Rückensäge Cast Iron

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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1AUli

Rückensäge Cast Iron

Beitrag von 1AUli »


Hallo,
Ich lese gelegentlich bei Vintage Tenon Saws z.B. von Disston, dass die Sägeblätter aus Cast Iron hergestellt sind.....ist das wirklich Gussstahl und ist das für heute Verhältnisse eine gute Wahl?
Welches sind eure Antworten / Vorschläge zu einer vernünftige Zapfensäge (also Längsschnitt)?

Ein gutes Neues aus der Wetterau, .....Uli

Micha P
Beiträge: 279
Registriert: Di 16. Jun 2020, 22:16

Re: Rückensäge Cast Iron

Beitrag von Micha P »


Hallo Uli,

ein Gesundes Neues Jahr und herzlich willkommen in unserem Forum. Zum Sägen von Zapfen kannst du alle möglichen LS-Sägen verwenden.

Ich nutze für Zapfen im Allgemeinen eine einfache 60 cm Gestellsäge mit 2,5 mm Zahnteilung und für kleine Zapfen bzw. für Schwalbenschwanzverbindungen eine Feinsäge mit 1,5 mm LS-Teilung.

LG Micha

Wolfgang L.
Beiträge: 111
Registriert: Mi 14. Mär 2018, 16:15

Re: Rückensäge Cast Iron

Beitrag von Wolfgang L. »


Hallo Uli,

"Cast Steel" im historischen Kontext bedeutet etwas anderes als man heute unter Stahlguss versteht.

Vor der großindustriellen Stahlerzeugung war es üblich Stahl im Puddelverfahren aus Roheisen herzustellen.
Mit dem Aufkommen des Siemens-Martin und später des Thomas-Verfahrens ca. 1880 konnten deutlich bessere, homogenere und billigere Stähle als im Puddelverfahren erzeugt werden. Bei diesen Verfahren wird der Stahl - im Gegensatz zum Puddelverfahren - flüssig aus dem Ofen entnommen und in große Formen gegossen, diese Blöcke wurden dann weiterverarbeitet (zB zu Schmiede- oder Walzprodukten).
Um die neue, höhere Qualität dieses Stahles hervorzuheben und ihn vom minderwertigen Puddelstahl (damals auch Schweißeisen genannt) abzugrenzen wurde der Begriff "Flußstahl" oder auch "Flusseisen" geschaffen, in England und den USA hieß es "Cast Steel".

Im Prinzip bezeichnet "Cast Steel", "Flußstahl" oder "Flusseisen" also nur das, was wir heute unter Stahl verstehen.

Nicht zu verwechseln sind die oben genannten Begriffe mit "Gusseisen", "Grauguss" oder eng. "Cast Iron", das sind alles Bezeichnungen für einen recht spröden Gusswerkstoff mit hohem Kohlenstoffgehalt, daraus werden und wurden keine Sägeblätter hergestellt.

LG Wolfgang

1AUli

Re: Rückensäge Cast Iron

Beitrag von 1AUli »


...das war die erhoffte, präzise Antwort zu meiner Frage. Vielen Dank und Gruss.....der uli

Pedder
Beiträge: 5680
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Suche nach alten Sägen

Beitrag von Pedder »


Hallo Uli,

suchst Du nach alten Sägen? Selber achte ich nur auf Griffe, schrauben und Rücken. Aber wenn man das Blatt nicht schnell
mal selber tauschen kann, würde ich da mein Augenmerk drauf richten. Wenn die Blätter ganz schwarz sind, sind sie oft geölt und darunter total rott.

Liebe Grüße
Pedder

1AUli

Re: Suche nach alten Sägen

Beitrag von 1AUli »


...eigentlich bin ich offen. Es gibt in GB ja ein ziemlich umfangreiches und u.U. attraktives Angebot andererseits auch sehr ordentliche Bausätze. Vielleicht mache ich mal beides..ich hätte Spass daran, eine zweite Säge zu bauen und auch Freude daran, eine alte Säge zu richten und zu besitzen. Eine davon verschenke ich dann an den Sohn.

Also noch Fragen zu "alte Säge richten": wie haben unsere Altvorderen das Sägeblatt mit dem Messingrücken verbunden und wie macht man das HEUTE? Wie kann man die Teile trennen?

FÜGEN würde ich entweder kleben mit Epoxy oder mit Wärme auf das Messing und Kälte auf das Blatt.
Trennen mit der Heissluftpistole und Holzhammer (geschraubt ist ja wohl unüblich).

Was sagt der FACHMANN?

Gruss... ub



Pedder
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Re: Suche nach alten Sägen

Beitrag von Pedder »


Hallo Uli

die alten Sägen bis 1980 (und viele heute noch) klemmen das Blatt mit dem Rücken.
Bad Axe zB macht das super. Dessen Klemmung ist derartig stramm, dass ich es
erst für eine Klebung hielt, als ich mal eine auseinander genommen habe, um sie zu repaprieren.

Viele, abgefangen mit Indipendence Saw ca 1980 fräsen Schlitze in das massive Metal und Kleben dann.
WIr nehmen Loctite 270, aber andere Kleber funktioneren auch sehr gut.
Das kann man im Notfall wieder mit Hitze lösen. Wenn das bei uns mal nötig wird, nehem ich die Heißuftpistole,
Die Blätter überleben den Prozess in der Regel nicht.

Liebe Grüße
Pedder

thomas d.
Beiträge: 117
Registriert: Di 2. Jan 2018, 21:02

Re: Rückensäge Cast Iron

Beitrag von thomas d. »

[In Antwort auf #148957]
Hallo Uli,

Ich habe noch ein paar ältere Modelle in der Werkstatt liegen, die aufs aufarbeiten warten. Ich glaube das ist auch eine Rückensägen dabei. Wenn du magst schicke ich dir Mal Bilder oder lade sie hoch.

Gruß, auch aus der Wetterau ;)
thomas d.



1AUli

Re: Rückensäge Cast Iron

Beitrag von 1AUli »


Ja klar und gern.....interessiert evtl. auch allgemein.....oder eben doch als direkte Email.
Wo wohnst du? Aus Karben grüsst ....der Uli

thomas d.
Beiträge: 117
Registriert: Di 2. Jan 2018, 21:02

Re: Rückensäge Cast Iron *MIT BILD*

Beitrag von thomas d. »


Guten Abend,

da habe ich es doch geschafft die Bilder zu machen -ich habe aber schon mehr aufarbeitet als ich dachte.
das sind alle die noch nicht gebrauchsfertig sind, für Griffe habe ich bislang keine Zeit gefunden.



Lediglich der Fuchsschwanz mit dem halben Griff und die Gestellsäge sind komplett unbearbeitet.
Daneben habe ich eine Drabble and Sanderson, die auf eine neue Bezahnung wartet.


Der Fuchschwanz mit den großen Zähnen ist von der Fa. Sorby, daneben Henry Diston D23 etwas neueren Datums und ein noname Fuchschwanz.
Zuletzt zwei Schlüssellochsägen mit sehr dicken Blatt (2mm) -bei der Sägeblattform auch nötig.





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