Langlochbohrmaschine

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Rolf Richard
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Langlochbohrmaschine

Beitrag von Rolf Richard »


Seit einger Zeit habe ich eine Gebrauchte - aber bisher fehlte die Zeit zum Ausprobieren. Mir scheint es eine durchaus interessante Sache zu sein.

Was mich interessieren würde wäre Erfahrungen damit. Interessanterweise gibts im Internet viele Gebrauchtmaschinen, aber wenig Anwendungsartikel dazu.

Gruss

Rolf


sepp schick
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Re: Langlochbohrmaschine

Beitrag von sepp schick »


Hallo auch ich habe mir schon des öfteren etwas gekauft und es dann ziemlich gedauert hat bis ich richtige Anwendungen dafür gefunden habe. In erster Line dient so etwas dazu um "Rahmen" etwa für Holztore usw." zu fabrizieren . Ich besitze schon seit längeren eine Langlochb. teils Eigenbau mit einem soliden Gußsuport und einer schweren Bohrerwelle (bes. wichtig ) welche ich noch nie benutzt habe, und deshalb daran denke diese zu verkaufen.
mfg sepp


Till
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Re: Langlochbohrmaschine

Beitrag von Till »


Dübellöcher, Dübellochreihen, Schlitze für Zapfenverbindungen, Schlosskästen einstemmen, Schließbleche einstemmen, Stirnseitig in Werkstück bohren das nicht senkrecht unter die TBM passt,... sehr nützlich.



Rolf Richard
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Re: Langlochbohrmaschine

Beitrag von Rolf Richard »


Erst mal vielen Dank für die Antworten!

Für Holztore wäre meine vielleicht zu klein, ist auch nicht so ganz meine Anwendung. :-)

Gestern abend fand ich dann noch durch Zufall ein Bild in einem amerikanischen Buch. Das war auch sowas, aber als Antrieb diente eine waagerecht liegend eingebaute Oberfräse.

Wenn ich Zeit habe, wird das gute Teil mal ausgiebig getestet. Werde berichten!

Gruss

Rolf



Johannes M
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Re: Langlochbohrmaschine

Beitrag von Johannes M »

[In Antwort auf #62634]
Hallo Rolf,

eine Langlochbohrmaschine steht/stand in vielen Schreinereien und staubte ein.
Es gibt nur wenige Arbeiten bei denen eine Lalo die erste Wahl ist. Wenn man nicht öfters Türen (Zimmertüren und größer) baut wird man die Lalo selten einsetzen, und selbst dann werden Kettenstämmer oder Dübelbohrer meist bevorzugt. Außerdem bedeutet der meist ziemlich kleine Werkstücktisch, daß man oft basteln muß um das Werkstück abzustützen.

Es grüßt Johannes



Andreas Winkler
Beiträge: 1124
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Re: Langlochbohrmaschine

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Rolf,

Till hat die Einsatzöglichkeiten schon sehr treffend beschrieben.
Eine Langlochbohrmaschine ist eine typische "Massivholz"maschine; sie ist keine Spezialmaschine, sondern kann mehreres. Zapfenlöcher oder Schloßkästen stemmen geht mit einem Kettenstemmer sicher schneller, dafür kann ein Kettenstemmer keine Dübellöcher bohren, ist teurer in der Anschaffung und die Kette ist auch recht aufwendig zum Nachschärfen.
Eine Langlochbohrmaschine gibt es in jeder kleinen Schreinerei, die auch Bauarbeiten macht und keinen Kettenstemmer hat.
Zu verleimende Verbindungen in Plattenmaterialien (also Korpusverbindungen) wird man eher mit Flachdübeln vornehmen.

Gruß, Andreas



Rolf Richard
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Re: Langlochbohrmaschine - noch eine Frage?

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #62634]
Eine ergänzende Frage:

Die Langlochbohrer an sich scheinen mir extragrosse Fräser zu sein, Sie sind stirnschneidend, damit sie ins Holz eindringen können.

Wenn das so ist, dass es Fräser sind, dann sollte es auch möglich sein, damit z.B. Federn abzusetzen und nicht nur Nuten zu schneiden?

Gruss

Rolf


Andreas Winkler
Beiträge: 1124
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Langlochbohrmaschine - noch eine Frage?

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Rolf,

ja, Langlochbhrer sind vom Prinzip her extragroße Oberfräser.

Klar kannst Du damit auch Federn absetzen (vermutlich meinst Du das Herstellen einer Feder).
Allerdings dürfte das anderweitig schneller gehen, weil Du ja nach rechts und links nur einen verhältnismäßig begrenzeten Arbeitsbereich hast und zudem das Werkstück auch umdrehen mußt, um die Feder auch "unten" herzustellen.
Mit einem Falzkopf an der Fräse oder auch einer Kreissäge geht das auf lfm. einfacher und vorallem schneler. Oder auch einem Falz- oder Nut- und Federhobel. ;-)

Gruß, Andreas



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Langlochbohrmaschine als Fräse - Einspruch

Beitrag von Bernhard »


Hallo Rolf,

ich habe die LaLo als Anbausatz zu der Metabo TKS. Damit könnte ich das nicht machen und ich bezweifle, ob man die Federn mit anderen LaLos herstellen kann. Der gravierenste Punkt dürfte die zu niedrige Drehzahl sein. Punkt zwei ist die Stabilität des Bohrers. Abweichungen im mm Bereich sind schon bei Langlöchern gegeben, wenn das Langloch nicht korrekt angegangen wird (also zuerst bohren, dann ausräumen).
Der letzte Punkt: wie stellst Du Dir die Schultern der Feder vor? Glaubst Du, mit LaLo Bohrern bekommst Du einen ordentlichen Abschluß?

Also kurz, die Maschine heißt nicht umsonst Langlochbohrer.

Darf ich fragen, welches Modell Du hast? Ich liebäugele ebenfalls mit einer guten LaLo für die Herstellung von Türrahmen und waagerechten Löchern.

Viele Grüße
Bernhard


Rolf Richard
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Re: Langlochbohrmaschine als Fräse - Einspruch

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Bernhard,

das Ganze ist auch ein Zusatz zu einer etwas älteren Scheppach Abricht-Dickenhobelmaschine, die mir zugeflogen ist. Die Drehzahl ist umschaltbar, kann 6.500 U/min betragen. Mehr würde ich bei der "Fräser"grösse auch nicht haben wollen.

Sobald ich dazu komme, ein paar Proben zu machen werde ich berichten. Bin selbst gespannt.

Gruss

Rolf


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