Lochsäge

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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thomas d.
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Registriert: Di 2. Jan 2018, 21:02

Lochsäge

Beitrag von thomas d. »


Guten Abend,
Gestern nutzte ich eine Lochsägen um ein 5cm Loch in eine 40mm Fichtebohle zu bohren (?).
Das Ergebnis ist leider nicht so sauber geworden, wie ich mir erhofft hatte. Das lag zum einem daran, dass ich von zwei Seiten arbeiten mußte und nicht lotrecht zum Brett gebohrt habe, und zum anderen daran, dass die Lochsäge nicht sauber schnitt.
Der erste Versuch die Säge auf "crosscut" zu feilen, brachte nur einen geringen Mehrwert in der Schnittqualität.
Hat jemand eine Idee!? Ich kann mir nur vorstellen, dass eine Hybridteilung ein anähernd gutes Schnittbild liefern kann. Der schnitt wechselt ja kontinuierlich zwischen Rip- und crosscut, mit allen seinen Zwischenformen.

Im Moment ist mein bester Lösungsansatz eine allen Handbohrer zu finden. Der kostet aber Zeit, die ich mir nicht nehmen will.

Ich hab dies bewusst im leisen Forum angesiedelt, weil ich keine Oberfräse besitze oder demnächst kaufen will.

Ich bin gespannt auf Eure Gedanken!
Gruß
thomas d.


Michael Weisser
Beiträge: 90
Registriert: So 21. Feb 2021, 16:17

Re: Lochsäge

Beitrag von Michael Weisser »


Die Lochsäge würde man eher für Gipsplatten o.Ä. verwenden. Für die von Dir beschriebene Anwendung würde sich ein 50mm Forstnerbohrer empfehlen. Natürlich kannst Du auch den Umfang mit kleineren Bohrungen vorbohren und dann den Ausschuss herausstemmen und die verbleibende Innenflächen Putzen.
Grüße
Michael

Micha P
Beiträge: 279
Registriert: Di 16. Jun 2020, 22:16

Re: Lochsäge

Beitrag von Micha P »


Hallo Thomas,

ich glaube, dass fast egal ist, wie du die Lochsäge feilst. Ich denke, du solltest bei der LS-Bezahnng bleiben.
1. schneidet diese Säge ihnehin nicht, wie eine normale Säge gerade und
2. kann man auch quer zur Faser leidlich gut mit einer LS-Säge arbeiten (besser als imgekehrt).
Ein weiteres Problem bei einer Lochsäge ist der fehlende Spanabtransport und die hohe Schnittgeschwindigkeit. Damit überhitzt das System und es entstehen Brandspuren.
Du musst versuchen dafür zu sorgen, dass Späne leidlich abtransportiert werden. Dazu kannst du über den Durchmesser an den Rändern Löcher bohren, sodass zumindest ein Teil der Späne den Schnitt verlassen kann, damit die Sägezähne wieder greifen und das Blatt, die Späne und die Ränder nicht überhitzen. Und als zweiten Tipp bohre mit möglichst niedriger Drehzahl und putze anschließend die Schnittflächen. Selbst bei geraden sichtbaren Sägeflächen nutzt du anschließend einen Hobel.

LG Micha


Bernd Pfeffer
Beiträge: 84
Registriert: Do 31. Dez 2015, 16:03

Re: Lochsäge

Beitrag von Bernd Pfeffer »


Bel 50mm, was für ein Hobel kommt hier
Zum Einsatz?

Micha P
Beiträge: 279
Registriert: Di 16. Jun 2020, 22:16

Re: Lochsäge

Beitrag von Micha P »


Hallo Bernd,

ich habe nicht geschrieben, dass man die Innenseite des Bohrlochs hobeln kann. Ich habe geschrieben, dass man sie putzen kann. Das ist durchaus mit Schleifpapier möglich. Auch habe ich nur geschrieben, dass man gesägte, gerade Sichtschnittflächen i.d.R. nacharbeitet - mit dem Hobel.

Für all jene, die es so verstanden haben wie du, entschuldige ich mich für die missverständliche Ausdrucksweise.

Pedder
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Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Lochsäge

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #149610]
Hallo Thomas,

ich nehme da künftig meine Tischbohrmaschine und einen Forstnerbohrer. Denn mit allem Handgeführ wird es nicht so schön sauber.
Aber wer will, kann das auch mit einem bandgetriebenen Bohrer machen. Die gibt es ganz selten in der Größe.
Für die Größe braucht man dann so einen verstellbaren.

Liebe Grüße
Pedder

Bernd Pfeffer
Beiträge: 84
Registriert: Do 31. Dez 2015, 16:03

Re: Lochsäge

Beitrag von Bernd Pfeffer »


Sorry, die Frage war nicht ironisch oder besserwisserisch gemeint. Kam mir als nicht so altem
Hasen komisch vor. Dachte bisher geputzt wird mit Hobeln. Es lag mir fern Dich irgendwie in Frage zu stellen.
Bernd

Micha P
Beiträge: 279
Registriert: Di 16. Jun 2020, 22:16

Re: Lochsäge

Beitrag von Micha P »


Hallo Bernd,

alles gut. kann ja sein, dass auch andere meine Ausführung "falsch" verstanden haben, weil ich mich zu kompliziert ausgedrückt habe.

Vertragen wir uns wieder!

LG Micha

Bernd Pfeffer
Beiträge: 84
Registriert: Do 31. Dez 2015, 16:03

Re: Lochsäge

Beitrag von Bernd Pfeffer »


Alles in Butter lieber zwei “zartfühlende Mimosen“ als ne Lawine lostreten. Sind doch Erwachsen.
Grüsse
Bernd

thomas d.
Beiträge: 117
Registriert: Di 2. Jan 2018, 21:02

Re: Lochsäge *MIT BILD*

Beitrag von thomas d. »

[In Antwort auf #149616]
Hallo Pedder und alle anderen Tipgeber,

die Lochsäge habe ich in meiner neuen alten Tischbohrmaschine eingesetzt.
Nach dem zweiten Schnitt mit crosscut kann ich das verfahren nicht ohne weitere Nachforschungen empfehlen.
Vielen Dank aber erstmal für Eure Gedanken.
Ich habe nach dem Tip von Micha habe ich mir vier Spanlöcher gemacht, mit dem ersten Ergebnis, dass mein zweites Loch in einem der Spanlöcher gestartet wurde -Fehler in der Art sind bei mir leider fast schon Klassiker :(
Nach Korrektur hat die Spanabführung gut funktioniert, das crosscut-blatt hat sich aber in kürzester Zeit zugesetzt.

Wie schon beschrieben wurde der Schnitt nicht erkenbar sauberer. Links RC, rechts CC



Geputzt habe ich beide Löcher mit Schleifpapier in Ermangelung einer Rundfeile.


Ich denke ein Forstnerbohrer ist hier tatsächlich die Wahl fürs nächste mal. Ich nehme aber an, dass der Bedarf so schnell nicht wieder entsteht.
Schönen Abend,
thomas d.

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