Grathobel gesucht

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Horst Entenmann
Beiträge: 1156
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Grathobel gesucht

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo zusammen,

Eigentlich hab ich ja schon fast alles. Außer einem Grathobel (und ein paar anderen Sachen).
Auf dem Markt habe ich nur Grathobel von Ulmia und von ECE gefunden. Ich nehme an daß es hier jemand gibt der damit Erfahrung hat.
Mir gefällt an dem Ulmia, daß dort das Messer gerade geschliffen ist, der ECE ist aber sonst wohl nicht so viel anders.
Was mir ein bißchen Sorgen macht, ist der Winkel. Für den einen ist 9,5° angegeben, beim anderen steht etwas von 73° (das wäre dann 17°?). Das ist doch ein erheblicher Unterschied. Hinzu kommt daß (ich bitte die Abschweifung im leisen Teil zu entschuldigen) entsprechende Zinkenfräser häufig entweder 7° oder 14° haben, manchmal auch 12°. Irgendwie passt da nichts zusammen, was ich schade finde denn ich hatte eigentlich vor die Nuten zu fräsen (Pst, pst, nicht dem Pedder sagen...) und die Gratleisten dann passend zu hobeln.

Meine Frage daher:
Gibt es noch andere Anbieter für Grathobel (Wenn möglich irgendwas unterhalb eines Monatsgehalts)?
Welchen von beiden Hobeln würdet ihr eher empfehlen wenn nicht einen ganz anderen?
Wie genau sollten die Winkel übereinstimmen (vielleicht sehe ich das ein bißchen zu eng und 2° Unterschied sind kaum zu sehen)?
Hat sich mal jemand einen Grathobel selber gebaut und wie sind die Erfahrungen damit?



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Thomas Kaes
Beiträge: 720
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: Grathobel gesucht

Beitrag von Thomas Kaes »


Hallo zusammen,

Eigentlich hab ich ja schon fast alles. Außer einem Grathobel (und ein paar anderen Sachen).
... Hinzu kommt daß (ich bitte die Abschweifung im leisen Teil zu entschuldigen) entsprechende Zinkenfräser häufig entweder 7° oder 14° haben, manchmal auch 12°.
Irgendwie passt da nichts zusammen, was ich schade finde denn ich hatte eigentlich vor die Nuten zu fräsen (Pst, pst, nicht dem Pedder sagen...) und die Gratleisten dann passend zu hobeln.


Ich besitze einen Ulmia Grathobel mit 73° = 17° erforderlicher Gratnutwinkel.
Im Marktplatz wird gerade auch so einer angeboten!
Im leisen OT:
Den passenden Gratfräser findest du unter dem Suchbegriff:
HW-Gratfräser, Schaftdurchmesser 8 mm, 17°, Ø 20 mm
Der passt genau zum Winkel des Ulmia Hobels.

Gruss
Thomas


Pedder
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Re: Grathobel gesucht

Beitrag von Pedder »


Hallo Horst,

weil ein Freund das auch so macht, habe ich ihm mal einen Grathobel auf 17° umgearbeitet. Keine große Sache.
Meine letzte Gratnut habe ich mit einer gar nicht so lauten Handkreissäge gemacht.

Liebe Grüße
Pedder

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Grathobel gesucht

Beitrag von Andreas Ranogajec »

[In Antwort auf #149913]
Hallo Horst,

Habe interessiert mitgelesen und den Ulmia Grathobel, den ich auf dem Marktplatz verkaufe mal durchgemessen. Der Sohlenneigungswinkel beträgt
beim Ulmia ca. 75 °. In einem Fachbuch wird der Grathobel mit einem Winkel von 78° beschrieben. Bei der Anfertigung einer Gratverbindung sollte der
Winkel des Grats 75-80 ° betragen zumindest bei Stirnholz wie z.B bei gegrateten Eckverbindungen oder Fachböden.
Damit würde der häufige Gratfräserwinkel von 14 ° auch Sinn machen, denn dann wären es nur 1 ° Differenz zu einem gehobelten Grat.
(Bei einem 12° Fräser entsprechend 78°,...etc.).
Im übrigen schließe ich mich meinem Vorschreiber an, das man Eisen und Sohle leicht auf einen stumpferen Winkel abrichten kann, entsprechend dem
Gratfräser, den man für die Nut benutzt!

Grat hin oder Grad her :-) , ich nwünsche allen ein erholsames WE!

Cheers



Konrad Holzkopp
Beiträge: 1721
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Grathobel gesucht

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

ich denke, dass die unterschiedlichen Gratwinkel von den unterschiedlichen Scherfestigkeiten
der Hölzer verursacht wurden.
So dass im norddeutschen Stil, mit Hartholzmöbeln, ein steilerer Winkel als beim süddeutschen
Weichholzmöbelstil Verwendung fand.
Inzwischen haben wir halt einen Mischmasch daraus.

Gut Holz! Justus.


Johannes F
Beiträge: 172
Registriert: Di 26. Sep 2017, 22:18

Re: Grathobel gesucht *LINK*

Beitrag von Johannes F »

[In Antwort auf #149913]
Hallo Horst,

ich besitze einen alten Ulmia. Sobald man den richtig eingestellt bekommen hat, arbeitet der durch den ziehenden Schnitt ganz klasse! Auch das Schärfen ist durch die rechtwinklige Schneide sehr angenehm. Mir sind auch nur die hölzernen Hobel bekannt. Wobei ich glaube, dass Gerd Fritsche auch schon einen Grathobel gebaut hat.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Maschinen- und Handarbeit ist ja, dass man bei der Handarbeit eher passgenau statt maßgenau arbeitet bzw. arbeiten kann. Das trifft meiner Meinung nach auch für die Gratverbindung zu. Einen steileren Winkel kann man nämlich dadurch erreichen, dass man den Hobel einfach nach links abkippt. Insofern kann man die Gratfeder der (evtl. gefrästen) Gratnut anpassen. Anders herum mit einem flacheren Winkel funktioniert das natürlich schlechter, da dann die Brüstungsfuge nicht dicht wird.

Der Restaurator Greef zeigt das eigentlich ganz anschaulich in einem seiner Videos (siehe Link).

Viel Spaß beim Graten!

Johannes

Horst Entenmann
Beiträge: 1156
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Grathobel gesucht - Sammelantwort

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #149913]
Hallo zusammen,

Ich habe mir einen gebrauchten Grathobel gekauft, von Ulmia.
Es fehlt noch der Vorschneider, aber das war auf den Bildern zu erkennen und keine Überraschung.
Wenn er dann komplett ist, habe ich auch schon ein passendes Projekt.

Gruß und Dank an alle.

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