habe und benutze.

Grüße, Friedrich


Wolfgang J
Beiträge: 353
Registriert: Fr 26. Apr 2019, 21:49

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Wolfgang J »


Vielen Dank Claus,
So einer würde noch gut in meine „gemischte Truppe“ passen.

Gruß Wolfgang

Michael Meyer
Beiträge: 407
Registriert: Sa 12. Nov 2016, 20:26

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #149946]
Ich hatte auch zwei Juuma Hobel, und bin der Meinung, dass sie kaum zu toppen sind. Verarbeitung perfekt, hundertmal besser als die alten Stanleyhobel, starke Eisen, ... und das zu einem sehr fairen Preis

LG Michael

Michael Meyer
Beiträge: 407
Registriert: Sa 12. Nov 2016, 20:26

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #149949]
Ich habe andere Erfahrungen gemacht, ein dickes Eisen hobelt weit besser! LG Michael

Michael W.
Beiträge: 40
Registriert: Mi 5. Aug 2020, 19:19

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Michael W. »


Nachdem mein Juuma No6 inzwischen ein Veritas Hobeleisen hat, benutze ich ihn noch lieber. ;-) War aber vorher schon mein "Allzwecklieblingshobel". Mit dem Veritas Eisen macht es nochmal mehr Spaß mit ihm zu arbeiten......
Grüssle Micha

jaklawe

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von jaklawe »

[In Antwort auf #149943]
Guten Abend,

ich habe mir den Record geschnappt, hab im Vorfeld alles mal durchkalkuliert und bin so beim Record gelandet.
Bei xxx Kleinanzeigen für 100€ mit Versand erstanden, ist heute angekommen. Schleifausrüstung ist vorhanden, ich bin ursprünglich Messermacher: Steine bis 10.000 sind an Bord.

Das Eisen ist leider arg kaputt, ziemlich rund geschliffen und viele Scharten - obendrein weichgeglüht. Kurzum es ist wohl fragwürdig, ob sich da noch was machen lässt.
Anfangs hatte ich nicht vor ein neues Eisen zu besorgen, aber jetzt bleibt mir kaum noch etwas anderes übrig. Da ich sowieso vorhatte bei Dictum zu bestellen habe ich mir einfach mal das Nr.7 Ersatzeisen von Dictum dazubestellt, im schlimmsten Fall wäre es zurückgegangen. Aber nach ein wenig Bearbeitung der Klappe passt es wunderbar. Die Griffe des Hobels sind leider aus Plastik, ich werde mir auf jeden Fall welche aus Holz machen, die hat er verdient!

Die Sohle ist abgerichtet, das Eisen abgezogen, gereinigt ist er auch.
Alles in allem hat er mich zusammen 122,35€ gekostet.

Vielen Dank für eure reichlichen Antworten, geholfen hat’s!

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