Handkurbel Schleifstein

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Oskar Sedell
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Handkurbel Schleifstein

Beitrag von Oskar Sedell »


Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem Schleifstein mit kurbel (die kleine, die trocken und schnell Schleift, nicht die grossen, langsamen mit Wasserbehälter). Es ist mir klar, das ich nach eine alte gebrauchte suchen muss, aber da ich mich nicht auskenne möchte ich hier nachfragen ob jemand da Erfahrungen hat. Gibt es Modellen, die besonders gut sind?

Meine grösste Sorge betrifft die Kompatibilität mit neue Schleifsteine. Ich hätte gerne die Möglichkeit zu ein neuen Schleifstein wechseln zu können z.B ein Norton o. Ä. Ist das Steinwechsel nur mit manche Handkurbeln möglich, oder kann ich generell davon ausgehen?

Falls jemand ein handgekurbelte Schleifstein in gute gebrauchszustand übrig hat bin ich interessiert. Bitte meldet euch dann per E-Mail.

Vielen Dank,

Oskar

David
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Re: Handkurbel Schleifstein

Beitrag von David »


Hallo Oskar,

die eine Schleifmaschine, die ich habe hat eine Bohrung von ca 12mm und ein bisschen. die Schleifsteine die es zu kaufen gibt haben oft 12,7mm, wobei regelmäßig 20mm verwendet werden und Reduzierstücke mitgeliefert sind. Ich habe ein paar Windungen Isolierband drum gewickelt, was so funktioniert. Wenn du gegen 100% Rundlauf haben möchtest musst du das vielleicht noch anders mit weniger Flexibilität fixieren und anschließend noch Abrichten. Je nach Anwendungsfall sollte das aber übertrieben sein für handgeführtes Schleifen. Ich bin da aber sicher kein Experte.

Viele Grüße,
David

Martin Graf
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Re: Handkurbel Schleifstein

Beitrag von Martin Graf »


Hallo Oskar,

da gibt es eine Reihe von Firmennamen, unter denen solche Geräte verkauft wurden: Genko, Flott, Metabo, .... Von diesen Herstellern müsste man bedenkenlos eine gebrauchte Maschine kaufen können. Ich selbst habe eine Genko und bin recht begeistert davon. Man muss das Arbeiten allerdings üben. Wenn es genauer zugehen soll, dann benötigst Du eine helfende Hand, die für den Antrieb sorgt, damit Du mit zwei Händen arbeiten kannst.
Ersatz-Schleifsteine sollten nicht das Problem sein. Such Dir einen Anbieter von Schleifwerkzeugen, die können Dir sicher einen passenden Stein inkl. Adapter anbieten. Selber habe ich da gerade sehr gute Erfahrungen mit der Firma Bötzower Schleifwerkzeuge gemacht - gutes Angebot, gute telefonische Beratung und faire Preise. (Ich hoffe, man verzeiht mir diese Werbung. Diese Fa., mit der ich außer als Kunde in keiner Weise verbunden bin, dürfte aber nicht in Konkurrenz zu FW stehen.)

Gruß,
Martin

Michael Meyer
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Re: Handkurbel Schleifstein

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #149812]
Hallo Oskar,

ich hatte bis vor ca. 15 Jahren eine hochwertige Ausführung von Metabo, das war eine mit einer großen Kurbel, 150er Schleifstein (ca. 20mm breit), und mit Auflage für das Schärfen von Spiralbohrern. Ich bin in der Praxis allerdings nie glücklich damit geworden, weil die Scheibe nur eine kurze Zeit nach dem Loslassen der Kurbel weiterläuft. Weil man zum Festhalten und zur Führung der Werkzeugs zwei Hände braucht, ist das Schleifen ein ewiges hin und her, was auch nicht förderlich für eine gute Schneide ist (die Unterbrechungen erfordern immer ein neues Ansetzen). Klar, wenn man eine zweite Person hat, die gewillt ist, die Kurbel zu bedienen, ist das besser, wobei man auch dann sagen muss, daß die erreichte Drehzahl trotzdem viel zu niedrig ist - das Schleifergebnis wird besser, wenn die Drehzahl und damit die Schnittgeschwindigkeit einigermaßen stimmt, was nur mit Motorantrieb erreicht wird. Aus meiner Sicht sind diese alten Schleifböcke nostalgisch, aber nicht praktisch, und zum Schärfen kaum geeignet. Auch die billigste motorgetriebene Variante ist weit besser, und kostet sehr wenig.

LG
Michael

Oskar Sedell
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Re: Handkurbel Schleifstein

Beitrag von Oskar Sedell »

[In Antwort auf #149813]
Hallo David,

vielen Dank für die Antwort. Das es Reduzierringe mitkommen war mir nicht klar.

Oskar Sedell
Beiträge: 47
Registriert: Do 11. Jan 2018, 08:20

Re: Handkurbel Schleifstein

Beitrag von Oskar Sedell »

[In Antwort auf #149815]
Hallo Martin,

vielen Dank für die Tipps, sowohl die Marken als auch den Schleifsteinlieferant!

Viele Grüße,

Oskar

Oskar Sedell
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Registriert: Do 11. Jan 2018, 08:20

Re: Handkurbel Schleifstein

Beitrag von Oskar Sedell »

[In Antwort auf #149817]
Hallo Michael,

vielen Dank dafür, dass du deine Erfahrungen teilst. Ich habe durchs Lesen es so verstanden, dass man die Einhandführung vom Werkzeug üben muss, um nicht den Kurbel loslassen zu müssen. Ich denke, dass kann man lernen, oder ein Fusspedale für den Kurbel anzubauen. Mal sehen, ich möchte gerne ein Versuch damit machen, aber vielleicht mache ich die gleiche Erfahrungen wie du.

Viele Grüsse,

Oskar

David
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Re: Handkurbel Schleifstein

Beitrag von David »

[In Antwort auf #149819]
Muss man schon schauen, dass die richtigen dabei sind, bei den größeren Scheiben macht es aber auch wenig Sinn auf 12,7mm zu reduzieren, da die in so eine kleine Handschleifmaschine eh nicht reinpassen. Kannst auch mal im Baumarkt schauen bei den Doppelschleifern, manchmal stehen da Ersatzscheiben rum, bei denen man das mit den Reduzierstücken sieht.

- David

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Volker Hennemann
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Re: Handkurbel Schleifstein

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Oskar,
ein befreundeter Kunsttischler hat so einen handbetriebenen Schleifstein.
Er betreibt ihn in Verbindung mit der Schleifführungen von Tormek, die er sich zusammen mit der Schleifscheibe auf einem Brett fix montiert hat.
Ich habe ihm schon dabei zugesehen, wie er seine Hobelmesser schleift.
Funktioniert und es ist kein kein frei Hand schleifen mehr, welches Übung erfordert.

Gruß
Volker

Meikel Brandmeyer
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Re: Handkurbel Schleifstein

Beitrag von Meikel Brandmeyer »

[In Antwort auf #149817]
Ich benutze eine Metabo 1490, die ich in der Bucht recht günstig in gutem Zustand ergattert habe. War wohl als Deko gedacht. Jetzt nicht mehr. ;-)

Zum Schleifen habe ich eine kleine Halterung aus dem „Woodworker“* gebaut. Damit haben die Stemm-/Hobeleisen am Ende einen Anschlag und man hat eine Hand zum Kurbeln frei. Mit der anderen Hand führt man die Fase über den Schleifstein. Das funktioniert mit etwas Übung sehr gut. Der Fasenwinkel wird über die Entfernung zwischen Anschlag und Schleifstein eingestellt. Ich habe mir dafür für die verschiedenen Eisen entsprechende Schablonen gesägt. Schablone anlegen, Schleifstein entsprechen anschiebn und festschrauben. Fertig.

Die Ergebnisse werden die hier bisweilen etwas übertrieben fanatischen Schärfer wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen lassen, sind aber für meine Bedürfnisse völlig ausreichend. Das Abziehen der eigentlichen Schneide passiert so und so nochmal mit dem Ölstein und einem Leder. Am Ende kann ich damit meinen Arm rasieren.

* Der „Woodworker“ war (ist?) eine britische Holzwerkerzeitschrift. Die Highlights zu verschiedenen Themen aus vier Jahrzehnten wurden in vier Bänden in Buchform herausgebracht. Wer englisch kann, sollte einen Blick riskieren! Für mich war das keine Fehlinvestition. Ein Schatztruhe an Wissen und Tips.







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