Erstes Projekt endlich fertig

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Kippleisten

Beitrag von Bernhard »


Hallo Rainer,

jetzt habe ich Deine HKS auch auf den Bildern gesehen. Schade, ich habe gehofft, daß einer noch richtig mit der Hand besäumt.....

Zu einer Schubladenführung gehören in der Regel:

Laufleisten - die Leisten, auf denen die Schublade läuft
Führungsleisten - Rechts und Links zur Führung der Schublade
Kippleisten - die Leiste, die die Schublade hindert zu kippen, also von oben.

Oft baue ich das so, daß die obere Laufleiste, die Kippleiste der unteren Lade ist.

Nachzulesen bei Spannagel Bau von Schubladen. Wenn Du lieber Bilder schaust, habe ich ein Beispiel beim Bau meines "versatile Huntboards":

http://holzzeitung.blogspot.com/2009/06/versatile-huntboard-01062009.html

Viele Grüße
Bernhard



RainerS
Beiträge: 69
Registriert: Di 11. Aug 2015, 08:00
Kontaktdaten:

Re: Kippleisten

Beitrag von RainerS »


Hallo Bernhard,

ok, habe das Prinzip verstanden. Wo ich aber noch auf dem Schlauch stehe ist, wie ich eine Kippleiste nachträglich einbauen kann, wenn diese doch vorne und hinten eingezapft werden soll. Mein Gestell ist fest verleimt (der ganze Tisch hat mit Ausnahme der Befestigung der Platte mit den Nutklötzen keine einzige Schraube), wie bringe ich da die Kippleiste mit ihren Zapfen dazwischen?

Ich sehe, ich habe deine Frage zu den zusätzlichen Dübeln bei den Zargen noch nicht beantwortet:
Vorne konnte ich den Zapfen der Querzargen nicht sehr weit nach oben ziehen, weil dort die Schalben von der Vorderzarge im Weg sind. Ich wollte aber auch ganz oben noch einen Fixierungspunkt, also habe ich einen Dübel gesetzt.
An den hinteren Beinen habe ich auch so gemacht, damit ich mit den gleichen Einstellungen fräsen konnte.
Ob der Dübel nun notwendig ist oder nicht? Keine Ahnung, ich habe mich damit einfach besser gefühlt ;)

ad. Besäumen mit der Hand: also irgendwo muss ja Schluss sein mit den Herausforderungen für's erste Projekt :)
Einen händischen, meterlangen Längsschnitt der halbwegs gerade sein soll habe ich mir nicht zugetraut.

Grüße,
Rainer


Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kippleisten

Beitrag von Bernhard »


Hallo Rainer,

Einzapfen der Kippleiste ist nicht unbedingt notwendig, obwohl handwerklich anspruchsvoller. Man kann die Kippleiste auch zur Hälfte ausklinken und ein entsprechendes Gegenstück in der Zarge ausarbeiten, sozusagen eine Überlappung. Mit Säge und Stechbeitel dürfte das gut gelingen. Sichern kann man das dann mit einer Schraube.

Zu der Sache mit dem Dübel gibt es eine einfache Lösung. (Du kannst beim versatile Huntboard vorblättern, dann siehst Du es bildlich). Die "liegende Zarge" mit dem Schwalbenschwanz war bei mir 2 cm stark, ich habe aber einen cm von unten vom Schwalbenschwanz entfernt. Somit mußte ich nur einen cm einstemmen. Dann passt es auch mit der Zapfen Verbindung. Ansonsten hätte ich die Schwalbe entsprechend gekürzt, damit sie nicht mit dem Zapfen kollidiert.

Grüße
Bernhard


TorstenKüpper
Beiträge: 687
Registriert: Mo 26. Apr 2021, 20:44

;-)) *NM - Ohne Text*

Beitrag von TorstenKüpper »

Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Welcher Hobel

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #61537]
Hallo,

ich bin der Meinung, wenn man nicht alles mit der Hand macht und eine ADH für die eigentliche Hobelarbeit nimmt, kommt man gut ohne lange Rauhbank aus. Ich hatte bis vor kurzem einen No8. Den habe ich nun nicht mehr. Mein ganzer BEstand an Hobelln ist in den letzten Wochen ausgetauscht worden. Ich habe nun noch einen No4 (Kunz), einen No5 und einen No6. Dazu noch einen Blockhobel (jeweils JUUMA) und seit kurzem einen kleinen Simshobel und einen kleinen Grundhobel (jeweils Veritas). Damit decke ich derzeit alle Hobelarbeiten ab. Spass habe ich noch an einem Falzhobel, aber momentan gibt das Budget nichts mehr her :-)

Den Job, den vorher der No8 gemacht hat wird nun der No6 übernehmen., Der reicht dafür vollkommen aus. Denn wenn du das Holz bereits sauber mit der ADH abgerichtet, gehobelt und odrentlich verleimt hast, braucht du die Fläche ja nicht mehr zu ebnen, sondern nur noch Absätze zu entfernen und zu glätten.

Die Empfehlung von Bernhard, auf 5 1/2, 4 1/2 und No7 zu gehen, kann ich nicht ganz beurteilen. Ich hatte einen No 51/2 und habe damit auch gerne gearbeitet. Mitlerweile mag ich aber die schmaleren Varianten lieber.

Wenn du weiterhin auch recht viel von Hand machen möchtest, kann ich dir auch ein paar kurze Stemmeisen und einen kleinen Messingklüpfel, den man komplett in der Hand verschwinden lassen kann empfehlen. Das ist ein ganz anderes Stemmen bei feinen arbeiten, als mit den langen Eisen und einem großen Klüpfel.

Der größte Nachteil bei den Handwerkzeugen ist jedoch, dass sie wenig Platz wegnehmen. Bei den Maschinen ist irgendwann der Platz alle und man hört mit dem Kaufen zwangsläufig auf So ein paar schöne Handwerkzeuge finden aber immer noch einen Platz in der Werkstatt :-)

Gruß

Heiko



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Empfehlung?

Beitrag von Bernhard »


Hallo Heiko,

"Die Empfehlung von Bernhard, auf 5 1/2, 4 1/2 und No7 zu gehen, kann ich nicht ganz beurteilen" Hier hast Du mehr interpretiert, als ich geschrieben habe. Ich habe lediglich den Vorteil der identischen Eisenbreite rausgestellt.
Es gibt unterschiedliche Aufgaben und Ansprüche in unserem Hobby und deshalb würde ich ungerne Empfehlungen aussprechen. Trotzdem ich einige Hobeltypen kenne und intensiv mit ihnen gearbeitet habe, sind mir viele unbekannt. Z.B. asiatische Hobel. Wenn ich gute Erfahrungen mit Werkzeug gemacht habe, teile ich sie gerne hier im Forum und gebe in der Regel eine Begründung oder ein Beispiel dazu. Ebenso, wenn ich bedenken zu einem Werkzeug habe.

Leider gibt es bei uns in Deutschland nicht viele Gelegenheiten, Werkzeug vor dem Kauf auszuprobieren. Ich habe sehr viel bei anderen Forenmitgliedern lernen können und dabei auch Werkzeuge getestet. Zwar wachsen dabei die Begehrlichkeiten, doch man vermeidet den einen oder anderen teuren Fehlkauf.

Weiterhin schaue ich gerne in die Werkstätten von Leuten, die mit der Möbelproduktion (also nicht mit Werkkursen) ihr Geld verdienen. Die wissen genau, was man braucht! Allerdings muß man auch hier achtsam sein, oft hat es den Anschein, daß Hersteller mehr oder weniger renommierte Holzwerker als Werbeträger vor ihren Karren spannen (und dies nicht nur in den USA!).

Eine Frage zu der #6: Würdest Du mit ihm auch eine Hohlfuge bei einem 2m plus Tisch oder Regal ausführen, oder wäre da nicht ein längerer Hobel angebracht? Und wie schaut es beim Abrichten einer Hobelbank aus?
Zu Deiner Empfehlung kurze Stechbeitel für feine Arbeiten zu kaufen: Wie schaut es mit sogenannten "paring" Arbeiten, also hochfeine handgeführten Arbeiten aus? Ich mag mich täuschen, aber für mich hat die Balance eines Eisens nicht unbedingt nur etwas mit der Länge zu tun.

Generell stimme ich Dir zu Handwerkzeuge sind nicht so platzintensiv, wie Maschinen. Aber ich kann Dir auch da bestätigen, der Platz wird über kurz oder lang auch hier knapp.

Viele Grüße
Bernhard



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Empfehlung?

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Bernhard,
*Zitat*
Hier hast Du mehr interpretiert, als ich geschrieben habe. Ich habe lediglich den Vorteil der identischen Eisenbreite rausgestellt.
*Zitat Ende*

Stimmt, das habe ich dann falsch interpretiert, ich dachte du beziehst das auch auf die Hobelbreite.

*Zitat*
Eine Frage zu der #6: Würdest Du mit ihm auch eine Hohlfuge bei einem 2m plus Tisch oder Regal ausführen, oder wäre da nicht ein längerer Hobel angebracht? Und wie schaut es beim Abrichten einer Hobelbank aus?
*Zitat Ende*

Was meinst du mit Hohlfuge ausführen? Ich füge mit der Maschine und eine bewusste Hohlfuge habe ich bisher auch bei langen Teilen nie benötigt. Eine Hobelbank würe ich persönlich erst Plan fräsen und anschließend sollte der No6 reichen. Da fehlt mir aber in der Tat die praktische Erfahrung.

*Zitat*
Zu Deiner Empfehlung kurze Stechbeitel für feine Arbeiten zu kaufen: Wie schaut es mit sogenannten "paring" Arbeiten, also hochfeine handgeführten Arbeiten aus? Ich mag mich täuschen, aber für mich hat die Balance eines Eisens nicht unbedingt nur etwas mit der Länge zu tun.
*Zitat Ende*

Für solche Arbeiten nehme ich ganz gerne auch mal Schrägbeitel, in langer Ausführung. Aber auch mit kurzen Eisen geht das je nach auszuführender Arbeit sehr gut. Die kurzen Beitel finde ich gut, weil man dann "näher am Geschehen" ist. Wie man auf den Bildern sieht, hat Rainer ja schon normal lange Eisen, die kurzen wären daher ja eine Ergänzung. Auch ich möchte auf die langen Beitel nicht ganz verzichten.

Gruß

Heiko



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Empfehlung?

Beitrag von Bernhard »


Hallo Heiko,

zuerst finde ich das schade, daß der Faden hier von Rainers Projekt etwas abweicht. Aber auf der anderen Seite kommen durch die Diskussion auch neue Punkte auf, die nicht uninteressant sind. Vielleicht kann Gerhard einen neuen Faden aufmachen.

Zu der Hobelbank: Ich kenne auch die Generalüberholung mit der Oberfräse. Allerdings wird dort eine Menge Material abgenommen. Mit der #7 kann ich genau dosierte Mengen abnehmen. Generell sollte man seine Hobelbank 1 bis 2 mal im Jahr richten und in 15 Jahren habe ich lediglich 5 mm Stärke "verloren". Ich schätze mit der Fräse wäre das deutlich mehr gewesen.

Die Holfuge hat sich bei mir bewährt. Da wir die gleiche Hobelmaschine haben, interessiert mich wirklich: kannst Du über 2m Bretter auf der Metabo verleimfähig fügen? Mir gelingt das mit der Hand genauer.

Grüße
Bernhard


RainerS
Beiträge: 69
Registriert: Di 11. Aug 2015, 08:00
Kontaktdaten:

Re: Erstes Projekt endlich fertig

Beitrag von RainerS »

[In Antwort auf #61526]
Hallo Reinhold,

um deine inneren Weihnachtsruhe nicht zu gefährden kann ich dir versichern, dass mir genauso Zinken passiert sind, bei denen plötzlich ein Spalt von bis zu einem Millimeter zwischen 2 Fingern klafft. Davon darfst du dich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

ad. Vorläufer-Arbeiten:
wenn du damit die Vorbereitung zu diesem Projekt meinst: das habe ich im Beitrag ganz unten (21. 12. 10, um 10:17) geschrieben.

Wenn du damit frühere Projekte meinst: ich habe 2009 eine Holzkiste gebaut (ca. 50x40x20cm), in die ich einen kleinen File-Server eingebaut habe. Dazu habe ich 0815-Baumarkt-Fichtenleimholz im Baumarkt zu kleinen Brettern sägen lassen, zuhause noch mit der Stichsäge ein Lüftungsloch herausgeschnitten, und alles stumpf mit Metallwinkel innen zusammengeschraubt.
Sieht schrecklich aus! Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich das Dübeln, leimen, etc. kann. Das Ding ist echt peinlich; ich kann es gar nicht erwarten, es nochmals richtig zu bauen.

Heuer zu Jahresbeginn habe ich dann fertig zugesägte Bretter und Pfosten zu einem 3-fächrigen Regal nach eigenem Entwurf zusammengeschraubt (ca. 70x50x80cm). Dabei habe ich dann sogar schon Dübel & Leim zuhilfe genommen, und das sieht eigentlich auch recht gut aus.

Das war's mit den Vorerfahrungen: Schrauben und einmal Dübeln und 1m Stichsäge. Mehr Werkzeug hatte ich auch nicht.

Hat aber gereicht, um mich mit dem Virus Holzbearbeitung zu infizieren :)

lg, Rainer


Bert Wallraff
Beiträge: 308
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Empfehlung?

Beitrag von Bert Wallraff »


Hallo Berhard,

zu der Empfelung der Hobel, sollte man noch sagen, daß sie vom gleichen Herstellen sein sollten, sonst passen die Eisen vielleicht nicht untereinander.
Zur Hobelbank: Also ich verdiene seit 20 Jahren mein Geld mit Möbeln und habe meine Bank noch nie abgezogen, ist vielleicht jetzt nötig, aber zweimal im Jahr halte ich ein wenig Übertrieben.

Liebe Grüße Bert


Antworten