Japanische Gartenbank *SEHR VIELE FOTOS!*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Andreas Winkler
Beiträge: 1125
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Konstuktiver Holzschutz Re: Japanische Gartenb

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #61438]
Hallo Veronika,

das untere waagrechte Teile der Rückenlehne an der Oberseite mit einem "Dach" versehen (je Seite ca. 10-15° aus der Waagrechten), die Zapfenbrüstungen der darin einzapften senkrechten Teile natürlich entsprechend anpassen. Erfordert Aufriß und Handarbeit, da das mit Maschinen in Einzelfertigung wohl viel zu aufwendig ist.
Die Zapfen zusätzlich an den Seiten etwas absetzen, so daß die Zapfen etwas schmäler als die komplette Breite der senkrechten Teile sind.

Viele Grüße, Andreas



Andreas P.
Beiträge: 13
Registriert: Mo 31. Dez 2012, 16:40

Re: Japanische Gartenbank *SEHR VIELE FOTOS!*

Beitrag von Andreas P. »

[In Antwort auf #61371]
Hallo,

auch mir gefällt die Bank ausgesprochen gut und ich überlege sie in ähnlicher Form nachzubauen, daher muss ich dieses Thema jetzt noch mal hochholen.

Neben ein paar grundsätzlichen Sachen, die ich noch klären muss (z.B. kenne ich keinen Holzhändler in meinem näheren Umkreis, der ganze Bohlen anbietet), sind mir ein paar Dinge noch nicht ganz klar. Vielleicht kann mir jemand von euch den entscheidenden Tip geben.

Wie hast du/habt ihr die ganz großen Radien an den Rücken- und Armlehnen hergestellt? Bei den Stegen der Sitzfläche kann man ja noch gut mit einer Schablone und Fräse arbeiten (auch wenn ich mit der Oberfräse im Frästisch bei der Dicke einmal mit oberen und unteren Kugellager warbeiten muss), aber wie kann ich einen schönen gleichmäßigen Bogen im Rückenteil hinbekommen?

Dann kann ich auch noch eine andere Frage hier anhängen. Ich habe bisher fast nur mit Plattenmaterial gearbeitet und möchte mit der Bank jetzt ein paar Erfahrungen mit Vollholz sammeln. Ich habe jetzt für die Leimholzherstellung gelesen, dass man dort auf den Verlauf der Ringe achten muss, damit man möglichst wenig Verzug bekommt. Ist ja soweit logisch.
Wie ist dass denn bei der Bank. Muss man dort auch darauf achten, dass z.B. alle Leisten der Sitzfläche mit stehenden Jahresringen eingebaut werden, oder ist das dort unkritisch und man kann die Bohle bestmöglich ausnutzen?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe.
Schönen Abend.
Gruß
Andreas

Frank Vosseler
Beiträge: 172
Registriert: Di 7. Jan 2014, 23:27

Re: Japanische Gartenbank *SEHR VIELE FOTOS!*

Beitrag von Frank Vosseler »


Hallo Andreas,

ich habe mir eine dünne Latte gesägt und dann gebogen. Dazu habe ich zwei Nägelchen (je eins außen) am Rückenlehnenteil angeschlagen und die Latte dann in der Mitte nach innen gebogen.
Das hat den Radius der Lehne ganz gut abgebildet. Dann habe ich sie per Bandsäge frei Hand gesägt und danach geschliffen.
Mit der Oberfräse die Kontur nachfahren würde auch gehen, aber dann brauchst Du eine kräftige Vorlage (und vorher natürlich unbedingt grob vorsägen damit die OF nicht so viel wegfräsen muss).

Bei ungeleimten, dünnen Latten wie hier zB bei den Bankelementen habe ich noch nie auf die Jahresringe geachtet.
Wenn Du für alle Arbeiten nur stehende Jahresringe nimmst müsstest Du die Hälfte vom Baum ja ungenutzt lassen.

Beim Leimholz nutzt man auch alles, je nach Anwendung des Leimholzes, sortierst Du halt vor.
Für eine Rückwand ist es nicht so kritisch wie für eine Möbeltür, wobei da oft die Maserung eine größere Rolle spielt.

Aber generell empfehle ich Dir von Heiko Rech diese Seite zur Leimholzherstellung:
http://heiko-rech.de/grundlagen/leimholz.php

Viel Erfolg beim Bau Deiner Bank!
Gruß Frank


Andreas P.
Beiträge: 13
Registriert: Mo 31. Dez 2012, 16:40

Re: Japanische Gartenbank *SEHR VIELE FOTOS!*

Beitrag von Andreas P. »


Hallo Frank,

vielen Dank für deine Hinweise. Auf die Idee mit der gebogenen Latte hätte ich eigentlich auch kommen können... Ich habe mir auch inzwischen das Heft mit der Bank besorgen können (was da bei Bekannten nicht alles rumfliegt), da ist das ja schön mit einem Bild beschrieben.

Die Seite von Heiko habe ich schon öfters besucht. Sind sehr hilfreiche Sachen dabei. Theoretisch habe ich mich da auch mit der Leimholzherstellung beschäftigt, aber praktisch noch nicht erprobt. Ich bin bisher aber noch über keinen Hinweis gestolpert, wie das bei solchen unverleimten Leisten ist. Daher meine Frage.

Jetzt muss ich nur noch den Mut finden, das Projekt mal in Angriff zu nehmen. Die Zeichnung habe ich jetzt mal auf ein europäisches Maß gezeichnet, die Bemaßung der Amis ist doch sehr gruselig. Die ganzen Zapfenverbindungen bereiten mir doch noch einige Magenschmerzen, gerade da die von mir favorisierte Eiche doch nicht zu den günstigeren Hölzern gehört. Da tut ein Fehler nicht nur dem Ego weh. Aber ich denke, wenn ich was lernen will, muss ich einfach mal probieren. Mal sehen, was mein Holzhändler mir da an Material besorgen kann...

Gruß
Andreas

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