Problem mit meinem Juuma No. 4

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Wolfgang Kueter
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Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Problem mit meinem Juuma No. 4

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,

Ich besitze seit ca. 3.5 Jahren einen Juuma No 4 Hobel (war mal ein Geschenk) , der in den Jahren eher wenig benutzt wurde. Der Hobel hat ein Problem, von dem ich leider nicht genau sagen, wie lange es schon besteht: Der Spannhebel der Klappe (Cap-Iron) löst sich, wenn die Lateraleinstellung betätigt wird. Dies passiert umso eher, je fester die Spannschraube für die Klappe angezogen ist und je größer die Schrägstellung des Lateralhebels ist (Abweichung von der Mittenposition. Wenn die Spannschraube nur sehr sehr lose eingestellt ist, tritt das Problem nicht auf, diese Einstellung ist aber zu lose, mit so loser Spannschraube ist der Hobel nicht benutzbar

Die Anleitung https://www.feinewerkzeuge.de/pdf/juuma-anleitung-4-5-6-7-2013-08-08.pdf erwähnt im letzten Satz des Kapitels 3.1, dass etwas kaputt gehen kann, wenn man bei zu hoher Spannkraft versucht, dass Eisen einzustellen. Ich kann nicht ausschließen, dass das in der Vergangenheit mal passiert ist. Hat jemand eine Idee, was mit dem Hobel los ist und wie das Problem behoben werden kann?

Grüße
Wolfgang

Rafael
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Re: Problem mit meinem Juuma No. 4

Beitrag von Rafael »


Hallo Wolfgang

Du schreibst, dass sich der Spannhebel löst. Meinst Du damit, dass er sich "öffnet" also genau das gleiche passiert, wenn Du die Klappe abnehmen möchtest?
Wenn das so ist, dann ist entweder die Bohrung in dem Hebel, in dem die Achse steckt, etwas zu weit nach vorne geraten, an der Vorderkante des Hebels wurde etwas zu viel Material weggeschliffen, oder die Rundung des Hebels wurde zu großzügig gestaltet.
Wenn Du selber Hand anlegen möchtest, dann könntest Du die untere Fläche des Hebels (welche gegen die Stahlfeder drückt) vorsichtig so abfeilen, dass sich der Hebel etwas weiter runter dreht. Dabei aber nur den hinteren Bereich bearbeiten. Vorne, bei der Rundung auf keinen Fall etwas abfeilen.
Etwas anderes fällt mir nicht ein und Du solltest erst dann an den Hebel dran gehen, wenn Du keine andere Möglichkeit siehst.

Gruß,
Rafael


Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Problem mit meinem Juuma No. 4

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,

Du schreibst, dass sich der Spannhebel löst. Meinst Du damit, dass er sich "öffnet" also genau das gleiche passiert, wenn Du die Klappe abnehmen möchtest?


Genau das passiert. Beim Bewegen der Lateralverstellung über einen bestimmten Punkt hinaus macht es "klack" und der Spannhebel öffnet sich.

Wolfgang

Friedrich Kollenrott
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Re: Problem mit meinem Juuma No. 4

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Wolfgang,

was meinst Du mit

Der Spannhebel der Klappe (Cap-Iron) löst sich, wenn die Lateraleinstellung betätigt wird.
?

Öffnet sich der Spannhebel tatsächlich (d.h. beschreibt die Schwenkbewegung, die er macht wenn man die Klappe löst?) Dann kontrolliere mal, ob die Blattfeder da ist, die unter dem Hebel bzw. dem an ihm angebrachten Nocken sitzt. Und: Ist der Nocken unten richtig flach, wie das Bild 5 in der von Dir zitierten Anleitung zeigt? Sonst könnte man da ein bißchen nacharbeiten, aber erst, wenn andere Fehler ausgeschlossen sind!

Oder verliert die Klappe ihre elastische Vorspannung, weil der Kopf der Spannschraube nicht mehr richtig auf der Klappe sitzt (vielleicht eine falsche Schraube?), wenn das Ganze ein wenig zur Seite verschoben wird? Oder die Klappe sitzt falsch zur Schraube? Der Schaft der Spannschraube muss in dem Schlitz am "Schlüsselloch" der Klappe sitzen, ihr Kopf mit seiner planen Unterseite sauber auf der Fläche der Klappe.

Mehr fällt mir im Moment dazu auch nicht ein.

Grüße, Friedrich


Wolfgang Kueter
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Re: Problem mit meinem Juuma No. 4

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,

Öffnet sich der Spannhebel tatsächlich (d.h. beschreibt die Schwenkbewegung, die er macht wenn man die Klappe löst?)


Ja.

Dann kontrolliere mal, ob die Blattfeder da ist, die unter dem Hebel bzw. dem an ihm angebrachten Nocken sitzt.


Blattfeder ist vorhanden.

Ist der Nocken unten richtig flach, wie das Bild 5 in der von Dir zitierten Anleitung zeigt?


So richtig flach sieht mir die Unterseite nicht aus, ich habe aber keine Vergleichsmöglichkeit mit einem funktionierenden (neuen) Juuma Hobel. Meine anderen Eisenhobel sind alles alte Stanleys, das Material der Spannhebel/Nocken ist bei den Stanleys härter als beim Juuma, die Unterseite der Stanley Spannhebel/Nocken zeigt durchaus auch etwas Verschleiß (was Wunder, diese Hobel sind alt).

Oder verliert die Klappe ihre elastische Vorspannung, weil der Kopf der Spannschraube nicht mehr richtig auf der Klappe sitzt (vielleicht eine falsche Schraube?)


Die Schraube ist die Originalschraube, an dem Hobel wurden niemals irgendwelche Teile ersetzt.

Grüße
Wolfgang

Friedrich Kollenrott
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Re: Problem mit meinem Juuma No. 4 *MIT BILD*

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Wolfgang,

So richtig flach sieht mir die Unterseite nicht aus, ich habe aber keine Vergleichsmöglichkeit mit einem funktionierenden (neuen) Juuma Hobel


Der Nocken an der Unterseite des Spamnnhebels soll eine Form haben , die aus zwei rechtwinklig zueinender angeordneten (ungefähr geraden) Rastflächen und einem Bogen dazwischen besteht (so wie auf der genannten Zeichnung dargestellt, ich habe das damals einigermaßen naturgetreu abgezeichnet). Die beiden Fläche lassen den Spannhebel in seinen Positionen einrasten. Die Fläche, die im gespannten Zustand über die Blattfeder auf den Spanbrecher drückt, hat einen größeren Abstand zur Drehachse des Hebels, diese Differenz ist der Spannweg. Leider habe ich keinen #4 von Juuma mehr. 3 mehr, aber bei meinen alten Stanleys sieht das genauso aus.

Wenn der Hebel sich aus der gespannten Position in Bewegung setzt, dann ist die Form des Nockens nicht in Ordnung, womöglich ist der Kreisbogen zwischen den Rastflächen zu groß geraten. Der Hebel rastet nur dann zuverlässig ein, wenn links vom Achsenkreuz auf der Skizze noch ein Stückchen Rastfläche ist (wo der Pfeil hinzeigt):



Also: Den Nocken vorsichtig nacharbeiten, so dass der Spannhebel sicher in der gespannten Position festgehalten wird, d. h.: Die Rastfläche etwas nachfeilen, und u.U. auch die andere, denn es muss ja noch ein Spannweg bleiben.

Ich wünsche viel Erfolg! Friedrich

Rafael
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Re: Problem mit meinem Juuma No. 4

Beitrag von Rafael »


So richtig flach sieht mir die Unterseite nicht aus, ich habe aber keine Vergleichsmöglichkeit mit einem funktionierenden (neuen) Juuma Hobel.

Schau mal in meinen alten Beitrag rein. Auf dem zweiten Bild kannst Du erkennen, dass die Unterseite des Hebels gerade ist. Ich kann auch mal ein neuse Foto einstellen, wenn es weiter helfen sollte.
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/page/1/md/read/id/51135/sbj/mein-juuma-putzhobel-no-4/

Rafael

Wolfgang Kueter
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Re: Problem mit meinem Juuma No. 4

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,

Also: Den Nocken vorsichtig nacharbeiten, so dass der Spannhebel sicher in der gespannten Position festgehalten wird, d. h.: Die Rastfläche etwas nachfeilen, und u.U. auch die andere, denn es muss ja noch ein Spannweg bleiben.


Das Material des Spannhebels/Nockens ist beim Juuma sehr weich, irgendein Messing. Ich habe den Nocken mal vorsichtig an die Stirnseite des Steins meiner Tormek gehalten, Abtrag ging sehr schnell, die Fläche sieht jetzt besser aus. Das Problem ist weg. Die Frage ist nur, wie dauerhaft diese Lösung ist, es mag durchaus sein, dass das bei dem weichen Material bald wieder vergnaddelt ist.

Danke!

Grüße
Wolfgang

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