Erstes Projekt endlich fertig

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Erstes Projekt endlich fertig

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #61501]
Hallo Rainer,

also für einen der vorher nicht mal wusste, dass es eine Oberfräse oder Abricht-Dickenhobel gibt, ist das wirklich eine erstaunliche Leistung (großer Respekt und Hochachtung!). Und fehlerhafte Stellen an einem Werkstück findet man auch bei "alten Hasen". Vor allem aber hast du den Zweiflern in den eigenen Reihen gezeigt, dass du sehr wohl weist, warum gerade ein Anfänger soviel gutes Werkzeug braucht. Neben deinem Erstlingswerk kannst du vor allem darauf stolz sein, denn mit Taten lassen sich solche Vorurteile am besten widerlegen.

Dir und vor allem deiner Tochter noch viel Spaß mit dem tollen Schreibtisch!

Schöne Grüße

Guido



RainerS
Beiträge: 69
Registriert: Di 11. Aug 2015, 08:00
Kontaktdaten:

Re: Erstes Projekt endlich fertig

Beitrag von RainerS »

[In Antwort auf #61507]
Hallo Torsten,

freut mich, dass es gefällt.

bei "Olivenholzparkett" musste ich kurz lachen, verzeih: das ist ein schon in die Jahre gekommener Fertigbelag (PVC?). Ich werde der Besitzerin (ist nicht bei mir zuhause) aber ausrichten, dass er immer noch ansehnlich ist ;)

Grüße,
Rainer


RainerS
Beiträge: 69
Registriert: Di 11. Aug 2015, 08:00
Kontaktdaten:

Re: Erstes Projekt endlich fertig

Beitrag von RainerS »

[In Antwort auf #61510]
Hallo Heiko,

danke für die anerkennenden Worte. Ich habe deine tolle Seite seit Monaten in meinen Bookmarks. Da habe ich mir viel abgeschaut!

Zum Handwerkzeug: ich war selbst ein wenig überrascht, dass ich es oft verwendete. Aber mir fiel auf, dass es tatsächlich oft einfacher ist, etwas mit der Hand zu erledigen anstatt mit der Maschine.
Vorallem habe ich gelernt, wie wichtig handhobeln ist. Anfangs dachte ich, dass heutzutage niemand mehr soetwas verwendet und es auch gar nicht mehr nötig ist, weil es doch sicher irgendein elektrisches Dingsbums dafür gibt. Falsch gedacht.
Ich habe den Handhobel schätzen gelernt beim Verputzen der Verzinkungen, um Leisten sanft anzupassen und um die Tischplatte plan zu hobeln.
Für Letzteres haben meine Hobelkünste aber nicht ganz gereicht und außerdem dachte ich, dass ich für solch eine Fläche ohnehin einen längeren Hobel benötige.
Wäre ein No5 nicht zu kurz, um eine Fläche wie eine Tischplatte plan zu hobeln?

Eine Absauganlage ist bereits bestellt :)
Die Späne der ADH lassen sich ja noch gut aufkehren, aber die TKS staubt die ganze Werkstatt fein zu...

Grüße,
Rainer


RainerS
Beiträge: 69
Registriert: Di 11. Aug 2015, 08:00
Kontaktdaten:

Re: Erstes Projekt endlich fertig

Beitrag von RainerS »

[In Antwort auf #61513]
Hallo Dietrich,

das Zweifeln, ob es sich um ein Erstlingswerks handelt, ist ja eigentlich das größte Lob überhaupt ;)

Wenn du das Werk in natura sehen könntest, würdest du auch nicht das Urteil "Perfektion" fällen, glaub mir. Mein Glück ist, dass (fast) all die kleinen Ungenauigkeiten und dgl. von außen nicht sichtbar sind; solange man sich nicht unter den Tisch legt.

Grüße,
Rainer


RainerS
Beiträge: 69
Registriert: Di 11. Aug 2015, 08:00
Kontaktdaten:

Re: Erstes Projekt endlich fertig

Beitrag von RainerS »

[In Antwort auf #61517]
Hallo Dirk,

du hast recht; ich würde auch niemanden raten, mit solch einem Projekt zu beginnen. Wie ich geschrieben habe, habe ich mich ja mittendrin selbst oft gefragt, ob das klug war und ob das wohl gut ausgehen wird.
Ich habe als Anfänger ganz einfach grob unterschätzt, wieviel Arbeit das ist. Nach der Fertigstellung, bin ich natürlich glücklich, dass es so gekommen ist; sonst hätte meine Tochter immer noch keinen Schreibtisch.

Als nächstes kommt wahrscheinlich ein Frästisch für die Oberfräse, der doch sehr hilfreich gewesen wäre. Und andere Helferlein und Ablagen in der Werkstatt wie du schreibst.

Grüße, Rainer



RainerS
Beiträge: 69
Registriert: Di 11. Aug 2015, 08:00
Kontaktdaten:

Re: Erstes Projekt endlich fertig

Beitrag von RainerS »

[In Antwort auf #61501]
Hallo,

vielen Dank allen für das Lob! Das motiviert mich natürlich noch mehr für kommende Projekte.
Allerdings werde ich jetzt erstmal kleinere Brötchen backen und Dinge für die Werkstatt bauen - das neue Werkzeug will ja irgendwo untergebracht werden.

Ganz oben auf der Liste steht ein Frästisch, und da werde ich mich wohl sehr nah an Guidos Vorlage halten. Danke Guido auch für dein Lob, dein Buch habe ich übrigens auch schon ;)

Noch ein paar Worte, wie ich als Anfänger vorgegangen bin; quasi als Tipp vom Einsteiger für Einsteiger:
- stunden-/tage-/wochen-/monatelanges Lesen von Foren über so ziemlich jedes Thema, das ich streifen würde: Holzauswahl, Werkzeugauswahl bzw. -kauf, Holzverbindungen, Finish,...

- Kauf von Büchern: ein Tipp im Forum ist besonders bei konkreten Fragen sehr hilfreich. Aber um Grundlagen zu lernen, braucht es Bücher. Mein Favorit: der Spannagel ("Der Möbelbau"). Mit diesem Buch habe ich die Entscheidungen für die grundlegende Konstruktion getroffen.
Ich habe mir auch etliche andere Bücher zugelegt: über Holzeigenschaften, über Werkstatthilfen und Tipps und Tricks,...

- Videos im Internet anschauen: wenn man wie ich keine Möglichkeit hat, einem erfahrenen Tischler über die Schulter zu schauen, kann man das virtuell über die unzähligen Videos im Internet. Sehen & lernen :)

Grüße, Rainer


Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Erstes Projekt endlich fertig

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #61501]
Hallo Rainer,

ein sehr schönes Teil, Deine Tochter wird sicher sehr viel Freude daran haben.
Besonders gefallen hat mir die Holzauswahl. Durchgehende Maserung an der Schubladenfront und die richtige Maserung bei den Beinen.
Was sich mir nicht erschlossen hat, ist der zusätzliche Dübel bei dem Zapfen. Vielleicht habe ich das auch überlesen. Gerne hätte ich noch Fotos vom Zusägen ohne TKS gesehen. Das muß eine schweißtreibende Arbeit gewesen sein, aber so lernt man sehr gut die Holzmaserung zu "lesen".

Zu der Oberfräse:

Wenn das wirklich eine 2000 Watt Maschine ist, wäre das eine klassische Zimmerei- oder Treppenbauerfräse. Sie ist für die typische Schreinerarbeit viel zu schwer. Normalerweise reichen dafür Geräte bis 1000 Watt, die lassen sich viel besser führen (notfalls mit einer Hand). Generationen von Tischlern sind z.B. mit der ELU MOF 96 klar gekommen. Ich habe zwei kleine Festo und die konnte ich noch nie an die Leistungsgrenze bringen. Aber eine so große Maschine könnte ich mir gut als Tischfräse vorstellen.

Übrigens: effektiv und weniger gefahrvoll ist das Nuten auf der TKS. Dies kann man am besten auf einer kleinen kompakten Maschine, wie Du sie auch hast. Spezielle Nutfräser sind hier optimal (Übrigens auch günstiger und langlebiger als ein Satz verschiedener Nutfräser).

Zum Hobel:
Im Gegensatz zu Schraubern und handgeführter Fräse ist Masse jetzt hilfreich. Ob man Holz- oder Metallhobel nimmt, ist ein wenig Geschmackssache. Ich habe mich für Metall entschieden. Alan Peters macht fast alles mit einer #7 und David Charleswood mit einer #5 1/2. Ich nehme gerne die 5 1/2. Ein Vorteil ist, die Eisen sind zwischen 4 1/2, 5 1/2 und 7 tauschbar. Ich habe das zwar noch nie gemacht, kenne aber Holzwerker, die verschiedene Winkel angeschliffen haben und entsprechend tauschen. Für das Anpassen der Zapfen wäre ein 60 1/2 R oder großer Simshobel hilfreich.

Dann habe ich noch eine technische Frage: Ich erkenne keine Kippleisten auf den Bildern. Gerade bei größeren Schubladen erleichtern sie das "Laufen und verhindern das "Kippen". Zudem fördern sie die "Steifheit" des Tischs. Falls sie nicht vorhanden sind, lassen sie sich schnell nachrüsten.

Weiterhin gefallen mir die ausgesuchten Knöpfe und der Fußboden, auf dem der Tisch steht.

Nochmals Glückwunsch, Du bist auf der Lernkurve sehr hoch eingestiegen.

Viele Grüße
Bernhard



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Erstes Projekt endlich fertig

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #61501]
hallo Rainer,
wenn das Dein erstes Projekt ist, dann bist Du entweder schon als Schreiner auf die Welt gekommen, oder wir andern, die mühsam das Schreinern lernen mussten, sind unbegabte Stümper.
Wenn ich Deine ersten Zinken mit meinen ersten Zinken vergleiche, dann komme ich zu dem Schluss, dass ich zwei linke Hände mit 10 Daumen haben muss.

Bitte sei so nett und berichte auch von den Vorläufer-Arbeiten, damit ich in innerer Ruhe Weihnachten feiern kann und nicht in völliger Verzweiflung mir ein anderes Hobby suchen muss, bei dem keinerlei manuelle Fertigkeiten gefragt sind. Briefmarkensammeln zum Beispiel.

mit freundlichem Gruss
reinhold



Hans-Peter Weiss
Beiträge: 7
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Erstes Projekt endlich fertig

Beitrag von Hans-Peter Weiss »

[In Antwort auf #61501]
Hallo Rainer.

Wow. Ich bin beeindruckt.
Ich bin zur Zeit am grübeln, was ich mir als erstes zumute.
Aber an so einen Tisch hab ich nicht gedacht.
Ich ziehe meinen Hut vor deinem Mut.
(Der war auf jeden Fall da, auch bei etwas Fehleinschätzung.)

lg,
Hans-Peter



RainerS
Beiträge: 69
Registriert: Di 11. Aug 2015, 08:00
Kontaktdaten:

Re: Erstes Projekt endlich fertig

Beitrag von RainerS »

[In Antwort auf #61522]
Hallo Bernhard,

schweißtreibend war nur das grobe Ablängen mit dem Fuchsschwanz.
Danach habe ich mit der HKS weitergemacht: Besäumen und Aussägen der benötigten Bretter. Zuschneiden von schmalen Leisten ist mir aber mit der HKS sehr schwer gefallen. Vielleicht gibt es da ja einen Trick, wie man schmale Stücke auf einfache Weise einspannen kann.
Für die Leisten für die Schubladenführungen war ich dann froh, als die TKS dazukam.

Was genau sind Kippleisten?
Bei mir werden die Schubladen von unten getragen und beiderseits seitlich "geführt", soll heißen, es gibt jeweils links und rechts Leisten, die die Richtung vorgeben (wie Seitenwände).

Grüße, Rainer


Antworten