Oberflächenbehandlung von Schablonen u.ä.

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Kai R.
Beiträge: 131
Registriert: Sa 3. Mär 2018, 22:09

Oberflächenbehandlung von Schablonen u.ä.

Beitrag von Kai R. »


Hallo zusammen,

ich habe die Frage, ob zum einen Hobbyschreiner, zum anderen Profis, die ihren Lebensunterhalt als Schreiner verdienen, ihre Schablonen, Spannhilfen wie Federbretter u.ä. einer Oberflächenbehandlung unterziehen? Wenn ja, welcher?

Ich könnte mir vorstellen, dass ein Ölen die Oberfläche verschleißfester, aber auch glatter macht (Vor- vs. Nachteile).
Ein Hobbyschreiner wird dies vermutlich dann machen, wenn er dadurch eine langlebigere Werkstatthilfe erhält oder wenn er die Oberflächenbehandlung der Werkstatthilfe als Übungsstück nutzt.
Ein Profi-Schreiner wird den Zusatzaufwand nur dann treiben, wenn sich der Mehraufwand auch in wirtschaftlicher Hinsicht lohnt. Ich könne mir auch vorstellen, dass dies eine Arbeit für Auszubildende ist, um eine Oberflächenbehandlung zu üben.

Ich wäre über Meinungen dankbar.

Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße

Kai



MaxS
Beiträge: 1544
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Oberflächenbehandlung von Schablonen u.ä.

Beitrag von MaxS »


Hallo Kai,

ich habe weder bei einem Schreiner noch sonstwo irgendwie behandelte Schablonen oder ähnliches gesehen. Das wäre in meinem Augen auch rausgeschmissene Arbeit und Geld - für eine verschleißfeste Oberfläche wählt man das Material passend aus (zB Duroplaste wie Pertinax, Schichstoffplatten) und verarbeitet das dann präzise.

Eine Hilfsvorrichtung soll ja vor allem ihren Zweck möglichst gut erfüllen, alles andere ist sekundär.

Gruß
Max



Bernd Kraft
Beiträge: 73
Registriert: Di 15. Jan 2013, 22:42

Re: Oberflächenbehandlung von Schablonen u.ä.

Beitrag von Bernd Kraft »


Hallo Kai,
da kann ich dir mal eine zweite Meinung anbieten. Ich zitiere aus dem Möckel, Standard-Werk zum Geigenbau, zum Thema Behandlung von selbst angefertigten Holzschablonen (derer man einige braucht beim Geigenbau): "Dann erfolgt das Schleifen des Modells mit feinstem Sandpapier, ... dann wird das Stück mit einer Wasserfarbe gebeizt, wieder abgeschliffen und dann nach dem Trocknen mit altem Leinöl eingerieben, so lange, bis sich keine sogenannten stumpfen Stellen mehr zeigen. Das Modell wird darauf mit Öl und Bimsstein geschliffen und kann nun keinen haftbaren Schmutz mehr annehmen. Ein Überzug mit ungefärbtem Lack wird es noch haltbarer machen." (Seite 108)
Ich vermute, der Lack aus dem letzten Satz ist anstelle der zuvor genannten Behandlung zu verstehen, nicht als Abschluß derselben. Aber sicher weiß ich das nicht. Vielleicht frage ich auch mal meinen Geigenbau-Meister, wenn es noch dringende Fragen gibt.

Viele Grüße,
Bernd



MaxS
Beiträge: 1544
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Oberflächenbehandlung von Schablonen u.ä.

Beitrag von MaxS »


Hallo Bernd,

welchen Sinn hat das Beizen der Schablonen? Dass ein Versiegeln der Oberfläche schmutzabweisend sein kann, sehe ich ein - wobei Schablonen beim Geigenbauer vermutlich auch andere Verwendungszwecke haben, als zB die Kopierschablonen in der normalen Schreinerei.

Ist aber nicht als dringende Frage zu betrachten ;-)

Viele Grüße
Max


martin

Re: Oberflächenbehandlung von Schablonen u.ä.

Beitrag von martin »

[In Antwort auf #61685]
Hallo Kai,
ich finde, Schablonen müssen beschriftbar bleiben, Texte wie Oben, hier anlegen, Durchmesser, welcher Kopierring/Fräser usw.
Manche Schablonen, die nicht sofort als solche zu erkennen sind, bekommen ein Aufhängeloch und werden gelegentlich rot gebeizt, um nicht ständig in der Mülltonne zu landen.
Ein solches Brettchen hat deswegen sogar im Ausland überlebt und ist mit einer Briefmarke versehen zu mir zurück gekehrt ;-)
Gruß
martin



Bernd Kraft
Beiträge: 73
Registriert: Di 15. Jan 2013, 22:42

Re: Oberflächenbehandlung von Schablonen u.ä.

Beitrag von Bernd Kraft »


Hallo Max,
ich rede nicht aus diesbezüglicher Erfahrung, aber: Zum einen wird damit wohl das Holz angefeuert, was manche Geigenbauer zumindest nicht stört (viele würden dafür allein aber auch keinen Aufwand treiben). Zum anderen sehe ich das in Verbindung mit dem nachfolgenden letzten Schleifen: letzte kleine Holzfasern stellen sich auf, nach dem Schleifen ist die Oberfläche dann wohl geschlossener und glatter; mit Öl wird das vervollständigt.

Schöne Grüße,
Bernd



Kai R.
Beiträge: 131
Registriert: Sa 3. Mär 2018, 22:09

Re: Oberflächenbehandlung von Schablonen u.ä.

Beitrag von Kai R. »


Hallo Martin,

Oberflächenbehandlung mit "Signalfarbe" ist ein interessanter Aspekt.
Als "Verbesserung" und Steigerung der Lebensdauer scheint eine Oberflächenbehandlung aber nicht üblich bzw. notwendig.

Viele Grüße

Kai



Pedder
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Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Oberflächenbehandlung von Schablonen u.ä.

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #61705]
Hallo Bernd,

ist nicht vielleicht Schellack gemeint und der dann doch als Abschluss?

Liebe Grüße
Pedder


Georg
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Oberflächenbehandlung von Schablonen u.ä.

Beitrag von Georg »


Bei vielen Schablonen in der Werkstatt macht es vielleicht Sinn, die zu einem Projekt gehörenden Schablonen farblich zu kennzeichnen, aber eine grundsätzliche Oberflächenbehandlung wäre mir auch zu viel Aufwand.



Bernd Kraft
Beiträge: 73
Registriert: Di 15. Jan 2013, 22:42

Re: Oberflächenbehandlung von Schablonen u.ä.

Beitrag von Bernd Kraft »


Hallo Pedder,
tja, jedenfalls habe ich korrekt zitiert, man müßte also Herrn Möckel fragen. Aber zum einen habe ich Schellack noch nicht im Gebrauch gesehen bei meinem Geigen-Meister. Zum anderen glaube ich auch, daß Schellack eher empfindlicher ist und schneller leidet. Jedenfalls wird er doch wohl nur bei Oberflächen, die besonders schön sein sollen und geschont werden können, benutzt. Da ist wohl ein Öl, vielleicht Leinöl (auch gekocht) und vielleicht in Mischung mit Tungöl, dem Schutz dienlicher (und weniger schön).

Herzliche Grüße und einen guten Rutsch, Pedder! Und allen anderen auch!

Bernd



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